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26.07.2018, 20:52
Zwangskonvertierung
whatshername61
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Beitrag: 158882 - 26/07/2015 Mafo1.0
Liebe Gemeinde,
heute möchte ich euch von meiner Zwangskonvertierung berichten und den "Schleier" über den wahren Islam lüften.
Ich war in Berlin mit einer muslimischen Familie verabredet, die mich zu sich eingeladen hatte. Nachdem die Geschenke (ein Buch mit Geschichten von Nasreddin Hodschda und eine Pittiplatsch DVD) den Besitzer gewechselt haben, ging die Folter los. Es wurde massenweise Halal-Essen aufgetischt und die Zwangsernährung begann. Selbst als der Bauch zu platzen drohte, wurde ich gezwungen, weiter zu essen. Meine Arme haben heute noch blaue Flecken, von den Ermahnungen, alles probieren zu müssen.
Später ging es zu intensiven Gesprächen über politische, kulturelle, religiöse und familiäre Themen über. Der Schlafentzug wurde von meinen Gastgebern bis nachts um halb vier aufrechterhalten. Wecken war um 8. Zwei muslimische Kinder krochen in mein Bett und wollten spielen, DVD schauen, lesen, Fragen beantwortet haben...
Anschließend begann der Tag wieder mit muslimischer Gastfreundschaft und Zwangsernährung. Die an diesem Wochenende zugenommenen Kilos werden mir und meinem Badeanzug noch Wochen zu schaffen machen.
Da ich noch nie in einer Moschee war, wurde ich am Nachmittag in zwei Moscheen geführt. Während Mama sich zu Gebet fertig machte, wurde ich als kostenloses Kindermädchen benutzt und beaufsichtigte die Tochter, die sich hüpfend durch den Gebetsraum bewegte. Meiner Zwangskonvertierung entkam ich nur, indem ich auf meinen Spreng(Speck)gürtel hinwies.
Auch abends ging es mit Zwangsernährung halal und Schlafentzug weiter. Ich konnte nicht anders als mich heute höflich von meinen Gastgebern zu verabschieden und die nächtelangen Gespräche auf einen Termin im Oktober bei mir zu verlegen.
Dort werde ich Ihnen dann bio-deutsche Kultur servieren.
Gül, ich danke dir für ein wundervolles Wochenende im Kreise deiner Familie. Erstaunlich für mich war wirklich der Moscheebesuch. Während du dich deinen religiösen Gedanken zuwandtest, spielten die Kinder im selben Raum und eine Atheistin saß ruhig auf dem grünen mit Tulpen verzierten Teppich an eine Mamorsäule gelehnt hinter dir im Gebetsraum, das Gesicht gen Mekka gewandt und dachte über diese erstaunliche Freundschaft nach. Als du mir abends die Bilder von deinen Freundinnen zeigtest und mir erklärtest, dass es die junge Frau war, die wir heute auf dem Heimweg trafen, konnte ich mich einmal mehr an ihren Kleidungsstil erinnern. Ihr Kopftuch war völlig aus meinen Gedanken verschwunden.
Du hast tolle Kinder und es wird mir eine Ehre sein, dich bald bei mir zu Gast zu haben. Was heißt eigentlich zu Gast? So schnell, wie ich meine Beine auf deine Couch gezogen hatte, wir von einem Thema ins andere rutschten, lachten und die Welt um uns herum vergaßen; so schnell wie mich deine Familie "adoptierte", ist dein zu Hause zu meinem geworden und ich hoffe, dass ich dir im Oktober einen kleinen Teil davon wieder geben kann.
Du fragtest mich nach dem für mich ergreifensten Moment. Ich hatte vor, ihn als "Nachgucker" nur für Freunde zu posten. Aber ich muss sie enttäuschen. Ich denke, dass genau dieser Moment, das ausdrückt, was wir uns gemeinsam wünschen: Ein Miteinander, indem nur der Mensch, nicht seine Herkunft, Religion, sein Kleidungsstil… zählt.
