Regionalisierung als wesentlicher Hebel für die Zukunft!
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Regionale Disparitäten, gleich ob wirtschaftlich oder sozial, gab/gibt es überall und zu allen Zeiten. Man denke nur an das Ruhrgebiet: früher eine "blühende" Gegend dank Kohle und Stahl, und heute....?
Die Ursachen für Disparitäten können sehr vielfältig sein und somit auch ihre Bekämpfungsmethoden. Ob eine Regionalisierung dabei unbedingt hilfreich ist, müsste intensiv geprüft werden. Aus meiner Sicht haben die marokkanischen Disparitäten folgende Ursachen:
- eine Industrialisierung des Landes 1.0 hat kaum stattgefunden, und wenn, dann ausschließlich mit "staatlichen" Geldern, siehe OCP. Marokkanische Kapitalgeber habe selten in eine Industrie investiert, sondern fast ausschließlich in Immobilien und Tourismus. Warum?
- Der Staat hat seine infrastruturellen Aufgaben (also Verkehr, Strom, Wasser, Ausbildung, medizinische Versorgung, uvam) über Jahrzehnte auf wenige Regionen beschränkt (hier die Atlantikküste von Tanger bis Jadida). Der große, übrige Rest lief unter" le Maroc non productif") und wurde links liegen gelassen. Was da heute nachgeholt wird ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
- die ausufernde Bürokratie: in Marokko (35 Mio Einwohner) hat 4 Mio Beschäftigte im öffentlichen Dienst, D bei 83 Mio Einwohner 2 Mio. Die Folgen: Entscheidungen fallen, wenn überhaupt, sehr, sehr langsam. Nur die Korruption beschleunigt. Das ist jedoch für langfristige Investoren nicht attraktiv.
- Wieviele Milliarden Dirhams werden jährlich in nutzlose Sanddünen gesteckt, die dringend woanders gebraucht werden?
Befürchtungsweise wird ein Regionalisierung da nicht weiterhelfen.
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RE: Regionalisierung als wesentlicher Hebel für die Zukunft! - von Otto Droege - 09.02.2020, 09:32

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