Wohnungen vermieten über airbnb oder andere?
#1
Hallo Leute,

ich würde  gerne eine Wohnung in Agadir über Buchungsportale wie airbnb, booking.com u.a. vermieten.

Ist das erlaubt? Braucht man dazu eine Genehmigung? Sind Steuern abzuführen?
Was ist dabei zu beachten?
Wer kann etwas dazu sagen und passende Infos geben? Wer hat Erfahrungen gemacht?

Ich danke Euch schon mal für die Hilfel
LG. Gero
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#2
(27.08.2019, 22:37)Gero schrieb:.... Ist das erlaubt? Braucht man dazu eine Genehmigung? Sind Steuern abzuführen?
Was ist dabei zu beachten?
Wer kann etwas dazu sagen und passende Infos geben? Wer hat Erfahrungen gemacht?

Wer viele vieles fragt, erregt auch viel Aufmerksamkeit!
Und:
In Marokko geht alles, nur niemals schnell.
Das Glück begreifen, dass der Boden auf dem du stehst, nicht größer sein kann, als die zwei Füße, die ihn bedecken.
F. Kafka   


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#3
Hallo Gero,

wenn Du es offiziell machst, dann brauchst Du Hunderttausend Genehmigungen wobei Papiere verlangt werden die es gar nicht gibt und die niemand ausstellt.
Natürlich sind Einkommen in Marokko zu versteuern.

Ich kenne Menschen in Marokko die ihre Wohnung bei airbnb anbieten ohne "großen Wirbel" darum zu machen, also "einfach so" vermieten und dadurch keine Auflagen erfüllen und Steuern zahlen müssen.



Dir wünsche ich viel Erfolg!





Mit besten Grüßen,

Thomas
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#4
Hallo Markus/Omar und Thomas,

danke für eure Antworten.
Ihr habt es vortrefflich beschrieben, wie solche Dinge in Marokko gehandhabt werden und welche Probleme es mit den Behörden immer wieder gibt.

Jeder macht es, keiner redet viel darüber, die meisten haben keine Probleme damit, vielleicht erwischt es einzelne, aber man hört nichts davon, aber wenn man erwischt wird, kann es böse Folgen haben. Eine Bekannte hat vor Jahren eine Villa an ein paar Männer aus Saudi-Arabien (oder Kuweit, oder …?) für ein paar Tage vermietet. Die haben sich prompt einige Frauen eingeladen und eine freizügige Party gefeiert. Die Nachbarn haben das gemerkt und sich gestört fühlt und haben die Polizei gerufen. Die haben die ganze Gesellschaft mitgenommen und am nächsten Tag auch die Vermieterin verhaftet. Die Gäste sind nach ein paar Tagen freigekommen. Die Vermieterin war über eine Woche im Gefängnis bis sie endlich über die manchmal mögliche Zahlung von "Lösegeld" wieder rauskam. Den Aufenthalt im marokkanischen Frauengefängnis fand sie überhaupt nicht lustig.

In diesem Fall stellt sich auch die Frage, wen darf man eine Wohnung überlassen, ohne gegen moralische und gesetzliche Sitten-Vorschriften (wie Förderung der Unzucht oder ähnliches) zu verstoßen. Unbedenklich wäre es wahrscheinlich nur, wenn man verheiratete Paare mit Kindern wohnen lässt, oder was ist dabei zu beachten?

Den Weg über die Behörden kenne ich ebenfalls gut. Es gibt in jedem Amt so viele hilfsbereite Leute. Die sitzen da herum oder stehen sogar hinter unbesetzten Schaltertresen und sind gerne bereit, gegen kleine Gaben ihre Freundschaften zu den Behördenangestellten spielen zu lassen und weisen den Unbedarften den "schnellsten Weg(?)" durch die verschiedenen Ämtern. Die Beamten sagen meistens gleich, dass es überaus lange dauern kann, bis die Bescheinigung ausgestellt wird. Durch eine kleine Beschleunigungsgebühr kann man aber die Bearbeitungszeit stark verkürzen. Dann wollen sie vielleicht auch noch eine Anzahlung auf die fälligen Gebühren, die man dann später ebenfalls abschreiben kann. Und bei der nächsten erforderlichen Bewilligung stellt sich dann vielleicht sogar heraus, dass man die vorgelegte Bescheinigung gar nicht gebraucht hätte. Ich kenne das leider.

