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Die Tochter meiner Schwägerin möchte eine Wohnung in Rabat kaufen. Als junge Berufseinsteigerin wäre Wohneigentum jedoch für sie kaum erschwinglich. Nun hat sie eine recht schöne 3-Raum-Wohnung für 600.000Dh gefunden. Dies ist nur ein Drittel des hier üblichen Kaufpreises. Allerdings handelt es sich um den „Kauf des Schlüssels“ bzw. auf französisch „achat de clé“. Der Käufer zahlt einen verminderten Kaufpreis, es erwirbt jedoch nur ein Nutzungsrecht und kein Grundeigentum. Es ist eine monatliche Gebühr zu zahlen, in diesem Fall 2700Dh pro Monat, was etwa die Hälfte dessen ist, was für eine vergleichbare Mietwohnung zu zahlen ist. Das scheint in Marokko durchaus üblich zu sein. Angeblich sind weder Kündigung seitens des Wohnungseigentümers noch eine willkürliche Gebührenerhöhung möglich. Wer kennt diese Art von Vertrag, welche Risiken hat der Käufer? Was ich bedenklich finde, ist dass kein Notar involviert ist.
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Hallo Mike,
ohne den genauen Sachverhalt und die rechtliche Situation in Marokko zu kennen:
Man würde nach Deinen Angaben mit 600.000 DH und monatlich 2.700 DH Ersparnis also quasi für 18,5 Jahre die Miete im Voraus zahlen, erst danach käme man in die "Gewinnzone".
Hauptfrage: Warum macht ein Verkäufer das? Was hat er davon?
Was ist aber, wenn sich die Lebensumstände innerhalb dieser 18 Jahre ändern, ist das Geld dann weg oder gibt es eine Rückkaufverpflichtung des Verkäufers?
Was ist, wenn der Verkäufer insolvent (oder Vergleichbares für Marokko) wird und Schulden zu bezahlen hat? Ist das weitere Nutzungsrecht dann garantiert?
Ich würde solche Verträge niemals ohne Notar und irgendeine zusätzliche Absicherung eingehen.
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
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hallo,
beim kauf des schlüssels wird eine vertragslaufzeit vereinbart. nach ablauf der zeit muss der verkäufer den betrag zurückbezahlen und der käufer des schlüssels muss ausziehen. kann der verkäufer den betrag nicht zurückbezahlen, darf man ohne monatliche rate weiterwohnen. will der käufer vorher ausziehen ist man in einer nachteiligen verhandlungsposition.
600000dh zahlung plus 2700dh monatsrate gäbe keinen sinn, weil es in rabat für 600000dh schöne 3 zimmer neubauwohnungen zum kauf gibt.
realistisch wäre eine zahlung von 60000dh plus monatsmiete von 2700dh bei einer vertragslaufzeit von 2-5jahren. das ergäbe sinn, weil man sich 50% der mietkosten erspart und nach ablauf der vertragszeit 60000dh zurückbekommt oder man kann mietfrei weiterwohnen..
gruss
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(17.09.2022, 21:13)Mike schrieb: Die Tochter meiner Schwägerin möchte eine Wohnung in Rabat kaufen. Als junge Berufseinsteigerin wäre Wohneigentum jedoch für sie kaum erschwinglich. Nun hat sie eine recht schöne 3-Raum-Wohnung für 600.000Dh gefunden. Dies ist nur ein Drittel des hier üblichen Kaufpreises. Allerdings handelt es sich um den „Kauf des Schlüssels“ bzw. auf französisch „achat de clé“. Der Käufer zahlt einen verminderten Kaufpreis, es erwirbt jedoch nur ein Nutzungsrecht und kein Grundeigentum. Es ist eine monatliche Gebühr zu zahlen, in diesem Fall 2700Dh pro Monat, was etwa die Hälfte dessen ist, was für eine vergleichbare Mietwohnung zu zahlen ist. Das scheint in Marokko durchaus üblich zu sein. Angeblich sind weder Kündigung seitens des Wohnungseigentümers noch eine willkürliche Gebührenerhöhung möglich. Wer kennt diese Art von Vertrag, welche Risiken hat der Käufer? Was ich bedenklich finde, ist dass kein Notar involviert ist.
