Arbeitsmarktlage in Marokko
#21
@Keela,

Zitat:Ich finde es auch schade, dass hier keine Marokkaner mitschreiben. Aber dafür wird es Gründe geben ...

Vielleicht weil Wassersparen kein wichtiges Thema für Marokkaner ist?
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#22
Guten Morgen, Keela,
das sollte kein Vergleich sein sondern reiner Spott (bin Niedersachse, wir spotten gerne).
Die Verfügbarkeit von Wasser, gleich ob für Mensch, Tier, Landwirtschaft, Industrie gehört zu den Grundrechten, richtig. Nur, Marokko gehört zu den Ländern dieser Welt, in denen die Verfügbarkeit nicht so einfach herzustellen ist. Klartext: die natürlichen Wasserreserven (Regen, Grundwasser) Marokkos reichen zur Befriedigung von 36 Mio Einwohnern samt deren Landwirtschaft, Industrie nicht hin. Es müssen folglich Maßnahmen, Regelungen getroffen werden um das zu gewährleisten (z.B. Fördersicherheit, Kläranlagen, Entsalzungsanlagen). Warum hat in D jede größere Gemeinde oder Landkreis eine Kläranlage? In Marokko muß man die mit der Lupe suchen! Diese Maßnahmen kosten viel Geld (Investition, Betriebskosten, Erhaltung). Normalerweise werden die Verbraucher den daraus resultierenden Wasserpreis bezahlen müssen. Wenn, wie Du sagst, das Grundeinkommen in Marokko so niedrig ist, kann zeitlich begrenzt subventioniert werden. Nur, die finanziellen Mittel des Staates sind äusserst begrenzt, er wird demnächst aus dem letzten Loch pfeifen. Also, müsste er wohl auf die Finanzierung von Politabenteuern verzichten, was er derzeit nicht tut.
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#23
(14.11.2020, 11:33)Otto Droege schrieb: Dass die marokkanische Landwirtschaft die Selbstversorgung des Landes bewältigen könnte halte ich für eine kalte Illusion. Das mag vor 100 Jahren vielleicht noch stattgefunden haben (wie möglicherweise in vielen Ländern), aber heute? Bei der Einwohnerzahl? Den heutigen Bedarfs/Preisansprüchen? 3 kleine Beispiele: den rasanten Brotbedarf kann die Getreideproduktion Marokkos nie und nimmer decken, weder von der Menge noch den Herstellkosten (deswegen wird der Brotpreis wacker subventioniert, damit keine Unruhen wie gehabt auftreten). Selbiges gilt für Milch und Milchprodukte. Tee für den rasanten Konsum muss zu 100% importiert werden. Vergiss das Ganze.

Hallo, 
ist ja auch irgendwo unmöglich alles in Marokko zu kultivieren, es wird daher immer Importe von bestimmten landwirtschaftlichen Produkten geben. Man darf ja auch nicht vergessen, es geht ja auch eine gewisse Menge in den Export und sollte sich das in der Waage halten oder die Exporte überwiegen und sich das ebenso bei den Devisen die Waage hält. Das wird aber hier in Marokko mittlerweile sehr schwierig werden, den die landwirtschaftlichen Flächen werden durch den Wassermangel weniger.
MfG

Marco Wensauer
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#24
Fast 50%(!) der deklarierten Saläre bei der Sozialversicherungsanstalt CNSS bewegen sich unterhalb des (eh schon tiefen) SMIG! Das sagt ja auch schon einiges bezüglich dem Lohngefüge im Königreich.
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#25
(16.11.2020, 18:52)latinoo schrieb: Fast 50%(!) der deklarierten Saläre bei der Sozialversicherungsanstalt CNSS bewegen sich unterhalb des (eh schon tiefen) SMIG! Das sagt ja auch schon einiges bezüglich dem Lohngefüge im Königreich.


