19.12.2023, 14:19
Das Erdbeben in Marokko erzeugte eine Welle der Solidarität die kaum in Worte zu fassen ist, in den ersten Tagen nach den Erbeben, wurden tausende von Lkws mobilisiert um die Opfer des Erbebens mit allem möglichen zu versorgen, ewig lange Konvois die sich durch die Strassen ihren Weg bahnten und die Supermärkte konnten die Regale nicht so schnell auffüllen wie diese geleert wurden. Der Marokkanische Katastrophenschutz und das Militär haben innerhalb von wenigen Stunden schon erste Lazarette errichtet die im Morgengrauen schon einsatzbereit waren um die Opfer zu versorgen, ebenso am frühen Morgen standen schon lange Warteschlangen vor den Blutspendezentren wo Tausende sich einreiten und oft viele Stunden warten in Kauf nahmen. Besitzer von Baumaschinen, Lastwagen, selbst von Eseln und Kamelen stellten ihre Fahrzeuge und Tiere zur Verfügung um zu helfen. Teilweise konnten die vielen Fahrzeuge und Baumaschinen nicht eingesetzt werden. Hubschrauber die den ganzen Tag durch die Berge flogen, Überlebende gerettet haben, Versorgungsgüter in die Berge gebracht haben, wo kein Fahrzeug hinfahren konnte und kein Hubschrauber landen konnte, dort haben meist Esel und Mulis Versorgungsgüter nach Oben gebracht und die Verletzten auf dem Rückweg ins Tal gebracht um diese dann via Krankenwagen oder Hubschrauber ins nächste Lazarett oder Krankenhaus zu bringen.
Bereits einige Tage nach dem Erdbeben formierten sich bereits die ersten Internationalen Hilfeorganisation, letztendlich nur unter strengen Auflagen in Marokko tätig werden durften.
Eine der ersten Organisationen die Notunterkünfte baut hat ihre Basis in Marrakesch aufgeschlagen und von dort aus unter dem Namen einer lokalen Hilfsorganisation hunderte von Notunterkünften aufgebaut. Zu den staatlichen Auflagen, gehörte am Rande auch noch das keine Hilfsgüter aus dem Ausland importiert werden dürfen sondern Lokal gekauft werden müssen. Was dazu führte das nur noch Devisen zur Verfügung gestellt werden durften.
So schnell sich die Woge der Solidarität in Marokko aufgebaut hatte, genau so schnell ist diese allerdings auch wieder abgeflaut. Bereits nach 4 Wochen konnte man schon sehen, das die Solidarität der Bevölkerung nicht mehr vorhanden war, die Anfangs gewährten Rabatte waren hinfällig, Lieferungen verzögerten sich, anfängliche Versprechen wurden nicht gehalten. Für so manche Hilfsorganisation hat sich die angedachte Hilfe erheblich verteuert. Es ging dann nur noch darum das doch sehr viele Lieferanten sich ihr Stück vom Kuchen sichern wollen. Die Begünstigten der Notunterkünfte, haben zu großen Teilen die Hilfskräfte bei der Arbeit beobachtet und sich dann hinterher kritisiert das die Notunterkunft, zu klein oder nicht ausreichen bestückt sei und noch so einiges andere. Viele ausländische Helfer als Beispiel die aus Brasilien und sogar aus Indien kamen sind nach 3 Wochen wieder abgereist, frustriert und gedemütigt von einem Grossteil der Erdbebenopfern. Natürlich hat es auch wenige die sehr tatkräftig mitgeholfen haben, die freiwilligen Helfer willkommen heissen und sehr zufrieden mit ihren Wasser, Winddichten und isolierten Notunterkünften sind.
Am 7. Oktober ereignete sich ein Erdbeben in Afghanistan und ein Teil der ausländischen Hilfskräfte, haben sich dazu entschieden Marokko zu verlassen und sind nach Afghanistan gereist.