Hallo,
in Marokko nennt man das "Rahen", du kaufst nichts und du mietest die Wohnung lediglich. Die Summe wird als Sicherheitsleistung hinterlegt und der Inhaber darf das Geld frei verwenden, im Gegenzug erhältst du eine verminderte Miete bei einen langfristigen Mietvertrag. Diese Monatliche Gebühr ist die Miete und nichts anderes. Der Wohnungseigentümer kann dir sehr wohl kündigen, zum Beispiel bei Eigenbedarf, da wird aber die Summe sofort fällig, die er dir zurück erstatten muss. Solltest einer der beiden Parteien kündigen, wird auf jedem Fall die Sicherheitsleistung innerhalb der Kündigungsfrist fällig, sollte der Vermieter das nicht können, darfst du die Wohnung weiterhin nutzen ohne Miete zu zahlen. Das ist in der Tat in Marokko üblich und endet immer wieder mal vor Gericht, weil der Vermieter die Sicherheitsleistung nicht zurückzahlen kann. So ein Gerichtsverfahren kann sich über mehrere Jahre ziehen und ist mit nicht wenig Kosten verbunden. Für die von dir genannten 600000 Dirham kannst du dir in Rabat eine sehr schöne Wohnung kaufen oder alternativ sogar 2. Die aufgerufenen 600000 Dirham, sind mehr als unüblich eher ist es so das man sagen kann zwischen 10 und 20 % des Wohnungspreises wären normal. Davon mal abgesehen, das Gesetz erlaubt es dem Vermieter alle 3 Jahre die Miete zu erhöhen.
MfG
Marco Wensauer
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(18.09.2022, 10:23)Marc99 schrieb: (17.09.2022, 21:13)Mike schrieb: Die Tochter meiner Schwägerin möchte eine Wohnung in Rabat kaufen. Als junge Berufseinsteigerin wäre Wohneigentum jedoch für sie kaum erschwinglich. Nun hat sie eine recht schöne 3-Raum-Wohnung für 600.000Dh gefunden. Dies ist nur ein Drittel des hier üblichen Kaufpreises. Allerdings handelt es sich um den „Kauf des Schlüssels“ bzw. auf französisch „achat de clé“. Der Käufer zahlt einen verminderten Kaufpreis, es erwirbt jedoch nur ein Nutzungsrecht und kein Grundeigentum. Es ist eine monatliche Gebühr zu zahlen, in diesem Fall 2700Dh pro Monat, was etwa die Hälfte dessen ist, was für eine vergleichbare Mietwohnung zu zahlen ist. Das scheint in Marokko durchaus üblich zu sein. Angeblich sind weder Kündigung seitens des Wohnungseigentümers noch eine willkürliche Gebührenerhöhung möglich. Wer kennt diese Art von Vertrag, welche Risiken hat der Käufer? Was ich bedenklich finde, ist dass kein Notar involviert ist.
Hallo,
in Marokko nennt man das "Rahen", du kaufst nichts und du mietest die Wohnung lediglich. Die Summe wird als Sicherheitsleistung hinterlegt und der Inhaber darf das Geld frei verwenden, im Gegenzug erhältst du eine verminderte Miete bei einen langfristigen Mietvertrag. Diese Monatliche Gebühr ist die Miete und nichts anderes. Der Wohnungseigentümer kann dir sehr wohl kündigen, zum Beispiel bei Eigenbedarf, da wird aber die Summe sofort fällig, die er dir zurück erstatten muss. Solltest einer der beiden Parteien kündigen, wird auf jedem Fall die Sicherheitsleistung innerhalb der Kündigungsfrist fällig, sollte der Vermieter das nicht können, darfst du die Wohnung weiterhin nutzen ohne Miete zu zahlen. Das ist in der Tat in Marokko üblich und endet immer wieder mal vor Gericht, weil der Vermieter die Sicherheitsleistung nicht zurückzahlen kann. So ein Gerichtsverfahren kann sich über mehrere Jahre ziehen und ist mit nicht wenig Kosten verbunden. Für die von dir genannten 600000 Dirham kannst du dir in Rabat eine sehr schöne Wohnung kaufen oder alternativ sogar 2. Die aufgerufenen 600000 Dirham, sind mehr als unüblich eher ist es so das man sagen kann zwischen 10 und 20 % des Wohnungspreises wären normal. Davon mal abgesehen, das Gesetz erlaubt es dem Vermieter alle 3 Jahre die Miete zu erhöhen.
Eine sehr gute & sachliche Auskunft!
Sollte ich mal kaufen (können ),
frage ich vorher dich & Thomas.
Inshallah
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.....und wieder etwas schlauer geworden!
