Immobilienkauf Agadir
#6
Wenn es eine Wohnung sein soll, fährt man im allgemeinen nach am sichersten, wenn man bei einem professionellen Projektentwickler (promoteur) kauft, der ein Großprojekt hochzieht. Bekannte haben in Mohammedia eine soclhe Wohnung gekauft, die Abwicklung war sehr seriös und professionell. Allerdings liegen solche Neubauprojekte meist nicht im Zentrum der Großstädte. Es wird also auf einen Kauf von privat hinauslaufen. Neben den bereits erwähnten Hinweisen hier noch mal ein paar Tipps:

  1. Hauptproblem beim Privatkauf ist das Schwarzgeld, das fast alle Verkäufer zusätzlich zum im Kaufvertrag deklarierten Preis verlangen, um die sonst fällige Spekulationssteuer zu vermeiden. Manchmal kann man hier verhandeln, aber selten ohne einen zusätzlichen Aufschlag zu bezahlen.
  2. Nicht nur den Zustand der Wohnung selbst, sondern auch den des Gemeinschaftseigentums (Treppenhaus, Garage etc.) begutachten und, falls vorhanden, einmal mit dem Aufzug fahren. Selten gibt es eine professionelle Hausverwaltung, die sich um das Gebäude kümmert. Die Eigentümergemeinschaften (syndic) leiden häufig unter Geldmangel, da Wohnungen oft als reine Geldanlage gekauft werden und dann leerstehen. Die Eigentümer sehen dann nicht ein, dass sie für das Gemeinschaftseigentum auch dann zahlen müssen, wenn sie es nicht nutzen. Typisches Symptom ist dann, dass der Aufzug nicht mehr gewartet wird und stehenbleibt.
  3. Auch wenn die Aussicht dort schöner ist, obere Etagen eher meiden. Erstens, weil der Aufzug bisweilen nicht funktioniert (siehe Punkt 2) als auch, weil die Flachdächer gerne einmal undicht werden und man dann die Reparatur i.a. alleine zahlen muss.
  4. Finger weg von unseriösen Modellen wie Kauf des Schlüssels (sarout). Hier handelt es sich letztendlich um einen Mietvertrag mit einer hohen Abstandszahlung, es wird jedoch kein Eigentum erworben. Soclhe Verträge sind für Wohnimmobilien offiziell verboten, werden aber dennoch bei Altimmobilien noch häufig praktiziert.
  5. Soll zumindest ein Teil des Kaufpreises mit harter Währung bezahlt werden, den Kaufpreis nicht direkt aus Europa an den Verkäufer überweisen, sondern immer zunächst auf ein eigenes, auf "Dirham convertible" lautendes marokkanisches Konto. Nur so besteht die Möglichkeit, bei einem späteren Verkauf das Geld wieder zurück in Euro zu tauschen. Ob und wie das funktioniert kann ich allerdings nicht sagen, ich habe es noch nicht probiert. Auch bei Zahlung in normalen Dirham ist es am sichersten, den Betrag zunächst auf ein Anderkonto des Notars zu zahlen, dieser bestätigt dann den Eingang, und nimmt die Umschreibung des Eigentums vor. Erst dann bekommt der Verkäufer sein Geld. Zahlt man direkt an den Verkäufer, besteht das Risiko, dass dieser untertaucht bzw. die Wohnung schon an jemand anderes verkauft hat.
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Immobilienkauf Agadir - von Archaeoworker - 07.03.2023, 19:49
RE: Immobilienkauf Agadir - von Mike - 10.03.2023, 16:56
RE: Immobilienkauf Agadir - von Archaeoworker - 12.03.2023, 19:45
RE: Immobilienkauf Agadir - von Mike - 13.03.2023, 12:41
RE: Immobilienkauf Agadir - von Archaeoworker - 30.03.2023, 17:47
RE: Immobilienkauf Agadir - von bulbulla - 13.03.2023, 14:15
RE: Immobilienkauf Agadir - von IPSAGADIR - 27.03.2023, 03:11

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