Ceuta und Melilla / Landgrenze
#1
Hallo liebe Marokkofreunde.


Im März wurden die Luft.- und Landgrenzen von Marokko zu seinen Nachbarstaaten aufgrund der Corona Pandemie geschlossen.
Während die Schließung der Luftverbindung von Marokko nach Algerien keinen und die Schließung der Landverbindung nach Mauretanien kaum einen Touristen störte, hatte die Schließung der Landgrenze in die beiden spanischen Exklaven Melilla und Ceuta und insbesondere die Kappung der Fährverbindungen von Marokko nach Europa erhebliche Auswirkungen.


Nun, Monate nach Schließung der Grenzen sind wieder unterschiedliche Flugverbindungen von und nach Marokko möglich.
Auch kann Marokko wieder mit dem eigenen Fahrzeug per Fähre erreicht werden.
Die Landverbindungen in die beiden sp. Exklaven bleiben jedoch, genau so wie die Fährverbindungen von und nach Spanien, geschlossen und somit ist Marokko nicht mehr auf dem kürzesten und günstigsten Wege per Schiff zu erreichen.


Von Italien und Frankreich hingegen fahren die Fähren.
Längst pfeifen die Spatzen es beidseitig des Mittelmeers von den Dächern, dass die Gründe nicht mehr in der Eindämmung der Corona-Pandemie liegen sondern, dass es um Ceuta und Melilla geht!
Marokko, wie auch Spanien beanspruchen die beiden seit dem 15. Jahrhundert zu Spanien gehörenden Landflecken jeweils für sich.
Nunmehr wird eine Art „Tauziehen“ um die beiden Orte ausgetragen wobei jeder Staat dem anderen beweisen will, dass nur seine Hoheitsrechte über die Gebiete positive Auswirkungen auf diese Städte und die Umgebung habe.
Seit der Schließung der Grenzen sind abertausende Arbeitsplätze auf beiden Seiten der Grenze verloren gegangen. Orte wie Nador und Tetouan profitierten in erheblichem Maße vom Grenzverkehr.


Die Menschen in der Region, wie auch zahlreiche europ. Touristen hoffen auf eine baldige Öffnung der Landgrenzen.
Der Stadtrat von Melilla hat kürzlich die Aufnahme einer Fährverbindung von Melilla ins marok. Beni Ansar vorgeschlagen und hofft auf die Zustimmung der spanischen und marokkanischen Regierungen für diese weniger als zwei Kilometer lange Strecke.
Die Chancen hierfür stehen aber schlecht, weil es , wie ich schon schrieb, anscheinend nicht um die Eindämmung des Virus sondern um ein Politikum geht.

Ein Hinweis darauf, dass Spanien die Zugehörigkeit der Exklaven manifestieren will ist auch die Tatsache, dass Marokkaner aus den umliegenden Orten zukünftig nur noch mit Visa´s in diese Gebiete einreisen dürfen.
Der "kleine Grenzverkehr" wurde schon zum Jahresanfang abgeschafft.





.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#2
Hallo Thomas,

Ergänzend dazu möchte ich erwähnen, daß sowohl in Melilla als auch in Ceuta noch hunderte Marokkaner seit dem 13. März festsitzen, die überwiegend aus den marokkanischen Nachbarorten stammen und teilweise ihre Häuser jenseits der Grenze sehen können.
Im Frühsommer öffnete Marokko zweimal die Grenzen von Ceuta und Melilla und ließ jeweils eine sehr begrenzte Anzahl seiner Bürger nach Hause zurückkehren. Seitdem gab es keine solche Aktion mehr.
Die in den beiden Städten festsitzenden Marokkaner haben auch keine andere Möglichkeit nach Marokko zurückzukehren, da es sich fast ausschließlich um sog. "Transfronterizos" handelt, die in einer der beiden Städte arbeiteten und täglich über die Grenze in beiden Richtungen pendelten. Da sie nur die Genehmigung hatten nach Ceuta oder Melilla einzureisen, konnten sie auch nicht aufs spanische Festland übersetzen und von dort in ihre Heimat zurückkehren.
Das zeigt uns wieviel dem Königreich Marokko seine eigenen Bürger bedeuten.
Von Ceuta aus sind während des Sommers ca. 100 Marokkaner schwimmend nach Hause zurückgekehrt, indem sie den Grenzzaun umschwommen haben.
Auf umgekehrtem Wege erreichten ebenfalls etliche Marokkaner Ceuta um der katastrophalen Situation in der Grenzregion zu entkommen. Mehrere von ihnen erreichten das rettende Ufer nicht lebend.
Momentan ist die Grenzsituation noch vollkommen ungewiß, und angeblich soll darüber "gesprochen" werden beim nächsten Gipfeltreffen zwischen Spanien und Marokko. Das war bereits für die vergangene Woche angesetzt, wurde dann jedoch von marokkanischer Seite auf unbestimmte Zeit verschoben.

