Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel
#1
Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel
barlamane.com, 10. Dezember 2020

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel begrüßt. "Ich habe immer an diesen Frieden geglaubt, der heute vor unseren Augen Gestalt annimmt. Ich möchte Präsident Trump dafür danken, dass er diese Vereinbarungen angeführt hat, und ich danke König Mohammed VI. von Marokko für diese historische Entscheidung, Frieden mit Israel zu schließen", sagte Benjamin Netanjahu in einer Fernsehansprache.

"Wir werden zuerst Verbindungsbüros, dann direkte diplomatische Beziehungen und Direktflüge zwischen den beiden Ländern" einrichten, fügte der israelische Premierminister hinzu. "Das marokkanische Volk und das jüdische Volk haben in der Neuzeit immer herzliche Beziehungen gepflegt. Jeder kennt die tiefe Freundschaft, die der König von Marokko und das marokkanische Volk der lokalen jüdischen Gemeinde entgegenbringen", fuhr er fort.

https://www.barlamane.com/fr/benjamin-ne...et-israel/

Siehe auch hier https://www.zdf.de/nachrichten/politik/m...p-100.html
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#2
Tja, das war wohl ein typischer "Trump-deal" in seiner absehbar endenden Amtszeit. Nur, wem hilfts? Das US-Konsulat in Dakhla wird rasanten Zulauf haben und die bisherigen guten wirtschaftlich-militärischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel werden nunmehr auf Botschaftsebene gehoben, wie schön, wie teuer!
Die beiden Grundkonflikte, hier Palestina und Westsahara werden dadurch nicht ansatzweise einer Lösung zugeführt. Das ist alles nur reines Propagandamaterial.
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#3
(11.12.2020, 16:37)Otto Droege schrieb: Das ist alles nur reines Propagandamaterial.

Ich sehe das gar nicht so rein negativ. Klar, die Absicht hinter diesem Trump-Deal ist bestimmt nicht reine Menschenfreunde, aber: Beginnende Gespräche, Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen und gemeinsame diplomatische Beziehungen können das Verhältnis beider Länder natürlich zum Positiven beeinflussen. Egal, was in den Hintertürchen passiert. 

Ich bin ja auch tatsächlich (noch) der Meinung, dass der Flugverkehr zur Völkerverständigung beiträgt und daher zurecht damals in den 90ern aus diesem Grund eine Subventionierung erhalten hat. Ich habe jedenfalls durchs Reisen viel über andere Kulturen gelernt, was mir keine Doku oder kein Buch hätte vermitteln können. Und wenn ein Mehr an Kontakt zu einem Mehr an Toleranz führt, ist das hier eine gute Nachricht.
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#4
(16.12.2020, 10:55)Ahnma schrieb:
(11.12.2020, 16:37)Otto Droege schrieb: Das ist alles nur reines Propagandamaterial.

Ich sehe das gar nicht so rein negativ. Klar, die Absicht hinter diesem Trump-Deal ist bestimmt nicht reine Menschenfreunde, aber: Beginnende Gespräche, Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen und gemeinsame diplomatische Beziehungen können das Verhältnis beider Länder natürlich zum Positiven beeinflussen. Egal, was in den Hintertürchen passiert. 

Ich bin ja auch tatsächlich (noch) der Meinung, dass der Flugverkehr zur Völkerverständigung beiträgt und daher zurecht damals in den 90ern aus diesem Grund eine Subventionierung erhalten hat. Ich habe jedenfalls durchs Reisen viel über andere Kulturen gelernt, was mir keine Doku oder kein Buch hätte vermitteln können. Und wenn ein Mehr an Kontakt zu einem Mehr an Toleranz führt, ist das hier eine gute Nachricht.

Um nicht mißverstanden zu werden: ich begrüße die Aufnahme dipl. Beziehungen zwischen Marokko und Israel. Es wird vermutlich für beide Seiten vorteilhaft sein. Nur, das propagandistische Trara drumherum ist lächerlich. Was soll das bewirken? Trump anerkennt die "Marokkanität" der Westsahara, wie schön! Das gilt bis Anfang Januar 2021, dann ist er weg. Der neue Präsident Biden könnte das mit einer kurzen Handbewegung wieder aufheben, und was dann? Ändert sich etwas an diesem ungelösten Problem (welches kaum noch jemand in der Welt interessiert)? Selbiges gilt für das Palästinaproblem. Außer Gelaber seit zig Jahren seitens der arabo-musulmanischen Ländern passiert da auch nichts. All das hat nur das Ziel die jeweiligen Bevölkerungen von den tatsächlichen Problemen in ihren Ländern abzulenken. Die werden jedoch mit Sicherheit einmal kommen.
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#5
(17.12.2020, 09:18)Otto Droege schrieb:
(16.12.2020, 10:55)Ahnma schrieb:
(11.12.2020, 16:37)Otto Droege schrieb: Das ist alles nur reines Propagandamaterial.

