17.05.2022, 09:20
Hallo liebe Marokko Gemeinde,
bislang habe ich seit 2-3 Jahren immer sehr interessiert etliche Beiträge in diesem Forum verfolgt ohne mich selbst einzubringen.
Das möchte ich jetzt nachholen.
Ich bin seit 2008 mit einer Marokkanerin verheiratet. Wir leben in Lörrach/Deutschland und kommen ca. 1x jährlich zum Elternbesuch nach Tiflet.
Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was im Land so geschieht, so liebe ich doch das Land, die Menschen und vieles Ihrer Kultur.
Da ich in 2 Jahren in Rente gehen werde, haben wir uns entschlossen, in Tiflet ein Haus zu bauen, ein eher traditionelles mit 2 Stockwerken, um hier zu überwintern oder vielleicht auch mal für immer hierher zu ziehen.
Das traditionelle Haus hat jedoch eine Besonderheit, nämlich eine Garage für ein Wohnmobil, dass ich mir seit ein paar Wochen neben der Arbeit in Deutschland selbst ausbaue.
Ausser einem Mangel an Zeit habe ich mit all den Projekten wenig Probleme.
Ich selbst bin gelernter Schreiner, Küchenbauer und auch sonst im Handwerk recht versiert.
Nachdem wir letzten Oktober kurz vor der zweiten Schliessung der Landesgrenzen das Grundstück gekauft hatten, sind wir nun seit 10 Tagen wieder in Tiflet, um den Hausbau in die Tat umzusetzen. Und hier möchte ich nach langer Vorrede zum eigentlichen Thema kommen:
Ich hatte seit Oktober 2021 einen Entwurf des Hauses geplant, der mangels Kenntnis einiger Vorschriften vom hiesigen "Architekten" ziemlich unsanft über den Haufen geworfen wurde. Aber ich bin flexibel und kann mich veränderten Situationen gut anpassen. Nach ein zwei Änderungen waren wir dann mit dem neuen Grundriss einverstanden.
Nachdem ich beim Architekten vorsichtig bemerkt habe, dass mir die 20 cm starken Wände aus seiner Planung hinsichtlich Statik und Einbruchsicherheit doch sehr dünn erscheinen und die meisten Wände, die ich gesehen habe mindestens 30, 40 oder mehr cm haben, meinte der Architekt: Wie stark die Wände letztendlich werden, entscheidet der Bauunternehmer vor Ort nach seiner Einschätzung! Hoppla, da war ich erstmal baff.
Wenn sich dadurch die Masse der Architektenpläne ändern, dann ist das eben so und muss akzeptiert werden. Unser Risiko sozusagen. Konkret bedeutet dies, dass man vorher nie wissen kann, ob die Masse des Architekten vom Bauunternehmer auch eingehalten werden.
Ebenso gibt es von niemandem und für keine Arbeit einen schriftlichen Vertrag oder gar eine Garantie. Weder mit dem Markler, noch mit dem Architekten oder
dem Bauunternehmer. Wenn also im schlimmsten Fall das Haus zusammen bricht oder etwas weniger tragisch „nur“ das Dach undicht ist, ist das unser Problem. In Marokko geht man schlichtweg davon aus oder besser ausgedrückt man hofft, dass alle am Bau Beteiligten alles richtig machen, weil sie ja schon viele Häuser gebaut haben. Mit welcher Fehlerquote bleibt im Nebel. Als "Ungläubiger" hilft mir hier wirklich nur noch beten, dass nichts passiert.
Nachdem ich nun schweren Herzens diese Umstände akzeptiert habe, würde mich interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen beim Hausbau gemacht hat. Gerne berichte ich auch weiter über den Fortgang unseres Hausbaus. Spannung ist garantiert! Diese Woche soll jedenfalls noch das Fundament gegossen/ gelegt werden uns sobald der Rohbau fertig ist (geschätzt in 2-3 Monaten), kommen wir wieder nach Marokko, damit ich alles nachmessen kann und im Detail festlegen werde, wo welche Installationen hinkommen.
