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Hallo, wenn Ihr erfahrene Marokkobesucher seid, könnt Ihr mir vielleicht ein Forum empfehlen,
In dem Ich eine Frage zu einen unbekannten Ort (Moulay Yacoub Station Thermale) stellen kann.
LG
Hans-Joachim Böhnke
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Hallo,
gib doch einfach Moulay Yacoub Station Thermale in einer Suchmaschine (wie z.B. Google) ein, dann findest Du eine Menge Angaben. Bewertungen wohl einige bei tripadvisor.de
Aber vielleicht kennt ja auch jemand hier diesen Ort (Thermalbad in Fes?)
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
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Agadir im Baufieber
Bereits letztes Jahr haben wir erlebt, dass Agadir sich rüstet, um eine moderne, fortschrittliche Stadt zu werden. Umgehungsstraßen entstehen, neue Straßenzüge werden gebaut, andere erneuert, Grünstreifen dazwischen angelegt.
Das sieht sehr schnell attraktiv aus, weil Rollrasen verwendet wird und große Bäume herangekarrt werden.
Gelegentlich vergessen die Arbeiter bei Betonierarbeiten eines Fußweges jedoch, dass noch Bewohner im Haus sind.
So musste eine Freundin von uns ratlos vom Balkon zuschauen, wie der ca. 5 m breite Fußweg vor ihrem Haus frisch betoniert und damit vorübergehend unpassierbar war, als ihr Mann sie zu einem Termin fahren wollte. Erfindungsreich wurde unter Aufsicht des Bauleiters eine Behelfsbrücke aus Holzlatten konstruiert, hilfsbereit leiteten die Arbeiter sie dann über dieses Konstrukt.
Heute sind viele Straßen fertig, es wird auf Sauberkeit geachtet.
Dafür wachsen neue Baustellen aus dem Boden, Verkehrshindernisse und Staufallen, neue Straßenführungen. Marokkaner sind geduldig, Touristen weniger. Unbarmherzig bleiben Cafés geöffnet, auch wenn davor der alte Straßenbelag weggehackt wird oder gar die Asphaltwalze vorbeidonnert.
Lärm stört Marokkaner wenig, wenn sie sich in angenehmer Gesellschaft befinden.
Und mitten in dieser emsigen Bauphase, die sich noch bis zum Jahr 2024 hinziehen soll, erreicht die Gadiris (Einwohner von Agadir) eine Nachricht, dass Taoufiq Smida am 5.September 2022 verstorben ist. Er war ein Liebhaber Agadirs und hat sich als Aktivist sehr zielstrebig für die Verschönerungsmaßen der Stadt engagiert. Bekannt war er durch teils unbequem offene Reden in der Öffentlichkeit, nicht immer zur Freude politischer Verantwortlicher.
Schade, dass es ihm nicht mehr vergönnt ist, das Ende der Baumaßnahmen zu erleben.
Viele Arbeiten sind in erstaunlicher Geschwindigkeit beendet worden, so entstanden zum Beispiel an der N1 bei zwei Verkehrskreiseln Unterführungen, die für flüssigen Verkehrsstrom sorgen.
Auch beachtlich, dass es heute nach nur einem knappen Jahr Bauzeit bereits möglich ist, Agadir Oufella in einer zehnminütigen Seilbahnfahrt zu erreichen. Vermutlich hätte in Deutschland allein die Planungsphase mindestens doppelt so lange gedauert...
Agadir ist eine Stadt, die vom Tourismus lebt. Und sie sind wieder da, die Touristen, deutlich zahlreicher als im letzten Jahr. Ob man sie im Baufieber vergessen hat? Musée Patrimoine du Amazighe (einziges staatliche Museum der Stadt): geschlossen. Vallée des oiseaux, Jardin Olhão, Musée Mémoire d'Agadir: geschlossen, wegen Umbau. Agadir Oufella: Außenmauer restauriert, sonst aber geschlossen. Medina Polizzi: nahezu leer. CRT (Tourismus-Information) ohne Schild, keine Öffnungszeiten an der Tür, also auch kein Infomaterial erhältlich.
Sicher ist die Liste noch fortzusetzen, es sind lediglich unsere Beobachtungen bei einem Stadtbummel. Warum kann man nicht genauso planvoll, wie im Verkehrswesen auch die Anwesenheit der für die Stadt so wichtigen Touristen beachten?
Warum müssen alle interessanten Orte jenseits des Strandes gleichzeitig geschlossen sein? Wo sollen die Gäste hin, wenn sie strandmüde nach Abwechslung in der Stadt suchen?
Da bleibt es nur zu hoffen, dass sie die Gelegenheit nutzen, um Agadirs nähere Umgebung zu erkunden, die erstaunlich abwechslungsreiche Ziele zu bieten hat, die zahlreich auf unserem Agadir-Stadtplan beschrieben sind.
