02.08.2020, 21:18
(02.08.2020, 09:29)Marc99 schrieb:(29.07.2020, 02:07)SabineZ schrieb: Marokko, eine Alternative für europäische Unternehmen
Marokko könnte eine offensichtliche Wahl für Unternehmen sein, die - aufgrund der negativen Auswirkungen des neuen Coronavirus - auf europäische Unternehmen ihre Lieferketten verkürzen und ihre Abhängigkeit von China verringern möchten, gibt der Sender "Deutsche Welle" an. Die Coronavirus-Pandemie hat die übermäßige Abhängigkeit europäischer Unternehmen und Regierungen von China aufgedeckt. Das könnte für die marokkanische Wirtschaft von Vorteil sein.“ ...
Hallo,
nein kann es nicht, dafür hat es viele Gründe. Zum einen die Arbeitsmoral lässt zu wünschen übrig, keine Disziplin, mangelhafte Bereitschaft neues zu erlernen. Die Korruption in diesem Land ist für gerade kleinere Unternehmen ein grosses Problem. Die Rechtssicherheit ist nicht geben, auch wegen der Korruption. Die Lieferkette selbst stellt auch ein Risiko dar, es ist ja nicht unbekannt das so mancher Zöllner extra lange Finger und tiefe Taschen hat. Der Egoismus der Einzelnen verhindert es das der Marokkanischen Wirtschaft besser geht. Ist aber jetzt für mich kein Nachteil
Es gibt aber auch andere Meinungen und durchaus positive Beispiele für Investitionen in Marokko
Die Wirtschaftskammer Österreich
Stand: 30.04.2020
https://www.wko.at/service/aussenwirtsch...chaft.html
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Marokko hat 2018 über 400.000 Autos erzeugt und gehört somit weltweit zu den Top 30 Automobilproduzenten, noch vor den Niederlanden, Portugal und Australien, und ist der wichtigste Exporteur in der MENA-Region. Inzwischen beschäftigen 200 Produktionsstätten der KFZ- und KFZ-Zulieferbranche mehr als 160.000 Menschen. Vor 5 Jahren wurde beispielsweise das Renault-Dacia-Werk eröffnet, das neue Automobilwerk von PSA-Citroën mit einer Investition von mehr als 600 Mio. Euro soll 2019 seinen vollen Betrieb aufnehmen und auch der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD hat die Errichtung eines großen Werks mit mehr als 2.500 Beschäftigen angekündigt. VW und Ford evaluieren ebenfalls die Errichtung eines Werks in Marokko.
Zudem haben Zulieferer wie Leoni, Valeo, Simoldes, Alfagomma, Kansai, Delfi oder auch Magna und Hirschmann aus Österreich neue Produktionswerke oder Erweiterungsinvestitionen angekündigt. Anreiz für diese Investitionen sind die niedrigen Produktionskosten sowie die strategisch günstige Lage zwischen den Heimatmärkten in Europa und der Region Afrika/Nahost.
Mittlerweile erwirtschaftet die KFZ-Industrie nahezu 30 % der Gesamtausfuhren (2011: 1,5 %). Das Umsatzziel für 2020 liegt bei 10 Mrd. Euro. Ab 2022 sollen in Marokko eine Million Fahrzeuge vom Fließband laufen und die lokale Integration der Zulieferungen von derzeit 52 % auf 80 % gesteigert werden.
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Positive Faktoren einer Unternehmensgründung in Marokko:
- Gute Anbindung an Europa, Tor und Hub nach Westafrika, Drehscheibe für Handel
- EU- Assoziierungsabkommen (status avancé), Zollabbau, Zollfreizonen
- Staatliche Investitionen: Infrastruktur, Bildung, Gesundheit
- Politische Stabilität, milder Arabischer Frühling
- Modernisierung und Nachholbedarf
- geringe Lohnkosten, geringer Urlaubsanspruch und Fehlzeiten von Arbeitern
- 44-Stunden-Woche, viele billige Arbeitskräfte, zum Teil auch gut qualifiziert
- Hohe Wirtschaftsfreiheit für Unternehmen
- Gute Verkehrsinfrastruktur
- Ausbau der verarbeitenden Industrie, IKT, Offshoring
- Große Unternehmen (beispielsweise Tanger Med, Renault) locken Investoren
- Einseitige Ausrichtung der Wirtschaft, nationale Markt ist relativ klein und kaufkraftschwach
- Anbindung an den deutschsprachigen Raum ist noch nicht ausreichend
- Hohe Arbeitslosen-, Armuts- und Analphabetenrate und Ausbildungsprobleme
- Abhängigkeit von Konjunkturentwicklung in Europa
- Abhängigkeit von Energieimporten und volatiler Einkommen (Landwirtschaft, Tourismus)
- Wettbewerbsdruck aus Asien und Türkei
- Schwerfällige Bürokratie, schwierige Durchsetzung von Rechtsansprüchen mangels effizienter Rechtsprechung
Marokko
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