Also Kaufen ist in diesem Fall nicht gleich Kaufen.
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
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(18.09.2022, 10:23)Marc99 schrieb: Hallo,
in Marokko nennt man das "Rahen", du kaufst nichts und du mietest die Wohnung lediglich. Die Summe wird als Sicherheitsleistung hinterlegt und der Inhaber darf das Geld frei verwenden, im Gegenzug erhältst du eine verminderte Miete bei einen langfristigen Mietvertrag. Diese Monatliche Gebühr ist die Miete und nichts anderes. Der Wohnungseigentümer kann dir sehr wohl kündigen, zum Beispiel bei Eigenbedarf, da wird aber die Summe sofort fällig, die er dir zurück erstatten muss. Solltest einer der beiden Parteien kündigen, wird auf jedem Fall die Sicherheitsleistung innerhalb der Kündigungsfrist fällig, sollte der Vermieter das nicht können, darfst du die Wohnung weiterhin nutzen ohne Miete zu zahlen. Das ist in der Tat in Marokko üblich und endet immer wieder mal vor Gericht, weil der Vermieter die Sicherheitsleistung nicht zurückzahlen kann. So ein Gerichtsverfahren kann sich über mehrere Jahre ziehen und ist mit nicht wenig Kosten verbunden. Für die von dir genannten 600000 Dirham kannst du dir in Rabat eine sehr schöne Wohnung kaufen oder alternativ sogar 2. Die aufgerufenen 600000 Dirham, sind mehr als unüblich eher ist es so das man sagen kann zwischen 10 und 20 % des Wohnungspreises wären normal. Davon mal abgesehen, das Gesetz erlaubt es dem Vermieter alle 3 Jahre die Miete zu erhöhen.
Vielen Dank für die informative Antwort!
Ich habe inzwischen mit dem Mädel die Wohnung besichtigt und danach noch mit dem Makler gesprochen. Im Prinzip ist es so, wie von Marco erklärt. Rechtlich handelt es sich um einen gewöhnlichen Mietvertrag. Die 600.000 Dh gehen allerdings nicht an den Besitzer, sondern an den Vormieter, der die Summe bei seinem Einzug bezahlt hat und sie jetzt wiederhaben möchte. Umgekehrt hat der neue Mieter das Recht sie von seinem eventuellen Nachfolger zu verlangen, sofern der bereit ist zu zahlen. Der Eigentümer hat das Recht, die Miete alle 3 Jahren um maximal 8% zu erhöhen, was immerhin unterhalb der Inflationsrate liegt. Die Rückzahlung bei einem eventuellen Eigenbedarf erhöht sich allerdings dann nicht.
Ein großes Problem ist, dass wohl keine Bank bereit ist die Zahlung zu finanzieren, da es nicht möglich ist, ein Pfandrecht an der Immobilie einzutragen.
Summa summarum fanden wir die Wohnung dann doch zu teuer, obwohl die Lage und Aussicht (Blick auf den Botanischen Garten) sehr schön waren.
Unter 1 Million gibt es in einigermassen zentraler Lage von Rabat (Hassan, Agdal) allerdings nichts zu kaufen. Da müsste man schon in die Randbezirke (Temara, Hay Ennahda) ziehen. Da der öffentliche Nahverkehr dort leider nur rudimentär vorhanden ist, heißt das, sich mit dem eigenen fahrbaren Untersatz oder dem Taxi tagtäglich durch den Berufsverkehr zu quälen.
Wir haben vor 4 Jahren schon über 2 Mio Dh für 80 Quadratmeter Neubau bezahlt, allerdings im "Bankenviertel" unweit der Tour Hassan.
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(18.09.2022, 23:55)Mike schrieb: (18.09.2022, 10:23)Marc99 schrieb: Hallo,
in Marokko nennt man das "Rahen", du kaufst nichts und du mietest die Wohnung lediglich. Die Summe wird als Sicherheitsleistung hinterlegt und der Inhaber darf das Geld frei verwenden, im Gegenzug erhältst du eine verminderte Miete bei einen langfristigen Mietvertrag. Diese Monatliche Gebühr ist die Miete und nichts anderes. Der Wohnungseigentümer kann dir sehr wohl kündigen, zum Beispiel bei Eigenbedarf, da wird aber die Summe sofort fällig, die er dir zurück erstatten muss. Solltest einer der beiden Parteien kündigen, wird auf jedem Fall die Sicherheitsleistung innerhalb der Kündigungsfrist fällig, sollte der Vermieter das nicht können, darfst du die Wohnung weiterhin nutzen ohne Miete zu zahlen. Das ist in der Tat in Marokko üblich und endet immer wieder mal vor Gericht, weil der Vermieter die Sicherheitsleistung nicht zurückzahlen kann. So ein Gerichtsverfahren kann sich über mehrere Jahre ziehen und ist mit nicht wenig Kosten verbunden. Für die von dir genannten 600000 Dirham kannst du dir in Rabat eine sehr schöne Wohnung kaufen oder alternativ sogar 2. Die aufgerufenen 600000 Dirham, sind mehr als unüblich eher ist es so das man sagen kann zwischen 10 und 20 % des Wohnungspreises wären normal. Davon mal abgesehen, das Gesetz erlaubt es dem Vermieter alle 3 Jahre die Miete zu erhöhen.
