Amazighs Königinnen und Starke Frauen
#1
Hallo Bulbulla,

https://almouggar.com/

Auch mein Tipp für Agadir. Dort kann ich Stunden verbringen.

Bei den Imazighen gäbe es noch Kahina, die ich für ein mögliches Vorbild von Femen halte. Tin Hinan ist die Stammmutter der Tuareg und soll aus SO-Marokko stammen. Einen Stammvater gibt es nicht.

Viele Grüße
Barbara
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#2
(13.01.2022, 12:22)Beldia schrieb: Hallo Bulbulla,

https://almouggar.com/

Auch mein Tipp für Agadir. Dort kann ich Stunden verbringen.

Bei den Imazighen gäbe es noch Kahina, die ich für ein mögliches Vorbild von Femen halte. Tin Hinan ist die Stammmutter der Tuareg und soll aus SO-Marokko stammen. Einen Stammvater gibt es nicht.

Viele Grüße
Barbara

Danke sehr, liebe Beldia,

habe gegoogelt. Kahina ist Dihya. Und „Tin Hinan“
klingt interessant. Werde ich beim nächsten Babymädchen als Namen vorschlagen! Hat das „Tin“ ne bestimmte Bedeutung, wie z.B „bint“?

Und wer weiß, Inshallah mal bei Al Mouggar auf nen Tee?

LG,
Maria
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#3
(13.01.2022, 12:02)Thomas Friedrich schrieb: Hallo.

Etwas aus der abgelegenen Gegend meiner Olivenfarm:

Hier lebt der Nomadenstamm der Ait Serouchen (Stamm des trockenen Wolfes).
Viele leben noch in Zelten aber immer mehr werden in den umliegenden Orten sesshaft.
Montags ist Wochenmarkt im größsten Städtchen der Umgebung, Gourrama.
Während die Frauen in der Nähe des Zeltes bleiben und mit den älteren Kindern auf die Ziegen, Schafe und jüngeren Kinder aufpassen fahren (mit Sammeltaxi) oder reiten die Männer zum Markt.
Die Frauen wären mit dieser Aufgabe überfordert.
Zum einen weil Frauen hier nicht mit "fremden" Personen im Taxi fahren, denn das ist, nach Auffassung der Betroffenen und ihrer Angehörigen, viel zu gefährlich.
Zum anderen würden die Frauen auf dem Markt bei Einkauf übers Ohr gehauen weil sie die Preise nicht kennen.

(In anderen Regionen, wo die Frauen den Einkauf erledigen, würden die Männer zu teuer einkaufen, weil sie die Preise nicht kennen.)


Auch wenn die Ait Serouchen sesshaft geworden sind, halten sie noch an vielen alten Traditionen fest.
So lässt man Mädchen oftmals nur die Grundschule besuchen. Dann bleiben sie einige Jahre im Haus.
Während dieser Zeit lernen sie Brot backen und Tajine kochen (und spielen bis Nachts an ihren Handys herum), bis dass sie dann, meist deutlich jünger als mit 20 Jahren, verheiratet werden.
Oftmals ist der Ehepartner ein ihnen völlig unbekannter älterer Mann oder aber ein Verwandter, Cousin, ect..
Danach ist es vorbei mit der "schönen" Kindheit und Jugend.
Es kommt fast jedes Jahr ein Kind zur Welt, wozu eigentlich finanzielle und auch sonstige Voraussetzungen fehlen.......

Bleibt zu hoffen, dass, wie Maria schon schrieb, sie es mit ihren eigenen Kindern besser machen werden als es mit ihnen geschehen ist!!!
In den Städten, vor allem im Norden, ist die Entwicklung schon weiter.

Als ich vor einiger Zeit mit der Royal Air Maroc von Errachidia nach Casablanca flog saß eine Pilotin im Cockpit der Maschine.





.

Hallo Thomas,

ich glaube, unser Aït ist mit den Aït Serouchen verwandt…  Wink
So Ähnliches kenne ich, wobei unsere Leute schon ein bisschen weiter sind …vllt cm- weise??

