EILT! Heiraten in Deutschland oder in Marokko?
#31
(06.02.2021, 08:26)Thomas Friedrich schrieb: Du must vertraglich festlegen was Du willst.

Es geht aber nicht nur um Gütertrennung!!!


Siehe dazu auch:


https://www.grin.com/document/914833


Hallo Thomas,

ich hab mir den Artikel aufmerksam durchgelesen und noch etwas weiter geforscht. So auch die Beiträge im alten Forum und anderes nachgelesen.

Der Artikel zeigt wie es traditionell im Islam funktioniert. Morgengabe, Abendgabe, Brautgeld, Polygamie bis zu vier Frauen...
Der wichtigste Teil sei die Brautgabe.

Ich denke, vieles davon betrifft uns beide nicht so. Meine Frau ist eine moderne, gebildete (Studentin an der Uni) Frau mit allerdings konservativen Wertvorstellungen, die stark von ihrer Überzeugung vom Islam geprägt sind. Sie hasst jede Art von Vorurteilen. Man muss auch ihre Persönlichkeit kennen und ich denke, ich kenne sie fast besser als sie selbst. Sie ist sich des Risikos eines muslimischen Mannes sehr bewusst. Hat ja selbst einiges erlebt mit ihrem Freund, der Fall ihrer Mutter ist ebenfalls ziemlich abschreckend und man bekommt ja auch sonst so einiges mit. Sie ist der Meinung, dass sie einen Mann wie mich kaum wieder finden könnte (ich kann nur hoffen, dass ich diesem Bild immer entsprechen werde). Man muss auch wissen, dass sie sehr harmoniebdürftig ist. Wenn sie nur das Gefühl hat, ich bin wegen irgendetwas traurig, das verträgt sie überhaupt nicht. Mit Tränen in den Augen versucht sie sofort eine Klärung herbeizuführen. In geschäftlichen Angelegenheiten, zum Beispiel dem Verhandeln von Miet- oder Hotelpreisen, ist sie sehr weich (nach meinem Geschmack manchmal zu sehr). Man merkt, dass sie in diesen Dingen noch unerfahren ist. Und sehr gutmütig, jemand, der alles im Eivernehmen klären will. Sie hat mir einmal ganz entrüstet gesagt „ich bin NICHT materialistisch“. Obwohl ich das ja weiß und ihr gar nichts in dieser Richtung vorgeworfen habe (sie hat das aber so verstanden). Um Geld hat sie mich noch nie gebeten, wirklich nicht ein einziges Mal in eineinhalb Jahren, außer mal um 200 Dirham fürs Taxi. Das würde sie niemals tun, sagte sie mir. Auch wenn sie finanziell am Ende wäre.

Was ich mit Sicherheit sagen kann: das ist eine von beiden Seiten zu hundert Prozent ehrliche Beziehung. Im September 2019 habe ich die einzige Marokkanerin, die ich kenne, aufgesucht und mit ihr über die möglichen Absichten meiner neuen Liebe gesprochen. Insbesondere welche rein finanziellen Interessen (auch, ob es vielleicht um den deutschen Pass geht) vielleicht bei ihr im Vordergrund stehen könnten. Warum nimmt sie nicht einen jungen Marokkaner? Ich hab dann den Kontakt zwischen den beiden hergestellt und sie haben sich angefreundet. Fatima rief mich einige Zeit später an und sagte: „Wolfgang, du brauchst dir wirklich nicht die geringsten Sorgen machen. Ich würde dir sagen, wenn es einen Grund gäbe. Aber die Sache ist völlig in Ordnung. Sie sieht in dir als „hellerem Typ“ nach meiner Einschätzung eine andere Zuverlässigkeit als sie bei Marokkanern finden würde.“

Ihre Tante lebt übrigens in Wiesbaden. Ich habe sehr guten Kontakt zu ihr. Sie sagte mir: „K. liebt dich wirklich“. Vorher schrieb sie mir mal: „K. ist nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich schön“.

Eigentlich hätte ich diese „Beurteilungen“ nicht gebraucht. Ich kann Menschen gut einschätzen und hinterfrage auch immer die Absichten, die hinter dieser Beziehung stecken könnten. Doch eigentlich war mir vom ersten Tag an klar, dass ich ihr vertrauen kann und dass es bei ihr keine Verschlagenheit gibt. Sie ist dazu gar nicht imstande.

Was den Ehevertrag angeht, muss ich mich dringend noch „weiterbilden“. Denn in Marokko ist es doch mehr ein „Geschäft“ als bei uns. Aber insgesamt würde ich das Risiko unseres deutschen Zugewinnmodells wohl in Kauf nehmen, da zu meinem Anfangsvermögen ein bezahltes Einfamilienhaus gehört. Auch eine kleinere Erbschaft kommt irgendwann. All das muss ja nicht geteilt werden und bleibt mir im Fall einer Scheidung. Ich würde da schon durchkommen. Irgendwie widerstrebt mir die Vorstellung, mit einem finanziellen Druckmittel („wenn du nicht bei mir bleibst, bekommst du gar nichts“ - oder sehr wenig) eine Ehe zusammenzuhalten. Es geht ja viel um Vertrauen. Und das ist bei uns beiden da. Im Höchstmaß des Möglichen. Das ist für mich ein entscheidender Wert, den ich nicht untergraben möchte. 

Sollte aber, weil in Marokko Verträge häufiger/üblicher sind als in D, eine spezielle Vereinbarung trotzdem nötig sein, dann bin ich demgegenüber natürlich trotzdem offen. Aber dazu fehlen  mir momentan die Kenntnisse.

Wolfgang 
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RE: EILT! Heiraten in Deutschland oder in Marokko? - von Wolfgang - 06.02.2021, 13:18

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