28.08.2019, 18:10
Hallo Markus/Omar und Thomas,
danke für eure Antworten.
Ihr habt es vortrefflich beschrieben, wie solche Dinge in Marokko gehandhabt werden und welche Probleme es mit den Behörden immer wieder gibt.
Jeder macht es, keiner redet viel darüber, die meisten haben keine Probleme damit, vielleicht erwischt es einzelne, aber man hört nichts davon, aber wenn man erwischt wird, kann es böse Folgen haben. Eine Bekannte hat vor Jahren eine Villa an ein paar Männer aus Saudi-Arabien (oder Kuweit, oder …?) für ein paar Tage vermietet. Die haben sich prompt einige Frauen eingeladen und eine freizügige Party gefeiert. Die Nachbarn haben das gemerkt und sich gestört fühlt und haben die Polizei gerufen. Die haben die ganze Gesellschaft mitgenommen und am nächsten Tag auch die Vermieterin verhaftet. Die Gäste sind nach ein paar Tagen freigekommen. Die Vermieterin war über eine Woche im Gefängnis bis sie endlich über die manchmal mögliche Zahlung von "Lösegeld" wieder rauskam. Den Aufenthalt im marokkanischen Frauengefängnis fand sie überhaupt nicht lustig.
In diesem Fall stellt sich auch die Frage, wen darf man eine Wohnung überlassen, ohne gegen moralische und gesetzliche Sitten-Vorschriften (wie Förderung der Unzucht oder ähnliches) zu verstoßen. Unbedenklich wäre es wahrscheinlich nur, wenn man verheiratete Paare mit Kindern wohnen lässt, oder was ist dabei zu beachten?
Den Weg über die Behörden kenne ich ebenfalls gut. Es gibt in jedem Amt so viele hilfsbereite Leute. Die sitzen da herum oder stehen sogar hinter unbesetzten Schaltertresen und sind gerne bereit, gegen kleine Gaben ihre Freundschaften zu den Behördenangestellten spielen zu lassen und weisen den Unbedarften den "schnellsten Weg(?)" durch die verschiedenen Ämtern. Die Beamten sagen meistens gleich, dass es überaus lange dauern kann, bis die Bescheinigung ausgestellt wird. Durch eine kleine Beschleunigungsgebühr kann man aber die Bearbeitungszeit stark verkürzen. Dann wollen sie vielleicht auch noch eine Anzahlung auf die fälligen Gebühren, die man dann später ebenfalls abschreiben kann. Und bei der nächsten erforderlichen Bewilligung stellt sich dann vielleicht sogar heraus, dass man die vorgelegte Bescheinigung gar nicht gebraucht hätte. Ich kenne das leider.
Das nur zur Information, warum ich hier bei euch nachfrage, anstatt gleich zu den Behörden zu gehen. Behördengänge sind eine nervige Angelegenheit sondergleichen.
Bei den Buchungsportalen ist wenig geheim. Es ist für jeden auf der Internetseite einsehbar, wo und wie viele Wohnungen zu welchem Preis angeboten werden und welche Tage noch frei sind. Wer bucht bekommt die Adresse. Die Behörden können z.B. vom Buchungsportal airbnb die Liste der Anbieter anfordern, und sie bekommen auch die Anschriften der Vermieter. Ich kenne das z.B. von München, da fordert die Stadt die Listen an. Jeder Vermieter braucht eine Genehmigung von der Stadt München und darf seine Wohnung auch nur für einen begrenzten Zeitraum pro Jahr anbieten. In anderen Großstädten wird es ähnlich gehandhabt.
Leider weiß ich nicht, wie es in Agadir ist, ob die Stadt etwas dagegen hat. Die vielen Hotels hier könnten sich gegen diese Konkurrenz wehren. Alleine über airbnb werden zzt. über 300 Unterkünfte angeboten, das entspricht schon einem ganz großen Hotel, und es werden immer mehr. In Agadir sind die Hotels ein großer geschäftlicher Machtfaktor und sie habe wahrscheinlich großen Einfluss auf die Stadtverwaltung. Gleiche Widerstände gibt es z.B. auch weltweit gegen den Fahrdienstleister Uber durch die örtlichen Taxifahrer. Es wäre als gut, wenn man wüsste, wie es sich hier in Agadir verhält.
Wahrscheinlich werde ich es so machen, wie ihr vorgeschlagen habt und wie es hier üblich ist. Aber je mehr Informationen ich darüber bekommen könnte, umso lieber wäre es mir. Lieber vorher viele Erfahrungen einholen von Leuten die Marokko kennen, als alle Erfahrungen (gute und schlechte) selber machen.
Also, wenn ihr noch was dazu sagen könnt, Hinweise oder Anregungen habt, dann lasst es mich bitte wissen. Ich bin euch dankbar dafür.
