02.12.2022, 15:07
Agadir im Baufieber
Bereits letztes Jahr haben wir erlebt, dass Agadir sich rüstet, um eine moderne, fortschrittliche Stadt zu werden. Umgehungsstraßen entstehen, neue Straßenzüge werden gebaut, andere erneuert, Grünstreifen dazwischen angelegt.
Das sieht sehr schnell attraktiv aus, weil Rollrasen verwendet wird und große Bäume herangekarrt werden.
Gelegentlich vergessen die Arbeiter bei Betonierarbeiten eines Fußweges jedoch, dass noch Bewohner im Haus sind.
So musste eine Freundin von uns ratlos vom Balkon zuschauen, wie der ca. 5 m breite Fußweg vor ihrem Haus frisch betoniert und damit vorübergehend unpassierbar war, als ihr Mann sie zu einem Termin fahren wollte. Erfindungsreich wurde unter Aufsicht des Bauleiters eine Behelfsbrücke aus Holzlatten konstruiert, hilfsbereit leiteten die Arbeiter sie dann über dieses Konstrukt.
Heute sind viele Straßen fertig, es wird auf Sauberkeit geachtet.
Dafür wachsen neue Baustellen aus dem Boden, Verkehrshindernisse und Staufallen, neue Straßenführungen. Marokkaner sind geduldig, Touristen weniger. Unbarmherzig bleiben Cafés geöffnet, auch wenn davor der alte Straßenbelag weggehackt wird oder gar die Asphaltwalze vorbeidonnert.
Lärm stört Marokkaner wenig, wenn sie sich in angenehmer Gesellschaft befinden.
Und mitten in dieser emsigen Bauphase, die sich noch bis zum Jahr 2024 hinziehen soll, erreicht die Gadiris (Einwohner von Agadir) eine Nachricht, dass Taoufiq Smida am 5.September 2022 verstorben ist. Er war ein Liebhaber Agadirs und hat sich als Aktivist sehr zielstrebig für die Verschönerungsmaßen der Stadt engagiert. Bekannt war er durch teils unbequem offene Reden in der Öffentlichkeit, nicht immer zur Freude politischer Verantwortlicher.
Schade, dass es ihm nicht mehr vergönnt ist, das Ende der Baumaßnahmen zu erleben.
Viele Arbeiten sind in erstaunlicher Geschwindigkeit beendet worden, so entstanden zum Beispiel an der N1 bei zwei Verkehrskreiseln Unterführungen, die für flüssigen Verkehrsstrom sorgen.
Auch beachtlich, dass es heute nach nur einem knappen Jahr Bauzeit bereits möglich ist, Agadir Oufella in einer zehnminütigen Seilbahnfahrt zu erreichen. Vermutlich hätte in Deutschland allein die Planungsphase mindestens doppelt so lange gedauert...
Agadir ist eine Stadt, die vom Tourismus lebt. Und sie sind wieder da, die Touristen, deutlich zahlreicher als im letzten Jahr. Ob man sie im Baufieber vergessen hat? Musée Patrimoine du Amazighe (einziges staatliche Museum der Stadt): geschlossen. Vallée des oiseaux, Jardin Olhão, Musée Mémoire d'Agadir: geschlossen, wegen Umbau. Agadir Oufella: Außenmauer restauriert, sonst aber geschlossen. Medina Polizzi: nahezu leer. CRT (Tourismus-Information) ohne Schild, keine Öffnungszeiten an der Tür, also auch kein Infomaterial erhältlich.
Sicher ist die Liste noch fortzusetzen, es sind lediglich unsere Beobachtungen bei einem Stadtbummel. Warum kann man nicht genauso planvoll, wie im Verkehrswesen auch die Anwesenheit der für die Stadt so wichtigen Touristen beachten?
Warum müssen alle interessanten Orte jenseits des Strandes gleichzeitig geschlossen sein? Wo sollen die Gäste hin, wenn sie strandmüde nach Abwechslung in der Stadt suchen?
Da bleibt es nur zu hoffen, dass sie die Gelegenheit nutzen, um Agadirs nähere Umgebung zu erkunden, die erstaunlich abwechslungsreiche Ziele zu bieten hat, die zahlreich auf unserem Agadir-Stadtplan beschrieben sind.