Barbara & Andreas
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Eine Nase voll Essaouira
Seit unserem ersten Besuche in Essaouira im Jahr 2016 schwärme ich für die Stadt. Unseren zweiten Aufenthalt hatten wir anlässlich des Gnaoua - Festivals 2018. Da war die Stadt übervoll, an allen Ecken spielten Musiker, es blieb wenig Zeit für den Ort. Diesmal wollen wir Essaouira, der so geschichtsträchtigen Stadt mit all seinen Sehenswürdigkeiten etwas intensiver Zeit widmen, um das Kartenblatt J 10 vorzubereiten.
Es kann nicht nur an unserem Kulturschock liegen - sicher prägt ein langer Aufenthalt im Süden des Landes - Essaouira ist uns plötzlich fremd. Hier scheint man nur noch auf konsumierende, shoppende Touristen eingerichtet zu sein. Die eigentlich schöne Architektur der Medina, die kleinen Details an Türen, originelle Schilder oder winzige Werkstätten - alles geht im Überangebot von Souvenirshops unter. Schade, dass sich Essaouira selbst nur darauf reduziert und anderen Interessen wenig Raum bietet.
Wogen unangenehmer Gerüche - Fisch, Kloake, Gewürze, Müllverbrennung – wehen in Abständen durch die Gassen. Selbst nach seinem Frisörbesuch berichtet Andreas, dass der Barbier streng nach Altöl gerochen hätte.
Von ähnlichen Duft - Erlebnissen erzählte bereits 1889 Joseph Thomson im persönlichen Bericht seiner Erfahrungen über Essaouira (Mogador):
"Eine der einzigartigen Besonderheiten Mogadors - um auf die Prosa zurückzukommen - ist der Besitz eines partiellen Abwassersystems, was bedeutet, dass anstelle des guten alten maurischen Plans, die Abwässer im Freien zu desodorieren und unschädlich zu machen und gelegentlich vom Regen weggespült oder von Aasfressern weggetragen zu werden, sie nun ein ganzes Jahr lang in typhusfördernden Abflüssen entlang der Straßen gesammelt werden, aus denen sie einmal im Jahr herausgeholt werden. ..."
Eigentlich können wir doch froh sein, Essaouira nicht zu Thomsons Zeit besucht zu haben...
Hartnäckig übersehen und überhören wir alle Shopping-Angebote und starten unseren Kultur-Trip. Wer weiß schon, dass es in der Medina Essaouiras zahlose Zaouïas (Glaubensschulen) zu entdecken gibt? Niemand, denn selbst die Tore zu den Innenhöfen, die von Andersgläubigen betreten werden dürfen, bleiben verschlossen. Der christliche Friedhof, außerhalb der Stadtmauer gelegen: verschlossen. Nur ein Blick durch eine vergitterte Pforte ist möglich. Ein Stück weiter beschert uns purer Zufall Eintritt auf den alten jüdischen Friedhof. Vor uns verlässt ihn gerade eine Gruppe Israelis, schnell schlüpfen wir vorbei an den leicht mürrischen Blicken der forces auxiliaires und drehen eine Runde. Auch hier - wie in Marrakech - weiß getünchte Gräber dicht an dicht. Eine Besonderheit entdecken wir: auf einigen der sonst sehr schlichten Grabsteine sind eingemeißelte menschliche Umrisse erkennbar. In der Mitte des Friedhofs befindet sich erhöht die Grabstätte von Rabbi Haïm Pinto, der 1845 starb. Auf unsere Frage, ob wir auch den gegenüberliegenden (verschlossenen) neuen jüdischen Friedhof besuchen dürfen, antworten uns die Ordnungskräfte "natürlich!", steigen in ihr Auto und fahren weg. Irritiert beginnen wir uns zu fragen, ob man historisch-interessierte Touristen in Essaouira wünscht?
Acht ehemalige Konsulate im 19. Jahrhundert zeugten von historischen Handelsbeziehungen, die der Stadt einen cosmopolitischen Charakter verliehen und auch heute noch anziehend wirken, wenn man sie gezielt sucht. Wir finden an der Hauswand des ehemaligen französischen Konsulats eine Tafel, die darauf hinweist, dass Charles der Foucauld am 28. Januar 1884 hier gewesen ist. Er kam während seiner Expedition durch Marokko zu Fuß aus Tissint, nur um in Mogador Post aufzugeben und auf die Antwort zu warten! Von weiteren Konsulaten finden wir ehemals prächtige Eingangsportale, jedoch - bis auf zwei - ohne Hinweise auf die Vergangenheit.
Der Mellah, einem heute leider sehr verfallenen Bereich Essaouiras hat auch Joseph Thomson bereits einen Besuch abgestattet:
"...schlendert der europäische Reisende durch das Tor, das den Eingang zu einer schmalen Straße gibt, die offensichtlich in das Herz des Viertels führt und sich in ein rätselhaftes Netzwerk von blinden Gassen und Gässchen verzweigt.
Ein wenig von der Mellah genügt; aber der Reisende, wenn er nicht von einem Führer begleitet wird, verliert sich schnell in dem Labyrinth und gerät immer tiefer in den ekelerregenden, ununterbrochenen Misthaufen, über den er stapfen oder waten muss. ..."