Liebe Grüße, Gero.
danke für eure Antworten.
Ihr habt es vortrefflich beschrieben, wie solche Dinge in Marokko gehandhabt werden und welche Probleme es mit den Behörden immer wieder gibt.
Jeder macht es, keiner redet viel darüber, die meisten haben keine Probleme damit, vielleicht erwischt es einzelne, aber man hört nichts davon, aber wenn man erwischt wird, kann es böse Folgen haben. Eine Bekannte hat vor Jahren eine Villa an ein paar Männer aus Saudi-Arabien (oder Kuweit, oder …?) für ein paar Tage vermietet. Die haben sich prompt einige Frauen eingeladen und eine freizügige Party gefeiert. Die Nachbarn haben das gemerkt und sich gestört fühlt und haben die Polizei gerufen. Die haben die ganze Gesellschaft mitgenommen und am nächsten Tag auch die Vermieterin verhaftet. Die Gäste sind nach ein paar Tagen freigekommen. Die Vermieterin war über eine Woche im Gefängnis bis sie endlich über die manchmal mögliche Zahlung von "Lösegeld" wieder rauskam. Den Aufenthalt im marokkanischen Frauengefängnis fand sie überhaupt nicht lustig.
In diesem Fall stellt sich auch die Frage, wen darf man eine Wohnung überlassen, ohne gegen moralische und gesetzliche Sitten-Vorschriften (wie Förderung der Unzucht oder ähnliches) zu verstoßen. Unbedenklich wäre es wahrscheinlich nur, wenn man verheiratete Paare mit Kindern wohnen lässt, oder was ist dabei zu beachten?
Den Weg über die Behörden kenne ich ebenfalls gut. Es gibt in jedem Amt so viele hilfsbereite Leute. Die sitzen da herum oder stehen sogar hinter unbesetzten Schaltertresen und sind gerne bereit, gegen kleine Gaben ihre Freundschaften zu den Behördenangestellten spielen zu lassen und weisen den Unbedarften den "schnellsten Weg(?)" durch die verschiedenen Ämtern. Die Beamten sagen meistens gleich, dass es überaus lange dauern kann, bis die Bescheinigung ausgestellt wird. Durch eine kleine Beschleunigungsgebühr kann man aber die Bearbeitungszeit stark verkürzen. Dann wollen sie vielleicht auch noch eine Anzahlung auf die fälligen Gebühren, die man dann später ebenfalls abschreiben kann. Und bei der nächsten erforderlichen Bewilligung stellt sich dann vielleicht sogar heraus, dass man die vorgelegte Bescheinigung gar nicht gebraucht hätte. Ich kenne das leider.
Das nur zur Information, warum ich hier bei euch nachfrage, anstatt gleich zu den Behörden zu gehen. Behördengänge sind eine nervige Angelegenheit sondergleichen.
Bei den Buchungsportalen ist wenig geheim. Es ist für jeden auf der Internetseite einsehbar, wo und wie viele Wohnungen zu welchem Preis angeboten werden und welche Tage noch frei sind. Wer bucht bekommt die Adresse. Die Behörden können z.B. vom Buchungsportal airbnb die Liste der Anbieter anfordern, und sie bekommen auch die Anschriften der Vermieter. Ich kenne das z.B. von München, da fordert die Stadt die Listen an. Jeder Vermieter braucht eine Genehmigung von der Stadt München und darf seine Wohnung auch nur für einen begrenzten Zeitraum pro Jahr anbieten. In anderen Großstädten wird es ähnlich gehandhabt.
Leider weiß ich nicht, wie es in Agadir ist, ob die Stadt etwas dagegen hat. Die vielen Hotels hier könnten sich gegen diese Konkurrenz wehren. Alleine über airbnb werden zzt. über 300 Unterkünfte angeboten, das entspricht schon einem ganz großen Hotel, und es werden immer mehr. In Agadir sind die Hotels ein großer geschäftlicher Machtfaktor und sie habe wahrscheinlich großen Einfluss auf die Stadtverwaltung. Gleiche Widerstände gibt es z.B. auch weltweit gegen den Fahrdienstleister Uber durch die örtlichen Taxifahrer. Es wäre als gut, wenn man wüsste, wie es sich hier in Agadir verhält.
Wahrscheinlich werde ich es so machen, wie ihr vorgeschlagen habt und wie es hier üblich ist. Aber je mehr Informationen ich darüber bekommen könnte, umso lieber wäre es mir. Lieber vorher viele Erfahrungen einholen von Leuten die Marokko kennen, als alle Erfahrungen (gute und schlechte) selber machen.
Also, wenn ihr noch was dazu sagen könnt, Hinweise oder Anregungen habt, dann lasst es mich bitte wissen. Ich bin euch dankbar dafür.
Liebe Grüße, Gero.