Hallo, 
wie viele davon erhalten in Wirklichkeit einen höheren Lohn der "Schwarz" ausgezahlt wird?
MfG

Marco Wensauer
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#26
Moin Otto und alle

Deinen Spott habe ich tatsächlich nicht als solchen erkannt. Warum allerdings der marokkanische Staat nicht hinreichende Maßnahmen zur ausreichenden Wasserversorgung unternimmt, verstehe ich (auch) nicht. Wenigstens peu à peu.
In Essaouira wird zumindest seit einigen Jahren versucht etwas am maroden Leitungssystem zu verbessern, damit zusätzlich zum Verbrauch nicht auch noch Mengen dort versickern.
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#27
(17.11.2020, 07:14)Keela schrieb: Moin Otto und alle

Deinen Spott habe ich tatsächlich nicht als solchen erkannt. Warum allerdings der marokkanische Staat nicht hinreichende Maßnahmen zur ausreichenden Wasserversorgung unternimmt, verstehe ich (auch) nicht. Wenigstens peu à peu.
In Essaouira wird zumindest seit einigen Jahren versucht etwas am maroden Leitungssystem zu verbessern, damit zusätzlich zum Verbrauch nicht auch noch Mengen dort versickern.

Hallo, 
das kann ich durchaus verstehen warum der marokkanische Staat hier sehr zögerlich ist. Die Meerwasserentsalzung kostet mehr pro Kubikmeter als der Versorger für einen Kubikmeter bekommt. 
Wo wir schon wieder bei dem Punkt angelangt sind. Marokkaner wollen keine Steuern zahlen, weil von dem Geld bekommt man ja nichts zurück. Das von diesen Steuereinnahmen Subventionen wie Gas, Zucker, Mehl, etc, Strassen, Krankenhäuser und vieles mehr bezahlt werden, übersieht der Marokkaner sehr gerne.
MfG

Marco Wensauer
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#28
(17.11.2020, 07:51)Marc99 schrieb:
(17.11.2020, 07:14)Keela schrieb: Moin Otto und alle

Deinen Spott habe ich tatsächlich nicht als solchen erkannt. Warum allerdings der marokkanische Staat nicht hinreichende Maßnahmen zur ausreichenden Wasserversorgung unternimmt, verstehe ich (auch) nicht. Wenigstens peu à peu.
In Essaouira wird zumindest seit einigen Jahren versucht etwas am maroden Leitungssystem zu verbessern, damit zusätzlich zum Verbrauch nicht auch noch Mengen dort versickern.

Hallo, 
das kann ich durchaus verstehen warum der marokkanische Staat hier sehr zögerlich ist. Die Meerwasserentsalzung kostet mehr pro Kubikmeter als der Versorger für einen Kubikmeter bekommt. 
Wo wir schon wieder bei dem Punkt angelangt sind. Marokkaner wollen keine Steuern zahlen, weil von dem Geld bekommt man ja nichts zurück. Das von diesen Steuereinnahmen Subventionen wie Gas, Zucker, Mehl, etc, Strassen, Krankenhäuser und vieles mehr bezahlt werden, übersieht der Marokkaner sehr gerne.
Guten Morgen allesamt,
richtig, nur ändert das nichts an den Gegebenheiten der Wasserversorgung, immer mehr Einwohner,wasserverbrauchende Landwirtschaft und Industrie. Der Zeitpunkt ist abzusehen wann das Wassersystem in Marokko zusammenbricht und die Zustände ins Kriminelle ausarten. Deswegen muss der Staat Maßnahmen ergreifen, in allen Richtungen, gleich ob Steuern (nirgendwo werden die gerne abgeführt), Geburtenreduzierung (den sog. religiösen Gelehrten würde ich einen ordentlichen Tritt verpassen), sauber geplante und kontrollierte Wassererzeugung/versorgung. All das wird unendliche Mühen und Geld kosten, welches bekanntlich nicht vom Himmel fällt (Allah ist vermutlich da sehr geizig Wink. Also: vehementer Kampf gegen die Korruption/Gefälligkeiten, Geburten/einwanderkontrollen, sehr kritische Überprüfung der staatl. Ausgaben incl. Streichung völlig überflüssiger "Projekte", gleich ob "geerbt" oder gerade propagandistisch gewollt.
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#29
(17.11.2020, 09:23)Otto Droege schrieb: richtig, nur ändert das nichts an den Gegebenheiten der Wasserversorgung, immer mehr Einwohner,wasserverbrauchende Landwirtschaft und Industrie. Der Zeitpunkt ist abzusehen wann das Wassersystem in Marokko zusammenbricht und die Zustände ins Kriminelle ausarten. Deswegen muss der Staat Maßnahmen ergreifen, in allen Richtungen, gleich ob Steuern (nirgendwo werden die gerne abgeführt), Geburtenreduzierung (den sog. religiösen Gelehrten würde ich einen ordentlichen Tritt verpassen), sauber geplante und kontrollierte Wassererzeugung/versorgung. All das wird unendliche Mühen und Geld kosten, welches bekanntlich nicht vom Himmel fällt (Allah ist vermutlich da sehr geizig Wink. Also: vehementer Kampf gegen die Korruption/Gefälligkeiten, Geburten/einwanderkontrollen, sehr kritische Überprüfung der staatl. Ausgaben incl. Streichung völlig überflüssiger "Projekte", gleich ob "geerbt" oder gerade propagandistisch gewollt.

