30.08.2019, 17:37
Der Boden und die Häuser auf der Insel haben ursprünglich nur den Einheimischen bzw. der Gemeinde gehört.
Die Einheimischen verkaufen ihr Land an die lokalen oder ausländischen Investoren, weil sie arm sind, weil sie hier nicht mehr leben wollen oder können, oder weil sie mit dem Geld aus dem Verkauf andere Pläne haben. Es gibt viele Gründe warum.
Aber gerade dadurch wird diese schädliche Entwicklung gefördert. Die Armen, die verkaufen, werden ärmer, wenn der Geldsegen aus dem Verkauf verbraucht ist. Die Einheimischen, die kaufen und investieren, nutzen die Gunst der Stunde und werden reicher. Wenn ein Einheimischer kauft, dann bleibt das Land wenigstens den Einheimischen erhalten, was auf jeden Fall positiv ist. Und wenn dieser Einheimisch investiert und ein Geschäft daraus macht, dann hat ein Einheimischer davon profitiert, oder knallhart gesagt, ein armer Einheimischer weniger, oder anders gesagt, ein Einheimischer mehr, der seinen Lebensstandard verbessern kann. Er gehört zu den Gewinnern.
Wenn ein Einheimischer sein altes renovierungsbedürftiges Gebäude in der Innenstadt verkauft, dann gibt es verschiedene Gründe dafür, wie ich vorher schon erwähnt habe. Warum behält er es nicht und vermietet es gegen geringe Miete an die armen Einheimischen? Besser wenig als überhaupt nichts! Wahrscheinlich sind ihm die Mieteinnahmen zu gering oder es ist nicht einmal an die Ärmsten vermietbar. Warum versucht er dann nicht mit geringen Eigenmitteln den Bauzustand zu verbessern? Er bekäme auch bei der Bank einen Kredit zur Renovierung. Die Bank würde das Haus als Pfand für den Kredit nehmen, abhängig davon wieviel der Altbau und das Grundstück an Wert hat (und das kann in bevorzugten Lagen noch immer ganz schön viel sein).
Aber viele sagen, das ist mir zu viel Aufwand, zu viel Risiko, ich will lieber das "viele Geld" aus dem Verkauf und dann gut und bequem davon leben. Für manche reicht es bis zu einem sorglosen Lebensabend. Andere können es nicht gewinnbringend anlegen und verbrauchen es einfach und stehen dann ärmer da als zuvor. Die gehören dann zu den Verlierern.
Wer teuer ein altes Haus oder Boden in bevorzugter Lage kauft, es danach renoviert oder neu baut und viel dafür bezahlt hat, um dann einen gewissen Wohnkomfort zu bietet, der kann es nicht mehr billig an die Ärmsten vermieten. Auch für normal verdienende (was ist das?) Einheimische wird die Miete zu hoch sein. Warum? Der einheimische Verkäufer hat zu stark zugelangt und abkassiert. Und der Käufer und Investor hatte riesige Ausgaben und will jetzt eine entsprechende Rendite sehen, damit sich seine Auslagen auch bezahlt machen.
Grund und Boden und Häuser sind heute wertvolle Ressourcen. Wer sie hat, gehört zu den Gewinnern, die anderen sind die Verlierer, falls sie nicht über andere, für die Zukunft wichtige Dinge, verfügen.
Es ist der Tourismus, der die Insel zu einer bevorzugten Location macht, und es sind die Einheimischen, was sie daraus machen. Die eine Hälfte (oder vielleicht nur ein paar davon) der Einheimischen kauft auf, investiert und vermehrt ihr Einkommen durch den Tourismus. Die anderen Einheimischen können oder wissen nicht, wie sie den Tourismus für sich nutzen können und bleiben oder werden arm.