Lass mich von vorn beginnen:
Als Geschenk für deine Kinder hatte ich das Nasraddin Hodscha-Buch dabei. Kurz vor dem Schlafengehen, kam dein 8-jähriger Sohn zu mir und bat mich aus dem Buch vorzulesen. Nach dem Waschen gingen wir gemeinsam in das Zimmer der Kinder, du machtest es dir zwischen deinen Kindern gemütlich, während ich das Buch aufschlug. Die erste Geschichte war sehr kurz und ich musste bei dem Gedanken, was gleich passieren würde, lächeln. Die Geschichte hieß: "Das konnte ich ihm nicht zumuten". Die anschließende Frage, warum man sich auf den Sack nicht setzen durfte, beantworteten sie richtig: "Weil darin der Koran war." Als du ihnen anschließend, um ihren Schlaf zu schützen einige Suren aus diesem Buch vorlast, bekam ich eine Gänsehaut.
Auch diese Geschichte hat eine Moral, wie all die anderen Geschichten, die wir an diesem Abend den Kindern vorlasen. Wenn eine Atheistin muslimischen Kindern beibringt, wie sie den Koran zu behandeln haben und deren Mutter Suren zum Schutz für die Nacht singt, dann sind alle die Grenzen, die in vielen Köpfen vorhanden sind, gefallen.
Ich bin dankbar dich, deine klugen Kinder und deinen humorvollen Mann als meine Freunde bezeichnen zu dürfen.
Nachtrag Juli 2018:
Jetzt sind wir bereits 3 Jahre befreundet. Der Ramadan 2015 hat uns zusammengebracht. Er wird uns immer an den Beginn unserer Freundschaft erinnern.
Gerade haben wir ein schönes gemeinsames Wochenende verlebt. Den Dankesbrief deiner Tochter an meiner Pinnwand lies mein Herz erneut schmelzen und eine Träne aus dem linken Auge rollen.
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein, sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.
Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen
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Dublin, eine türkische Rose und Marokko
Lieber Leser,
wie du bereits aus der Überschrift leicht erkennst, sind das drei Dinge die rein gar nichts miteinander zu tun haben.
Genau das hätte ich vor ein paar Jahren behauptet, wenn mich jemand danach gefragt hätte. Doch es kommt im Leben oft anders als man denkt und so…
Statt im Marokko stehe ich in Dublin und verbringe meine Ferien dieses Jahr auf der kleinen Insel westlich von Großbritannien. Sie ist ganz anders als Marokko, mit ihrer Sprache. Als ich mich mit jemanden in einer Post unterhielt, verwechselte ich ein Wort, entschuldigte mich dafür: "Sorry, ich habe das falsche Wort benutzt." "Macht nichts," erwiderte mein Gegenüber lachend. "Du bist in Irland. Wir verballhornen die englische Sprache täglich." Es ist wirklich schwierig für Muttersprachniveau Englisch, das irische Englisch zu verstehen. Sie haben ihre eigene Aussprache, einen besonderen Sound. Vergleichbar vielleicht mit bayrisch und hochdeutsch oder arabisch und Darjia. Und erst einmal ihre eigene Sprache! Gälisch hat rein gar nichts mit englisch, der Sprache der Besatzer, zu tun. Es erinnert mich irgendwie an klingonisch. Genau das hatte ich gedacht, als ich das erste Mal Tamazight hörte.
Die Iren sind rechte Dickköpfe. Im Kampf gegen ihre Besetzer haben viele ihrer Vorfahren ihr Leben gegeben. Erst nach einem vier Jahre dauernden irischen Unabhängigkeitskrieg wurde der anglo-irische Vertrag ausgehandelt, der Südirland die Unabhängigkeit gab. Im Gegenzug verblieben sechs Provinzen Nordirlands beim Britischen Empire. Noch heute ergeben sich aus diesem Krieg politische Reibereien. Ich wäre eine Närrin zu behaupten, dieser Kampf erinnere mich an den Kampf der Amazight in der Gegend Al Hoceima.