Und die Sache mit dem Taxi und dem
Souk kenne ich doch??
Na, da wird man staunen, wenn ich meinen Traum erfülle und auf eigenem Quad zum Souk fahre.
Übrigens, früher war bei der RAM u. a. ein deutscher Pilot, sehr freundlich. 
Der erzählte mir schon damals, dass es Pilotinnen gibt. 
Und ich würde gerne mit einer fliegen. 
Wenn man überhaupt wieder fliegt…

Viele Grüße,
Maria
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#4
@

Unsere Tochter war schon im Alter von acht Jahren alleine mit dem Sammeltaxi ins 100 km entfernte Rich zur Oma gefahren.
Für erwachsene Frauen aus dieser Umgebung ist dies hingegen ein Ding der Unmöglichkeit.






.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#5
(13.01.2022, 13:43)Thomas Friedrich schrieb: @

Unsere Tochter war schon im Alter von acht Jahren alleine mit dem Sammeltaxi ins 100 km entfernte Rich zur Oma gefahren.
Für erwachsene Frauen aus dieser Umgebung ist dies hingegen ein Ding der Unmöglichkeit.






.



@Thomas:

Prima, so geht das auch. 
Wir haben auch schon vereinzelt etwas größere Kinder in unseren Fahrten mit den grand taxis mitfahren sehen.
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#6
(13.01.2022, 12:22)Beldia schrieb: Hallo Bulbulla,

https://almouggar.com/

Auch mein Tipp für Agadir. Dort kann ich Stunden verbringen.

Bei den Imazighen gäbe es noch Kahina, die ich für ein mögliches Vorbild von Femen halte. Tin Hinan ist die Stammmutter der Tuareg und soll aus SO-Marokko stammen. Einen Stammvater gibt es nicht.

Viele Grüße
Barbara
Im Norden Marokkos Rif ist bis Heute die Königin Bouya sozusagen die Stammutter. Jeder Gesang wird bis Heute mit Lala Bouya angefangen. Sie Regierte zu der Zeit der Arabischen Infasion und sie schlug mit ihren Kriegern jeden Angrif zurück .wie es das Schicksal wollte hat sie sich in einem Arabischen Unterhändler verliebt .......
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#7
(19.01.2022, 12:33)Bilal schrieb:
(13.01.2022, 12:22)Beldia schrieb: Hallo Bulbulla,

https://almouggar.com/

Auch mein Tipp für Agadir. Dort kann ich Stunden verbringen.

Bei den Imazighen gäbe es noch Kahina, die ich für ein mögliches Vorbild von Femen halte. Tin Hinan ist die Stammmutter der Tuareg und soll aus SO-Marokko stammen. Einen Stammvater gibt es nicht.

Viele Grüße
Barbara
Im Norden Marokkos Rif ist bis Heute die Königin Bouya sozusagen die Stammutter. Jeder Gesang wird bis Heute mit Lala Bouya angefangen. Sie Regierte zu der Zeit der Arabischen Infasion und sie schlug mit ihren Kriegern jeden Angrif zurück .wie es das Schicksal wollte hat sie sich in einem Arabischen Unterhändler verliebt .......


Tolle Frau!
Da würde ich gerne mal einen Film sehen. 
Wie ging denn diese Liebe aus?
Musste sie sich dem Mann unterwerfen oder konnte sie weiter frei sein?
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#8
bulbulla
Kahina Dihia oder Lalla Bouya wie man sie nennt stammt aus dem Gebirge zwischen Tafersite und Temsaman ab. Sie stammt von einer Führerfamilie ab sie wurde als Kind von den Römern entführt und erzogen um ihre Familie zur Aufgabe zu erpressenAls Erwachsene Frau erfuhr sie von ihrer Vergangenheit und kehrte in die Heimat zurück und wurde Königin und war als Furchtlose Kämpferin berühmt sie kämpfte immer in der ersten Reihe und hatt sich nie unterworfen sie soll dann durch Verrat im kampf gestorben sein