Den Misthaufen gibt es heute nicht mehr, dafür findet man ein großes Ruinenfeld. Immerhin ist die Haïm Pinto - Synagoge restauriert, steht Besuchern offen, auch eine Talmudschule kann besucht werden. Hinweisschilder sucht man jedoch vergeblich. Wer in die Mellah will, muss schon wissen, wonach er sucht, sonst verlässt er sie recht erschüttert.
Zwei Lichtblicke beschert uns Essaouira dennoch. Wir suchen den außerhalb der Stadt gelegenen Leuchtturm in der Nähe von Sidi Kaouki. Als der Asphalt endet, beschließen wir, die letzten Kilometer auf der Sandpiste zu laufen. Bei straffem Gegenwind haben wir arg zu kämpfen. Als der Leuchtturm endlich auftaucht, beschleicht uns leise Enttäuschung, es wird gebaut. Aber wir geben nicht auf, fragen einen Arbeiter, der an der Treppe zur Turmspitze die Stufen weghackt, ob wir hineindürfen. Hilfsbereit räumt er einige Bretter aus dem Weg, so dass wir "nur" über Bauschutt, der sich auf den Stufen türmt, aufwärts klettern müssen. Dann folgen mehrere sehr enge Stahlleitern und plötzlich stehen wir in der Turmspitze vor den riesigen Fresnel Glaslinsen. Nur mit einer einfachen Glühbirne als Lichtquelle dienen sie seit 1917 den Seefahrern mit einer Leuchtweite von 33,7 km als Signal. Unterhalb entdecken wir die monumentale Technik, die für die Rotation verantwortlich ist. Mehr abwärts rutschend als gehend verlassen wir den Turm und haben noch lange auf dem Rückweg Gesprächsstoff über dieses beeindruckende historische Denkmal.
Fresnel Linse im Leuchtturm Sidi Kaouki
Zurück in Essaouira finden wir am Nachmittag auf der Suche des italienischen Konsulats ein Haus, in dem heute eine Galerie eingerichtet ist. Als der Galerist unser Interesse bemerkt, kommen wir mit ihm, der gleichzeitig heutiger Besitzer des Hauses ist, ins Gespräch. Bereitwillig führt er uns in seine über der Galerie gelegene Wohnung, die er sehr geschmackvoll regelrecht künstlerisch gestaltet hat. Erstaunlich, wenn man in den schön restaurierten Räumen seinen Erzählungen lauscht, in welchem Zustand er das Haus vor gut 20 Jahren erworben hat.
So fahren wir ohne Wehmut von Essaouira weiter und überlegen noch immer, welche touristischen Sehenswürdigkeiten wir eigentlich außer der Bastion und dem Hafen auf einer Karte von Essaouira darstellen könnten...
Zitate aus: Joseph Thomson: Travels in the Atlas and Southern Morocco : a narrative of exploration 1889
Barbara & Andreas
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Leider muss ich euren Eindruck bestätigen. Als ich 1996 das erste Mal in Essaouira war hatte die Stadt noch Charme - wenn auch die Gerüche damals schon gewöhnungsbedürftig waren. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Läden für den täglichen Bedarf in Souvenirshops umgewandelt worden, was zu einem hohen Konkurrenzdruck und damit aggressivem Verkaufsverhalten geführt hat. Wirklich keine angenehme Entwicklung. Einheimische wohnen auch kaum noch dort. Früher in Privatbesitz befindliche Häuser wurden verkauft und in Hotels umgewandelt. Man könnte den Eindruck bekommen die Stadt bestünde nur noch aus Shops und Hotels.
Ich bin froh, dass ich mein "Wohntürmchen" dort kurz vor Corona verkaufen konnte und nicht mehr (oft) dort hinfahren muss.
Tragisch, diese Entwicklung.
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Meteoriteneinschlag
Klingt interessant, wollen wir sehen, obwohl wir uns nicht vorstellen können, was uns erwartet. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Agadir und Essaouira biegen wir im Ort Tamanar Richtung Berge ab. Nach einigen Kilometern auf glatter Piste hat uns der Asphalt plötzlich wieder, uns soll's recht sein. Bei einer Ansammlung kleiner Häuser - wirklich nicht als Dorf zu bezeichnen, halten wir. Jetzt müssen wir zu Fuß weiter, obwohl uns der Sinn heute wirklich nicht danach steht, wieder in unwegsamem Gelände herumzustolpern. Aber das Ziel reizt.
Zwischen den Häusern beobachten uns zwei Frauen, rufen und zeigen in eine Richtung, als sie merken, dass wir offensichtlich falsch laufen. Sie wissen, wohin wir wollen? Gut, wir ändern die Laufrichtung, Andreas immer mit Blick zum Navi. Plötzlich hören wir es kichern und reden hinter uns. Eilig holen die Frauen mit Badelatschen an den Füßen uns ein, begrüßen uns freundlich und bedeuten, wir sollen ihnen folgen. Verständigen können wir uns nicht, da sie nur marokkanisch sprechen.