Das hatte zur folge das die fehlenden Arbeitskräfte mit lokalen Arbeitskräften ausgeglichen werden mussten und diese natürlich nicht gegen Kost und Logis bereit waren ihren Landsleuten zu helfen. Das hatte zur folge das nun auch noch Lohnkosten anfielen, die natürlich das Budget belasten und somit auch weniger Notunterkünfte für die Opfer bedeutet. Auch die lokalen Hilfsorganisationen, stellen mittlerweile auch nur noch Forderungen und geben letztendlich nur noch Anweisungen, kommen einmal die Woche vorbei um schnell ihre Anweisungen zu geben. Es entscheidet die lokale Hilfsorganisation wer diese Notunterkünfte bekommt. Die Organisation bleibt an den ausländischen Helfern hängen, oft mit Sprachbarrieren verbunden und die Zahl der Freiwilligen schwindet nun auch immer mehr, ist man nun auch noch nicht nur frustriert und gedemütigt sondern wird auch noch noch von der lokalen Hilfsorganisation die sich aus dem zu Verfügung stehenden Spenden ebenfalls bedient. Ebenfalls kann das Material nicht mehr vorab angeliefert werden, aus einigen Dörfern ist über Nacht das Material verschwunden.
Mittlerweile sind die letzten Ausländischen Freiwilligen soweit das diese nun letztendlich das Projekt aufgeben und ihre Arbeit am 15. Januar einstellen. Ist auch irgendwo verständlich, diese stehen noch in Kontakt mit den anderen freiwilligen Helfern die mittlerweile in Afghanistan auch diese Notunterkünfte bauen und dort in höherer Stückzahl pro Tag und die zukünftigen Bewohner helfen mit ohne Ausnahme. Die letzten Freiwilligen sind nur noch Ausländer die hier in Marokko leben, meist seit kurzem. Nachdem dies bekannt gegeben wurde, versucht nun auch noch die lokalen Arbeitskräfte noch so viel wie möglich für sich selbst raus zu holen und von der Solidarität mit den Erdbebenopfern ist nicht mehr zu sehen.
Ich hatte mehrfach Gelegenheit mit Erdbebenopfern zu reden und bin ehrlich gesagt nicht über so manche Aussagen nicht mal verwundert oder gar erstaunt. Letzte Woche bin ich an einem Auto vorbeigefahren das seit 3 Monaten am selben Fleck steht und immer unter dem Schutt liegt. Das Auto ist mir kurz nach dem Erdeben aufgefallen. Ich habe den Besitzer gefragt warum er sein Auto nicht geborgen hat. Die Antwort war eigentlich sehr Landestypisch, der Staat habe den Schutt von seinem Haus noch nicht von seinem Auto entfernt. Es gibt auch Aussagen wie, ich habe zwar das Geld ein neues Haus zu bauen, kann aber nicht bauen weil die eingestürzte Ruine meines Hauses auf meinen Grund vom Staat nicht beseitigt wurde.
Es gibt natürlich auch wenige Beispiele wo sich Dorfgemeinschaften selbst organisiert haben und dabei sind ihr Dorf wieder aufzurichten, leider zeigen nur sehr wenige die nötige Eigeninitiative.
Aufbau einer Notunterkunft:
Bilder aus Marokko:
Bereits einige Tage nach dem Erdbeben formierten sich bereits die ersten Internationalen Hilfeorganisation, letztendlich nur unter strengen Auflagen in Marokko tätig werden durften.
Eine der ersten Organisationen die Notunterkünfte baut hat ihre Basis in Marrakesch aufgeschlagen und von dort aus unter dem Namen einer lokalen Hilfsorganisation hunderte von Notunterkünften aufgebaut. Zu den staatlichen Auflagen, gehörte am Rande auch noch das keine Hilfsgüter aus dem Ausland importiert werden dürfen sondern Lokal gekauft werden müssen. Was dazu führte das nur noch Devisen zur Verfügung gestellt werden durften.
