23.06.2023, 12:16
(12.06.2023, 07:19)Thomas Friedrich schrieb: Hallo Keela,
man sollte kritisieren nicht als diffamieren bezeichnen sonst kommen wir irgend wann da an, wo sich und seine Produkte oder Denkweisen niemand mehr kritisieren lässt und das alles mit der Schutzbehauptung, dass er "diffamiert" würde.
Wir sollten alle offen für Kritik sein.
Nichts darf unkritisierbar sein!
Wenn durch Kritik eine Änderung des eigenen Standpunktes eintritt kann das letztendlich auch zu Verbesserungen führen.
Deine Aussage "Wir wissen es alle nicht sondern glauben etwas" ist sehr pauschal.
Wissen wir, ob es draußen einen rosaroten Elefanten gibt der uns alle sehen kann aber wir können ihn nicht sehen?
Ich denke, dass es Dinge gibt die so eindeutig sind, dass wir eher von Wissen als von Glauben sprechen können.
Ähnlich eindeutig sind auch viele religiöse Annahmen die nur geglaubt werden weil sie schon immer geglaubt wurden und man einseitig dazu gelehrt wurde das so zu glauben.
Daraus kann sogar eine (falsche) Überzeugung entstehen die keiner objektiven Überprüfung auf Wahrheit standhalten würde.
Man muß eben daran glauben. J
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Hallo Thomas,
Was mich immer wieder fasziniert ist die Tatsache, dass du stets die Lehre der puritanisch-protestantischen Arbeitsethik vertrittst und dabei gegen Religionen wetterst. Wie kritisch hinterfragst du deine eigene Sozialisation? Puritanisch-protestantisch ist der spirituelle Quell des Kapitalismus unserer Tage, Neoliberalismus gäbe es ohne Luthers Wirken wohl eher nicht. Jeder ist seines Glückes Schmied ist eine arrogante und unbescheidene Parole, aber Kern des Protestantismus. Kann man leicht sagen, wenn man mit ausreichend guten Gaben geboren wurde und/oder eine gute Sozialisation erfuhr. Aber was ist mit denen, die nicht das Glück hatten?
Kritik kann sehr unterschiedlich Wirken, je nachdem, in welchem Kleid sie daher kommt. Wenn ich wirklich etwas ändern will ist es erfahrungsgemäß besser, seinem Gegenüber nicht gleich wertend auf die Füße zu treten, sondern erst Mal die Gemeinsamkeiten zu suchen und sich von dort in die kontroversen Felder vorzuarbeiten.
Ich denke, unsere Physik ist nicht in der Lage, alle Energien zu erfassen. Es könnte da draußen durchaus eine Energie geben, die die Menschen heute Gott nennen. Oder Geister, Dämonen unheimliche Phänomene etc. Für all das kann es eine naturwissenschaftliche Erklärung geben, uns fehlen aber die Instrumente zur Messung.
Religion ist ein mächtiges Instrument, im Guten wie im Bösen. Soll jeder glauben was ihn glücklich macht. Solange ich nicht der selben Ansicht sein muss.
Viele Grüße
Barbara