Ihren Stolz haben die Iren verinnerlicht, obwohl Irland wegen seiner Armut ein Ausreiseland war und immer noch ist. Es gab irische Städte, die während der größten Auswanderzeit über 20% ihrer Bevölkerung verloren. Viele von ihnen starben in den Fluten, weil sie auf Schiffe stiegen, die nicht sicher waren und sanken…
Mit dem Besitzer eines Pubs, in dessen B&B ich übernachtete, kam ich ins Gespräch. Alle seine fünf Kinder haben studiert: "Das war manchmal nicht leicht," erzählte er mir den Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand reibend. Drei von ihnen leben als Ingenieur, IT-Fachmann und Ausbilder in England, Amerika und Australien. Zwei als Lehrer und Ingenieur in Irland. Ein Sohn wurde mir als 7. Besitzergeneration im Pub vorgestellt. Pubs sind ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in den Städten und Dörfern, sie sind zentraler, generationsübergreifender Treffpunkt zum Reden, Musizieren und Geschäfte machen. In diesem Nest von 600 Seelen gibt es 5 Pubs! Und alle leben!!! Und falls ihr denkt, es ist Sean`s Bar in Athlone, seid ihr auf dem Holzweg. Die hat schon einige Generationen mehr auf dem Buckel, allerdings immer noch gute irische Musik zu einem Cider oder Pint. All das hat natürlich gar keine Ähnlichkeiten mit den Treffpunkten in den Cafés in Marokko.
Viele im Ausland lebende Iren, kommen sehr regelmäßig in ihre alte Heimat zurück, machen dort Urlaub, stellen ihren Kindern und Enkeln den Ursprung ihrer Familien vor. An irgendeiner Ecke von Valentia Island auf irgendeinem Berg mit irgendeinem alten Steindenkmal traf ich eine Familie, die auch gerade auf Heimaturlaub war. Nachdem wir ein paar Wandertipps ausgetauscht hatten, zeigt die Frau auf eine kleine Insel gegenüber: "Schau, dort ist meine Mutter geboren. Wenn du genau hinsiehst, erkennst du ihr Geburtshaus. Dort rechts der kleine weiße Fleck ist es. Vor acht Jahren war ich das letzte Mal da. Damals lebten noch fünf Menschen, die auf dieser Insel geboren wurden. Irgendwann werden wir mit unserer Tochter noch einmal hinreisen." An was erinnert mich das nur? Deutsch-Marokkaner auf…
Ohne auf die großartige irische Gastfreundschaft einzugehen, bin ich mir fast sicher, dass… Ich komme gerade durcheinander, schreibe ich noch über Irland?
Eine Tatsache, die mir durch eine Studentin, die ihren Wanderurlaub in der gleichen Gegend machte, bestätigt wurde, ist, dass man in Irland viel Kleingeld auf der Straße findet oder es beim Einkauf geschenkt bekommt. Daraus habe ich noch keine Antwort gefunden. Vielleicht in einem nächsten Urlaub in Irland. ABER! Deutsch akribisch wanderte gefundenes und geschenktes Geld in meine linke Jackentasche, in der es den gesamten Urlaub klapperte.
Kennt ihr die irische Musik? Sie ist so herzzerreißend sehnsuchtsvoll. Ich liebe sie und eine Band läuft gerade in meinem CD-Player hoch und runter. Es steckt so viel Hingabe, Liebe und Sehnsucht in ihr, wie ich es bei vielen Liedern aus dem Rif bereits kenne. Upps…
Link zu den high kings
Meine Freundin Gül aus der Geschichte oben, Gül ist türkisch und bedeutet Rose, hat mir mal erzählt, dass sie ihren Kindern beibringt, gefundenes Geld gehöre einem nicht und muss an Menschen weiter geben werden, die es dringender brauchen. Dies habe ich als Brauch für mich vereinnahmt und sammle es eine Weile, verdoppele es und spende es gemeinnützig. Was aber mache ich jetzt am letzen Tag mit diesem Geld? Es muss in Irland bleiben!
Ich bin bereits wieder in Dublin. Es ist spät, ich bin auf dem Weg in Richtung Tempelbar-Viertel, um zu Abend zu essen. Dabei denke ich an Gül und die vielen Muslime, die nun auch in meiner Stadt leben. Sehr wenige Muslime habe ich hier gesehen. Ich erinnere mich an eine Frau, die mir half, einen Kaffee-to-go an einem Automaten zu machen: "Wo kommst du her?" "Deutschland." "Das ist weit, mein zu Hause ist noch weiter: Bangladesh." "Ja," entgegnete ich. "Sehr weit."