So schnell sich die Woge der Solidarität in Marokko aufgebaut hatte, genau so schnell ist diese allerdings auch wieder abgeflaut. Bereits nach 4 Wochen konnte man schon sehen, das die Solidarität der Bevölkerung nicht mehr vorhanden war, die Anfangs gewährten Rabatte waren hinfällig, Lieferungen verzögerten sich, anfängliche Versprechen wurden nicht gehalten. Für so manche Hilfsorganisation hat sich die angedachte Hilfe erheblich verteuert. Es ging dann nur noch darum das doch sehr viele Lieferanten sich ihr Stück vom Kuchen sichern wollen. Die Begünstigten der Notunterkünfte, haben zu großen Teilen die Hilfskräfte bei der Arbeit beobachtet und sich dann hinterher kritisiert das die Notunterkunft, zu klein oder nicht ausreichen bestückt sei und noch so einiges andere. Viele ausländische Helfer als Beispiel die aus Brasilien und sogar aus Indien kamen sind nach 3 Wochen wieder abgereist, frustriert und gedemütigt von einem Grossteil der Erdbebenopfern. Natürlich hat es auch wenige die sehr tatkräftig mitgeholfen haben, die freiwilligen Helfer willkommen heissen und sehr zufrieden mit ihren Wasser, Winddichten und isolierten Notunterkünften sind.
Am 7. Oktober ereignete sich ein Erdbeben in Afghanistan und ein Teil der ausländischen Hilfskräfte, haben sich dazu entschieden Marokko zu verlassen und sind nach Afghanistan gereist.
Das hatte zur folge das die fehlenden Arbeitskräfte mit lokalen Arbeitskräften ausgeglichen werden mussten und diese natürlich nicht gegen Kost und Logis bereit waren ihren Landsleuten zu helfen. Das hatte zur folge das nun auch noch Lohnkosten anfielen, die natürlich das Budget belasten und somit auch weniger Notunterkünfte für die Opfer bedeutet. Auch die lokalen Hilfsorganisationen, stellen mittlerweile auch nur noch Forderungen und geben letztendlich nur noch Anweisungen, kommen einmal die Woche vorbei um schnell ihre Anweisungen zu geben. Es entscheidet die lokale Hilfsorganisation wer diese Notunterkünfte bekommt. Die Organisation bleibt an den ausländischen Helfern hängen, oft mit Sprachbarrieren verbunden und die Zahl der Freiwilligen schwindet nun auch immer mehr, ist man nun auch noch nicht nur frustriert und gedemütigt sondern wird auch noch noch von der lokalen Hilfsorganisation die sich aus dem zu Verfügung stehenden Spenden ebenfalls bedient. Ebenfalls kann das Material nicht mehr vorab angeliefert werden, aus einigen Dörfern ist über Nacht das Material verschwunden.
Mittlerweile sind die letzten Ausländischen Freiwilligen soweit das diese nun letztendlich das Projekt aufgeben und ihre Arbeit am 15. Januar einstellen. Ist auch irgendwo verständlich, diese stehen noch in Kontakt mit den anderen freiwilligen Helfern die mittlerweile in Afghanistan auch diese Notunterkünfte bauen und dort in höherer Stückzahl pro Tag und die zukünftigen Bewohner helfen mit ohne Ausnahme. Die letzten Freiwilligen sind nur noch Ausländer die hier in Marokko leben, meist seit kurzem. Nachdem dies bekannt gegeben wurde, versucht nun auch noch die lokalen Arbeitskräfte noch so viel wie möglich für sich selbst raus zu holen und von der Solidarität mit den Erdbebenopfern ist nicht mehr zu sehen.
Ich hatte mehrfach Gelegenheit mit Erdbebenopfern zu reden und bin ehrlich gesagt nicht über so manche Aussagen nicht mal verwundert oder gar erstaunt. Letzte Woche bin ich an einem Auto vorbeigefahren das seit 3 Monaten am selben Fleck steht und immer unter dem Schutt liegt. Das Auto ist mir kurz nach dem Erdeben aufgefallen. Ich habe den Besitzer gefragt warum er sein Auto nicht geborgen hat. Die Antwort war eigentlich sehr Landestypisch, der Staat habe den Schutt von seinem Haus noch nicht von seinem Auto entfernt. Es gibt auch Aussagen wie, ich habe zwar das Geld ein neues Haus zu bauen, kann aber nicht bauen weil die eingestürzte Ruine meines Hauses auf meinen Grund vom Staat nicht beseitigt wurde.
Es gibt natürlich auch wenige Beispiele wo sich Dorfgemeinschaften selbst organisiert haben und dabei sind ihr Dorf wieder aufzurichten, leider zeigen nur sehr wenige die nötige Eigeninitiative.
Aufbau einer Notunterkunft:
Bilder aus Marokko:
MfG
Marco Wensauer
Marco Wensauer