Vielen Dank für die informative Antwort!
Ich habe inzwischen mit dem Mädel die Wohnung besichtigt und danach noch mit dem Makler gesprochen. Im Prinzip ist es so, wie von Marco erklärt. Rechtlich handelt es sich um einen gewöhnlichen Mietvertrag. Die 600.000 Dh gehen allerdings nicht an den Besitzer, sondern an den Vormieter, der die Summe bei seinem Einzug bezahlt hat und sie jetzt wiederhaben möchte. Umgekehrt hat der neue Mieter das Recht sie von seinem eventuellen Nachfolger zu verlangen, sofern der bereit ist zu zahlen. Der Eigentümer hat das Recht, die Miete alle 3 Jahren um maximal 8% zu erhöhen, was immerhin unterhalb der Inflationsrate liegt. Die Rückzahlung bei einem eventuellen Eigenbedarf erhöht sich allerdings dann nicht.
Ein großes Problem ist, dass wohl keine Bank bereit ist die Zahlung zu finanzieren, da es nicht möglich ist, ein Pfandrecht an der Immobilie einzutragen.
Summa summarum fanden wir die Wohnung dann doch zu teuer, obwohl die Lage und Aussicht (Blick auf den Botanischen Garten) sehr schön waren.
Unter 1 Million gibt es in einigermassen zentraler Lage von Rabat (Hassan, Agdal) allerdings nichts zu kaufen. Da müsste man schon in die Randbezirke (Temara, Hay Ennahda) ziehen. Da der öffentliche Nahverkehr dort leider nur rudimentär vorhanden ist, heißt das, sich mit dem eigenen fahrbaren Untersatz oder dem Taxi tagtäglich durch den Berufsverkehr zu quälen.
Wir haben vor 4 Jahren schon über 2 Mio Dh für 80 Quadratmeter Neubau bezahlt, allerdings im "Bankenviertel" unweit der Tour Hassan.
Hallo Mike,
schon allein dein 4. Satz; „…..sie von seinem evtl. Nachmieter zu verlangen, sofern der bereit ist zu zahlen..“
würde mich definitiv von diesem Modell abhalten.
Ebenso würde ich niemals eine solch hohe Summe an einen VORMIETER zahlen. Ich würde dem nicht trauen und schon vorab Übervorteilung wittern.
Hier lief es z.B. mit einer Mietkaution so, dass diese auf ein Treuhandkonto eingezahlt wurde und dann bei Auszug VERZINST ausgezahlt wurde.
Möglicherweise bin ich auch zu misstrauisch, aber die Furcht, übers Ohr gehauen zu werden, ist immer da und wichtig!
Ich glaube auch, schon allein die Tatsache, dass ein Europäer in der Familie ist, lässt die Preise steigen. Im übrigen bin ich überrascht:
Bei uns (meiner Familie) würde sich eine Berufseinsteigerin nie eine teure Wohnung kaufen können.
Umso mehr freut es mich für die junge Dame!
Was mich interessieren würde:
Wie hat sie es geschafft, zu einem (sicher guten) Job zu kommen? Ich meine den Bildungsgang.
Ich persönlich habe damit zu tun, junge Leute ÜBERHAUPT zu Bildung / Arbeit zu motivieren!
Immer höre ich: „Es gibt keine Arbeit in Marokko!“
Und die Mädels werden einfach verheiratet - fertig! Das kann doch nicht ewig so weiter gehen!