Gehorsam folgen wir über Felder, dann einen Hang hinunter zwischen niedrigen Büschen hindurch. Plötzlich fasst mich eine der beiden fest an der Hand und weist mich auf ein sehr großes Loch hin. Mit Gesten bedeuten sie, hier sei etwas vom Himmel gefallen! Neugierig klettere ich allein weiter, von warnenden Rufen begleitet. Andreas kommt hinterher und dann stehen wir vor einem Loch, Durchmesser ca. 5-6 m und versuchen in die Tiefe zu schauen. Die Frauen bleiben fast ängstlich stehen und beobachten, wie ich mich bäuchlings an das Loch heranrobbe. Kein Blick in die Tiefe möglich. Ein etwa 5 cm großer, fallengelassener Stein braucht 5 Sekunden, bis man ein dezentes Aufschlagen vernimmt. Ob jemand mit diesen Angaben ausrechnen kann, wie tief das Loch sein mag?
Ein energisches jallah bedeutet, dass wir den Frauen weiter folgen sollen, die aber nicht den Weg zu ihren Häusern ansteuern. Sie führen uns nun zu einem riesigen Krater, schätzungsweise 100 m in der Tiefe mit einer kreisrunden, vegetationslosen, glatten Fläche. Das war der Punkt, den Andreas eigentlich ansteuern wollte. Bei dem deutlich erkennbaren Krater können wir uns einen Meteoriteneinschlag eher vorstellen, als bei dem so sauber "eingeschlagenen" Loch. Auch hier zeigen sie heftig nickend wieder Richtung Himmel.
Als wir auf dem Rückweg bei den Häusern ankommen, wollen sich die Mädels verabschieden, folgen uns aber sofort willig zum Auto, als ich ihnen zeige, dass ich mich gern für ihre Hilfsbereitschaft erkenntlich zeigen möchte. Zufrieden lächelnd verschwindet bei beiden der erhaltene Schein schnell in den Tiefen ihrer Umhänge, bevor sie nach Hause gehen.
Später forschen wir ein wenig im Internet nach Meteoriteneinschlägen. Selber unsicher geworden, was wir da gefunden haben, schicken wir dem Geologen Elhassane Fotos und Koordinaten unserer Fundstellen. Umgehende erhalten wir eine Antwort. Ganz klar schreibt er, dass das tiefe Loch von Menschen gearbeitet worden ist, die hier vermutlich nach Bodenschätzen gesucht haben. Also war hier kein Meteorit der Verursacher! Auch bei dem Krater kann er uns nicht eindeutig bestätigen, dass er von einem Meteoriten entstanden ist, er meint, man hätte an der tiefen vegetationslosen Stelle nach Wasser gegraben.
Aber diese Erklärungen schmälern unsere Erlebnisse in keiner Weise, es war einfach ein spannender Ausflug.
Barbara & Andreas
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Mensch, da bin ich seit Jahrzehnten in der Gegend und habe davon noch nie gehört. Danke.
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Hallo Herr Böhnke,
ist Ihre Frage noch aktuell?
Wir haben in unserer Datenbank Informationen über ein Heilbad bei Fez gefunden.
Sollten Sie noch Interesse haben schicken Sie uns bitte über marokko-erfahren Ihre Mailadresse, damit wir die Unterlagen dort hochladen können.
Viele Grüße
Barbara und Andreas
(01.12.2022, 23:01)hajoma schrieb: Hallo, wenn Ihr erfahrene Marokkobesucher seid, könnt Ihr mir vielleicht ein Forum empfehlen,
In dem Ich eine Frage zu einen unbekannten Ort (Moulay Yacoub Station Thermale) stellen kann.
LG
Hans-Joachim Böhnke
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Danke für die interessante Schilderung der Krater.
Hoffentlich fällt niemand hinein, sie scheinen gänzlich unabgesichert zu sein!
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Das Loch dürfte 45 bis 50 m tief sein.
ca 5 sec x Fallgeschwindigkeit g (9,81 m/sec)
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
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(06.12.2022, 14:18)Varaderorist schrieb: Das Loch dürfte 45 bis 50 m tief sein.
ca 5 sec x Fallgeschwindigkeit g (9,81 m/sec)
Vielen Dank!
Das war eine richtig konstruktive und hilfreiche Antwort!
Barbara & Andreas
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(06.12.2022, 15:39)marokko erfahren schrieb: (06.12.2022, 14:18)Varaderorist schrieb: Das Loch dürfte 45 bis 50 m tief sein.
ca 5 sec x Fallgeschwindigkeit g (9,81 m/sec)
Vielen Dank!
Das war eine richtig konstruktive und hilfreiche Antwort!
Jetzt folgt eine nicht ganz so konstruktive Antwort eine Rohstoffwissenschaftlers, vulgo Bergmanns. Ein auf die Erde aufschlagender Meteorit, der ein rundes Loch hinterlässt und 50, bzw 100 Meter ungestört in den Boden (hier: Gebirge) eindringt, ist mehr als unwahrscheinlich. Möglicherweise gab es dort Meteoriteneinschläge, und menschliche "Meteoriten" haben danach durch Abteufen nachgeholfen, in der stillen Hoffnung, dort meteorische Reichtümer zu finden.