Ich sehe das gar nicht so rein negativ. Klar, die Absicht hinter diesem Trump-Deal ist bestimmt nicht reine Menschenfreunde, aber: Beginnende Gespräche, Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen und gemeinsame diplomatische Beziehungen können das Verhältnis beider Länder natürlich zum Positiven beeinflussen. Egal, was in den Hintertürchen passiert. 

Ich bin ja auch tatsächlich (noch) der Meinung, dass der Flugverkehr zur Völkerverständigung beiträgt und daher zurecht damals in den 90ern aus diesem Grund eine Subventionierung erhalten hat. Ich habe jedenfalls durchs Reisen viel über andere Kulturen gelernt, was mir keine Doku oder kein Buch hätte vermitteln können. Und wenn ein Mehr an Kontakt zu einem Mehr an Toleranz führt, ist das hier eine gute Nachricht.

Um nicht mißverstanden zu werden: ich begrüße die Aufnahme dipl. Beziehungen zwischen Marokko und Israel. Es wird vermutlich für beide Seiten vorteilhaft sein. Nur, das propagandistische Trara drumherum ist lächerlich. Was soll das bewirken? Trump anerkennt die "Marokkanität" der Westsahara, wie schön! Das gilt bis Anfang Januar 2021, dann ist er weg. Der neue Präsident Biden könnte das mit einer kurzen Handbewegung wieder aufheben, und was dann? Ändert sich etwas an diesem ungelösten Problem (welches kaum noch jemand in der Welt interessiert)? Selbiges gilt für das Palästinaproblem. Außer Gelaber seit zig Jahren seitens der arabo-musulmanischen Ländern passiert da auch nichts. All das hat nur das Ziel die jeweiligen Bevölkerungen von den tatsächlichen Problemen in ihren Ländern abzulenken. Die werden jedoch mit Sicherheit einmal kommen.


@ Otto:

Welche konkreten Lösungen würdest du denn vorschlagen zur Lösung dieser Probleme?
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#6
(17.12.2020, 09:57)bulbulla schrieb:
(17.12.2020, 09:18)Otto Droege schrieb:
(16.12.2020, 10:55)Ahnma schrieb:
(11.12.2020, 16:37)Otto Droege schrieb: Das ist alles nur reines Propagandamaterial.

Ich sehe das gar nicht so rein negativ. Klar, die Absicht hinter diesem Trump-Deal ist bestimmt nicht reine Menschenfreunde, aber: Beginnende Gespräche, Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen und gemeinsame diplomatische Beziehungen können das Verhältnis beider Länder natürlich zum Positiven beeinflussen. Egal, was in den Hintertürchen passiert. 

Ich bin ja auch tatsächlich (noch) der Meinung, dass der Flugverkehr zur Völkerverständigung beiträgt und daher zurecht damals in den 90ern aus diesem Grund eine Subventionierung erhalten hat. Ich habe jedenfalls durchs Reisen viel über andere Kulturen gelernt, was mir keine Doku oder kein Buch hätte vermitteln können. Und wenn ein Mehr an Kontakt zu einem Mehr an Toleranz führt, ist das hier eine gute Nachricht.

Um nicht mißverstanden zu werden: ich begrüße die Aufnahme dipl. Beziehungen zwischen Marokko und Israel. Es wird vermutlich für beide Seiten vorteilhaft sein. Nur, das propagandistische Trara drumherum ist lächerlich. Was soll das bewirken? Trump anerkennt die "Marokkanität" der Westsahara, wie schön! Das gilt bis Anfang Januar 2021, dann ist er weg. Der neue Präsident Biden könnte das mit einer kurzen Handbewegung wieder aufheben, und was dann? Ändert sich etwas an diesem ungelösten Problem (welches kaum noch jemand in der Welt interessiert)? Selbiges gilt für das Palästinaproblem. Außer Gelaber seit zig Jahren seitens der arabo-musulmanischen Ländern passiert da auch nichts. All das hat nur das Ziel die jeweiligen Bevölkerungen von den tatsächlichen Problemen in ihren Ländern abzulenken. Die werden jedoch mit Sicherheit einmal kommen.