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(18.09.2022, 23:55)Mike schrieb: Die 600.000 Dh gehen allerdings nicht an den Besitzer, sondern an den Vormieter, der die Summe bei seinem Einzug bezahlt hat und sie jetzt wiederhaben möchte. Umgekehrt hat der neue Mieter das Recht sie von seinem eventuellen Nachfolger zu verlangen, sofern der bereit ist zu zahlen. Der Eigentümer hat das Recht, die Miete alle 3 Jahren um maximal 8% zu erhöhen, was immerhin unterhalb der Inflationsrate liegt.
Hallo,
an der Stelle würde ich bereits die Flucht ergreifen, den das bedeutet bereits das der Eigentümer die Summe nicht zurückzahlen kann oder konnte. Hier wird ein neuer Nachmieter gesucht, der den vorgehenden Mieter ablöst. Ist durchaus normal und auch nicht sehr aussergewöhnlich, es ist sogar mehr oder weniger Normal das der Vormieter eine höhere Summe erhält als vorher Hinterlegt hat, das er überhaupt die Wohnung verlässt.
MfG
Marco Wensauer
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(19.09.2022, 06:29)bulbulla schrieb: Ebenso würde ich niemals eine solch hohe Summe an einen VORMIETER zahlen. Ich würde dem nicht trauen und schon vorab Übervorteilung wittern.
Hier lief es z.B. mit einer Mietkaution so, dass diese auf ein Treuhandkonto eingezahlt wurde und dann bei Auszug VERZINST ausgezahlt wurde.
Möglicherweise bin ich auch zu misstrauisch, aber die Furcht, übers Ohr gehauen zu werden, ist immer da und wichtig!
Ich glaube auch, schon allein die Tatsache, dass ein Europäer in der Familie ist, lässt die Preise steigen.
Hallo,
es ist ja keine Mietkaution in diesem Sinne und wir sind ja auch nicht Europa. Diese Summe steht dem Vermieter /Eigentümer zur freien Verfügung und er kann damit machen was er möchte. Zinsen gibt es überlicherweise keine in Marokko, der Eigentümer hat dafür einen Zinsfreien Kredit.
Zu Misstrauisch bist du auf keinen Fall, es in Marokko auf keinen ein Fehler ständig davon auszugehen das mich mein Gegenüber übers Ohr hauen möchte.
Ob ein Europäer in der Familie alleine ausreicht, bin ich mir nicht sicher, aber wenn es um Mieten geht, kann man getrost sagen, für Ausländer gibt es einen Aufschlag von 50%, nicht überall aber wird doch gerne gemacht.
Zitat:Immer höre ich: „Es gibt keine Arbeit in Marokko!“
Ich suche seit Februar einen weiteren Angstellten..... nicht hunderte nur einen einzigen, wir haben nun September. Arbeit gibt es mehr als genug, es fehlt an Arbeitswilligen oder teilweise die Vorstellungen der Bewerber sind absurd.
MfG
Marco Wensauer
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(19.09.2022, 06:29)bulbulla schrieb: Ich glaube auch, schon allein die Tatsache, dass ein Europäer in der Familie ist, lässt die Preise steigen. Im übrigen bin ich überrascht:
Bei uns (meiner Familie) würde sich eine Berufseinsteigerin nie eine teure Wohnung kaufen können.
Umso mehr freut es mich für die junge Dame!
Was mich interessieren würde:
Wie hat sie es geschafft, zu einem (sicher guten) Job zu kommen? Ich meine den Bildungsgang.
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Immer höre ich: „Es gibt keine Arbeit in Marokko!“
Und die Mädels werden einfach verheiratet - fertig! Das kann doch nicht ewig so weiter gehen!
Hallo Bulbulla,
ich bin natürlich erst in Erscheinung getrteten, als der Preis schon mehr oder weniger ausgehaldelt war. Mir ging es hauptsächlich darum, den technischen Zustand der Wohnung in Augenschein zu nehmen, da es wie immer die üblichen Mängel in der Ausführung gab (verbastelte Elektrik, undichte Rohrleitungen).
Was die Ausbildung der jungen Dame angeht, so hat sie ein Ingenieurdiplom der Bergbauakademie (Ecole de Mines) in Rabat und arbeitet beim Ministerium für Bergbau, Wasser und Energie. Sie hat sich auf die Gebiete Umweltschutz und Wasserwirtschaft spezialisert, Themen, die auch in Marokko immer wichtiger werden.