Das nur zur Information, warum ich hier bei euch nachfrage, anstatt gleich zu den Behörden zu gehen. Behördengänge sind eine nervige Angelegenheit sondergleichen.

Bei den Buchungsportalen ist wenig geheim. Es ist für jeden auf der Internetseite einsehbar, wo und wie viele Wohnungen zu welchem Preis angeboten werden und welche Tage noch frei sind. Wer bucht bekommt die Adresse. Die Behörden können z.B. vom Buchungsportal airbnb die Liste der Anbieter anfordern, und sie bekommen auch die Anschriften der Vermieter. Ich kenne das z.B. von München, da fordert die Stadt die Listen an. Jeder Vermieter braucht eine Genehmigung von der Stadt München und darf seine Wohnung auch nur für einen begrenzten Zeitraum pro Jahr anbieten. In anderen Großstädten wird es ähnlich gehandhabt.

Leider weiß ich nicht, wie es in Agadir ist, ob die Stadt etwas dagegen hat. Die vielen Hotels hier könnten sich gegen diese Konkurrenz wehren. Alleine über airbnb werden zzt. über 300 Unterkünfte angeboten, das entspricht schon einem ganz großen Hotel, und es werden immer mehr. In Agadir sind die Hotels ein großer geschäftlicher Machtfaktor und sie habe wahrscheinlich großen Einfluss auf die Stadtverwaltung. Gleiche Widerstände gibt es z.B. auch weltweit gegen den Fahrdienstleister Uber durch die örtlichen Taxifahrer. Es wäre als gut, wenn man wüsste, wie es sich hier in Agadir verhält.

Wahrscheinlich werde ich es so machen, wie ihr vorgeschlagen habt und wie es hier üblich ist. Aber je mehr Informationen ich darüber bekommen könnte, umso lieber wäre es mir. Lieber vorher viele Erfahrungen einholen von Leuten die Marokko kennen, als alle Erfahrungen (gute und schlechte) selber machen.

Also, wenn ihr noch was dazu sagen könnt, Hinweise oder Anregungen habt, dann lasst es mich bitte wissen. Ich bin euch dankbar dafür.

Liebe Grüße, Gero.
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#5
Hallo Gero,

ich merke: Du kennst Dich aus!


Bei 300 airbnb-Angeboten in Agadir ist davon auszugehen, dass es weit verbreitet und nicht verboten ist.

Wenn Du aber irgend wo bei den Behörden nachfragst, wirst Du keine brauchbare Antwort bekommen.

Ich kann Dir da auch keine rechtsverbindliche Antwort geben.



Männliche Gäste aus arabischen Ländern sind bekannt für ihre starken sexuellen Triebe, die sie in Marokko ausleben.

An diese solltest Du nicht vermieten.




