Technologie in Marokko: Ultraschnelle Akku-Aufladung, Elektro- Wasserstoff-Auto, ...
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Intelligenzflucht: Marokko verliert 600 Ingenieure pro Jahr.

Die massive Abwanderung marokkanischer Fachkräfte betrifft nicht nur den Gesundheitssektor. Auch das Ingenieurwesen ist davon nicht ausgenommen, wie eine Analyse von Hamida Benlemlih, Generaldirektorin des Developers Institute Maroc, zeigt.

Mehr als 600 Ingenieure verlassen jährlich Marokko auf der Suche nach einem besseren Leben. Man findet sie heute überall auf der Welt, wo sie gute Positionen mit besseren Arbeits- und Lebensbedingungen und guten Aussichten für ihre Kinder innehaben. Hamida Benlemlih zufolge sind die marokkanischen Kompetenzen im Ausland sehr gefragt. Und das motiviert das Phänomen zusätzlich, berichtet die Tageszeitung Les Inspirations Eco.

"Viele ausländische Unternehmen halten Ausschau nach Profilen, die in Marokko dank der Qualität der Ausbildung, die in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Sprung gemacht hat, reichlich vorhanden sind", schreibt die Analystin. Sie betont, dass es sich um "Big-Data-Ingenieure, Web-Ingenieure, Systemarchitekten oder auch Beratungsingenieure handelt, die abgeworben werden, sobald ihre akademische Laufbahn abgeschlossen ist".

Für sie verliert Marokko jedoch Kompetenzen, die ihm hätten nützlich sein können, vor allem angesichts des "Aufstiegs der nationalen Anbieter" in den fortgeschrittenen Technologiebereichen. Hinzu kommt, dass Marokko den Ehrgeiz hat, ein Land mit Spitzentechnologie zu werden, und Schwierigkeiten hat, diese seltenen Vögel aufzuspüren. "Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, um wertvolle Profile zu rekrutieren und auszubilden, die dann ausländische Konkurrenten erfreuen. Die Abwanderung dieser Ingenieure stellt auch eine große finanzielle Belastung für den Staat dar", schreibt Hamida Benlemlih.

Die Ausbildung eines Ingenieurs kostet in Marokko etwa 2,5 Millionen Dirham. Dennoch entscheiden sich einige dafür, zu anderen Horizonten aufzubrechen, um ihr Know-how zu Geld zu machen. Es ist Aufgabe der marokkanischen Behörden, Mittel und Strategien zu finden, um diese Fachkräfte in Marokko zu halten und sie dazu zu bewegen, zur nationalen Entwicklung beizutragen.
MfG

Marco Wensauer
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RE: Technologie in Marokko: Ultraschnelle Akku-Aufladung, Elektro- Wasserstoff-Auto, ... - von Marc99 - 23.09.2022, 11:20

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