Das alles hat nichts mit den Buchungsportalen zu tun. Die reichen und skrupellosen Einheimischen wissen schon, wie sie ihr Geld machen können, dazu brauchen sie nicht die Buchungsportale. Ich bin fast mehr der gegenteiligen Ansicht, dass nämlich mit Hilfe der Buchungsportalen auch die schlechter gestellten Inselbewohner die Möglichkeit bekommen, etwas vom "großen Kuchen" der Großen abzuzweigen, indem sie Zimmer und Wohnungen (in der Hochsaison?) vermieten und damit zusätzliches Einkommen für sich generieren.
Ich bin Ausländer, ich bin zu Gast in Marokko (das bin ich mir immer bewusst), ich habe mein Geld im Ausland verdient und hatte es dadurch etwas leichter als vielleicht manche Einheimische. Aber deshalb konnte ich mir in Agadir auch nicht in den besten Wohnlagen, wie in der Marina (im Yachthafen), in Strandnähe (bei den großen Hotels), im Stadtteil Sonaba, in Cité Swiss, usw. ein Haus kaufen.
Ich habe etwas gespart und mir etwas Geld beschafft, lange gesucht und dann in einem traditionellen Wohnviertel von Agadir ein altes Haus gekauft und mit Hilfe der einheimischen Handwerker (das war wirklich eine besondere Erfahrung) vollständig neu renoviert und neu eingerichtet. Ich will langfristig vermieten (auch an Einheimische), bei Leerstand biete ich es über Buchungsportale an.
Mein Beitrag für die Gesellschaft war bisher: die Handwerker haben Arbeit gehabt und dafür Lohn bekommen, und in den Geschäften habe ich Material, Geräte usw. gekauft. Während der Ferienzeit habe ich an marokkanischen Familien vermietet, die hier Urlaub machten und/oder ihre Familie besuchten.
Trotzdem, ich kann es nicht an Arme vermieten, die bisher irgendwo in einer Hütte oder in einem einfachen Zimmer wohnen, denn dafür ist die Miete einfach zu hoch. Die Mieter müssen schon halbwegs gut verdienen. Ich muss die Ausgaben langfristig gesehen zurückbekommen und es muss für den Lebensabend ausreichend sein. Hoffentlich funktioniert's auch.
Ein paar Bilder gefällig:
https://my-photo-art.jimdo.com/stadthaus/
Grüße, Gero
Die Einheimischen verkaufen ihr Land an die lokalen oder ausländischen Investoren, weil sie arm sind, weil sie hier nicht mehr leben wollen oder können, oder weil sie mit dem Geld aus dem Verkauf andere Pläne haben. Es gibt viele Gründe warum.
Aber gerade dadurch wird diese schädliche Entwicklung gefördert. Die Armen, die verkaufen, werden ärmer, wenn der Geldsegen aus dem Verkauf verbraucht ist. Die Einheimischen, die kaufen und investieren, nutzen die Gunst der Stunde und werden reicher. Wenn ein Einheimischer kauft, dann bleibt das Land wenigstens den Einheimischen erhalten, was auf jeden Fall positiv ist. Und wenn dieser Einheimisch investiert und ein Geschäft daraus macht, dann hat ein Einheimischer davon profitiert, oder knallhart gesagt, ein armer Einheimischer weniger, oder anders gesagt, ein Einheimischer mehr, der seinen Lebensstandard verbessern kann. Er gehört zu den Gewinnern.
Wenn ein Einheimischer sein altes renovierungsbedürftiges Gebäude in der Innenstadt verkauft, dann gibt es verschiedene Gründe dafür, wie ich vorher schon erwähnt habe. Warum behält er es nicht und vermietet es gegen geringe Miete an die armen Einheimischen? Besser wenig als überhaupt nichts! Wahrscheinlich sind ihm die Mieteinnahmen zu gering oder es ist nicht einmal an die Ärmsten vermietbar. Warum versucht er dann nicht mit geringen Eigenmitteln den Bauzustand zu verbessern? Er bekäme auch bei der Bank einen Kredit zur Renovierung. Die Bank würde das Haus als Pfand für den Kredit nehmen, abhängig davon wieviel der Altbau und das Grundstück an Wert hat (und das kann in bevorzugten Lagen noch immer ganz schön viel sein).
