06.12.2022, 10:53
Meteoriteneinschlag
Klingt interessant, wollen wir sehen, obwohl wir uns nicht vorstellen können, was uns erwartet. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Agadir und Essaouira biegen wir im Ort Tamanar Richtung Berge ab. Nach einigen Kilometern auf glatter Piste hat uns der Asphalt plötzlich wieder, uns soll's recht sein. Bei einer Ansammlung kleiner Häuser - wirklich nicht als Dorf zu bezeichnen, halten wir. Jetzt müssen wir zu Fuß weiter, obwohl uns der Sinn heute wirklich nicht danach steht, wieder in unwegsamem Gelände herumzustolpern. Aber das Ziel reizt.
Zwischen den Häusern beobachten uns zwei Frauen, rufen und zeigen in eine Richtung, als sie merken, dass wir offensichtlich falsch laufen. Sie wissen, wohin wir wollen? Gut, wir ändern die Laufrichtung, Andreas immer mit Blick zum Navi. Plötzlich hören wir es kichern und reden hinter uns. Eilig holen die Frauen mit Badelatschen an den Füßen uns ein, begrüßen uns freundlich und bedeuten, wir sollen ihnen folgen. Verständigen können wir uns nicht, da sie nur marokkanisch sprechen.
Gehorsam folgen wir über Felder, dann einen Hang hinunter zwischen niedrigen Büschen hindurch. Plötzlich fasst mich eine der beiden fest an der Hand und weist mich auf ein sehr großes Loch hin. Mit Gesten bedeuten sie, hier sei etwas vom Himmel gefallen! Neugierig klettere ich allein weiter, von warnenden Rufen begleitet. Andreas kommt hinterher und dann stehen wir vor einem Loch, Durchmesser ca. 5-6 m und versuchen in die Tiefe zu schauen. Die Frauen bleiben fast ängstlich stehen und beobachten, wie ich mich bäuchlings an das Loch heranrobbe. Kein Blick in die Tiefe möglich. Ein etwa 5 cm großer, fallengelassener Stein braucht 5 Sekunden, bis man ein dezentes Aufschlagen vernimmt. Ob jemand mit diesen Angaben ausrechnen kann, wie tief das Loch sein mag?
Ein energisches jallah bedeutet, dass wir den Frauen weiter folgen sollen, die aber nicht den Weg zu ihren Häusern ansteuern. Sie führen uns nun zu einem riesigen Krater, schätzungsweise 100 m in der Tiefe mit einer kreisrunden, vegetationslosen, glatten Fläche. Das war der Punkt, den Andreas eigentlich ansteuern wollte. Bei dem deutlich erkennbaren Krater können wir uns einen Meteoriteneinschlag eher vorstellen, als bei dem so sauber "eingeschlagenen" Loch. Auch hier zeigen sie heftig nickend wieder Richtung Himmel.
Als wir auf dem Rückweg bei den Häusern ankommen, wollen sich die Mädels verabschieden, folgen uns aber sofort willig zum Auto, als ich ihnen zeige, dass ich mich gern für ihre Hilfsbereitschaft erkenntlich zeigen möchte. Zufrieden lächelnd verschwindet bei beiden der erhaltene Schein schnell in den Tiefen ihrer Umhänge, bevor sie nach Hause gehen.
Später forschen wir ein wenig im Internet nach Meteoriteneinschlägen. Selber unsicher geworden, was wir da gefunden haben, schicken wir dem Geologen Elhassane Fotos und Koordinaten unserer Fundstellen. Umgehende erhalten wir eine Antwort. Ganz klar schreibt er, dass das tiefe Loch von Menschen gearbeitet worden ist, die hier vermutlich nach Bodenschätzen gesucht haben. Also war hier kein Meteorit der Verursacher! Auch bei dem Krater kann er uns nicht eindeutig bestätigen, dass er von einem Meteoriten entstanden ist, er meint, man hätte an der tiefen vegetationslosen Stelle nach Wasser gegraben.
Aber diese Erklärungen schmälern unsere Erlebnisse in keiner Weise, es war einfach ein spannender Ausflug.