Hallo, 
die Zustände sind ja bereits Kriminell, illegale Brunnen werden gebohrt und Schmiergeld die Augen der zuständigen Behörden verschlossen. Steuern ist das gleiche, richtig jeder möchte so wenig Steuern wie möglich bezahlen. Das ist ja auch irgendwo normal, aber gar keine Steuern zu zahlen ist halt dann eher Problematisch für Marokko. Investitionen durch den Staat schafft ja auch Arbeitsplätze letztendlich über die Nachhaltigkeit sollte man jetzt nicht diskutieren. Durch Korruption gehen natürlich viele Arbeitsplätze verloren und nicht nur Arbeitsplätze gehen verloren sondern auch Steuereinnahmen für den Staat. Die Korruption ist aber irgendwo auch ein Bestandteil der marokkanischen Wirtschaft und wird eher als Selbstverständlichkeit erachtet und in der marokkanischen Wirtschaft tief verankert. Eine Geburtenkontrolle ist nicht möglich und auf der anderen Seite sind Einwanderer besonders aus Europa gern gesehene und notwendige Devisenbringer.
MfG

Marco Wensauer
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#30
Guten Morgen Marc99,

Covid 19 hat in kürzester Zeit bewiesen, wie schnell weltweit die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden kann, mit schweren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Wichtige Wirtschaftszweige (wie z.B. der Tourismus für Marokko) liegen am Boden, müssen zwangsweise einen Neuanfang wagen, von dem niemand weiß wie erfolgreich der auch ausgehen wird. Aber immerhin, kluge Labore werden in absehbarer Zeit Gegenmittel bereit stellen und somit kann diese Pandemie beherrscht werden (bis zur nächsten).

Leider gibt es gegen den Klimawandel mit der daraus resultierenden Wasserknappheit und die Korruption keine klugen Labors, die dagegen Mittel produzieren können. Der Mensch und die Hauptsätze der Physik sind und bleiben unumstößlich.

Klartext: der Wassermangel wird mittelfristig wird Mensch/Wirtschaft in Marokko stark beeinträchtigen mir derzeit unabsehbaren Folgen. Er ist eben keine Pandemie, sondern voraussehbar. Deswegen müsste schon heute dagegen vorgegangen, geplant werden um die möglichen schlimmen Folgen zu verhindern. Das wird viel Verstand und Geld kosten. Nur, der TGV von Casa nach Tanger schafft keinen Regen herbei, genausowenig wie eine Ballerei in Guerguerate!
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#31
(18.11.2020, 09:30)Otto Droege schrieb: Guten Morgen Marc99,

Covid 19 hat in kürzester Zeit bewiesen, wie schnell weltweit die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden kann, mit schweren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Wichtige Wirtschaftszweige (wie z.B. der Tourismus für Marokko) liegen am Boden, müssen zwangsweise einen Neuanfang wagen, von dem niemand weiß wie erfolgreich der auch ausgehen wird. Aber immerhin, kluge Labore werden in absehbarer Zeit Gegenmittel bereit stellen und somit kann diese Pandemie beherrscht werden (bis zur nächsten).

Hallo, 
ich denke die Wirtschaftskrise hat erst angefangen. Viele Unternehmen und Privatleute haben doch ein wenig Geld auf der hohen Kante und können eine gewisse Zeit damit überbrücken. Diese Gelder werden natürlich nur eine bestimmte Zeit vorhalten. Der Tourismus wird nächstes Jahr nicht so laufen wie die Jahre zuvor und meiner Meinung nach wird er Tourismus sehr stark reduziert sein. Das angesparte Geld oder Kapital ist dann verbraucht, dann kommen in Marokko die Insolvenzwellen von vielen Firmen die sich gerade noch so über Wasser halten konnten. 