Sorry fürs offtopic
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#9
(19.01.2022, 14:15)Bilal schrieb: bulbulla
Kahina Dihia oder Lalla Bouya wie man sie nennt stammt aus dem Gebirge zwischen Tafersite und Temsaman ab. Sie stammt von einer Führerfamilie ab sie wurde als Kind von den Römern entführt und erzogen um ihre Familie zur Aufgabe zu erpressenAls Erwachsene Frau erfuhr sie  von ihrer Vergangenheit und kehrte in die Heimat zurück und wurde Königin und war als Furchtlose Kämpferin berühmt sie kämpfte immer in der ersten Reihe und hatt sich nie unterworfen sie soll dann durch Verrat im kampf gestorben sein

Sorry fürs offtopic


Sehr interessant, danke!
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#10
In Algerien gab es doch auch eine dieser tapferen Frauen der Berber.
67 Jahre lang hatten die Berber sich gegen den hereinrückenden Islam und die Araber verteidigen können.
10 Angriffswellen konnten sie standhalten.
Leider wird von alledem nichts in den nordafrikanischen Geschichtsbüchern in den Schulen gelehrt, denn die Araber haben letztendlich gesiegt und der Sieger schreibt bekanntlich die Geschichte.



.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#11
Salam und Hallo
Da wir in einem anderen Thema auf die Rolle der Amazigh Frauen ansprachen widmen wir ihnen einen eigenen Thread. Viel weiss ich darüber auch nicht es gibt aber Amazigh Seiten die dieses Thema gut Recherchiert haben. 
Ich hoffe das vielen dieses Thema interessiert.

Auf Thmazight heisst der Mann =Ayaz
Die Frau heisst auf Thmazight= Thamghart.
In dem Wort Thamghart ist Amghar enthalten das soviel wie "Groß" oder Führer bedeutet. Allein daran kann man ungefähr die Stellung der Frau bei den Imazighen erkennen. Auf Thmazight heisst Schwester =Utschma  Bruder heisst =Uma
Die Ableitung kommt von Mutter und nicht vom Vater.

Fangen wir mit der Rifkönigin Rala Bouya an
Bis Heute gibt es im Rif nicht ein Izri Gesang der nicht mit Lala Bouya anfängt. Ihre Heimat war das Rifgebirge sie soll aus der Heutigen Gegend um Temsamane Tafersite stammen. Als Kind wurde sie von den Römern entführt da sie aus einer Führerfamilie stammte um so ihren Vater zu Kooperation zu erpressen. Als ihr Vater starb erfuhr sie von ihrer Identität und kehrte ins Rif zurück. Sie Vereinte alle Imazighen hinter sich und Kämpfte gegen die Invasion der Araber. Der Legende nach wie einige meinen Verliebte sie sich in einem Arabischen Unterhändler und sie wurde im Kampf getötet. Sie soll von unglaublichem Mut Stolz Schönheit und Großzügigkeit gewesen sein.
Ihr zu Ehren werden im Rif Bouya Gesänge gesungen die auch in den Kolonialkriegen weitergingen. Der Spanische HistorikerJuan Padro berichtet in seinen Buch das die Riffrauen unter anderem an den Kämpfen in Annoual und anderdwo mitkämpften. Er sagte als die Spanische Armee floh und in die Falle des Gebirgspasses Izomar geriet erschienen Mädchen mit Gewehren Messern Knüppel und Steinen um an den Massakern teilzunehmen.
Dies ist auch das was ich aus den Erzählungen weiss. Frauen standen in den Kolonialkriegen meist hinter ihren Männern sobald einer viel nahmen sie die Gewehre.
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#12
Tin Hinan
Tin Hinan Mutter des Stammes ist die Stammutter der Tuareg in Mali Nigeria Libyen und in Algerien.
auch sie war eine Kämpferin und vereinigte die Touareg Stämme
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#13
Tihiya
Tihiya war in Maghrib eine Königin sie Kämpfte erst gegen die Römer und dann gegen die Araber.
Der Historiker Al Marakchi sagte: Alle hatten Angst vor ihr da alle Imazighen ihr Gehorsam waren. Sie besiegte die Römer Byzantiner und dann die Araber .
Sie wurde als Zauberin angesehen. Der Historiker Ibn Al Hakam schrieb in seinem Buch Kitab Futuh Misr wa Almaghrib das Dihya ( kahina) ihre Gefangenen Gut behandelte und sie sie freiließ bis auf Khalid Bin Yazid den sie Adoptierte. Dihiya verfolgte eine Taktik der Verbrannten Erde so das ihre Gegner die Lust auf das Land verloren. Dihya wurde im heutigen Algerien vegraben und lebte im 7. Jahrhundert
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#14
Aicha Kandisha
Aich Kandisha lebte im 16 Jahrhundert und war die Tochter des Prinzen von Chefchouen. Sie Regierte die Stadt Tetouan da sie den Grafen von Tetouan heiratete nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie den Rifführer Ahmed Arifi aus der Gegend von Nador um die Angriffe des Portugiesen abzuwehren
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#15
Fatima Ntsoumer
War nach dem Tod von Bou Baghla die Anführerin in der Kabylei gegen die Französischen Besatzer und kämfte Jahrelang als Anführerin bis sie Verhaftet wurde und eon paar Jahre danach verstarb
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#16
Tanit
Tanit war eine Amazigh Königin im Heutigen Tunesien und lebte in der vor christlichen Zeit sie wurde als Göttin des Wohlstndes der Fruchtbarkeit der Liebe und des Mondes verehrt.Tunesien und Athen sollen nach ihr benannt worden sein.
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#17
Wir hatten 2018 in der Gegend von Zagora ein langes Gespräch mit einem jungen Berber-Aktivisten.
Er hat uns recht ausführlich und anschaulich von der subtilen bis massiven Benachteiligung der Berber im täglichen Leben und bei der Schul- und Berufsausbildung berichtet.
Er selbst hatte trotz guter Schulbildung keine Berechtigung, an die Universität zu gehen. Das gelang ihm erst in Europa.

