Theater und Museen in Marokko
#1
Wer von euch kennt das Jüdische Museum in Casablanca?

Das Museum des marokkanischen Judentums wurde 1997 eröffnet. Es gilt als das erste Museum in der Stadt Casablanca und als einziges jüdisches Museum in der arabischen Region. Das Gebäude, das eine Fläche von 600 m2 umfasst, wurde 1995-1996 vom Architekten Aimé Kakon renoviert.

http://www.jewishmuseumcasa.com
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#2
Für die Einrichtung von Museen in der Region Guelmim-Oued Noun und in der Stadt Laâyoune
barlamane.com

Die Nationale Museumsstiftung (FNM) kündigte die bevorstehende Gründung von Museen in der Region Guelmim-Oued Noun und der Stadt Laayoune an, eine Initiative, die Teil der Bemühungen ist, das materielle und immaterielle Erbe der südlichen Provinzen aufzuwerten, zu schützen und zu fördern.

Diese Initiative wurde von der FNM nach einem Treffen zwischen der Präsidentin des Regionalrates von Guelmim-Oued Noun, Frau Mbarka Bouaida, dem Präsidenten der FNM, Herrn Mehdi Qotbi, dem Generalsekretär der FNM, Herrn Lakhlifa Dahmani, und dem Direktor des Mohammed VI Museums für moderne und zeitgenössische Kunst, Herrn El Idrissi Abdelaziz, angekündigt.  (...)

In der Tat stellen die südlichen Provinzen ein großes Reservoir an berberisch-saharischer Kultur und Geschichte dar, das besondere Aufmerksamkeit und Expertise bei der Bewahrung und Förderung des Erbes erfordert. (...)

Während dieses Treffens und nach einer Präsentation der verschiedenen Vorzüge der Region Guelmim-Oued Noun (...) als Tor zur Sahara und Kreuzungspunkt mehrerer Zivilisationen, kamen die beiden Parteien überein, gemeinsame und kollektive Aktionen zu initiieren, die zur Schaffung eines Museums in der Region Guelmim-Oued Noun führen und parallel dazu die Schritte der FNM zur Schaffung eines weiteren Museums in Laayoune zu unterstützen.

https://www.barlamane.com/fr/vers-la-cre...-laayoune/
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#3
Ein sehr löbliches Vorhaben und Danke, dass du die Infos aus dem französischen Artikel für uns herausgezogen hast!
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#4
Ende der Arbeiten am größten Theater des afrikanischen Kontinents. Das Große Theater von Rabat erforderte fast zwei Milliarden Dirham an Investitionen und sticht als Ikone der kulturellen und künstlerischen Erneuerung der Hauptstadt des Königreichs hervor.

   

   

Mehr Bilder finden Sie in Google unter: 
grand théâtre de rabat
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#5
Was für ein wunderschönes Gebäude!
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#6
@Keela,



Zitat:Was für ein wunderschönes Gebäude!



In das etwa 90% der marokkanischen Bevölkerung aufgrund hoher Eintrittspreise und keiner Notwendikeit/Interesse ein Theater zu besuchen ausgeschlossen sind.

"Da wurde etwas nur für die Reichen gebaut", höre ich oft.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#7
(16.11.2021, 07:54)Thomas Friedrich schrieb: @Keela,



Zitat:Was für ein wunderschönes Gebäude!



In das etwa 90% der marokkanischen Bevölkerung aufgrund hoher Eintrittspreise und keiner Notwendikeit/Interesse ein Theater zu besuchen ausgeschlossen sind.

"Da wurde etwas nur für die Reichen gebaut", höre ich oft.


Das war mein erster Gedanke. 
Rausgeschmissenes Feld, Protzbau… elitär

Bessere Verwendung:
Bildungsinitiativen, Ausbildungsplätze,
Verbesserung der Krankenversorgung, Ausbau der Krankenversicherung,
Bibliotheken! auch für‘s Land, Fraueninitiativen etc. pp…

Dieses Theater wird nur von der Oherschicht à la française besucht werden. 

Das wahre Volkstheater findet auf den Marktplätzen statt! Man liebt ja humorvolles Schauspielern.
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#8
@Thomas und bulbulla
Das war mein zweiter Gedanke.
Ich kann mich aber auch an dem Anblick freuen.
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#9
(17.11.2021, 04:37)Keela schrieb: @Thomas und bulbulla
Das war mein zweiter Gedanke.
Ich kann mich aber auch an dem Anblick freuen.

