23.07.2020, 10:00
Hallo Gero,
nein, ich bin kein Pessimist, sondern versuche Realist zu sein. Zu dieser Haltung gelangt man fast automatisch in meinem über Jahrzehnte ausgeübten Beruf (Lagerstättenfachmann).
Dass ich derzeit hier weniger schreibe liegt daran, dass das "Hauptthema" im Forum derzeit "Corona" ist. Da ich kein Dr.med. bin sondern Dr.Ing., vermag ich zu diesem Thema nichts Wesentliches beizutragen.
Gute/schlechte Erfahrungen sammelt man überall, ausnahmslos. In den meisten Fällen sind die jedoch einer subjektiven Bewertung/Einstellung unterworfen und dürfen somit nur selten verallgemeinert werden. Das gilt auch für die Beurteilung wirtschaftlicher Situationen, gleich ob derzeitiger oder zukünftiger. Auf diesem Gebiet habe ich jedoch mehr Erfahrungen und erlaube mir deswegen Bewertungen. Also: was kann Marokko unternehmen, wenn die Weltwirtschaft dank Corona längerfristig absinkt, stagniert? Hat das Land ausreichendes Potential, Reserven, Finanzen, um diese möglicherweise länger anhaltende Krise zu beherrschen? Da schon, als Beispiel, Italien das nicht schafft, sagt mir meine Erfahrung, dass Marokko auch nicht schaffen wird. Das Land bräuchte, gleich Italien uvam., Hilfen von aussen. Wer wird das unternehmen?
Kleines Beispiel: ich berate derzeit mittlere Bergbauunternehmen in der Region Draa-Tafilalt (Schwerpunkt um Tinejdad). Am 15.03. mussten alle Gruben "per ordre de mufti" schließen und durften am 11.07. wieder in Betrieb gehen. Wie ein Untertagebergbau nach 4 Monaten Stillstand aussieht will ich hier nicht beschreiben. Es sind wochenlange Sicherungsarbeiten/Investitionen erforderlich, um den Betrieb wieder förderfähig zu machen. Nur, der Weltmarkt für Roherze/Konzentrate ist fast klassisch zusammengebrochen, es werden höchstens "Klingelbeutelpreise" dafür bezahlt. Ausländische Käufer/Investoren halten sich gewaltig zurück.....die Gruben bleiben folglich geschlossen.
Die Region Tinejdad hat 2 Wirtschaftsschwerpunkte: Tourismus (mit allem was dazu gehört) und Bergbau. Beide Sektoren sind derzeit also mausetot, wie lange noch weiss keiner. Wovon können die dort Beschäftigen leben? Wir unterstützen gerade 3 Bergmannsfamilien mit Überweisungen, dami sie + - überleben können.
All das gilt nicht nur für den Bergbau in dieser Region, sondern für alle Sektoren in allen Regionen. Also, was kann und wird Marokko untenehmen, um diese Krise zu bewätigen?
nein, ich bin kein Pessimist, sondern versuche Realist zu sein. Zu dieser Haltung gelangt man fast automatisch in meinem über Jahrzehnte ausgeübten Beruf (Lagerstättenfachmann).
Dass ich derzeit hier weniger schreibe liegt daran, dass das "Hauptthema" im Forum derzeit "Corona" ist. Da ich kein Dr.med. bin sondern Dr.Ing., vermag ich zu diesem Thema nichts Wesentliches beizutragen.
Gute/schlechte Erfahrungen sammelt man überall, ausnahmslos. In den meisten Fällen sind die jedoch einer subjektiven Bewertung/Einstellung unterworfen und dürfen somit nur selten verallgemeinert werden. Das gilt auch für die Beurteilung wirtschaftlicher Situationen, gleich ob derzeitiger oder zukünftiger. Auf diesem Gebiet habe ich jedoch mehr Erfahrungen und erlaube mir deswegen Bewertungen. Also: was kann Marokko unternehmen, wenn die Weltwirtschaft dank Corona längerfristig absinkt, stagniert? Hat das Land ausreichendes Potential, Reserven, Finanzen, um diese möglicherweise länger anhaltende Krise zu beherrschen? Da schon, als Beispiel, Italien das nicht schafft, sagt mir meine Erfahrung, dass Marokko auch nicht schaffen wird. Das Land bräuchte, gleich Italien uvam., Hilfen von aussen. Wer wird das unternehmen?
Kleines Beispiel: ich berate derzeit mittlere Bergbauunternehmen in der Region Draa-Tafilalt (Schwerpunkt um Tinejdad). Am 15.03. mussten alle Gruben "per ordre de mufti" schließen und durften am 11.07. wieder in Betrieb gehen. Wie ein Untertagebergbau nach 4 Monaten Stillstand aussieht will ich hier nicht beschreiben. Es sind wochenlange Sicherungsarbeiten/Investitionen erforderlich, um den Betrieb wieder förderfähig zu machen. Nur, der Weltmarkt für Roherze/Konzentrate ist fast klassisch zusammengebrochen, es werden höchstens "Klingelbeutelpreise" dafür bezahlt. Ausländische Käufer/Investoren halten sich gewaltig zurück.....die Gruben bleiben folglich geschlossen.
Die Region Tinejdad hat 2 Wirtschaftsschwerpunkte: Tourismus (mit allem was dazu gehört) und Bergbau. Beide Sektoren sind derzeit also mausetot, wie lange noch weiss keiner. Wovon können die dort Beschäftigen leben? Wir unterstützen gerade 3 Bergmannsfamilien mit Überweisungen, dami sie + - überleben können.
All das gilt nicht nur für den Bergbau in dieser Region, sondern für alle Sektoren in allen Regionen. Also, was kann und wird Marokko untenehmen, um diese Krise zu bewätigen?