Inzwischen ist mein Bauch zum Platzen voll, der irische Stew war fantastisch. Die anschließende Nuss-Zauber-Eiswaffel aus einem kleinen Laden, der auch Zauber-Tee-Varianten verkaufte, hat das Mahl vervollkommnet. Ich werde ins Hostel gehen und morgen sehr früh aufbrechen, den Leihwagen (Die Iren sind wahrlich stur, sogar das Lenkrad haben sie auf der falschen Seite, nur um die Touris zu irritieren.) abgeben und heimfliegen.
Plötzlich sehe ich gefühlte 100 muslimische Frauen, die auf der Straße einen großen Tisch mit Speisen und Getränken decken. So viele, ich habe das Gefühl in Marokko zu sein. Ich wende mich an eine Frau vor mir: "Was macht ihr hier?" "Oh, das ist für Obdachlose. Damit sie etwas Warmes zu essen bekommen." "Mit wem kann ich hier reden?" "Da vorn, die Frau mit dem weißen Hijab," sie zeigt mit dem Finger an das andere Ende der Tafel und hat sich bereits wieder ihrer Aufgabe zugewandt. Ich schmeiße das Kleingeld in mein Portemonnaie, ziehe meinen letzen Geldschein heraus und gehe auf die Frau zu. Sie ist sehr beschäftigt und hat keine Zeit, es wird schnell gehen müssen. "Salam, ihr macht das hier für arme Menschen?" Sie schaut mich an: "Ja, warum?" Ich drücke ihr den Schein in die Hand: "Dann könnt ihr das gebrauchen." Ihre Augen leuchten: "Ja, danke," und weg bin ich.
Was ich mit dieser Episode sagen möchte? Es sind Muslime, die in einem fremden Land leben und Menschen helfen, denen es schlechter geht als ihnen. So habe ich Muslime kennengelernt, von ihnen gelernt und sie in mein Herz geschlossen. Genau das hätte ich vor einigen Jahren nicht so sehen können, einfach nur, weil ich sie nicht kannte.
Für mich hat sich wieder einmal ein Kreis geschlossen.
Und klar, Marokko ist auch noch dran…im Herbst…wenn das marokkanische Wetter sich dem irischen Sommer angleicht.
Katrin
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Johnann Wolfgang von Goethe
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Gefühle, Emotionen und Enttäuschungen
Kennst du den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen?
Hast du dich schon einmal gefragt, warum deine Freunde sich ständig von dir entfernen, nie dauerhaft bei dir bleiben oder warum du dich mit HWG herumschlagen musst? Nun ja, sei nicht enttäuscht, dafür bist du im flirten perfektioniert.
Oder gehörst du zu den Menschen, die dauerhafte Freundschaften und Partnerschaften pflegen?
Meine Freundin die Rose kennt ihr schon aus den vorangegangenen Geschichten.
Damals vor unendlich langer Zeit als wir uns kennenlernten, schien unsere Freundschaft intuitiv, interessant zu sein. Ob wir damals, als die Zwangsernährung begann, schon wussten, was uns wirklich erwartet? Gefühle oder Emotionen?
Gül ist lyrisch begabt, als Türkin erwarte ich das von ihr :-D, und hat vor kurzem unsere Geschichte aus Ihrer Sicht aufgeschrieben. Ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht, aber nun wird es Zeit, sie zu Wort kommen zu lassen.
Und so ganz nebenbei: So ein bisschen Lobhudelei geht doch fast jedem von uns wie Öl runter. Ich meine nicht das ursprüngliche Öl (Ale). Wenn du lieber Butter benutzen willst...