Beste Grüße aus Errachidia,

Thomas
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#6
Ich finde, Touristen gehören in Hotels. Sonst wird es so, wie hier in Malaga: Die gesamte Altstadt wird saniert und ausschließlich an Touristen vermietet. Die Einheimischen, die meist in der Gastronomie arbeiten und dort Hungerlöhne bekommen, können die Mieten nicht mehr bezahlen. Selbst in den asozialsten Brennpunktvierteln, wo kein Mensch freiwillig wohnen will, sind die Mieten unbezahlbar geworden. Die Vermieter vermieten jetzt in den Problemvierteln, wo keine Touristen hinkommen, Zimmer zum gleichen Preis, für den sie bis vor 2 Jahren die ganze Wohnung vermietet haben. Sie vermieten also eine Wohnung doppelt und dreifach. Waschsalons schießen wie Pilze aus den Boden, weil es immer mehr Leute gibt, die statt einer Wohnung ein Zimmer mieten müssen und somit nichtmal eine Waschmaschine haben. 
Und das alles, weil massenhaft Wohnungen an Touristen vermiet werden. Ich als Wohnungsbesitzer könnte das nicht mit gutem Gewissen tun. 
Es ist eine Riesenkatastrophe. Und ich übertreibe leider nicht, ganz im Gegenteil.
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#7
Hallo Merlina,

danke für deinen Beitrag. Er passt wohl nicht ganz zum eigentlichen Thema, ist aber ein sehr interessanter Bericht, und ich glaube dir auch, was du so auf Malaga siehst.

Das Thema, das du anschneidest, hat viele Facetten und es gibt viele Meinungen dazu, je nachdem auf welcher Seite die Leute stehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben, aber auf jeden Fall, Tatsache ist:

- Tourismus ist Segen und Fluch zugleich.
- Der Tourismus nimmt immer stärker zu.
- Alles wird mit der Zeit teurer (früher 100 DM - jetzt sind es 100 EUR).
- Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
- Im Gastgewerbe werden weltweit die schlechtesten Löhne bezahlt.
- Die Unternehmer kassieren das große Geld, die Arbeiter erhalten immer einen Hungerlohn.

Malaga steht mit den Problemen nicht alleine da:
- Venedig, ein großes Freilichtmuseum, das den täglichen Touristenstrom begrenzen muss.
- Tirol, sperrt die Nebenstraßen über den Brenner für Touristen.
- Monaco, Saint Tropez, Marbella, sind Locations nur für Reiche.
u.a.
Die Aufzählung lässt sich beliebig erweitern.

Große Hotels werden von internationalen Investoren gebaut und betrieben, die nehmen das Geld mit ins Ausland. Der Gewinn bleibt nicht im Land. Die einheimische Bevölkerung darf in den Hotels arbeiten und wird ganz schlecht bezahlt, oder bekommen nur das Trinkgeld.

Große Hotels schießen wie Pilze aus dem Boden und verbauen die Küsten bis in die entlegensten Ecken. Wenn die Gemeinden nicht rechtzeitig gegensteuern, dann gibt es Betonburgen statt Natur.

Die großen Hotels nehmen den kleineren Hotels und Beherbergungsbetrieben, die oft von ansässigen Familien geführt werden und eventuell auch ein paar Angestellte aus der Umgebung beschäftigen, die Gäste weg, weil die großen Hotels billiger sind, meist in Strand-Nähe sind und mehr Unterhaltungsmöglichkeiten bieten.

Der Tourismus bietet vielen Einheimischen auch die Chance mehr Geld zu verdienen (einmal abgesehen von den schlecht bezahlten Jobs im Hotel-/Gastgewerbe) durch neue Jobs, wie z.B. Fremdenführer, Auto- /Mofa- und Fahrradverleih, Fischer bieten Bootstouren, Imbissstände, Restaurants und Cafés, Souvenir-Shops, …

… und manche vermieten auch Unterkünfte an Touristen. Was für die Touristen billig ist, ist für viele Einheimische gutes Geld, um am Tourismus mitzuverdienen. Und jeder einheimische Hausbesitzer wird sich fragen, ob er aus seiner "Hütte" mehr machen könnte, um damit Geld zu verdienen.

Wer kann, der macht mit. Oder soll ein Teil der einheimischen Bevölkerung freiwillig arm bleiben und zusehen, wie die Nachbarn am Tourismus mitverdienen?

