28.09.2022, 21:37
Waisen
Menschen und Tieren, die verlassen, ohne Fürsorge sind - aus welchen Gründen auch immer, geht es in der Regel nicht gut.
Je jünger die Menschen sind, die plötzlich allein dastehen, desto weniger können sie selbst für sich sorgen.
Das hat auch der Schweizer Hansjörg Huber erkannt, der als junger Mensch in Trogen in der Schweiz ein Dorf besuchte, in dem tibetische Kinder aufgenommen wurden. Bereits da wuchs der Gedanke in ihm, selber eines Tages so ein Dorf zu gründen. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler entschied sich nach erfolgreichem Familien- und Berufsleben seinen Traum in die Tat umzusetzen. So gründete er im Dorf Dar Bouidar, etwa 30 km von Marrakesch entfernt einen gemeinnützigen und sozialen Verein, mit dem Ziel, Waisenkinder aus dem Atlas-Gebirge aufzunehmen und ihnen ein Zuhause zu geben.
Wir fahren ganz spontan hin, werden offen und freundlich empfangen. Tarik hat Zeit für uns und führt uns durch das ganze Dorf. Wir dürfen in die Klassenzimmer schauen, freundlich und umfangreich ausgestattet. Schüchtern lächeln uns die Kinder zu, einige winken verstohlen. Auch die Räume des Kindergartens sind so eingerichtet, wie wir es bei uns kennen. Die Kleinen halten gerade Mittagsschlaf, deshalb ist es dort ganz ruhig.
Dann laufen wir weiter zu den Wohnhäusern, vorbei an Sport- und Spielplätzen, einer Pferdekoppel und einem Hühnerstall. Die Tiere sind für die Therapie der traumatisierten Kinder da.
In jeweils einem Haus lebt eine "Mutter" mit 10 Kindern zusammen, die den Kindern im wöchentlichen Wechsel mit einer zweiten Mutter Familienatmosphäre versucht zu geben. Freundlich eingerichtete Zimmer - immer zwei Kinder teilen sich einen großen Raum, ein Familienzimmer und eine Küche - runden die Wohneinheit ab. Versorgt werden alle zehn Häuser aus einer zentralen Küche, die das Essen in die einzelnen Häusern verteilt.
Wir unterhalten uns noch eine Weile mit der deutschen Volontärin Lena, die hier ein zweimonatiges Praktikum absolviert. Dann fahren wir tief beeindruckt von diesem sozialen und finanziellen Engagement weiter. Der Stiftung kann man nur ganz fest die Daumen drücken für eine erfolgreiche Fortsetzung, denn wir erfuhren, dass Hansjörg Huber knapp zwei Wochen vor unserem Besuch verstorben ist.
Sie kamen aus England und blieben in Marokko - auch im Umland von Marrakech. Das englische Paar Susan und Charles widmet sich vierbeinigen Waisen. Auf einem ehemals kahlen Feld haben sie die Auffangstation Jarjeer Mule And Donkey Refuge für verlassene Esel gegründet. In Eigenarbeit haben sie einen Brunnen gebaut, Strom zum Gelände gelegt, sowie eine fahrbare Piste planieren lassen. Die Station ist großzügig und für die aufgenommenen Tiere zum Wohlfühlen angelegt. Freigelände, Boxen zum Ausruhen, eine Futterkammer sind in sehr gepflegtem Zustand, die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tierarzt klappt einwandfrei. Mittlerweile ruhen sich hier 300 Esel/ Maultiere, 14 Pferde, 2 Schafe und 10 Hunde aus. In verschiedenen Herden genießen sie Gemeinschaft und das regelmäßige Futter. Aber auch das Fingerspitzengefühl der Inhaber für eine Erlösung eines zu kranken Tieres fehlt nicht. Die Atmosphäre ist so angenehm, dass man am liebsten jeden hart arbeitenden Esel des Landes hierher schaffen möchte.
Unweit davon hat Helga aus Deutschland den Gnadenhof Agafay für Hunde aufgebaut. Auf einer guten Piste erreicht man ihr Anwesen, auch ohne Klingel wird man eingelassen. Die Inhaberin taucht auf, serviert Tee und erzählt, wie manch ein Hund zu ihr gekommen ist. Da sträuben sich schon die Nackenhaare, wenn man erfährt, dass Europäer, die sich eine Weile in Marokko aufgehalten haben, in der Zeit die Gesellschaft eines Vierbeiners genossen haben und diesen dann bei Rückgabe ihres Mietwagens am Auto festbinden um ins Flugzeug zu steigen. Solche Tiere landen bei Helga, finden bei ihr ein Zuhause. Zur Zeit unseres Besuchs versorgt sie 250 Hunde, untergebracht in verschiedenen Rudeln. Im Wechsel darf sich immer eine Hundegruppe auf dem großen umzäunten Gelände frei bewegen. Zusätzlich leben noch 30 Esel, 2 Dromedare und einige Schafe bei ihr. Auch hier werden alle Tiere regelmäßig gefüttert und tierärztlich betreut. Wir werden völlig selbstverständlich herumgeführt, verteilen Möhren als Leckerei an die Esel, um uns dann tief beeindruckt von so viel Engagement zu verabschieden.