Rose has the floor:
Ich möchte euch von Katrin erzählen. Ich lernte Katrin übers Internet kennen. Als eine Atheistin, die sich mit dem Islam beschäftigte, hatte sie meine Aufmerksamkeit geweckt. Ich hatte ihre Beiträge gerne gelesen. So kam es, dass ich ohne zu wissen wer sie ist, sie zu uns nach Berlin eingeladen habe, um sie kennen zu lernen. Sie kannte bis dahin nur einen Türken persönlich und wir sollten die erste türkische Familie werden, die sie näher kennen lernen durfte. Nach einigen Wochen kam Katrin schon zu uns nach Hause. Sie ist die herzlichste Frau, der ich begegnet bin. Wir haben stundenlang über Gott und die Welt uns ausgetauscht. Sie adoptierte uns als zusätzliche Familie, schickte uns Geschenke zu Feiertagen und Rosen zu meinem Geburtstag. Sie ist aus einer Gegend, die nicht als ausländerfreundlich gilt. Wir wurden zu ihr eingeladen und nahmen diese Einladung an. Ich hatte das Gefühl, dass sie auf der Straße mich stolz präsentierte. Nun, ich trage ein Kopftuch und damals waren noch keine Flüchtlinge dort angesiedelt. Ich fiel wie ein Alien auf. Ich begegnete den Blicken mit einem Grinsen und bekam den Spitznamen Kopftuchprinzessin von ihr. Sie meinte Meck-Pomm müsse bunter werden. Die Leute müssen sehen, dass wir normale Menschen sind. Ich fühlte mich zwar wie ein Versuchskaninchen, doch wusste ich, dass es ihr wichtig war. Sie nahm uns überall mit hin. Sie scheute sich nicht uns alles zu zeigen. Die Ängste ihrer Kollegen und Bekannten ließen sie kalt. Wir wurden königlich von ihr empfangen. Sie ist die deutsche Oma meiner Kinder geworden und wir haben sie nach Istanbul eingeladen. Dort haben wir gemeinsam eine Woche verbracht. Mittlerweile sind in Meck-Pomm viele Flüchtlinge. Eine Familie gewann ihr Herz. Für diese Familie kam sie nach Berlin, holte von mir Möbel und Kleidung ab und fuhr es zu ihnen. Sie unterstützt dort die Familie, wo sie kann. Sie erwartet keine Gegenleistung. Einmal nach einer OP fuhr sie 3 h lang hier her zu mir um für mich zu kochen. Sie hatte an alles gedacht und reiste am selben Tag noch ab. Ich kann ihr nie im Leben das zurück geben.
Ich bin zwar gebürtige Berlinerin und brauche somit keine Willkommenskultur, dennoch wollte ich erzählen, wie solche tollen Erfahrungen prägend sein können. Es ist egal, ob du von einem Ort abstammst, wo es nur schwarz und weiß gibt, wenn du mit Menschlichkeit gesegnet bist, dann bringst du Farbe nicht nur in dein Leben, sondern wirst auch zur Licht, was die Umgebung erhellt.
Ich bedanke mich bei Katrin für ihr Dasein und für ihre Freundschaft.
mit Erlaubnis von Gül
Tja liebe Rose, inzwischen sind Jahrhunderte vergangen und das Kribbeln der ersten „Verliebtheit“ ist verschwunden.
Ganz damals, das allererste Mal, standest du auf der Straße, um mich zu empfangen. Später schicktest du deinen Mann oder deine Kinder, mich abzuholen. Doch wie war es das letzte Mal?
Ganz kurzfristig schrieb ich dir, dass ich am Wochenende Zeit hätte und mit meinem syrischen Patenkind nach Berlin wolle. Ich wählte absichtlich den schriftlichen Weg, um dir Zeit und die Möglichkeit einer Absage zu geben, aber wie immer hast du mich enttäuscht. Schon nach Sekunden kam deine Antwort: „Ja, toll kommt, wir freuen uns auch auf Leen.“ Ich weiß nicht, wer von uns als Erste die Nummer wählte... Ein extrem langes Telefonat begann, das damit endete, dass wir uns den Rest der Themen für das Wochenende aufheben wollen.
Den Weg zu dir finde ich inzwischen ohne Navy. Wer mich kennt, weiß, dass das Mädchen vom Lande sich zwischen 3 Bäumen verläuft. Nicht auszumalen, was eine Großstadt für mich bedeutet. Wat`n Wunder.
Einen Parkplatz vor deiner Tür finde ich wie immer nicht. Enttäuschung! Alles wie immer.