Natürlich steigen in Touristengebieten die Lebenshaltungskosten, das ist ganz normal und kaum zu verhindern. Wer Urlaub machen kann, der hat Geld (viel oder auch nur wenig), er ist fremd im Land und kennt nicht die lokalen Preise und zahlt meist mehr als üblich. Viele Einheimische verdienen mehr durch den Tourismus, können sich somit mehr leisten und kaufen auch unkritischer und teurere Produkte. Also steigen die Preise. Wo die Wirtschaft boomt, dort ist es auch teurer als anderswo.

Also, ich weiß auch keine ideale Lösung, aber alle Touristen in Hotels unterzubringen und immer nur weitere Hotels zu bauen, ist keine Lösung. Die einheimische Bevölkerung muss am Tourismus mitverdienen können nach den jeweils individuell vorhandenen Möglichkeiten. Die Gemeinden und der Staat müssen einseitige Auswüchse verhindern, kontrollieren und steuern, damit die Lebensqualität erhalten bleibt oder sogar besser wird.
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#8
Genau der letzte Satz ist das Problem. Da wird nichts gesteuert. Die Politik versagt total. Und es ist längst nicht mehr so, dass ein paar Einheimische Wohnungen an Touristen vermieten, sondern dass Investoren die ganze Innenstadt aufkaufen und an Touristen vermieten. Viele Wohnungsbesitzer weigern sich mittlerweile, an Einheimische zu vermieten. Dazu kommt die Ausbeutung, weil der Mindestlohn viel zu niedrig ist und auch nicht eingehalten wird. 
Und ja, es ist ein bisschen ab vom Thema, aber für mich ist Air BnB aus mittlerweile aus den genannten Gründen ein rotes Tuch.
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#9
Der Boden und die Häuser auf der Insel haben ursprünglich nur den Einheimischen bzw. der Gemeinde gehört.

Die Einheimischen verkaufen ihr Land an die lokalen oder ausländischen Investoren, weil sie arm sind, weil sie hier nicht mehr leben wollen oder können, oder weil sie mit dem Geld aus dem Verkauf andere Pläne haben. Es gibt viele Gründe warum.

Aber gerade dadurch wird diese schädliche Entwicklung gefördert. Die Armen, die verkaufen, werden ärmer, wenn der Geldsegen aus dem Verkauf verbraucht ist. Die Einheimischen, die kaufen und investieren, nutzen die Gunst der Stunde und werden reicher. Wenn ein Einheimischer kauft, dann bleibt das Land wenigstens den Einheimischen erhalten, was auf jeden Fall positiv ist. Und wenn dieser Einheimisch investiert und ein Geschäft daraus macht, dann hat ein Einheimischer davon profitiert, oder knallhart gesagt, ein armer Einheimischer weniger, oder anders gesagt, ein Einheimischer mehr, der seinen Lebensstandard verbessern kann. Er gehört zu den Gewinnern.

Wenn ein Einheimischer sein altes renovierungsbedürftiges Gebäude in der Innenstadt verkauft, dann gibt es verschiedene Gründe dafür, wie ich vorher schon erwähnt habe. Warum behält er es nicht und vermietet es gegen geringe Miete an die armen Einheimischen? Besser wenig als überhaupt nichts! Wahrscheinlich sind ihm die Mieteinnahmen zu gering oder es ist nicht einmal an die Ärmsten vermietbar. Warum versucht er dann nicht mit geringen Eigenmitteln den Bauzustand zu verbessern? Er bekäme auch bei der Bank einen Kredit zur Renovierung. Die Bank würde das Haus als Pfand für den Kredit nehmen, abhängig davon wieviel der Altbau und das Grundstück an Wert hat (und das kann in bevorzugten Lagen noch immer ganz schön viel sein).

Aber viele sagen, das ist mir zu viel Aufwand, zu viel Risiko, ich will lieber das "viele Geld" aus dem Verkauf und dann gut und bequem davon leben. Für manche reicht es bis zu einem sorglosen Lebensabend. Andere können es nicht gewinnbringend anlegen und verbrauchen es einfach und stehen dann ärmer da als zuvor. Die gehören dann zu den Verlierern.

