27.06.2018, 18:53
Shakir.
Die Wasserquelle
Teil 1
Allah hat meine Gebete erhört
ich werde in eine neue Welt reisen
meine Gedanken kreisen
Allah hat meine Gesicht erhellt
raus aus Tamazgha
der Weg führt nach Europa
Allemagne reicht mir seine Hand
ich wühle mich fröhlich im Sand - ein letztes Mal
laufe ich durch das Tal
vorbei an der Wasserquelle
und schreie mir das Glück aus der Seele
ich werde mich nicht umdrehen – keine Träne vergießen
versprochen
ich bin hellwach
im Haus riecht es nach Weihrauch
Mama freut sich
und die Verwandten kommen zu Besuch
Papa ist stolz
Und Lahsen auch
ich bin frei – entbunden vom ewigen Fluch
nehme mir eine Pause
gehe nochmal in das Dorfcafe´
ein Bad in der Menge
nur kurz - die Zeit kennt keine Gnade
zwei Küsse für jeden Freund
Staubdickicht
doch ich entrinne
eher ich mich versehe
Lahsen zieht mich ins Taxi
noch kurz Abschied nehmen
vier Küsse für meine Familie
und tausend Küsse für Allemagne
ich werde mich nicht umdrehen – keine Träne vergießen
versprochen
Ufos über marocmineral
Die Musik ertönt in bluesischen Tönen.
Seine langen Haare spielen mit dem Wind.
An der leeren Wasserstraße.
Am besten Fleck Nordafrikas.
In der Hand nen Joint.
Aus dem Rachen ein grelles Lachen.
Er will seinem Dasein frönen.
Und sich zum König der Welt krönen.
Sein Lebensabend.
So nennt er es.
Sein Ableben.
So kann man's nennen.
Er starrt mit seinen Glubschern Löcher in die Luft.
In seiner Blues-Kluft.
"KuckKuck", er ruft.
Zum Ufo.
Mit 12 Rhythmen im Blut.
Sich bewegend im Schneidersitz.
Vollgedröhnt.
Kauend am Stück Lübecker Marzipan.
"KuckKuck", er ruft.
Zu den Aliens.
"Wollt ihr ein Pumpernickelbrot?"
Sie antworten mit Leuchtfeuer.
Er spendiert ihnen einen Tanz.
One, two, ...
three...Kick.
Noch mehr Zuschauer.
Noch mehr Ufos.
Sie fliegen um den besten Platz.
Und er mittendrin.
In seinem Lebensabend.