Viele Grüße
Uli Fischer + Kabira
bislang habe ich seit 2-3 Jahren immer sehr interessiert etliche Beiträge in diesem Forum verfolgt ohne mich selbst einzubringen.
Das möchte ich jetzt nachholen.
Ich bin seit 2008 mit einer Marokkanerin verheiratet. Wir leben in Lörrach/Deutschland und kommen ca. 1x jährlich zum Elternbesuch nach Tiflet.
Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was im Land so geschieht, so liebe ich doch das Land, die Menschen und vieles Ihrer Kultur.
Da ich in 2 Jahren in Rente gehen werde, haben wir uns entschlossen, in Tiflet ein Haus zu bauen, ein eher traditionelles mit 2 Stockwerken, um hier zu überwintern oder vielleicht auch mal für immer hierher zu ziehen.
Das traditionelle Haus hat jedoch eine Besonderheit, nämlich eine Garage für ein Wohnmobil, dass ich mir seit ein paar Wochen neben der Arbeit in Deutschland selbst ausbaue.
Ausser einem Mangel an Zeit habe ich mit all den Projekten wenig Probleme.
Ich selbst bin gelernter Schreiner, Küchenbauer und auch sonst im Handwerk recht versiert.
Nachdem wir letzten Oktober kurz vor der zweiten Schliessung der Landesgrenzen das Grundstück gekauft hatten, sind wir nun seit 10 Tagen wieder in Tiflet, um den Hausbau in die Tat umzusetzen. Und hier möchte ich nach langer Vorrede zum eigentlichen Thema kommen:
Ich hatte seit Oktober 2021 einen Entwurf des Hauses geplant, der mangels Kenntnis einiger Vorschriften vom hiesigen "Architekten" ziemlich unsanft über den Haufen geworfen wurde. Aber ich bin flexibel und kann mich veränderten Situationen gut anpassen. Nach ein zwei Änderungen waren wir dann mit dem neuen Grundriss einverstanden.
Nachdem ich beim Architekten vorsichtig bemerkt habe, dass mir die 20 cm starken Wände aus seiner Planung hinsichtlich Statik und Einbruchsicherheit doch sehr dünn erscheinen und die meisten Wände, die ich gesehen habe mindestens 30, 40 oder mehr cm haben, meinte der Architekt: Wie stark die Wände letztendlich werden, entscheidet der Bauunternehmer vor Ort nach seiner Einschätzung! Hoppla, da war ich erstmal baff.
Wenn sich dadurch die Masse der Architektenpläne ändern, dann ist das eben so und muss akzeptiert werden. Unser Risiko sozusagen. Konkret bedeutet dies, dass man vorher nie wissen kann, ob die Masse des Architekten vom Bauunternehmer auch eingehalten werden.
Ebenso gibt es von niemandem und für keine Arbeit einen schriftlichen Vertrag oder gar eine Garantie. Weder mit dem Markler, noch mit dem Architekten oder
dem Bauunternehmer. Wenn also im schlimmsten Fall das Haus zusammen bricht oder etwas weniger tragisch „nur“ das Dach undicht ist, ist das unser Problem. In Marokko geht man schlichtweg davon aus oder besser ausgedrückt man hofft, dass alle am Bau Beteiligten alles richtig machen, weil sie ja schon viele Häuser gebaut haben. Mit welcher Fehlerquote bleibt im Nebel. Als "Ungläubiger" hilft mir hier wirklich nur noch beten, dass nichts passiert.
Nachdem ich nun schweren Herzens diese Umstände akzeptiert habe, würde mich interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen beim Hausbau gemacht hat. Gerne berichte ich auch weiter über den Fortgang unseres Hausbaus. Spannung ist garantiert! Diese Woche soll jedenfalls noch das Fundament gegossen/ gelegt werden uns sobald der Rohbau fertig ist (geschätzt in 2-3 Monaten), kommen wir wieder nach Marokko, damit ich alles nachmessen kann und im Detail festlegen werde, wo welche Installationen hinkommen.
Viele Grüße
Uli Fischer + Kabira