@ Otto:

Welche konkreten Lösungen würdest du denn vorschlagen zur Lösung dieser Probleme?
Hallo bulbulla,

zum Einstand ein lesenswerter (langer)  Artikel aus der heutigen FAZ:

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...05313.html

Diese ganze Region ist "im Eimer". Mit den jeweiligen Machthabern wird schon seit Jahrzehnten verhandelt, ohne dass entscheidende Änderungen eintreten. Westsahara und Palästina sind nur Randprobleme. Das Hauptproblem ist der mehr/weniger völlig desolate innere Zustand dieser "Staaten".
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#7
   

Laut dem Journalisten Barak Ravid, diplomatischer Korrespondent von Walla News in Israel, wird morgen eine Delegation des Außenministeriums in Israel eintreffen, um mit den Vorbereitungen für die Wiedereröffnung der diplomatischen Vertretung in Tel Aviv zu beginnen.
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#8
Israel hat am Dienstag seine diplomatische Vertretung in Rabat eröffnet.
barlamane.com vom 26. Januar 2021
 
   

Die israelische diplomatische Vertretung in Marokko öffnet wieder ihre Pforten. David Govrin, der von 2016 bis 2020 israelischer Botschafter in Ägypten war, wird als Geschäftsträger in Rabat sein Amt antreten.
 
Marokko und Israel unterzeichneten im Dezember in Rabat ein Abkommen, um ihre von Beziehungen wieder aufzunehmen. Die bilateralen Vereinbarungen konzentrieren sich auf direkte Flugverbindungen, Wassermanagement, Landwirtschaft, Verbindungen zum Finanzsystem und ein Abkommen zur Befreiung von der Visumspflicht für Diplomaten.
 
Marokko beherbergt die größte jüdische Gemeinde in Nordafrika mit etwa 3.000 Menschen. In Israel leben ca. 700.000 Juden marokkanischer Herkunft.
 
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#9
Omar Hilale hebt die königliche Vision für die Bewahrung des jüdischen Erbes und der Kultur Marokkos hervor

Barlamane.com 16.  Januar  2021

Der ständige Vertreter Marokkos, Botschafter bei der UNO, Omar Hilale, betonte, dass König Mohammed VI. dem Erbe seiner glorreichen Vorfahren fest verpflichtet bleibt, um die Koexistenz zwischen marokkanischen Muslimen und Juden zu erhalten und zu fördern.

In einem virtuellen Interview am Donnerstagabend zum Thema "Israel und Marokko reconnect", das von Rabbiner Arthur Schneier von der New Yorker Park East Synagogue organisiert und moderiert wurde, betonte Hilale die königliche Vision, Marokkos jüdisches Erbe und kulturelles Erbe zu bewahren, die natürliche Koexistenz zwischen marokkanischen Muslimen und Juden und die besondere Berufung des Königreichs als Land der sich vermischenden Religionen, Kulturen und Völker.

"Diese außergewöhnliche Geschichte der Koexistenz ist der Grund, warum Marokko die größte jüdische Gemeinde in der muslimischen Welt beherbergt. Es zeigt, wie marokkanische Muslime und Juden einen natürlichen Frieden genossen, eine harmonische Koexistenz, die historisch in der marokkanischen DNA und kollektiven Identität verwurzelt ist", sagte er.

In diesem Zusammenhang erinnerte der marokkanische Botschafter daran, dass der Herrscher wiederholt die Notwendigkeit betont hat, Antisemitismus zu verurteilen, die Werte der Toleranz und des religiösen Zusammenlebens in der marokkanischen Gesellschaft zu verankern und die Lehren aus dem Holocaust zu ziehen, wobei er die zentrale Rolle der Bildung als "Fundament der marokkanischen Seele" betonte.

