29.08.2019, 19:26
Hallo Merlina,
danke für deinen Beitrag. Er passt wohl nicht ganz zum eigentlichen Thema, ist aber ein sehr interessanter Bericht, und ich glaube dir auch, was du so auf Malaga siehst.
Das Thema, das du anschneidest, hat viele Facetten und es gibt viele Meinungen dazu, je nachdem auf welcher Seite die Leute stehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben, aber auf jeden Fall, Tatsache ist:
- Tourismus ist Segen und Fluch zugleich.
- Der Tourismus nimmt immer stärker zu.
- Alles wird mit der Zeit teurer (früher 100 DM - jetzt sind es 100 EUR).
- Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
- Im Gastgewerbe werden weltweit die schlechtesten Löhne bezahlt.
- Die Unternehmer kassieren das große Geld, die Arbeiter erhalten immer einen Hungerlohn.
Malaga steht mit den Problemen nicht alleine da:
- Venedig, ein großes Freilichtmuseum, das den täglichen Touristenstrom begrenzen muss.
- Tirol, sperrt die Nebenstraßen über den Brenner für Touristen.
- Monaco, Saint Tropez, Marbella, sind Locations nur für Reiche.
u.a.
Die Aufzählung lässt sich beliebig erweitern.
Große Hotels werden von internationalen Investoren gebaut und betrieben, die nehmen das Geld mit ins Ausland. Der Gewinn bleibt nicht im Land. Die einheimische Bevölkerung darf in den Hotels arbeiten und wird ganz schlecht bezahlt, oder bekommen nur das Trinkgeld.
Große Hotels schießen wie Pilze aus dem Boden und verbauen die Küsten bis in die entlegensten Ecken. Wenn die Gemeinden nicht rechtzeitig gegensteuern, dann gibt es Betonburgen statt Natur.
Die großen Hotels nehmen den kleineren Hotels und Beherbergungsbetrieben, die oft von ansässigen Familien geführt werden und eventuell auch ein paar Angestellte aus der Umgebung beschäftigen, die Gäste weg, weil die großen Hotels billiger sind, meist in Strand-Nähe sind und mehr Unterhaltungsmöglichkeiten bieten.
Der Tourismus bietet vielen Einheimischen auch die Chance mehr Geld zu verdienen (einmal abgesehen von den schlecht bezahlten Jobs im Hotel-/Gastgewerbe) durch neue Jobs, wie z.B. Fremdenführer, Auto- /Mofa- und Fahrradverleih, Fischer bieten Bootstouren, Imbissstände, Restaurants und Cafés, Souvenir-Shops, …
… und manche vermieten auch Unterkünfte an Touristen. Was für die Touristen billig ist, ist für viele Einheimische gutes Geld, um am Tourismus mitzuverdienen. Und jeder einheimische Hausbesitzer wird sich fragen, ob er aus seiner "Hütte" mehr machen könnte, um damit Geld zu verdienen.
Wer kann, der macht mit. Oder soll ein Teil der einheimischen Bevölkerung freiwillig arm bleiben und zusehen, wie die Nachbarn am Tourismus mitverdienen?
Natürlich steigen in Touristengebieten die Lebenshaltungskosten, das ist ganz normal und kaum zu verhindern. Wer Urlaub machen kann, der hat Geld (viel oder auch nur wenig), er ist fremd im Land und kennt nicht die lokalen Preise und zahlt meist mehr als üblich. Viele Einheimische verdienen mehr durch den Tourismus, können sich somit mehr leisten und kaufen auch unkritischer und teurere Produkte. Also steigen die Preise. Wo die Wirtschaft boomt, dort ist es auch teurer als anderswo.
Also, ich weiß auch keine ideale Lösung, aber alle Touristen in Hotels unterzubringen und immer nur weitere Hotels zu bauen, ist keine Lösung. Die einheimische Bevölkerung muss am Tourismus mitverdienen können nach den jeweils individuell vorhandenen Möglichkeiten. Die Gemeinden und der Staat müssen einseitige Auswüchse verhindern, kontrollieren und steuern, damit die Lebensqualität erhalten bleibt oder sogar besser wird.
danke für deinen Beitrag. Er passt wohl nicht ganz zum eigentlichen Thema, ist aber ein sehr interessanter Bericht, und ich glaube dir auch, was du so auf Malaga siehst.