Wer teuer ein altes Haus oder Boden in bevorzugter Lage kauft, es danach renoviert oder neu baut und viel dafür bezahlt hat, um dann einen gewissen Wohnkomfort zu bietet, der kann es nicht mehr billig an die Ärmsten vermieten. Auch für normal verdienende (was ist das?) Einheimische wird die Miete zu hoch sein. Warum? Der einheimische Verkäufer hat zu stark zugelangt und abkassiert. Und der Käufer und Investor hatte riesige Ausgaben und will jetzt eine entsprechende Rendite sehen, damit sich seine Auslagen auch bezahlt machen.

Grund und Boden und Häuser sind heute wertvolle Ressourcen. Wer sie hat, gehört zu den Gewinnern, die anderen sind die Verlierer, falls sie nicht über andere, für die Zukunft wichtige Dinge, verfügen.

Es ist der Tourismus, der die Insel zu einer bevorzugten Location macht, und es sind die Einheimischen, was sie daraus machen. Die eine Hälfte (oder vielleicht nur ein paar davon) der Einheimischen kauft auf, investiert und vermehrt ihr Einkommen durch den Tourismus. Die anderen Einheimischen können oder wissen nicht, wie sie den Tourismus für sich nutzen können und bleiben oder werden arm.

Das alles hat nichts mit den Buchungsportalen zu tun. Die reichen und skrupellosen Einheimischen wissen schon, wie sie ihr Geld machen können, dazu brauchen sie nicht die Buchungsportale. Ich bin fast mehr der gegenteiligen Ansicht, dass nämlich mit Hilfe der Buchungsportalen auch die schlechter gestellten Inselbewohner die Möglichkeit bekommen, etwas vom "großen Kuchen" der Großen abzuzweigen, indem sie Zimmer und Wohnungen (in der Hochsaison?) vermieten und damit zusätzliches Einkommen für sich generieren.

Ich bin Ausländer, ich bin zu Gast in Marokko (das bin ich mir immer bewusst), ich habe mein Geld im Ausland verdient und hatte es dadurch etwas leichter als vielleicht manche Einheimische. Aber deshalb konnte ich mir in Agadir auch nicht in den besten Wohnlagen, wie in der Marina (im Yachthafen), in Strandnähe (bei den großen Hotels), im Stadtteil Sonaba, in Cité Swiss, usw. ein Haus kaufen.

Ich habe etwas gespart und mir etwas Geld beschafft, lange gesucht und dann in einem traditionellen Wohnviertel von Agadir ein altes Haus gekauft und mit Hilfe der einheimischen Handwerker (das war wirklich eine besondere Erfahrung) vollständig neu renoviert und neu eingerichtet. Ich will langfristig vermieten (auch an Einheimische), bei Leerstand biete ich es über Buchungsportale an.

Mein Beitrag für die Gesellschaft war bisher: die Handwerker haben Arbeit gehabt und dafür Lohn bekommen, und in den Geschäften habe ich Material, Geräte usw. gekauft. Während der Ferienzeit habe ich an marokkanischen Familien vermietet, die hier Urlaub machten und/oder ihre Familie besuchten.

Trotzdem, ich kann es nicht an Arme vermieten, die bisher irgendwo in einer Hütte oder in einem einfachen Zimmer wohnen, denn dafür ist die Miete einfach zu hoch. Die Mieter müssen schon halbwegs gut verdienen. Ich muss die Ausgaben langfristig gesehen zurückbekommen und es muss für den Lebensabend ausreichend sein. Hoffentlich funktioniert's auch.

Ein paar Bilder gefällig:
https://my-photo-art.jimdo.com/stadthaus/

Grüße, Gero
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#10
Kompliment:

Hallo Gero,

was ich auf den Bildern sehe, 
ist wunderschön, einfach große marokkanische Handwerkskunst mit Tradition. 