Unter Bezugnahme auf die verschiedenen Initiativen und Maßnahmen, die der König zur Bewahrung des jüdischen Erbes und der jüdischen Identität Marokkos initiiert hat, merkte Herr Hilale an, dass die Präambel der marokkanischen Verfassung von 2011 die Rolle des Judentums in der Geschichte des Königreichs anerkennt und bezeugt, dass die hebräische Komponente Teil der Tribute der nationalen Identität ist.

Er hob auch die königliche Initiative zur Rehabilitierung der jüdischen Friedhöfe, Stadtviertel und Synagogen in Marokko hervor, sowie die Wiederherstellung des gesamten marokkanischen jüdischen Erbes. Ebenso wurde die Einweihung von "Bayt Dakira" und die Reform des Bildungslehrplans hervorgehoben, die den Unterricht der jüdischen Kultur und Geschichte Marokkos beinhaltet.

"Das Ziel dieser Initiativen ist es, die Geschichte des Judentums in Marokko zu bewahren und die Erinnerung daran für zukünftige Generationen zu erhalten", erklärte der Botschafter und betonte, dass es auch darum geht, eine Generation von Bürgern heranzuziehen, die die Bedeutung und Wichtigkeit des Zusammenlebens verstehen.

Im Hinblick auf den neuen Schwung in den marokkanisch-israelischen Beziehungen, insbesondere den Besuch einer amerikanischen und israelischen Delegation in Marokko im vergangenen Dezember und die Entscheidung, Verbindungsbüros im Königreich und in Israel wieder zu eröffnen, gab Herr Hilale einen klaren Hinweis darauf, dass diese neue Dynamik keinesfalls als "Normalisierung", sondern vielmehr als Wiederannäherung bezeichnet werden sollte.

"Heute lebt die überwiegende Mehrheit der marokkanischen Juden in Israel, wo sie mit etwa einer Million Einwohnern die zweitgrößte jüdische Gemeinde bilden", so der Botschafter. Tatsächlich bilden die Nachkommen der marokkanisch-jüdischen Gemeinde heute eine der Säulen der israelischen Kultur in Bereichen wie Fernsehen, Theater, Literatur, Gesang, Poesie und Kino, während ein Drittel der Mitglieder der israelischen Regierung marokkanischer Herkunft ist.

"Wir sind stolz darauf, eine solche marokkanische jüdische Gemeinde zu haben, die Marokko und seinen Königen über die Jahre hinweg treu und verbunden geblieben ist", sagte Hilale und erinnerte an die weisen Worte des verstorbenen Hassan II, der sagte: "Wenn ein (marokkanischer) Jude auswandert, verliert Marokko einen Bürger, gewinnt aber einen Botschafter."

Botschafter Hilale sagte auch, dass die Wiedereröffnung der diplomatischen Verbindungsbüros eine Gelegenheit ist, eine langjährige diplomatische Beziehung zu konsolidieren und eine globale Vision zum Aufbau einer dynamischen und innovativen bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Finanzen, Informationstechnologie, Zivilluftfahrt, Tourismus, Wasser und Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit, Energie, Sport und vielen anderen Bereichen darstellt.

"Es gibt eine echte Begeisterung in Marokko und Israel für diese Wiederverbindung zwischen den beiden Ländern", bemerkte der marokkanische Diplomat und betonte, dass das Königreich von einer echten und aufrichtigen Motivation geleitet wird. (...)

Teil 1 Fortsetzung folgt

https://www.barlamane.com/fr/omar-hilale...-du-maroc/
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#10
Für uns Marokkaner ist es ein schwieriges Thema. Die Palästinenser werden unterdrückt und ihres Landes beraubt uns verbindet viel nicht nur der Glaube. Auf der anderen Seite ist es eine Tatsache das ca 1million Marokkanischer Juden gibt die im heutigen Israel leben. Sie fühlen sich heute noch als Marokkaner kleiden sich wie Marokkaner singen Marokkanische Lieder und lernen Darija Die Stadt jerocham ist immer mit Marokkanischen Fahnen geschmückt und von Bildern des Königs.
Da Marokko jetzt Diplomatische Beziehungen mit Israel eröffnet hat ist es die Chance auf beiden Seiten Positiv einzuwirken. Um das alles zu verstehen wie schwierig und heikel diese thema für uns Marokkaner ist schick ich euch ein facebook link wo Marokkanische Juden in Israel und Marokkanische Muslime in Marokko bei einer gesprächsrunde

https://www.facebook.com/119568629834817...731433747/
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