Auch auf der Straße wartet niemand auf uns. Enttäuschung? Natürlich nicht, wir gehören zur Familie und wissen, wie wir die Treppe hoch laufen müssen.
An der Tür steht ihr dann alle aufgereiht und die erste Begrüßungsrunde beginnt. Was ebenfalls beginnt ist die Zwangsernährung. Enttäuschung oder nicht, ich kann das nicht beantworten. Jedoch ich schwöre! An 10% meines Gewichtes sind Muslime Schuld!!!
Wie immer quatschen wir, die Kinder spielen und reden zusammen, wir fahren in den Tierpark und essen Unmengen türkischer Speisen.
Emotionen und keine Enttäuschungen: Unsere Freundschaft ist gewachsen.
Rose, du weißt, wovon ich spreche. Dir ist intuitiv oder logisch bewusst, dass Gefühle nur oberflächlich und flüchtig sind. Emotionen sind tiefer, dauerhafter und stärker...
...wie unsere Freundschaft.
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Ein schöner Beitrag!
Danke!
a´isha
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Loose Sheets - A Timeless Story
Für meine kleine Schwester, die für mich eines der größten und wichtigsten Mysterien in meinem Leben ist.
Für denjenigen, der mir den Weg im Labyrinth dieses Cafes zeigte und einen Hammer schenkte, um Mauern einzureißen.
Heute möchte dir von der kleinen Kneipe an der Ecke links hinten im Kietz erzählen.
Ich weiß nicht genau, was sie eigentlich ist. Vielleicht ist es der Ort, an dem sich die Leute nach getaner Arbeit treffen. Oder ist der Ort, an dem einige Menschen ihre Geschäfte anbahnen. Auf keinen Fall ist es der Ort, an dem die Gäste nur Gäste sind, sie ihre Familien mitbringen oder das sind, was sie zu scheinen sein.
Mit Sicherheit ist dies ein sehr geheimnisvoller Ort, an dem die Stimmen vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Zeiten im Raum wie lose Laken umherschwirren und Stück für Stück ihr Mysterium aufdecken, wenn du aufmerksam und bereit bist, ihnen zu lauschen.
Früher war ich gern hier, habe mit mehr oder weniger rätselhaften Gästen gesprochen, gescherzt und mich ausgetauscht. Wir haben nächtelang durchdiskutiert, sind Freunde auf Zeit oder für die Ewigkeit geworden, haben von einander gelernt und begriffen, was diese kleine Kneipe bedeutet.
Die Ewigkeit ist das weniger Geheimnisvolle geblieben. Du weißt, dass ich dich meine. Du bist eine ganz andere Geschichte. Du hast mit mir den Sprung in die Realität geschafft und wirst noch immer mein Herz, meine Seele und mein Leben berühren, wenn wir diese kleine Kneipe längst vergessen haben.
Viele, die sie interessant gemacht haben, sind längs aus dieser Kneipe verschwunden. Viele waren enttäuscht von dem immerwährenden Kampf, obwohl sie erwartet haben, aufgrund der bunten und herzlichen äußeren Erscheinung hier eine Heimstatt gefunden zu haben. Andere haben eine Familie gegründet und wie ich schon sagte, bringt man die niemals hierher. Einige sind einfach in andere Kneipen gewechselt.
Einige haben sie nicht aufgegeben, beobachten sie durch ihre großen Schaufenster, bereit, einzutreten, wenn das notwendig wird.
Ich erinnere mich an viele, diejenigen die gingen, bevor ich kam. Diejenigen, die gingen während ich da war. Und auch diejenigen, die nie gehen werden, weil sie die Anerkennung, die ihnen im Kietz verwehrt wird, brauchen, um sich bedeutend zu fühlen.
Selten noch komme ich, sitze hinten in der dunklen Ecke, warte auf diejenigen, die nicht zurückkommen werden, beobachte diejenigen, die diese Kneipe so uninteressant erscheinen lassen.
Siehst du diese kleine dickliche Frau, jammernd ob der Trostlosigkeit dieses Ortes? Erinnerst du dich, dass sie es in lustigen Zeiten war, die jammernd über die wilden Zeiten am selben Tisch saß, unzufrieden wie heute? Ihre Unzufriedenheit zu überspielen versucht, begrüßt sie jeden, der die Kneipe betritt, lobt jedes Laken, das an ihr vorbei schwebt, nicht merkend, dass sie kein einziges Wort wirklich begreift.
