14.10.2022, 22:58
Touristen - nein danke?
Vor drei Jahren trafen wir Salima Naji, eine bekannte marokkanische Architektin zufällig in Tata.
Sie war auf dem Weg zu ihrem aktuellen Projekt - der Restaurierung von Ksar Adkhss, nord-östlich von Akka Ighane gelegen. Hilfsbereit skiziierte sie uns den Weg auf einem Blatt Papier und meinte, wenn wir in der Nähe sind, sollten wir es uns unbedingt ansehen.
Heute sollte es soweit sein, wir planen das Ziel auf unserer Fahrt von Aguinane nach Tata ein. Nach einer Flussquerung liegt das Dorf vor uns, wir stellen das Auto ab, den Weg zum Ksar finden wir relativ schnell, obwohl nichts ausgeschildert ist. Die Außenmauer sieht fantastisch aus, alles komplett restauriert, kein Vergleich zu dem ruinösen Zustand, den wir auf zahlreichen Fotos gesehen haben.
Schon allein die Ruine hatte uns mächtig gereizt, umso mehr freuen wir uns nun auf eine Besichtigung des restaurierten Ksars.
Mehr als nur etwas verwundert registrieren wir, dass der Weg zum Eingang des Ksars von den Dorfbewohnern offensichtlich als Toilette genutzt wird. Tapfer übersteigen wir die zahlreichen Haufen, um vor einem verschlossenen Portal zu stehen. Im nebenan liegenden Moscheegebäude machen wir uns bemerkbar, werden zunächst barsch abgewiesen, bis ein weiterer Mann auftaucht und uns bedeutet, wir sollen warten, er kümmert sich um den Schlüssel. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er zurück mit der Information, wir möchten ca. 2-3 Stunden warten, der Schlüsselbesitzer ist momentan auf dem Markt in Akka Ighane.
Der Webseite globalheritagefund.org, die Geld für die Restaurierung zur Verfügung gestellt und Mitarbeiter geschult hat, können wir entnehmen, dass das Ksar als vielversprechende Touristenattraktion gilt, um an der bekannten Reiseroute zwischen Wüste und Siroua- Gebirge Touristen anzulocken und das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Enttäuscht und fassungslos verlassen wir nach unserem Erlebnis das Dorf, in dem man offensichtlich als Tourist nicht willkommen ist. Das Interesse an Fremden, das wir sonst nahezu überall erleben, fehlt. Niemand zeigt sich, keine Kinder laufen mit uns mit, kein Erwachsener lässt sich blicken. Wir spüren Ablehnung und fragen uns, ob es so wohl gelingen wird, die Region touristisch aufzuwerten?
Vor drei Jahren trafen wir Salima Naji, eine bekannte marokkanische Architektin zufällig in Tata.
Sie war auf dem Weg zu ihrem aktuellen Projekt - der Restaurierung von Ksar Adkhss, nord-östlich von Akka Ighane gelegen. Hilfsbereit skiziierte sie uns den Weg auf einem Blatt Papier und meinte, wenn wir in der Nähe sind, sollten wir es uns unbedingt ansehen.
Heute sollte es soweit sein, wir planen das Ziel auf unserer Fahrt von Aguinane nach Tata ein. Nach einer Flussquerung liegt das Dorf vor uns, wir stellen das Auto ab, den Weg zum Ksar finden wir relativ schnell, obwohl nichts ausgeschildert ist. Die Außenmauer sieht fantastisch aus, alles komplett restauriert, kein Vergleich zu dem ruinösen Zustand, den wir auf zahlreichen Fotos gesehen haben.
Schon allein die Ruine hatte uns mächtig gereizt, umso mehr freuen wir uns nun auf eine Besichtigung des restaurierten Ksars.
Mehr als nur etwas verwundert registrieren wir, dass der Weg zum Eingang des Ksars von den Dorfbewohnern offensichtlich als Toilette genutzt wird. Tapfer übersteigen wir die zahlreichen Haufen, um vor einem verschlossenen Portal zu stehen. Im nebenan liegenden Moscheegebäude machen wir uns bemerkbar, werden zunächst barsch abgewiesen, bis ein weiterer Mann auftaucht und uns bedeutet, wir sollen warten, er kümmert sich um den Schlüssel. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er zurück mit der Information, wir möchten ca. 2-3 Stunden warten, der Schlüsselbesitzer ist momentan auf dem Markt in Akka Ighane.
Der Webseite globalheritagefund.org, die Geld für die Restaurierung zur Verfügung gestellt und Mitarbeiter geschult hat, können wir entnehmen, dass das Ksar als vielversprechende Touristenattraktion gilt, um an der bekannten Reiseroute zwischen Wüste und Siroua- Gebirge Touristen anzulocken und das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Enttäuscht und fassungslos verlassen wir nach unserem Erlebnis das Dorf, in dem man offensichtlich als Tourist nicht willkommen ist. Das Interesse an Fremden, das wir sonst nahezu überall erleben, fehlt. Niemand zeigt sich, keine Kinder laufen mit uns mit, kein Erwachsener lässt sich blicken. Wir spüren Ablehnung und fragen uns, ob es so wohl gelingen wird, die Region touristisch aufzuwerten?
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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