LG, Theo
Bevor Du Dein Kamel dem Schutz Allahs anvertraust, binde es gut fest.
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#3
(21.12.2020, 16:09)theomarrakchi schrieb: Hallo Thomas,

Ergänzend dazu möchte ich erwähnen, daß sowohl in Melilla als auch in Ceuta noch hunderte Marokkaner seit dem 13. März festsitzen, die überwiegend aus den marokkanischen Nachbarorten stammen und teilweise ihre Häuser jenseits der Grenze sehen können.
Im Frühsommer öffnete Marokko zweimal die Grenzen von Ceuta und Melilla und ließ jeweils eine sehr begrenzte Anzahl seiner Bürger nach Hause zurückkehren. Seitdem gab es keine solche Aktion mehr.
Die in den beiden Städten festsitzenden Marokkaner haben auch keine andere Möglichkeit nach Marokko zurückzukehren, da es sich fast ausschließlich um sog. "Transfronterizos" handelt, die in einer der beiden Städte arbeiteten und täglich über die Grenze in beiden Richtungen pendelten. Da sie nur die Genehmigung hatten nach Ceuta oder Melilla einzureisen, konnten sie auch nicht aufs spanische Festland übersetzen und von dort in ihre Heimat zurückkehren.
Das zeigt uns wieviel dem Königreich Marokko seine eigenen Bürger bedeuten.
Von Ceuta aus sind während  des Sommers ca. 100 Marokkaner schwimmend nach Hause zurückgekehrt, indem sie den Grenzzaun umschwommen haben.
Auf umgekehrtem Wege erreichten ebenfalls etliche Marokkaner Ceuta um der katastrophalen Situation in der Grenzregion zu entkommen. Mehrere von ihnen erreichten das rettende Ufer nicht lebend.
Momentan ist die Grenzsituation noch vollkommen ungewiß, und angeblich soll darüber "gesprochen" werden beim nächsten Gipfeltreffen zwischen Spanien und Marokko. Das war bereits für die vergangene Woche angesetzt, wurde dann jedoch von marokkanischer Seite auf unbestimmte Zeit verschoben.

LG, Theo



Das sind sehr schwierige Situationen für diese Menschen!
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#4
@Theo,


Zitat:Momentan ist die Grenzsituation noch vollkommen ungewiß, und angeblich soll darüber "gesprochen" werden beim nächsten Gipfeltreffen zwischen Spanien und Marokko. Das war bereits für die vergangene Woche angesetzt, wurde dann jedoch von marokkanischer Seite auf unbestimmte Zeit verschoben.



Dieses Treffen ist für Februar vorgesehen.
Man lässt sich Zeit, denn den entspr. Personen aus der Politik geht es ja persönlich sehr gut.




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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#5
Der marokkanische Regierungschef, Saad Dine El Otmani, sagt, dass Ceuta und Melilia marokkanisch sind
Barlamane.com

[Bild: f7e4973f8b95705842e4eb0430a6ea33v1_abs_6...key=ac08e5]

Die Äußerungen des Regierungschefs Saad Dine El Otmani kommen zehn Tage, nachdem die USA die marokkanische Souveränität über die Sahara anerkannt haben. Er sagte, dass Ceuta und Melilla "marokkanisch sind wie die Sahara".

In einem Interview mit einem ägyptischen Sender, räumte El Otmani ein, dass im Vergleich zu den beiden Enklaven "der Status quo über 5 Jahrhunderte dauere". In diesem Sinne glaubte er, dass „der Tag kommen wird, an dem Marokko der Status von Ceuta und Melilla besprochen werden muss“. Er betonte jedoch, dass „dies nicht der richtige Zeitpunkt“ sei, um dieses Thema bei der spanischen Regierung anzusprechen. „Wir müssen zuerst den Sahara-Konflikt ein für alle Mal beilegen, das ist unsere oberste Priorität“.

...
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#6
Na sowas!!
Als ob Marokko keine wichtigeren Probleme zu lösen hätte als territoriales Affentheater.
Schon erstaunlich: immer wenn Machthabern (gilt überall in der Welt) das "Wasser bis zum Hals steht", werden sehr schnell "neue" Probleme aus der Tasche gezaubert. Das hat schon Hassan II mit der Westsahara getan (nach 2 Attentaten seitens des Militärs), wobei bis heute diese Affäre nicht geregelt ist. Nun sind wohl Ceuta + Melilla dran wg. der riesigen Wirtschaftsprobleme, die Marokko demnächst "überfallen".
Herrliches Ablenkungsmanöver!
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