Bereits letztes Jahr haben wir erlebt, dass Agadir sich rüstet, um eine moderne, fortschrittliche Stadt zu werden. Umgehungsstraßen entstehen, neue Straßenzüge werden gebaut, andere erneuert, Grünstreifen dazwischen angelegt.
Das sieht sehr schnell attraktiv aus, weil Rollrasen verwendet wird und große Bäume herangekarrt werden.
Gelegentlich vergessen die Arbeiter bei Betonierarbeiten eines Fußweges jedoch, dass noch Bewohner im Haus sind.
So musste eine Freundin von uns ratlos vom Balkon zuschauen, wie der ca. 5 m breite Fußweg vor ihrem Haus frisch betoniert und damit vorübergehend unpassierbar war, als ihr Mann sie zu einem Termin fahren wollte. Erfindungsreich wurde unter Aufsicht des Bauleiters eine Behelfsbrücke aus Holzlatten konstruiert, hilfsbereit leiteten die Arbeiter sie dann über dieses Konstrukt.
Heute sind viele Straßen fertig, es wird auf Sauberkeit geachtet.
Dafür wachsen neue Baustellen aus dem Boden, Verkehrshindernisse und Staufallen, neue Straßenführungen. Marokkaner sind geduldig, Touristen weniger. Unbarmherzig bleiben Cafés geöffnet, auch wenn davor der alte Straßenbelag weggehackt wird oder gar die Asphaltwalze vorbeidonnert.
Lärm stört Marokkaner wenig, wenn sie sich in angenehmer Gesellschaft befinden.
Und mitten in dieser emsigen Bauphase, die sich noch bis zum Jahr 2024 hinziehen soll, erreicht die Gadiris (Einwohner von Agadir) eine Nachricht, dass Taoufiq Smida am 5.September 2022 verstorben ist. Er war ein Liebhaber Agadirs und hat sich als Aktivist sehr zielstrebig für die Verschönerungsmaßen der Stadt engagiert. Bekannt war er durch teils unbequem offene Reden in der Öffentlichkeit, nicht immer zur Freude politischer Verantwortlicher.
Schade, dass es ihm nicht mehr vergönnt ist, das Ende der Baumaßnahmen zu erleben.
Viele Arbeiten sind in erstaunlicher Geschwindigkeit beendet worden, so entstanden zum Beispiel an der N1 bei zwei Verkehrskreiseln Unterführungen, die für flüssigen Verkehrsstrom sorgen.
Auch beachtlich, dass es heute nach nur einem knappen Jahr Bauzeit bereits möglich ist, Agadir Oufella in einer zehnminütigen Seilbahnfahrt zu erreichen. Vermutlich hätte in Deutschland allein die Planungsphase mindestens doppelt so lange gedauert...
Agadir ist eine Stadt, die vom Tourismus lebt. Und sie sind wieder da, die Touristen, deutlich zahlreicher als im letzten Jahr. Ob man sie im Baufieber vergessen hat? Musée Patrimoine du Amazighe (einziges staatliche Museum der Stadt): geschlossen. Vallée des oiseaux, Jardin Olhão, Musée Mémoire d'Agadir: geschlossen, wegen Umbau. Agadir Oufella: Außenmauer restauriert, sonst aber geschlossen. Medina Polizzi: nahezu leer. CRT (Tourismus-Information) ohne Schild, keine Öffnungszeiten an der Tür, also auch kein Infomaterial erhältlich.
Sicher ist die Liste noch fortzusetzen, es sind lediglich unsere Beobachtungen bei einem Stadtbummel. Warum kann man nicht genauso planvoll, wie im Verkehrswesen auch die Anwesenheit der für die Stadt so wichtigen Touristen beachten?
Warum müssen alle interessanten Orte jenseits des Strandes gleichzeitig geschlossen sein? Wo sollen die Gäste hin, wenn sie strandmüde nach Abwechslung in der Stadt suchen?
Da bleibt es nur zu hoffen, dass sie die Gelegenheit nutzen, um Agadirs nähere Umgebung zu erkunden, die erstaunlich abwechslungsreiche Ziele zu bieten hat, die zahlreich auf unserem Agadir-Stadtplan beschrieben sind.
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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