28.08.2020, 18:15
(28.08.2020, 17:38)Marc99 schrieb:(28.08.2020, 15:40)Otto Droege schrieb: Warum können so viele Marokkaner nur mit der Unterstützung ihrer in Europa/Kanada uvam. lebenden/arbeitenden Angehörigen einigermaßen menschenwürdig überleben, schaffen die es mit ihrer eigenen Arbeitsleistung nicht? Wird die zu schlecht bezahlt?
Hallo,
das ist eine irgendwo sehr komplizierte Frage. Aufgrund der Arbeitslosigkeit akzeptiert man oft auch schlechte bezahlte Arbeitsplätze, nach dem Motte wenn ich das nicht mache um das Geld, dann macht es ein Anderer. Das ist die eine Seite, die andere Seite ist, natürlich gibt es auch gut bezahlte Jobs wo man auch gut verdient. Gut verdient ist immer Subjektiv. 800 Euro in Marokko sind nicht 800 Euro in Europa. Man darf aber auch nicht vergessen, es gibt durchaus Fälle mit angeborener Faulheit, die lassen sich dann eben gerne von ihren Kindern aushalten oder versorgen egal ob die in Europa oder in Marokko arbeiten. Man darf nicht noch die Konkurrenz vergessen, Sklavenhaltung und Sklaverei sind in Marokko durchaus noch vorhanden. Heute werden die Sklaven selbst von den Philippinen geholt, weil selbst Marokkaner oder Afrikaner das nicht mehr machen wollen.
Hier ist gerade ein Thema in der Diskussion, das mich in der Tat sehr bewegt!
Ganz subjektiv sehe ich folgende Gründe für keine Arbeit / nicht arbeiten und damit auf Unterstützung angewiesen sein:
als Wichtigstes:
Der guten Schulbildung wird viel zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen! Z. T. kein Zugang zu guten Schulen, mangelnde Unterstützung durch Eltern!, mangelnder Ehrgeiz!Schnelles Aufgeben bei Probs etc.
Sodann ist es in manchen Familien so, dass überwiegend Mädels da sind.
Da heißt es dann schnell: Unsere Mädchen BRAUCHEN (dürfen??)nicht arbeiten!?
Tja, die Europäerin DARF das aber, das wird gerne hingenommen.
Und falls doch eine Frau einen tollen Abschluss macht (ich kenne einige), geht sie 100% spätestens nach dem 1. Kind nicht zum Arbeiten, obwohl die Kinderbetreuung durch die ständig anwesende! family super leicht wäre....
Sicherlich ist es für Frauen sehr schwer, sich bei der Jobsuche gegen die Männer durchzusetzen!
Ich kenne leider keine Frauen aus dem intellektuellen Milieu mit Jobs persönlich.
Wenn ich später mal länger in Marokko bin, möchte ich unbedingt solche Kontakte haben!
Und nicht zuletzt:
Die gegenseitige Hilfe ist ja im arabischen Kulturkreis seit ewigen Zeiten Gesetz! Subsidiaritätsprinzip.
Und Innovation / Bruch mit Tradition habe ich NIE erlebt.
Mit meinen deutschen Augen betrachtet:
Wenn HIER ein Mitglied meiner family nicht arbeiten würde, würde ich ihm /ihr Beine machen....! So lange pushen, bis er schaffen geht! Und sicher kein Geld mehr zahlen!
Mit meinen marokkanischen Augen (angelernt
)betrachtet, sage ich mir:
Es ist sehr schwer, es gibt keine Arbeit....
Es war ja schon immer so....
Warum denn Stress machen/haben, es reicht doch für alle??
Und keiner kann am Ende etwas mitnehmen, also wozu nach Erfolg/Reichtum/Karriere streben??
Als Frau: Sicher findet meine family einen tollen Mann für mich!? Der muss mich dann versorgen. Meine Ansprüche kenne ich ja genau.
Schließlich muss keiner hungern, wir leben doch gut!.....
So, jetzt haben wir Diskussionsstoff.
Für strenge Mitleser: vermutlich wieder vom Thema abgekommen...
Dann einfach mitschreiben und zurück zum Thema!
Gruß,
bulbulla