Auch wir lieben diese und ich hatte das Glück, mir schöne traditionelle Keramik aussuchen zu können
(allerdings in viel kleinerem Rahmen).

Für deine Vermietung wünsche ich dir viel Glück!

Du scheinst dich auszukennen,
also muss ich nicht sagen: „Schau genau hin!“
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#11
Ergänzung:

Wir sind auch gern in Agadir, zum „Durchatmen“ nach großer Hitze. 

Wir buchen immer dasselbe Hotel, sind quasi als Freunde dort.
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#12
Hallo bulbulla,
ja, ich finde diese diese alten Handwerksarbeiten auch wunderbar und wollte sie unbedingt erhalten.
Und so sieht es jetzt aus:

[attachment=58][attachment=59][attachment=60][attachment=61][attachment=62]

Grüße an Euch, Gero
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#13
So schön,

auch die „Sedärie“ ( weiß leider nicht, wie man das korrekt schreibt), 
würde ich sofort bei uns einbauen. 

Ich liebe dieses Traditionelle!

Inzwischen sieht man ja öfters „moderne“ Stile  Sad
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#14
Ich liebe die auch. Man kann da auch total bequem drauf schlafen, also schnell als Gästebett umfunktionieren. Die modernen Sofas sind teuer, hässlich und unpraktisch.
Von mir auch ein Kompliment für die Wohnung, wirklich sehr schön.
Malaga ist übrigens nicht auf einer Insel (oder meinst du etwas anderes?). Ich glaube, dass die Onlineportale schon zu dieser katastrophalen Entwicklung beigetragen haben. Es ist nämlich erst in den letzten 1,5 bis 2 Jahren plötzlich so schlimm geworden. Vorher waren die Mietpreise noch halbwegs bezahlbar und Wohnungen leicht zu finden. Ich wohne schon ewig hier, genau gesagt, seit 28 Jahren. Also kenne ich den Arbeitsmarkt, die Mietpreise usw. genau und bin auch selbst davon betroffen. Falls meine Vermieterin auf die Idee käme, die Wohnung zu verkaufen, würden meine Mitbewohnerin und ich auf der Straße sitzen. Ich kenne mehrere Leute, die verzweifelt eine Wohnung suchen. Ein Bekannter lebt seit über einem Jahr bei den Schwiegereltern, die ganze Familie in einem Zimmer. Er musste aus seiner Mietwohnung raus, weil er trotz seiner zwei Jobs (Maler und Taxifahrer) die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Das kann sich keiner vorstellen, was hier los ist... . Die an Investoren für Touristenappartments verkauften Wohnblocks in der Innenstadt gehörten Leuten, die vorher auch schon reich waren, und jetzt sind sie halt noch reicher. Die Schere öffnet sich immer weiter, "Mittelschicht" existiert nicht mehr. Ich selbst habe noch vor ein paar Jahren um das Viertel, wo ich jetzt wohne, einen großen Bogen gemacht.... schmutzig, laut, hässlich (kann sich ein normaler Mitteleuropäer gar nicht vorstellen), und jetzt plötzlich zu verdoppelten Mietpreisen. Ich hoffe, dass sich Marokko nicht auch so entwickelt.
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#15
Hallo bulbulla,
danke für dein Lob. Ich kenne den Begriff überhaupt nicht und weiß daher auch nicht wie man es schreibt, musste mich erst kundig machen. Mit Google habe ich dann "Sedarie" in Zusammenhang mit den Sitzelementen / Sitzbänken / Sofas gefunden, aber übersetzen konnte es Google auch nicht. Da habe ich also wieder etwas dazugelernt, weiß aber noch immer nicht, ob damit nur der gemusterte Stoff oder die gesamte Sitzgruppe gemeint ist.

Jedes Mal, wenn ich ins Haus komme, kann ich mich nicht satt sehen an diesen reichhaltigen, feinen und abwechslungsreichen Strukturen. Man muss es einfach wunderbar finden.