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(06.12.2022, 17:36)Otto Droege schrieb: (06.12.2022, 15:39)marokko erfahren schrieb: (06.12.2022, 14:18)Varaderorist schrieb: Das Loch dürfte 45 bis 50 m tief sein.
ca 5 sec x Fallgeschwindigkeit g (9,81 m/sec)
Vielen Dank!
Das war eine richtig konstruktive und hilfreiche Antwort!
Jetzt folgt eine nicht ganz so konstruktive Antwort eine Rohstoffwissenschaftlers, vulgo Bergmanns. Ein auf die Erde aufschlagender Meteorit, der ein rundes Loch hinterlässt und 50, bzw 100 Meter ungestört in den Boden (hier: Gebirge) eindringt, ist mehr als unwahrscheinlich. Möglicherweise gab es dort Meteoriteneinschläge, und menschliche "Meteoriten" haben danach durch Abteufen nachgeholfen, in der stillen Hoffnung, dort meteorische Reichtümer zu finden. Ja vielen Dank für die durchaus konstruktie Antwort!
Vielleicht erklärt das die Leidenschaft der Marokkaner, hier zu graben. Wir konnten uns an dieser Stelle weit ab vom Dorf so gar keinen richtigen Reim drauf machen. Aber wenn der andere Krater möglicherweise durch einen Meteoriten verursacht wurde, verständlich, dass sie in der Umgebung weitersuchen...
Vielleicht findet jemand mal eine richtige Antwort zu diesen Funden!
Barbara & Andreas
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Marrakech - Beginn und Ende unserer Entdeckungstour
Marrakech ist jetzt nach all unseren Erlebnissen im Süden Marokko zum Abgewöhnen. Es ist kühl, windig, ein paar Regentropfen fallen. Einstimmung auf Deutschland? Gut, wir trösten uns damit, dass es in den von uns bereisten Regionen sicher jetzt auch kälter wird. Die Wärme, die das Land bislang beherrschte, war schon ungewöhnlich.
Der Jardin Majorelle steht noch auf unserem Plan, da wir auch das darin befindliche Berbermuseum, sowie das benachbarte Museum Yves Saint Laurent besuchen wollen, entscheiden wir uns für ein Kombiticket, stolze 220 DH pro Person. Im Garten tummeln sich die Menschenmassen, bei beliebten Fotomotiven muss Andreas schon flink reagieren, um eine besucherfreie Sekunde zu erwischen. Zwischen Bambus, hohen Palmen und faszinierenden Kakteensorten führen rot gestrichene Weg hindurch, Wasserbecken liegen malerisch dazwischen, Ruhebänke sind zahlreich vorhanden. Ein sehr detailverliebt gestalteter und gut gepflegter Garten.
1931 beauftragte Jacques Majorelle den Architekten Paul Sinoir, ein Künstlerstudio im Art Deco Stil zu bauen, das "Majorelle Blue", ein sehr extravagantes, farbenprächtiges Haus. In Majorelles ehemaligem Malstudio befindet sich seit 2011 das schöne und gepflegt gestaltete Berbermuseum, das unbedingt einen Besuch wert ist. Derjenige, dem die Berberkultur noch unbekannt ist, bekommt hier einen guten Eindruck vermittelt, Kenner werden dagegen Bekanntes wiederentdecken.
Majorelle Blue
Nach einer Kaffeepause außerhalb des Gartens nehmen wir uns noch Yves Saint Laurent vor, obwohl wir eigentlich keine Fans von ihm sind... Zuerst fasziniert uns eine temporäre Ausstellung des ehemaligen Karthographen Théophile-Jean Delaye, der Marokko um 1930 bereiste, Karten gestaltete und viele Ansichten seiner Reisen gemalt hat. Schon beeindruckend, mit welcher Technik die Wissenschaftler vor knapp 100 Jahren unterwegs waren!
Von den Kreationen, die Yves Saint Laurent geschaffen hat, begeistern mich am meisten die harmonischen Farbkombinationen und außergewöhnlichen Details. Wer allerdings zu welchen Anlässen seine Modeschöpfungen getragen haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf dem Weg Richtung Hotel waren wir uns einig, unsere Museumsrunde in Marrakech nun abgeschlossen zu haben. Ob es allerdings wirklich wichtig ist, Garten und Museum bei diesen Eintrittspreisen zu besuchen, muss jeder selbst entscheiden.
Auf den Straßen ist es verhältnismäßig ruhig - kein Wunder, das WM Spiel Marokko gegen Canada läuft. Auch ohne es direkt zu verfolgen, sind wir schnell im Bilde, dass das erste Tor für Marokko gefallen sein muss: Laute Jubelrufe, Klatschen, Autohupen... Selbst viele Geschäfte haben während des Spiels geschlossen. Und welch ein Jubel in der gesamten Stadt nach dem 2:1 Sieg für Marokko! Trotz des nun heftig einsetzenden Regens sitzen Beifahrer Fahnen schwenkend in offenen Autofenstern, jeder, der eine Hupe hat, lässt sie ertönen, strahlende Gesichter. Was für ein fröhlicher Abschluss des Tages.