Inwieweit dies möglicherweise etwas aus Berbersicht "eingefärbt" gewesen sein mag, kann ich nicht beurteilen, wäre aber durchaus nachvollziehbar.
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
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#18
@ bilal

Vielen Dank für diesen interessanten Thread.
Der bereichert das Forum.
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#19
@ Varaderorist
Ich kenne die Gegend von Zagora nicht daher kann ich dazu nichts sagen. Im Norden Marokkos waren die Bewohner schon immer Sesshaft und verdienten ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft jeder hat ein Haus und Grundstück bei der Ernte half jeder jeden abwechselnd.
Als Marokko Unabhängig wurde wurde natürlich in den Großen Städten am Atlantik in dem Tourismussektor usw investiert.
Es wird seit rund 4 Jahren an einem Großen Verladehafen in der Nähe von Nador gebaut der viele Arbeitsplätze schaffen wird. Nur das Problem ist um diese Jobs zu ergattern braucht es ein Diplom.Es gibt in der Gegend zwischen Nador und Al Hoceima keine Universitäten. Für die Bewohner rund um Nador kämme die Universität von Oujda in Frage und für die Bewohner rund um Al Hoceima kämme Fes in Frage. Um aber ein Diplom zu haben mußt du Studiert haben. Die wenigsten können es sich leisten in den Städten zu ziehen und zu Miete zu Leben und dann noch den Lebensunterhalt. Es werden dann Leute aus anderen Regionen kommen und die besten Jobs bekommen den Leuten aus der Region werden bestenfalls als Pförtner oder Ähnliches in Frage kommen. Marokko ist jetzt viel Entwickelter als früher und die Bevölkerung hofft auf den Bau von Universäteten in der Region damit jeder die Chance bekommt
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#20
Hallo Bilal,

danke für die interessanten Beschreibungen!
Gerdae was die Arbeitsplätze am neuen hafen betrifft, so muß ich Dir leider zustimmen:
Die besser bezahlten Job´s gehen an Menschen aus fernen Orten mit entsprechender Qualifikation und die weniger gut bezahlten verbleiben für die Einheimsichen.




.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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