Allerdings war der Weg dahin recht mühsam: Nach dem Abitur 2 Jahre Vorbereitungsunterricht (classe préparatoire), anschließend die sehr schwierige Aufnahmeprüfung (concours) zur Hochschule. Wie die meisten Kandidaten ist sie das erste Mal durchgefallen. Ein Jahr später klappte es dann. Nach Abschluss des Studiums war dann wieder eine Aufnahmeprüfung für den Staatsdienst fällig. Insgesamt 5 Jahre Büffelei für ein eher mäßiges Gehalt von knapp 8000 DH netto. Und auch hier mussten die Eltern den Unterricht auf der privaten Vorbereitungsschule bezahlen, die Bergakademie war dann wenigstens kostenlos.
Das zeigt, dass es mit Fleiß und Durchhaltevermögen und etwas Glück durchaus auch in Marokko eine Existenz aufbauen kann. Wesentlich einfacher geht es allerdings mit Vitamin B wie Beziehung, wofür ich auch einige Beispiele kenne. Das frustriert viele junge Menschen und führt zu der Auffassung, dass sich Anstrengung letztendlich nicht lohnt.
Dass die Mädchen früh verheiratet werden, kommt hier in der städtischen Mittelschicht eigentlich nicht mehr vor. Auf dem Land sieht das natürlich noch ganz anders aus.
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(19.09.2022, 10:55)Mike schrieb: (19.09.2022, 06:29)bulbulla schrieb: Ich glaube auch, schon allein die Tatsache, dass ein Europäer in der Familie ist, lässt die Preise steigen. Im übrigen bin ich überrascht:
Bei uns (meiner Familie) würde sich eine Berufseinsteigerin nie eine teure Wohnung kaufen können.
Umso mehr freut es mich für die junge Dame!
Was mich interessieren würde:
Wie hat sie es geschafft, zu einem (sicher guten) Job zu kommen? Ich meine den Bildungsgang.
Ich persönlich habe damit zu tun, junge Leute ÜBERHAUPT zu Bildung / Arbeit zu motivieren!
Immer höre ich: „Es gibt keine Arbeit in Marokko!“
Und die Mädels werden einfach verheiratet - fertig! Das kann doch nicht ewig so weiter gehen!
Hallo Bulbulla,
ich bin natürlich erst in Erscheinung getrteten, als der Preis schon mehr oder weniger ausgehaldelt war. Mir ging es hauptsächlich darum, den technischen Zustand der Wohnung in Augenschein zu nehmen, da es wie immer die üblichen Mängel in der Ausführung gab (verbastelte Elektrik, undichte Rohrleitungen).
Was die Ausbildung der jungen Dame angeht, so hat sie ein Ingenieurdiplom der Bergbauakademie (Ecole de Mines) in Rabat und arbeitet beim Ministerium für Bergbau, Wasser und Energie. Sie hat sich auf die Gebiete Umweltschutz und Wasserwirtschaft spezialisert, Themen, die auch in Marokko immer wichtiger werden.
Allerdings war der Weg dahin recht mühsam: Nach dem Abitur 2 Jahre Vorbereitungsunterricht (classe préparatoire), anschließend die sehr schwierige Aufnahmeprüfung (concours) zur Hochschule. Wie die meisten Kandidaten ist sie das erste Mal durchgefallen. Ein Jahr später klappte es dann. Nach Abschluss des Studiums war dann wieder eine Aufnahmeprüfung für den Staatsdienst fällig. Insgesamt 5 Jahre Büffelei für ein eher mäßiges Gehalt von knapp 8000 DH netto. Und auch hier mussten die Eltern den Unterricht auf der privaten Vorbereitungsschule bezahlen, die Bergakademie war dann wenigstens kostenlos.
Das zeigt, dass es mit Fleiß und Durchhaltevermögen und etwas Glück durchaus auch in Marokko eine Existenz aufbauen kann. Wesentlich einfacher geht es allerdings mit Vitamin B wie Beziehung, wofür ich auch einige Beispiele kenne. Das frustriert viele junge Menschen und führt zu der Auffassung, dass sich Anstrengung letztendlich nicht lohnt.
Dass die Mädchen früh verheiratet werden, kommt hier in der städtischen Mittelschicht eigentlich nicht mehr vor. Auf dem Land sieht das natürlich noch ganz anders aus.
Das junge Mädchen hat Beachtliches geleistet.
Herzlichen Glückwunsch dazu.
Ich wünschte, die Mädchen unserer Familie (und natürlich auch die Jungen) würden ähnlich ehrgeizig und fleißig an die Sache rangehen.
Aber dazu gehört natürlich auch Förderung und Unterstützung von Anfang an!
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