Barbara & Andreas
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(08.12.2022, 09:24)marokko erfahren schrieb: Marrakech - Beginn und Ende unserer Entdeckungstour
Marrakech ist jetzt nach all unseren Erlebnissen im Süden Marokko zum Abgewöhnen. Es ist kühl, windig, ein paar Regentropfen fallen. Einstimmung auf Deutschland? Gut, wir trösten uns damit, dass es in den von uns bereisten Regionen sicher jetzt auch kälter wird. Die Wärme, die das Land bislang beherrschte, war schon ungewöhnlich.
Der Jardin Majorelle steht noch auf unserem Plan, da wir auch das darin befindliche Berbermuseum, sowie das benachbarte Museum Yves Saint Laurent besuchen wollen, entscheiden wir uns für ein Kombiticket, stolze 220 DH pro Person. Im Garten tummeln sich die Menschenmassen, bei beliebten Fotomotiven muss Andreas schon flink reagieren, um eine besucherfreie Sekunde zu erwischen. Zwischen Bambus, hohen Palmen und faszinierenden Kakteensorten führen rot gestrichene Weg hindurch, Wasserbecken liegen malerisch dazwischen, Ruhebänke sind zahlreich vorhanden. Ein sehr detailverliebt gestalteter und gut gepflegter Garten.
1931 beauftragte Jacques Majorelle den Architekten Paul Sinoir, ein Künstlerstudio im Art Deco Stil zu bauen, das "Majorelle Blue", ein sehr extravagantes, farbenprächtiges Haus. In Majorelles ehemaligem Malstudio befindet sich seit 2011 das schöne und gepflegt gestaltete Berbermuseum, das unbedingt einen Besuch wert ist. Derjenige, dem die Berberkultur noch unbekannt ist, bekommt hier einen guten Eindruck vermittelt, Kenner werden dagegen Bekanntes wiederentdecken.
Majorelle Blue
Nach einer Kaffeepause außerhalb des Gartens nehmen wir uns noch Yves Saint Laurent vor, obwohl wir eigentlich keine Fans von ihm sind... Zuerst fasziniert uns eine temporäre Ausstellung des ehemaligen Karthographen Théophile-Jean Delaye, der Marokko um 1930 bereiste, Karten gestaltete und viele Ansichten seiner Reisen gemalt hat. Schon beeindruckend, mit welcher Technik die Wissenschaftler vor knapp 100 Jahren unterwegs waren!
Von den Kreationen, die Yves Saint Laurent geschaffen hat, begeistern mich am meisten die harmonischen Farbkombinationen und außergewöhnlichen Details. Wer allerdings zu welchen Anlässen seine Modeschöpfungen getragen haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf dem Weg Richtung Hotel waren wir uns einig, unsere Museumsrunde in Marrakech nun abgeschlossen zu haben. Ob es allerdings wirklich wichtig ist, Garten und Museum bei diesen Eintrittspreisen zu besuchen, muss jeder selbst entscheiden.
Auf den Straßen ist es verhältnismäßig ruhig - kein Wunder, das WM Spiel Marokko gegen Canada läuft. Auch ohne es direkt zu verfolgen, sind wir schnell im Bilde, dass das erste Tor für Marokko gefallen sein muss: Laute Jubelrufe, Klatschen, Autohupen... Selbst viele Geschäfte haben während des Spiels geschlossen. Und welch ein Jubel in der gesamten Stadt nach dem 2:1 Sieg für Marokko! Trotz des nun heftig einsetzenden Regens sitzen Beifahrer Fahnen schwenkend in offenen Autofenstern, jeder, der eine Hupe hat, lässt sie ertönen, strahlende Gesichter. Was für ein fröhlicher Abschluss des Tages.
Tolle Beschreibung,
vielen Dank erneut!
Ich hätte Lust, endlich mal wieder nach „mrakch“ zu fahren.
Meiner Erfahrung nach ist es sehr teuer und viel touristischer / kommerzieller / viel weniger ursprünglich als früher geworden.
Das Fußballspiel hätte ich mir sicher vor Ort im Café angeschaut - diese Atmosphäre ist einzigartig (laut )!
Gruß,
bulbulla
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(08.12.2022, 09:57)bulbulla schrieb: (08.12.2022, 09:24)marokko erfahren schrieb: Marrakech - Beginn und Ende unserer Entdeckungstour Tolle Beschreibung,
vielen Dank erneut!
Ich hätte Lust, endlich mal wieder nach „mrakch“ zu fahren.
Meiner Erfahrung nach ist es sehr teuer und viel touristischer / kommerzieller / viel weniger ursprünglich als früher geworden.
Das Fußballspiel hätte ich mir sicher vor Ort im Café angeschaut - diese Atmosphäre ist einzigartig (laut )!
Gruß,
bulbulla
Hallo bulbulla,
nun kommt leider die Gegenmeinung. Ich bin froh, diese Stadt nicht mehr betreten zu müssen, weder beruflich (das Erzlabor war dort), und freiwillig schon garnicht. Das Beste an der Autobahn Casa - Agadir ist, dass man nicht mehr durch diese Stadt fahren muss.