[attachment=63][attachment=64][attachment=65][attachment=66][attachment=67]

LG. Gero
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#16
Die ganze Sitzgruppe heißt so, nicht nur der Stoff. Eigentlich sind das ja praktisch mit Stoff überzogene Matratzen und dazu passende Kissen. Sofa ohne Rückenlehne sozusagen.
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#17
Hallo Merlina,
da habe ich mich ja ganz schön blamiert!!! Danke für den Hinweis. Ich war irrtümlich in der Annahme, dass Malaga auf den Kanarischen Inseln liegt, wie peinlich. Malaga ist doch bekannt für seinen Süßwein, ich kenne den, schmeckt gut, und da wusste ich auch woher der kommt. Eigentlich war ich in Geographie ganz gut, aber man wird halt auch langsam alt und vergesslich.

Wikipedie sagt:
Málaga ist eine Hafenstadt an der südspanischen Costa del Sol, die bekannt ist für ihre gelben Sandstrände und hochstöckigen Hotelanlagen. …

So wie du es schilderst, siehst und spürst du die hässliche Seite von dem immer stärker werdenden Tourismus. Ich wünsche dir von Herzen, dass dir das alles möglichst erspart bleibt. Dass es so krass ist, wie du schilderst, konnte ich mir vorher nicht vorstellen! Das ist unglaublich. Wahrscheinlich muss man, so wie du, dort leben, dass man es wirklich begreift.

Es stimmt schon, wie du sagst, wenn in besonders attraktiven Touristen-Orten die Vermarktung von Wohnraum professionell in großem Umfang betrieben wird, dann werden langjährigen Mieter hinausgeworfen, damit die Wohnungen über die Buchungsportale teuer vermietet werden können. Hier in Deutschland nennt man es "Zweckentfremdung von Wohnraum" für gewerbliche Zwecke und das ist nicht ohne behördliche Genehmigung erlaubt. In München, und auch in anderen Städten, wo ein Mangel an Wohnung herrscht, ist das ein spürbares Problem. Daher ist in solchen Städten die Vermietung nur für einen begrenzten Zeitraum pro Jahr erlaubt und es bedarf einer Genehmigung durch die Behörden. Damit können Private sich ein Zubrot verdienen, professionelle Geschäftemacherei wird aber weitgehend unterbunden. Zur Kontrolle gleichen die Gemeinden ihre Genehmigungen mit den von den Portalen angeforderten Daten ab. Wer erwischt wird bekommt eine Strafe.

Wo es eine solche Beschränkung nicht gibt, kann es zu gefährlichen Entwicklungen kommen. Vielleicht wechselt in Malaga viel Geld unter der Hand die Besitzer, damit es nicht zu so einer Regelung kommt. Schade, wenn einige skrupellose Geschäftemacher sich auf Kosten der Bevölkerung bereichern. Aber ohne die Buchungsportale würden sie es auf einem anderen Weg versuchen und es auch machen.

Fluch und Segen vom Tourismus.

Und danke für die Erklärung, jetzt  weiß ich auch was unter "Sedarie" zu verstehen ist.

Grüße an Euch, Gero.
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#18
Gruß zurück. Alles Gute!
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#19
Hallo Merlina, Bulbulla und Gero,

ich freue mich sehr darüber, dass es hier (seit Langem) mal wieder so sachliche und interessante Beiträge gibt!
Toll!

Ihr habt alle Recht: Tourismus ist Segen (für die einen) und Fluch (für die anderen) zugleich.

Ausgewogenheit (weder zu viel, noch zu wenig Tourismus) ist wohl das, was am meisten hilft aber hier das richtige Maß zu finden und zu fixieren ist kaum möglich.





Beste Grüße aus Errachidia,

Thomas
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#20
Wo liegt den die Wohnung genau in Agadir? Hätte Interesse für Langzeizmiete. Mietzins? Hast Du noch mehr photos?
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