Aber viele sagen, das ist mir zu viel Aufwand, zu viel Risiko, ich will lieber das "viele Geld" aus dem Verkauf und dann gut und bequem davon leben. Für manche reicht es bis zu einem sorglosen Lebensabend. Andere können es nicht gewinnbringend anlegen und verbrauchen es einfach und stehen dann ärmer da als zuvor. Die gehören dann zu den Verlierern.
Wer teuer ein altes Haus oder Boden in bevorzugter Lage kauft, es danach renoviert oder neu baut und viel dafür bezahlt hat, um dann einen gewissen Wohnkomfort zu bietet, der kann es nicht mehr billig an die Ärmsten vermieten. Auch für normal verdienende (was ist das?) Einheimische wird die Miete zu hoch sein. Warum? Der einheimische Verkäufer hat zu stark zugelangt und abkassiert. Und der Käufer und Investor hatte riesige Ausgaben und will jetzt eine entsprechende Rendite sehen, damit sich seine Auslagen auch bezahlt machen.
Grund und Boden und Häuser sind heute wertvolle Ressourcen. Wer sie hat, gehört zu den Gewinnern, die anderen sind die Verlierer, falls sie nicht über andere, für die Zukunft wichtige Dinge, verfügen.
Es ist der Tourismus, der die Insel zu einer bevorzugten Location macht, und es sind die Einheimischen, was sie daraus machen. Die eine Hälfte (oder vielleicht nur ein paar davon) der Einheimischen kauft auf, investiert und vermehrt ihr Einkommen durch den Tourismus. Die anderen Einheimischen können oder wissen nicht, wie sie den Tourismus für sich nutzen können und bleiben oder werden arm.
Das alles hat nichts mit den Buchungsportalen zu tun. Die reichen und skrupellosen Einheimischen wissen schon, wie sie ihr Geld machen können, dazu brauchen sie nicht die Buchungsportale. Ich bin fast mehr der gegenteiligen Ansicht, dass nämlich mit Hilfe der Buchungsportalen auch die schlechter gestellten Inselbewohner die Möglichkeit bekommen, etwas vom "großen Kuchen" der Großen abzuzweigen, indem sie Zimmer und Wohnungen (in der Hochsaison?) vermieten und damit zusätzliches Einkommen für sich generieren.
Ich bin Ausländer, ich bin zu Gast in Marokko (das bin ich mir immer bewusst), ich habe mein Geld im Ausland verdient und hatte es dadurch etwas leichter als vielleicht manche Einheimische. Aber deshalb konnte ich mir in Agadir auch nicht in den besten Wohnlagen, wie in der Marina (im Yachthafen), in Strandnähe (bei den großen Hotels), im Stadtteil Sonaba, in Cité Swiss, usw. ein Haus kaufen.
Ich habe etwas gespart und mir etwas Geld beschafft, lange gesucht und dann in einem traditionellen Wohnviertel von Agadir ein altes Haus gekauft und mit Hilfe der einheimischen Handwerker (das war wirklich eine besondere Erfahrung) vollständig neu renoviert und neu eingerichtet. Ich will langfristig vermieten (auch an Einheimische), bei Leerstand biete ich es über Buchungsportale an.
Mein Beitrag für die Gesellschaft war bisher: die Handwerker haben Arbeit gehabt und dafür Lohn bekommen, und in den Geschäften habe ich Material, Geräte usw. gekauft. Während der Ferienzeit habe ich an marokkanischen Familien vermietet, die hier Urlaub machten und/oder ihre Familie besuchten.
Trotzdem, ich kann es nicht an Arme vermieten, die bisher irgendwo in einer Hütte oder in einem einfachen Zimmer wohnen, denn dafür ist die Miete einfach zu hoch. Die Mieter müssen schon halbwegs gut verdienen. Ich muss die Ausgaben langfristig gesehen zurückbekommen und es muss für den Lebensabend ausreichend sein. Hoffentlich funktioniert's auch.
Ein paar Bilder gefällig:
https://my-photo-art.jimdo.com/stadthaus/
Grüße, Gero