M´kech war bis in die Siebziger eine besuchenswerte Stadt, ein bißchen vertrödelt aber sehenswert. Danach ging es jedoch rapide bergab. Stinkreiche Ausländer/Marokkaner kauften sich Villen/Appartements oder ließen das dort bauen. Das Geld floß in Strömen, so dass jeder Marrakchi annehmen konnte, dass Ausländer wandernde Geldquellen sind. Die Folgen: schon bei der Einfahrt in die Stadt standen mehrere Männer mit wedelnden Schlüsseln, die einem ein "supertolles" App oder Haus zur Miete andrehen wollten. Nur laute Hupen konnte sie davon abhalten. In der Medina wird man alle 5 Meter von einem Typen angemacht einen Laden zu betreten. Von den Nutten, Strichern in den Parks, Cafes, Jemaa al Fna schweigt des Sängers Höflichkeit. Die wird man mit "non merci" nicht los. Da hilft nur "sir t´tk---d" weiter.
Marrakech? NEIN DANKE!!!
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A propos Marrakesch: ich kenne auch etliche Marokkaner, die auch einen großen Bogen um diese Stadt machen (es sei denn, sie haben dort beruflich etwas zu tun). Sie benennen diese Stadt spöttisch "Arnakesch" (Französch "arnaquer" = betrügen). Soviel dazu.
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Gut dass es unterschiedliche Meinungen über Marrakech gibt sonst hätte die Stadt längst die Einwohnerzahl von Mexiko-City übertroffen.
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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(09.12.2022, 19:17)Thomas Friedrich schrieb: Gut dass es unterschiedliche Meinungen über Marrakech gibt sonst hätte die Stadt längst die Einwohnerzahl von Mexiko-City übertroffen.
.
Kennst Du jemanden, der freiwillig nach Mexico-City fährt?
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87 Tage Marokko erfahren im Herbst 2022
87 Tage unterwegs • fast 8000 Kilometer erfahren, viele weitere erlaufen • 17 Übernachtungsorte • zwischen 10°C in der Nacht und an die 40° am Tag • 260 Ziele kennengelernt oder erneut besucht • 2500 Fotos • alte Freunde besucht • viele neue Bekanntschaften • ungezählte Einladungen zum Tee • ein Musikfestival • einige Konzertbesuche • Fest zum Fußball-Sieg gegen Kanada
Wenig fahren – viel erfahren
8000 gefahrene Kilometer mögen viel klingen. Berücksichtigen wir unseren Luxus- und Genussabstecher zum Taragalte-Festival nicht, sind das nur 70 km je Tag.
Wir bleiben gern an einem Ort, leben uns ein und fühlen uns wohl, schwärmen aus in alle 4 Himmelsrichtungen um die Umgebung zu erkunden. Neugierige Bewohner gesellen sich oft zu uns, zeigen uns mit Freude ihre Umgebung, entdecken sie selbst durch unsere Aufmerksamkeit neu. Spannend!
An jedem unserer Ausgangsorte blieben wir mindestens 3 und maximal 14 Nächte - im Durchschnitt 5 Nächte/Quartier. Treiben ließen wir uns zuerst von der Anzahl von Zielen aus unserer Datenbank, die wir erkunden wollten aber auch von der Freundlichkeit, mit der wir empfangen wurden. In einigen Fällen hätte etwas mehr Komfort möglicherweise auch zu einer längeren Verweildauer geführt? Entscheidend war zudem die Temperatur, die uns in einem Fall zur Flucht veranlasste.
Unsere 17 Übernachtungsorte waren so vielfältig, wie Marokko eben ist: Von der Luxus-Suite, in die wir eingeladen wurden bis zu einfachsten Unterkünften war alles dabei.
Wir fühlten uns in riesigen Bungalows mit Baldachin-Bett, Sitzecke und Wohnbad genauso wohl wie in fensterlosen Zimmerchen, gerade so groß wie die Betten, mit Waschbecken auf dem Gang. In einem Fall wohnte im Zimmer nebenan die Ziege. Oft gab es keinen Haken an der Wand um etwas aufzuhängen, nicht immer einen Spiegel, der die bereits lange überfällige Nassrasur weiter verzögerte. Wiederholt versuchten wir, den Staub des Tages unter einzelnen Wasserstrahlen der nicht immer warmen Duschen auch ohne Duschkopf wegzuspülen. Mitgebuchtes WiFi suchten wir öfters. Das Frühstück war zwischen „zum nicht aufhören“ und ungenügend. Immer jedoch waren die Betten sauber, dafür manchmal zu kurz.
Das Preis/Leistungsverhältnis, was wir von Europa kennen ist hier nicht existent. Aus touristischer Sicht bleibt hier noch einiges zu tun.
Tatsache: In den einfachen Unterkünften wurden wir offener und herzlicher empfangen als in den Sterne-Hotels und fühlten uns deswegen auch hier wohl.
So saßen wir abends - oftmals bei spärlichster Beleuchtung - an Laptop und Tablet, um unsere Aufzeichnungen des Tages zu machen, Fotos zu sortieren und unsere Beiträge fürs Marokko-Forum vorzubereiten. Von unseren Erlebnissen zu berichten, hat Spaß gemacht, die Reaktionen haben uns erfreut. Vielen Dank!
