01.12.2025, 13:48
... draußen ist es grau und trüb. Jetzt Lust auf Wüste? Könnt ihr haben, bei dieser Lektüre findet ihr euch tatsächlich im heißen Sand wieder...
Der Weg – Eine Reise durch die Sahara
Wolfgang Büscher
ISBN 978-3-423-28446-2
Leloup – wie Büscher von seinen Reisebegleitern Amal, Kabir und Emir genannt wird, reist zum ersten Mal in die Wüste, durchquert die algerische Sahara, was dem eingefleischten Alleinreisenden von staatlicher Seite nur in Begleitung gestattet wird.
Drei – später zwei - Tuareg sind seine Reisegefährten, von deren intensiver Wüstenkenntnis er immer wieder voller Hochachtung berichtet. Intensiv erlebt und beschreibt Büscher schnörkellos seine unter die Haut gehenden Beobachtungen:
Die Wüste, in die wir hineinfuhren, schloss sich um uns. Rasch verblasste die Welt, aus der ich kam, zur fernen Erinnerung.
Schnell gewöhnt er sich an den täglich gleichen Rhythmus in der erbarmungslosen Hitze – fahren, zur Mittagsrast einen Schattenplatz finden, Holz für Feuer suchen, Teezeremonie, schlichte Mahlzeiten, dösen, Weiterfahrt, Nachtquartier aufschlagen. Die Rituale wiederholen sich und geben ihm Raum, um die mit aller Kraft auf ihn einströmenden Eindrücke aufzunehmen, zu verarbeiten und Fragen zu seinen Beobachtungen an die Begleiter zu stellen.
Intensiv hat sich Büscher in seiner Reisevorbereitung mit Charles de Foucauld beschäftigt – einem unsteten Charakter, der zeitlebens auf der Suche nach etwas war:
Sein Weg blieb ein Geheimnis. So viele Abbrüche und Aufbrüche, so viel Suche und so wenig greifbares Finden, so viel empfundenes Ungenügen und so viel innere Glut.
Seine letzten fünf Lebensjahre verbrachte de Foucauld auf dem Assekrem, dem höchsten Bergplateau Algeriens in einer kleinen Steinhütte. Dort wurde er am 1. Dezember 1916 während eines Heiligen Krieges erschossen. Und will es der Zufall, Amal, der begnadete Wüstenfahrer von Leloup ist der Enkel eines ehemals engen Freundes von de Foucauld. Logisch, dass sich Gespräche und Informationsaustausch immer wieder um diesen „gemeinsamen Bekannten“ vergangener Zeiten drehen.
Ist es verwunderlich, dass die Lektüre mit der Nacht endet, die Leloup auf dem Assekrem in einer kleinen Steinhütte unmittelbar neben de Foucaulds einstiger Unterkunft verbringt?
Tief ergriffen muss der Leser an dieser Stelle den Weg aus der Wüste zurück in die Zivilisation allein finden.
Unsere Literaturliste und die Reiseberichte werden immer wieder mit neuen Rezensierungen ergänzt.
Der Weg – Eine Reise durch die Sahara
Wolfgang Büscher
ISBN 978-3-423-28446-2
Leloup – wie Büscher von seinen Reisebegleitern Amal, Kabir und Emir genannt wird, reist zum ersten Mal in die Wüste, durchquert die algerische Sahara, was dem eingefleischten Alleinreisenden von staatlicher Seite nur in Begleitung gestattet wird.
Drei – später zwei - Tuareg sind seine Reisegefährten, von deren intensiver Wüstenkenntnis er immer wieder voller Hochachtung berichtet. Intensiv erlebt und beschreibt Büscher schnörkellos seine unter die Haut gehenden Beobachtungen:
Die Wüste, in die wir hineinfuhren, schloss sich um uns. Rasch verblasste die Welt, aus der ich kam, zur fernen Erinnerung.
Schnell gewöhnt er sich an den täglich gleichen Rhythmus in der erbarmungslosen Hitze – fahren, zur Mittagsrast einen Schattenplatz finden, Holz für Feuer suchen, Teezeremonie, schlichte Mahlzeiten, dösen, Weiterfahrt, Nachtquartier aufschlagen. Die Rituale wiederholen sich und geben ihm Raum, um die mit aller Kraft auf ihn einströmenden Eindrücke aufzunehmen, zu verarbeiten und Fragen zu seinen Beobachtungen an die Begleiter zu stellen.
Intensiv hat sich Büscher in seiner Reisevorbereitung mit Charles de Foucauld beschäftigt – einem unsteten Charakter, der zeitlebens auf der Suche nach etwas war:
Sein Weg blieb ein Geheimnis. So viele Abbrüche und Aufbrüche, so viel Suche und so wenig greifbares Finden, so viel empfundenes Ungenügen und so viel innere Glut.
Seine letzten fünf Lebensjahre verbrachte de Foucauld auf dem Assekrem, dem höchsten Bergplateau Algeriens in einer kleinen Steinhütte. Dort wurde er am 1. Dezember 1916 während eines Heiligen Krieges erschossen. Und will es der Zufall, Amal, der begnadete Wüstenfahrer von Leloup ist der Enkel eines ehemals engen Freundes von de Foucauld. Logisch, dass sich Gespräche und Informationsaustausch immer wieder um diesen „gemeinsamen Bekannten“ vergangener Zeiten drehen.
Ist es verwunderlich, dass die Lektüre mit der Nacht endet, die Leloup auf dem Assekrem in einer kleinen Steinhütte unmittelbar neben de Foucaulds einstiger Unterkunft verbringt?
Tief ergriffen muss der Leser an dieser Stelle den Weg aus der Wüste zurück in die Zivilisation allein finden.
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Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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