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Hallo,
Wir haben uns im Raum Essaouira bei einer Reihe von Adoulen informiert, und alle haben auch für Frauen als Voraussetzung die Konvertierung zum Islam genannt, auch dann, wenn sie so wie ich einer Buchreligion angehören (Christentum). Hat jemand von euch auch diese Erfahrung gemacht ?
Es wird aber auch oft gesagt, das wäre nur schriftlich im Rahmen der Eheschließung, der Eintritt in den Islam wird sozusagen vom Adoulen schriftlich bestätigt.
Grundsätzlich hatte ich im Internet zum marokkanischen Eherecht gelesen, dass ein Übertritt zum Islam für Frauen mit Buchreligion nicht notwendig ist und mir ist nicht ganz klar, was das für eventuell für Konsequenzen nach sich zieht.
Danke für eure Hilfe,
LG
Kathi
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(27.11.2022, 21:00)KathI schrieb: Hallo,
Wir haben uns im Raum Essaouira bei einer Reihe von Adoulen informiert, und alle haben auch für Frauen als Voraussetzung die Konvertierung zum Islam genannt, auch dann, wenn sie so wie ich einer Buchreligion angehören (Christentum). Hat jemand von euch auch diese Erfahrung gemacht ?
Es wird aber auch oft gesagt, das wäre nur schriftlich im Rahmen der Eheschließung, der Eintritt in den Islam wird sozusagen vom Adoulen schriftlich bestätigt.
Grundsätzlich hatte ich im Internet zum marokkanischen Eherecht gelesen, dass ein Übertritt zum Islam für Frauen mit Buchreligion nicht notwendig ist und mir ist nicht ganz klar, was das für eventuell für Konsequenzen nach sich zieht.
Danke für eure Hilfe,
LG
Kathi
Hallo Kathi,
ich halte die Aussage dieser Adoule eindeutig
für falsch.
Haben sie euch eine Quelle für ihre Behauptung genannt / gezeigt?
Alles Gute!
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Hallo Kathi,
So wie Du bereits festgestellt hast, ist ein Übertritt zum Islam zwecks Heirat für eine Christin nicht erforderlich. Muslime dürfen ja Christinnen heiraten, halt nur nicht umgekehrt.... So wie bulbulla sagt, handeln diese Adoulen falsch. Es gibt keine Grundlage dafür im Koran.
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Hallo Kathi,
Zitat:Wir haben uns im Raum Essaouira bei einer Reihe von Adoulen informiert, und alle haben auch für Frauen als Voraussetzung die Konvertierung zum Islam genannt, auch dann, wenn sie so wie ich einer Buchreligion angehören (Christentum).
Dies mag zwar Wunschgedanke der Adoule sein, entspricht aber nicht der Gesetzeslage.
Ggf. solltest Du diese Herren zur Nachschulung für die fehlerfreie Ausübung ihres Berufes schicken!
Vielleicht haben sie aber auch richtig geantwortet und Dein Verlobter hat es, weil es wohlmöglich sein (heimlicher) Wunschgedanke ist, Dir gegenüber falsch übersetzt.
Du must das prüfen sonst kann es hinterher eine böse Überraschung geben!
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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(27.11.2022, 21:14)bulbulla schrieb: (27.11.2022, 21:00)KathI schrieb: Hallo,
Wir haben uns im Raum Essaouira bei einer Reihe von Adoulen informiert, und alle haben auch für Frauen als Voraussetzung die Konvertierung zum Islam genannt, auch dann, wenn sie so wie ich einer Buchreligion angehören (Christentum). Hat jemand von euch auch diese Erfahrung gemacht ?
Es wird aber auch oft gesagt, das wäre nur schriftlich im Rahmen der Eheschließung, der Eintritt in den Islam wird sozusagen vom Adoulen schriftlich bestätigt.
Grundsätzlich hatte ich im Internet zum marokkanischen Eherecht gelesen, dass ein Übertritt zum Islam für Frauen mit Buchreligion nicht notwendig ist und mir ist nicht ganz klar, was das für eventuell für Konsequenzen nach sich zieht.
Danke für eure Hilfe,
LG
Kathi
Hallo Kathi,
ich halte die Aussage dieser Adoule eindeutig
für falsch.
Haben sie euch eine Quelle für ihre Behauptung genannt / gezeigt?
Alles Gute!
Hallo,
Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Nein, eine Quelle haben Sie nicht gezeigt und ich hatte auf die Schnelle auch keine Quelle parat, um Ihnen zu zeigen, dass es ja im Eherecht bzw. auf den Internetseiten in französischer Sprache anders erklärt wird. Ich hatte das Gefühl, sie haben diesen Fall offenbar nicht so oft, im Vergleich zu Adoulen in größeren Städten, bzw. leuchtet ihnen nicht ein, warum ich darauf so poche, dass das nicht notwendig ist bzw. wiederholen sie immer wieder, dass das nur ein Wisch für die Eheschließung ist, und keine richtige Konvertierung... Irgendwie kommt es mir eigenartig vor.