Das Thema, das du anschneidest, hat viele Facetten und es gibt viele Meinungen dazu, je nachdem auf welcher Seite die Leute stehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben, aber auf jeden Fall, Tatsache ist:
- Tourismus ist Segen und Fluch zugleich.
- Der Tourismus nimmt immer stärker zu.
- Alles wird mit der Zeit teurer (früher 100 DM - jetzt sind es 100 EUR).
- Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
- Im Gastgewerbe werden weltweit die schlechtesten Löhne bezahlt.
- Die Unternehmer kassieren das große Geld, die Arbeiter erhalten immer einen Hungerlohn.
Malaga steht mit den Problemen nicht alleine da:
- Venedig, ein großes Freilichtmuseum, das den täglichen Touristenstrom begrenzen muss.
- Tirol, sperrt die Nebenstraßen über den Brenner für Touristen.
- Monaco, Saint Tropez, Marbella, sind Locations nur für Reiche.
u.a.
Die Aufzählung lässt sich beliebig erweitern.
Große Hotels werden von internationalen Investoren gebaut und betrieben, die nehmen das Geld mit ins Ausland. Der Gewinn bleibt nicht im Land. Die einheimische Bevölkerung darf in den Hotels arbeiten und wird ganz schlecht bezahlt, oder bekommen nur das Trinkgeld.
Große Hotels schießen wie Pilze aus dem Boden und verbauen die Küsten bis in die entlegensten Ecken. Wenn die Gemeinden nicht rechtzeitig gegensteuern, dann gibt es Betonburgen statt Natur.
Die großen Hotels nehmen den kleineren Hotels und Beherbergungsbetrieben, die oft von ansässigen Familien geführt werden und eventuell auch ein paar Angestellte aus der Umgebung beschäftigen, die Gäste weg, weil die großen Hotels billiger sind, meist in Strand-Nähe sind und mehr Unterhaltungsmöglichkeiten bieten.
Der Tourismus bietet vielen Einheimischen auch die Chance mehr Geld zu verdienen (einmal abgesehen von den schlecht bezahlten Jobs im Hotel-/Gastgewerbe) durch neue Jobs, wie z.B. Fremdenführer, Auto- /Mofa- und Fahrradverleih, Fischer bieten Bootstouren, Imbissstände, Restaurants und Cafés, Souvenir-Shops, …
… und manche vermieten auch Unterkünfte an Touristen. Was für die Touristen billig ist, ist für viele Einheimische gutes Geld, um am Tourismus mitzuverdienen. Und jeder einheimische Hausbesitzer wird sich fragen, ob er aus seiner "Hütte" mehr machen könnte, um damit Geld zu verdienen.
Wer kann, der macht mit. Oder soll ein Teil der einheimischen Bevölkerung freiwillig arm bleiben und zusehen, wie die Nachbarn am Tourismus mitverdienen?
Natürlich steigen in Touristengebieten die Lebenshaltungskosten, das ist ganz normal und kaum zu verhindern. Wer Urlaub machen kann, der hat Geld (viel oder auch nur wenig), er ist fremd im Land und kennt nicht die lokalen Preise und zahlt meist mehr als üblich. Viele Einheimische verdienen mehr durch den Tourismus, können sich somit mehr leisten und kaufen auch unkritischer und teurere Produkte. Also steigen die Preise. Wo die Wirtschaft boomt, dort ist es auch teurer als anderswo.
Also, ich weiß auch keine ideale Lösung, aber alle Touristen in Hotels unterzubringen und immer nur weitere Hotels zu bauen, ist keine Lösung. Die einheimische Bevölkerung muss am Tourismus mitverdienen können nach den jeweils individuell vorhandenen Möglichkeiten. Die Gemeinden und der Staat müssen einseitige Auswüchse verhindern, kontrollieren und steuern, damit die Lebensqualität erhalten bleibt oder sogar besser wird.