Die Industrie hat auch schwere Rückschläge einstecken müssen, was nicht alles zwangsläufig mit Covid-19 zu tun hat. Leonie baut sein Werk nicht in Marokko, Renault bleibt zurückhaltend mit Investitionen in Marokko und streicht noch die geplante Produktion eines neues Modells zu Gunsten eines anderen Werkes. Um wenigsten zwei Beispiele genannt zu haben. 

Der Wassermangel, wird die Menschen in Marokko schneller treffen den es gibt ja nicht wirklich Massnahmen gegen das Bohren illegaler Brunnen die nach wie vor fleissig gebohrt werden. Hier wird eine schnell Investition nötig sein in Wasserentsalzunganlagen und wenige werden da nicht ausreichen. Das wird für die Staatskasse auf Dauer eine zusätzliche Belastung. 

Es mag wohl richtig sein das der TGV keinen Regen bringt, zumindest kein Wasser. Der TGV verbindet aber Marokko und Infrastruktur ist gerade für den Tourismus und Industrie wichtig. Casablanca nach Tanger und zurück ist nur der Anfang des TGV.  Den Strassen und Schienenverkehr auszubauen ist mit Sicherheit kein Fehler, die Frage ist nur wo wird am nötigsten eine Infrastruktur benötigt.
MfG

Marco Wensauer
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#32
Hallo,
alles völlig richtig. Nur, ob ein (teurer) TGV zwischen Casa und Tanger die Verkehrssituation Marokkos insgesamt verbessert wage ich zu bezweifeln. Covid19 hat dem Tourismus/Geschäftsreiseverkehr einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Touristische Reisen zwischen Casa und Tanger? Wo bleiben denn da M`kesch, Fez/Meknes, Agadir, also die touristischen Hauptplätze? Präsenzmeetings für Geschäfte? Das wird wohl ab jetzt mehrheitlich durch Blogs, Internet erledigt sein. In Europa geht man schon intensiv so vor, in Marokko dürfte es nicht anders sein. Die Bahn/Luftfahrgesellschaften stellen sich darauf ein. Der teilweise grauenvolle Warenverkehr in Marokko wird dadurch auch nicht verbessert. Für mich ist dieser TGV ein schickes Vorzeigeobjekt, reines Propagandamaterial....seht mal wie modern Marokko ist...Wink Wink! Klartext: der Staat muss für seine Ausgaben Prioritäten setzen. Da gehört ein TGV mit Sicherheit nicht dazu, hingegen die Wasser-, Ausbildungs-, medizinische Situation des Landes schon.
Die illegale, korrumpierte Brunnenbohrerei ist bekannt, Zahlen wie hoch die Schädigung des Wasserhaushalts ist sind leider (mir) nicht bekannt. In diesem Zusammenhang gibt es eine Variante: wieviel Wasser wird von den Talsperren illegal abgezweigt, landen letztlich beim zahlenden Endverbraucher? Wie hoch sind die Wasserverluste durch Leitungsschäden? Warum gibt es kaum Kläranlagen?
Über das "andere" Thema schweigt des Sängers Höflichkeit......aus bekannten Gründen.
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#33
Guten Morgen,

hier ein weiterer Link zur Arbeitsmarktlage in Marokko:

https://www.maghreb-post.de/gesellschaft...sicherung/

Wen wundert es noch, dass so viele junge MarokkanerInnen aus diesem "Paradies" rauswollen?
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#34
Hallo,

der TGV soll ja bis Agadir und auch nach Oujda fahren zumindest lautet so die Planung. Einen Schienennetz fällt ja auch nicht über Nacht vom Himmel, allerdings ist der Zeitpunkt dafür zu spät.

Der Warenverkehr ist in Marokko mehr als Chaotisch und liegt nicht nur an der Infrastruktur sondern mit auch den Fahrern.

Wasser wird überall wo es nur möglich ist Illegal abgezapft und Wasserverluste gibt es reichlich, aber in denke das wird sich in nächster Zeit zumindest von staatlicher Seite verbessern. Kläranlagen kosten Geld, auch deren Unterhalt kostet Geld und vermute mal als scheitert schlicht an der Finanzierung, vielleicht weiss da ein anderer mehr.