Muss man eigentlich unbedingt an dem Ort heiraten, wo der Verlobte gemeldet ist ? Sonst könnten wir es ja auch in einer anderen Stadt, z.B. Casablanca versuchen.
LG
Kathi
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Hallo Kathi,
nach meinen Informationen must Du nicht an dem Ort heiraten wo Dein Partner seinen Wohnsitz hat.
Ich gehe jedoch davon aus, dass s in Essaouira mehr binationale Eheschließungen gibt als in Casablanca.
Der Grund ist, dass es in Essaouira weitaus mehr Tourismus gibt als in Casa und von daher die Jungmänner in Essaouira größere Chance haben eine ausländische Frau zu angeln als die in Casablanca.
Ich hoffe, dass Du hinreichend darüber Bescheid weisst warum ausländische Partner bei vielen Marokkanern begehrt sind!!
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
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Hallo Kathi,
die Adoule liegen falsch.
Diese Behauptung zeigt u. a. auch, dass sie weder fachkundig noch religiös sattelfest sind.
Auch dein Verlobter sollte eigentlich den Sachverhalt kennen.
Ich würde dir raten, mit ihm genau darüber zu sprechen, ob sich nicht sein (geheimer) Wunsch da wiederfindet.
Und die Aussage der Adoulen, eine Konvertierung sei „nur eine einfache Formsache auf dem Papier“ ist ebenfalls nicht zutreffend.
Ich möchte dir gerne empfehlen, dich gut über die Konsequenzen einer binationalen Eheschließung zu informieren. Solltet ihr in Marokko leben, gilt das dortige Recht, das sich deutlich von unserem unterscheidet.
Alles Gute!
bulbulla
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Hallo bulbulla,
die Adoule mögen theologisch falsch liegen, aber ihre Ansicht ist der Realität abgelauscht. In den meisten Fällen ist eine derartige "Konvertierung" nicht mehr als ein Wisch Papier. Ich kenne etliche Fälle solcher Zwangskonvertierungen, wo nach erfolgter Scheidung dieser Wisch incl. Koran in der Mülltone gelandet sind.
Wie wäre es, wenn die Adoule den Gesetzgeber aufforderten, diesen pseudoreligiösen Unfug abzuschaffen? Was interessiert einen Staat die Konfession einer Eheschließung?
Beste Grüße
Otto
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Hallo Otto,
da sind du und ich derselben Meinung, was die Einmischung des Staates in die private Gretchenfrage angeht.
Ich habe selbst schon im erweiterten Familienkreis mitbekommen, wie der europäische Schwiegersohn -endlich!- nach erfolgter Konvertierung dann sehr willkommen war.
Wobei hier, wie gesagt, Kathi gar nicht konvertieren muss.
ABER in einem muslimischen Land, wo der König auch Amir el Mouminin ist, gelten eben andere Regeln als in unserer säkulären Gesellschaft.
Wenn man eine binationale Ehe eingeht, muss man das wissen.
Ein Vorstoß nach deinem Vorschlag / unserer aufgeklärten Auffassung wäre illusorisch.
Grüße,
bulbulla
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(01.12.2022, 20:22)bulbulla schrieb: Hallo Otto,
ABER in einem muslimischen Land, wo der König auch Amir el Mouminin ist, gelten eben andere Regeln als in unserer säkulären Gesellschaft.
Wenn man eine binationale Ehe eingeht, muss man das wissen.
Ein Vorstoß nach deinem Vorschlag / unserer aufgeklärten Auffassung wäre illusorisch.
Grüße,
bulbulla
Hallo bulbulla,
dieser "ABER-Satz" ist sehr bedenklich und gefährlich. Beispiele:
- das 3. Reich war eine rassistische Diktatur. Dort galten eben andere Regeln, die man, wollte man dort leben zu akzeptieren hatte.
- die Sowjetunion war eine kommunistische Diktatur... siehe oben.
- Rußland, China, Nordkorea sind ebenso üble Diktaturen.....siehe oben.
Klartext: durch diese "Akzeptanz" von Religionen/Ideologien als vorherrschende Gründe für eine "Gesetzgebung" wird das friedliche Zusammenleben aller Völker/Staaten dieser Welt ständig infrage gestellt und gefährdet. Stell Dir nur einmal vor, in Westeuropa würden ähnliche "Gesetze" eingeführt, als Reaktion auf die "Regeln" in diesen diktatorischen Staaten. Diese Gefahr ist leider überall vorhanden, dämliche, ideologisch verblendete Wähler gibt überall.....Na, dann Prost!
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