Klingt interessant, wollen wir sehen, obwohl wir uns nicht vorstellen können, was uns erwartet. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Agadir und Essaouira biegen wir im Ort Tamanar Richtung Berge ab. Nach einigen Kilometern auf glatter Piste hat uns der Asphalt plötzlich wieder, uns soll's recht sein. Bei einer Ansammlung kleiner Häuser - wirklich nicht als Dorf zu bezeichnen, halten wir. Jetzt müssen wir zu Fuß weiter, obwohl uns der Sinn heute wirklich nicht danach steht, wieder in unwegsamem Gelände herumzustolpern. Aber das Ziel reizt.
Zwischen den Häusern beobachten uns zwei Frauen, rufen und zeigen in eine Richtung, als sie merken, dass wir offensichtlich falsch laufen. Sie wissen, wohin wir wollen? Gut, wir ändern die Laufrichtung, Andreas immer mit Blick zum Navi. Plötzlich hören wir es kichern und reden hinter uns. Eilig holen die Frauen mit Badelatschen an den Füßen uns ein, begrüßen uns freundlich und bedeuten, wir sollen ihnen folgen. Verständigen können wir uns nicht, da sie nur marokkanisch sprechen.
Gehorsam folgen wir über Felder, dann einen Hang hinunter zwischen niedrigen Büschen hindurch. Plötzlich fasst mich eine der beiden fest an der Hand und weist mich auf ein sehr großes Loch hin. Mit Gesten bedeuten sie, hier sei etwas vom Himmel gefallen! Neugierig klettere ich allein weiter, von warnenden Rufen begleitet. Andreas kommt hinterher und dann stehen wir vor einem Loch, Durchmesser ca. 5-6 m und versuchen in die Tiefe zu schauen. Die Frauen bleiben fast ängstlich stehen und beobachten, wie ich mich bäuchlings an das Loch heranrobbe. Kein Blick in die Tiefe möglich. Ein etwa 5 cm großer, fallengelassener Stein braucht 5 Sekunden, bis man ein dezentes Aufschlagen vernimmt. Ob jemand mit diesen Angaben ausrechnen kann, wie tief das Loch sein mag?
Ein energisches jallah bedeutet, dass wir den Frauen weiter folgen sollen, die aber nicht den Weg zu ihren Häusern ansteuern. Sie führen uns nun zu einem riesigen Krater, schätzungsweise 100 m in der Tiefe mit einer kreisrunden, vegetationslosen, glatten Fläche. Das war der Punkt, den Andreas eigentlich ansteuern wollte. Bei dem deutlich erkennbaren Krater können wir uns einen Meteoriteneinschlag eher vorstellen, als bei dem so sauber "eingeschlagenen" Loch. Auch hier zeigen sie heftig nickend wieder Richtung Himmel.
Als wir auf dem Rückweg bei den Häusern ankommen, wollen sich die Mädels verabschieden, folgen uns aber sofort willig zum Auto, als ich ihnen zeige, dass ich mich gern für ihre Hilfsbereitschaft erkenntlich zeigen möchte. Zufrieden lächelnd verschwindet bei beiden der erhaltene Schein schnell in den Tiefen ihrer Umhänge, bevor sie nach Hause gehen.
Später forschen wir ein wenig im Internet nach Meteoriteneinschlägen. Selber unsicher geworden, was wir da gefunden haben, schicken wir dem Geologen Elhassane Fotos und Koordinaten unserer Fundstellen. Umgehende erhalten wir eine Antwort. Ganz klar schreibt er, dass das tiefe Loch von Menschen gearbeitet worden ist, die hier vermutlich nach Bodenschätzen gesucht haben. Also war hier kein Meteorit der Verursacher! Auch bei dem Krater kann er uns nicht eindeutig bestätigen, dass er von einem Meteoriten entstanden ist, er meint, man hätte an der tiefen vegetationslosen Stelle nach Wasser gegraben.
Aber diese Erklärungen schmälern unsere Erlebnisse in keiner Weise, es war einfach ein spannender Ausflug.
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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