Siehst du diesen völlig überschätzten Mann, der jeden zu sich nach Hause einlädt, um seine Stimme zu erkaufen? Ich erinnere mich an Laken, die mir zuflüsterten, dass er in vergangenen Zeiten mit der erkauften Macht andere betrog. Auch in gegenwärtigen Zeiten verschickt er heimlich Laken andere diskreditierend, um weitere Macht zu erkaufen. Ich denke, er hat ein sehr schönes Heim, Reichtum zeigend, infolge der Armut anderer. Ich bin froh, es trotz vieler Einladungen nie betreten zu haben, um objektiv bleiben zu können.
Er ist einer dieser Menschen, die Guten und Böses im selben Augenblick tun können, um das Böse mit dem Guten zu entschuldigen. Weißt du, wie die Entschuldigung der Gräueltaten des Kolonialismus mit dem Bau der Straßen und Brücken, die kleinen Dörfer an die große weite Welt anbindend.
Ich erinnere mich an den einen, der sagte: "Gib mir keinen Fisch, lehre mich fischen."
Echte, ehrlich Hilfe stellt keine Bedingungen. Sie erkennt, dass jeder Mensch, jede Nation seinen eigenen Weg gehend, seine eigenen Fehler machen darf. Nur in Abhängigkeit kann Macht wachsen. Unabhängigkeit befreit vor der Macht anderer.
Erinnerst du dich an die vielen Namenlosen, die kamen und gingen? Jeder Einzelne hat diese Kneipe erhellt oder verdunkelt, hat ihr Leben eingehaucht und sie belebt.
Siehst du die vielen anderen, die heimlich den Laken lauschen und Abwesenheit vortäuschen?
Ich weiß jetzt, was meine Kneipe ist. Sie ist ein offenes Buch für mich wie ein kleines marokkanisches Cafe irgendwo in den geheimnisvollen Tiefen des Landes, dass seine marokkanischen Gäste gegen Neobioeuros eingetauscht hat. Du und ich wissen, was sie war, wir sehen, was sie ist. Was sie mal sein wird? Es steht noch nicht geschrieben. Vielleicht werden noch ein paar interessante Laken folgen. Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, den vielen begabten Lakenschreibern zu folgen oder noch eine Weile verharre.
Ich weiß, dass meine Ruhe gekauft ist. Wie J. W. Goethe sagte: Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.
Ich werde meinen Kaufpreis zurückgeben.
Whatshername
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Prolog
Zitat: whn schrieb:Ich weiß jetzt, was meine Kneipe ist. Sie ist ein offenes Buch für mich wie ein kleines marokkanisches Cafe irgendwo in den geheimnisvollen Tiefen des Landes...
Hallo Katrin,
bist du sicher? Es gibt oft eine Wahrheit hinter der Wahrheit. Als Atheisten setzt du auf eine absolute Wahrheit, die durch Wissen untermauert ist. Was aber, wenn du nicht alle Informationen, das gesamte Wissen als dein Eigen nennen kannst? Was, wenn hinter deiner Kneipe ein Salon existiert, von dem du nichts weißt? Was, wenn dort Treffen stattfinden, an denen kein Gast deiner Kneipe teilnimmt. Was, wenn dort geplant, diskutiert und agiert wird, ohne das Wissen und die Beteiligung der Gäste deiner Kneipe?
An dieser Stelle beginnt der Glaube. Du kannst glauben, dass alles wäre gut. Du kannst auch an das Böse glauben. Im günstigsten Fall kannst du hoffen, sie ignorieren dich, wir ein Wanderer die Ameisen auf seinem Weg durch die weite Ferne.
Die Beteiligung aller Gäste wäre wahre Demokratie. Bis dahin ist Demokratie eine Herrschaftsform, in der mehr oder weniger Individuen über andere Individuen herrschen (wollen).
Nichts ist absolut, alles ist im Wandel. Tue genau das, was dich abends ohne Scham in den Spiegel schauen lässt.
Dein Gewissen
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