Ich auch, würde ganz persönlich mal hier (nicht in Afrika mit seinen riesigen sozialen Abgründen) eine Aufführung darin besuchen. 
Allerdings würde mein marokkanischer Mann nur ganz ungern mitgehen. 
Ihn interessiert so etwas gar nicht. Und ich denke mal, genauso wenig würde es einen großen Teil seiner Landsleute interessieren. 

culture clash
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#10
@maghribi:

Da du ja sozusagen den Auslöser für diesen thread geliefert hast mit dem Artikel über die Theatereröffnung, würde ich gerne mal deine persönliche Meinung dazu erfahren, aus der „Feder“
eines Marokkaners ( ich nehme mal an, du bist einer, gemäß deinem Pseudonym).
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#11
(16.11.2021, 08:06)bulbulla schrieb: Das war mein erster Gedanke. 
Rausgeschmissenes Feld, Protzbau… elitär

Bessere Verwendung:
Bildungsinitiativen, Ausbildungsplätze,
Verbesserung der Krankenversorgung, Ausbau der Krankenversicherung,
Bibliotheken! auch für‘s Land, Fraueninitiativen etc. pp…

Hallo, 
wäre eine Möglichkeit... aber in wie viel würde letztendlich von der Summe dort ankommen? Das würde ja ohnehin irgendwo versickern aber nicht da ankommen wo es sollte. 
Das Krankenhaus in Midelt wurde vor Jahren auf den neuesten Stand gebracht und bei der Einweihung war der König anwesend. Der König hat noch nicht mal den Ort verlassen, wurde das neue Material schon aus dem Krankenhaus raus getragen..... 
Spende ein Gerät an ein öffentliches Krankenhaus, das wird wahrscheinlich nicht mal ausgepackt sondern irgendwer wird sich seine Taschen füllen.
MfG

Marco Wensauer
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#12
(17.11.2021, 06:25)bulbulla schrieb: @maghribi:

Da du ja sozusagen den Auslöser für diesen thread geliefert hast mit dem Artikel über die Theatereröffnung, würde ich gerne mal deine persönliche Meinung dazu erfahren, aus der „Feder“
eines Marokkaners ( ich nehme mal an, du bist einer, gemäß deinem Pseudonym).

Zunächst müsst Ihr zugeben, dass das Gebäude eine architektonische Meisterleistung ist! Eure Kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn Monumente zu bauen ist wichtig für uns heute und für unsere Nachwelt. Ob es im Moment sinnvoll erscheint oder nicht.

Denkt an die vielen Paläste (Alhambra, Versailles, ..) Museen (Louvre, ..) Kirchen, Moscheen (Karaouyine, die blaue Moschee, ..) die wir alle sehr gerne besuchen. ... Was meint Ihr, was die Menschen damals gesagt haben als sie erbaut wurden? Und dabei waren sie noch viel ärmer als wir heute. ... 

Man muss akzeptieren, dass beides funktionieren muss: das Prächtige und das Versorgen der Bevölkerung (ob arm oder reich) mit dem Notwendigen. ... Gebt zu, Marokko hat in den letzten Jahren viel für den armen Bevölkerungateil getan! Natürlich ist es nie genug. .. 

Wisst Ihr wieviel Menschen in Deutschland unter der Armutsgrenze leben (nach dem Motto: Zuwenig zum Leben, zuviel zum Sterben). Das hindert Deutschland trotzdem nicht daran Milliarden in Projekte zu stecken, wo viele den Sinn nicht verstehen. Warum wird nicht ein Teil dieser Milliarden dafür verwendet, um allen Menschen eine würdige Existenz zu garantieren (die Würde des Menschen sollte eigentlich unantastbar sein: Artikel 1 des GGB. Eine einmalige Formulierung) ... 
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#13
Gut geschrieben @Maghribi
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#14
Hallo Maghribi,

es freut mich, dass Du einmal Deine persönliche Meinung mitteilst!

Dies tue ich auch wie folgt:

Ja, es ist eine architektonische Meisterleistung aber es ist nicht die Leistung der marokkanischen Bevölkerung oder der Regierenden, vielmehr ist es die Leistung der Architekten, die für gleiches Geld gleiches Gebäude an jedem anderen Ort der Welt geplant hätten.
Die Leistung steht also nicht im Bezug auf Marokko.

Auch in der Vergangenheit gab es Prunkbauten wie Schlösser, Moscheen und Kirchen.
Während die wenigen Reichen sich daran und darin erfreuen und selbstverwirklichen konnten, lebte der Großteil der Bevölkerung in Armut.
Z.B. das Schloss Neuschwanstein, das wir heute Bestaunen, wurde während seiner Bauzeit von der oft hungernden und frierenden Bevölkerung zu recht als reine Geldverschwendung angesehen.

Heute ist es mit Prunkbauten nicht anders!

Wäre etwas für´s Volk gebaut worden, was von diesem mehrheitlich besucht werden lönnte und mit Begeisterung aufgenommen worden wäre, so hätte ich dieses Gebäue für sinnvoll gehalten aber ein Prunkbau, in den nur die 0,01% "feine Gesellschaft" Gelegenheit haben wird einkehren zu können, empfinde ich als weniger sinnvoll.


.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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