Zu deinem Link, es ist dann in der Realität so das viele Angestellten, habe ich schon mehrmals selbst gehört und miterlebt. Das viele Angestellte eine Anmeldung ablehnen und darauf bestehen "Schwarz" zu arbeiten mit der Begründung "warum soll ich Steuern bezahlen, ich bekomme ja nichts vom Staat dafür." Diese Aussage ist ja Grundsätzlich falsch, aber der Marokkaner sieht ja Subventionen, öffentliche Infrastruktur, öffentliche Krankenhäuser und so weiter als Selbstverständlich an. Das Geld fällt ja vom Himmel, viele denken aber es fällt nur in Europa vom Himmel. Die Frage ist wie soll der Staat was finanzieren?
MfG

Marco Wensauer
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#35
(20.11.2020, 16:22)Marc99 schrieb: Hallo,

der TGV soll ja bis Agadir und auch nach Oujda fahren zumindest lautet so die Planung. Einen Schienennetz fällt ja auch nicht über Nacht vom Himmel, allerdings ist der Zeitpunkt dafür zu spät.

Hallo,

dieses Sprüchelchen ist uralt. Schon Hassan II versprach mehrmals, dass die Eisenbahn von Tanger bis Dakhla als "Einheitsbahn" sofort vollendet werden soll. Nun schreiben wir 2020, die Bahn endet immer noch in M´kesch, wie zu bester Franzosenzeit.
Wie schon geschrieben, jeder Staat muss Prioritäten hinsichtlich des Einsatzes seiner Mittel setzen. Die Versorgung und Sicherheit dieser des Landes mit Wasser ist wesentlich prioritärer als irgendwelche TGV´s. Das Geld fällt auch in Marokko nicht vom Himmel.
Schwarzarbeit gibt es überall, auch in D. Das Ausmaß hier ist jedoch wesentlich geringer. Klar, lebst Du in einem Dorf, der Wasserhahn dröppelt, ein Zimmer ohne Strom/Heizung, Anruf beim bekannten Handwerker. Der kommt, sieht sich das an, und irgendwann stellt er die Frage "brauchen Sie eine Rechnung?" Die Folgen sind bekannt. Das gilt für kleine Handwerksbetriebe. Bei größeren kommt irgendwann die Zollbehörde, beschlagnahmt die Bücher etcetc,, und wird es sehr teuer für den Betrieb, wenn Schwarzarbeit nachgewiesen wird. Das könnte doch auch in Marokko getan werden. Es gibt doch genug "Zuträger" für den Staat dort, oder nicht? Oder sind die genauso "bezahlbar" wie viele in diesem Land?
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#36
Hallo,

die Politik von Hassan II mit Mohammed VI zu vergleichen ist ein wenig schwierig. Das am Bahnnetz fleissig ausgebaut wird kann ich die bestätigen und auch die Bahntrasse nach Marrakech ist mittlerweile erneuert und Zweigleissig.

Die Prioritäten wurden wohl zu spät gesetzt und der Wassermangel kommt schneller als man das vermutet oder gedacht hätte.

In Deutschland wäre das ein leichtes Schwarzarbeit zu kontrollieren und es auch zu verfolgen. In Marokko absolut unmöglich, da sich der Beamte als erstes die Taschen bereichert mit Schmiergeld und freut sich noch über das zusätzliche Einkommen das er vom Staat bekommt. Zuträger sind es nur wenn die eigenen Taschen nicht gefüllt werden. Dann wird denunziert um an der Betreffenden Person ein Exempel zu statuieren, das auch zukünftig das Schmiergeld weiter fliesst. Das gehört letztendlich auch zum marokkanischen Egoismus, erst komme ich und dann mein Arbeitgeber.
MfG

Marco Wensauer
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#37
Hallo,

ich bin weit davon entfernt die Politik Mohamed VI mit der Hassans II zu vergleichen. Die politischen und wirtschaftlichen Ansätze sind grundverschieden.
Auf den in Marokko zukommenden Wassermangel wurden die Verantwortlichen recht frühzeitig von Hydrologen und Rohstoffwissenschaftlern deutlich hingewiesen, von wegen "schneller als vermutet oder gedacht". Das wurde jedoch alles beiseite geschoben. Wir haben unsere Pflichten erfüllt.
Tja, die Ursachen der endemischen Korruption. Man kann ja mit Marokkanern über (fast) alles diskutieren, nur darüber nicht, denn da geht es sehr schnell ins "Eingemachte"...und das lieben die garnicht. Ich habe damit aufgehört....bin kein "Missionar".
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#38
Ich finde eure Diskussion sehr interessant. Ich kann sie allerdings kaum lesen. Ich wäre dir, Marco, sehr dankbar, wenn du aufhören könntest immer wieder von "der Marokkaner" oder "der (marokkanische) Beamte" zu schreiben.

«Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kollektive Merkmale zugeschrieben werden, die implizit oder explizit bewertet und als nicht oder nur schwer veränderbar interpretiert werden.» (Johannes Zerger, Was ist Rassismus?, Göttingen 1997, S.81).
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#39
(22.11.2020, 07:21)Keela schrieb: Ich finde eure Diskussion sehr interessant. Ich kann sie allerdings kaum lesen. Ich wäre dir, Marco, sehr dankbar, wenn du aufhören könntest immer wieder von "der Marokkaner" oder "der (marokkanische) Beamte" zu  schreiben.

«Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kollektive Merkmale zugeschrieben werden, die implizit oder explizit bewertet und als nicht oder nur schwer veränderbar interpretiert werden.» (Johannes Zerger, Was ist Rassismus?, Göttingen 1997, S.81).

Hallo, 
das freut mich sehr das du mich gleich darauf hinweisst das es ich wohl ein Rassist sei. Nur als Hinweis, der Marokkanische Beamte.... hat nichts mit Abstammung zu tun. Ein Deutscher Beamter, könnte im übrigen Marokkanischer, Türkischer, Albanischer, Französischer, Spanier und so weiter.... Herkunft sein. Was stört sich jetzt an Marokkanischer Beamter? Nur mal so am Rande, es gibt sehr viele Französische Beamte die Marokkanischer Herkunft sind. 

Der Marokkanische Beamte sagt noch lange nichts über seine Herkunft aus! 

Möchtest du also abstreiten das es in Marokko keinen Egoismus, Korruption, Diebstahl, Betrug, Steuerhinterziehung, Schmuggel, Drogenproduktion gibt? 
Du möchtest mir nahelegen das es rassistische Aussagen sind, die nicht zutreffen? 

Wenn wir schon bei Rassismus sind, da fallen mir doch die ganzen Schwarzen noch ein, die Philippinen die in Marokko arbeiten als Hausmädchen, denen man die Pässe abnimmt und rund um die Uhr für die Herrschaften in Marokko arbeiten dürfen. Erinnert mich ein wenig an die Sklaverei, war ja auch erst kürzlich in den Medien ein Thema. Dazu passt eigentlich dein Zitat sehr gut.
MfG

Marco Wensauer
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#40
(21.11.2020, 20:33)Otto Droege schrieb: Hallo,

ich bin weit davon entfernt die Politik Mohamed VI mit der Hassans II zu vergleichen. Die politischen und wirtschaftlichen Ansätze sind grundverschieden.
Auf den in Marokko zukommenden Wassermangel wurden die Verantwortlichen recht frühzeitig von Hydrologen und Rohstoffwissenschaftlern deutlich hingewiesen, von wegen "schneller als vermutet oder gedacht". Das wurde jedoch alles beiseite geschoben. Wir haben unsere Pflichten erfüllt.
Tja, die Ursachen der endemischen Korruption. Man kann ja mit Marokkanern über (fast) alles diskutieren, nur darüber nicht, denn da geht es sehr schnell ins "Eingemachte"...und das lieben die garnicht. Ich habe damit aufgehört....bin kein "Missionar".

Hallo, 
Der Wassermangel wird sich in naher Zukunft als grosses Problem erweisen das nicht in der notwendigen Geschwindigkeit gelöst werden kann. Das wird sich über viele Jahre ziehen und auch extreme Kosten mit sich bringen. Da stellt sich die Frage sind diese Kosten überhaupt finanzierbar. 

Die Korruption in allgemeinen ist natürlich für den Staat und selbst für die Energieversorger ein grosses Problem, da entstehen jährlich Schäden in schwindelerregenden Summen. Dann darf man den Subventionsbetrug nicht vergessen, das wäre auch kontrollierbar, nur nicht in Marokko. 

Ich lebe mit der Korruption, ich lasse mich zwar nicht von dem Beamten erpressen aber gut wenn die Beamten der Meinung sind, das es für mich ein Vorteil ist eine Carte Sejour zu erhalten und eine Steuerbefreiung ein Nachteil für mich wäre. Die Vorteile die ich durch eine Carte Sejour erhalten würde, kann ich auch auf anderen Wege erlangen und das völlig legal.
MfG

Marco Wensauer
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