Nur an 4 Tagen trübten Wolken und etwas Niederschlag den ansonsten blauen Himmel. Für die Bevölkerung ein Desaster; normalerweise beginnt in dieser Zeit die Regenperiode. Aber die letzte wirklich ausreichende ist lang, lang her.
3 Monate ohne Tagesschau, (fast) ohne Alkohol. Der blaue Himmel am Morgen in Verbindung mit Nos-Nos und frisch gepresstem Orangensaft ließ die Schwierigkeiten des Abends und der Nacht schnell vergessen machen.
Das ist unsere Art, zu reisen. So fühlen wir uns wohl. Nehmen uns Zeit, uns einzulassen auf Land und Leute. Und für den einen oder anderen Tee oder eine Tagine, die immer zusätzliche neue Erkenntnisse mit sich bringen. Neugierig biegen wir um die nächste Ecke, folgen neuen Straßen und Pisten, lassen uns gern überraschen, wohin sie uns verführen.
Seit 10 Jahren reisen wir so, anfangs hatten wir natürlich nur 2 oder 3 Wochen Zeit. Damals besuchten wir eben nur 3 Orte.
Erschüttert standen wir manchmal an Orten, die vielerorts beworben und touristisch vermarktet werden, welche jedoch nur in den Gedanken und Vorstellungen der marokkanischen oder internationalen Geldgeber existieren! Andererseits fanden wir liebevoll instandgesetzte Sehenswürdigkeiten, die an keiner Stelle erwähnt werden. All das gut erreichbar über herrliche, oftmals unbekannte asphaltierte Straßen oder zumindest für jedermann gut befahrbare Pisten.
Natürlich sind wir auch von Zeit zu Zeit genervt; von aggressiv werdenden Kindern, denen wir ohne Grund nichts schenken wollen, von Bettlern, die spontan - nur durch unser Auftauchen - zu solchen werden. Wir fragen uns, warum viele Marokkaner glauben, von Europäern immer etwas geschenkt bekommen zu müssen. Was haben wir, die Europäer falsch gemacht?
Aber wir bekommen auch überraschende Geschenke von den Bewohnern, selten materieller Art, ganz oft jedoch in Form von Zeit, die sie mit uns verbringen.
Wir haben viel gesehen und gelernt: In einer Salzmine Salz erhalten, Fels-Gravuren entdeckt, Kasbahs und Speicherburgen besichtigt, Werkzeug aus der Steinzeit und Fossilien gesucht und gefunden, den Sternenhimmel und Sternschnuppen am Rand der Sahara bewundert, fremder Musik gelauscht, in Höhlen geklettert, sind über schmale Seilbrücken gelaufen…
Viel fahren – wenig erfahren
Immer wieder kreuzen sich unsere Wege mit Reisegruppen, deren Teilnehmer daran glauben, dieses Land in 10 oder 14 Tagen durchqueren und dabei kennen lernen zu können.
Welch ein großer Irrtum! Sie fahren oftmals bis zu 300 km je Tag, schlafen jede Nacht in einem anderen Bett und bekommen das gezeigt, was „alle anderen“ auch bereits gesehen haben und was Marokko allenfalls am Rande ausmacht:
Ein paar für Touristen hergerichtete Ziele, ein für sie arrangiertes Fest… Danach sind sie sicher: Sie kennen nun Marokko.
Jedoch: All das hat wenig mit dem wahren Leben in Marokko zu tun. Farbig, freundlich, facettenreich und vor allem: Immer wieder überraschend.
Umso mehr freuen wir uns über die seltenen Begegnungen mit Gleichgesinnten: Radfahrern und manchmal auch Wohnmobilisten, die sich von ihrem Tempo treiben lassen, Land und Leute genießen.
Nicht nur in Marokko, auch in Deutschland bleibt einiges zu tun, was den Service angeht. Eingangs berichteten wir über unsere Erlebnisse beim damals noch notwendigen PCR-Test über das DRK in Meißen. Die Kommunikation blieb von Seiten des DRK unbeantwortet, der Kreisverband in Dresden reagierte nicht. Inzwischen suchten wir das Gespräch, erinnerten an den offenen Ausgang. Man befindet, dass alles gut gelaufen sei.
Die nächsten Wochen und Monate werden wir nun unsere Fahrt aufarbeiten und die gesehenen Ziele aufbereiten.
Wir freuen uns, wenn wir den einen oder anderen mit unseren Reiseführer-Landkarten animieren, ähnlich entschleunigt, entspannt und neugierig unterwegs zu sein oder ihn zumindest auf eine Gedankenreise mitnehmen können.
Wir glauben heute immer noch nicht, dass wir alles kennen gelernt haben – wir werden wieder kommen, vielleicht auch wieder hier berichten.
Wir sind sicher: Neue Überraschungen warten bereits auf uns.
In schā' Allāh – So Gott will
Wer Interesse an Informationen und Neuigkeiten zu unseren Reiseführer-Landkarten hat, schaut ab und an in dem Thread Marokkokarten: Vergessene Schätze und Urlaubsziele im Marokko-Forum
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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