Menschen und Tieren, die verlassen, ohne Fürsorge sind - aus welchen Gründen auch immer, geht es in der Regel nicht gut.
Je jünger die Menschen sind, die plötzlich allein dastehen, desto weniger können sie selbst für sich sorgen.
Das hat auch der Schweizer Hansjörg Huber erkannt, der als junger Mensch in Trogen in der Schweiz ein Dorf besuchte, in dem tibetische Kinder aufgenommen wurden. Bereits da wuchs der Gedanke in ihm, selber eines Tages so ein Dorf zu gründen. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler entschied sich nach erfolgreichem Familien- und Berufsleben seinen Traum in die Tat umzusetzen. So gründete er im Dorf Dar Bouidar, etwa 30 km von Marrakesch entfernt einen gemeinnützigen und sozialen Verein, mit dem Ziel, Waisenkinder aus dem Atlas-Gebirge aufzunehmen und ihnen ein Zuhause zu geben.
Wir fahren ganz spontan hin, werden offen und freundlich empfangen. Tarik hat Zeit für uns und führt uns durch das ganze Dorf. Wir dürfen in die Klassenzimmer schauen, freundlich und umfangreich ausgestattet. Schüchtern lächeln uns die Kinder zu, einige winken verstohlen. Auch die Räume des Kindergartens sind so eingerichtet, wie wir es bei uns kennen. Die Kleinen halten gerade Mittagsschlaf, deshalb ist es dort ganz ruhig.
Dann laufen wir weiter zu den Wohnhäusern, vorbei an Sport- und Spielplätzen, einer Pferdekoppel und einem Hühnerstall. Die Tiere sind für die Therapie der traumatisierten Kinder da.
In jeweils einem Haus lebt eine "Mutter" mit 10 Kindern zusammen, die den Kindern im wöchentlichen Wechsel mit einer zweiten Mutter Familienatmosphäre versucht zu geben. Freundlich eingerichtete Zimmer - immer zwei Kinder teilen sich einen großen Raum, ein Familienzimmer und eine Küche - runden die Wohneinheit ab. Versorgt werden alle zehn Häuser aus einer zentralen Küche, die das Essen in die einzelnen Häusern verteilt.
Wir unterhalten uns noch eine Weile mit der deutschen Volontärin Lena, die hier ein zweimonatiges Praktikum absolviert. Dann fahren wir tief beeindruckt von diesem sozialen und finanziellen Engagement weiter. Der Stiftung kann man nur ganz fest die Daumen drücken für eine erfolgreiche Fortsetzung, denn wir erfuhren, dass Hansjörg Huber knapp zwei Wochen vor unserem Besuch verstorben ist.
Sie kamen aus England und blieben in Marokko - auch im Umland von Marrakech. Das englische Paar Susan und Charles widmet sich vierbeinigen Waisen. Auf einem ehemals kahlen Feld haben sie die Auffangstation Jarjeer Mule And Donkey Refuge für verlassene Esel gegründet. In Eigenarbeit haben sie einen Brunnen gebaut, Strom zum Gelände gelegt, sowie eine fahrbare Piste planieren lassen. Die Station ist großzügig und für die aufgenommenen Tiere zum Wohlfühlen angelegt. Freigelände, Boxen zum Ausruhen, eine Futterkammer sind in sehr gepflegtem Zustand, die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tierarzt klappt einwandfrei. Mittlerweile ruhen sich hier 300 Esel/ Maultiere, 14 Pferde, 2 Schafe und 10 Hunde aus. In verschiedenen Herden genießen sie Gemeinschaft und das regelmäßige Futter. Aber auch das Fingerspitzengefühl der Inhaber für eine Erlösung eines zu kranken Tieres fehlt nicht. Die Atmosphäre ist so angenehm, dass man am liebsten jeden hart arbeitenden Esel des Landes hierher schaffen möchte.
Unweit davon hat Helga aus Deutschland den Gnadenhof Agafay für Hunde aufgebaut. Auf einer guten Piste erreicht man ihr Anwesen, auch ohne Klingel wird man eingelassen. Die Inhaberin taucht auf, serviert Tee und erzählt, wie manch ein Hund zu ihr gekommen ist. Da sträuben sich schon die Nackenhaare, wenn man erfährt, dass Europäer, die sich eine Weile in Marokko aufgehalten haben, in der Zeit die Gesellschaft eines Vierbeiners genossen haben und diesen dann bei Rückgabe ihres Mietwagens am Auto festbinden um ins Flugzeug zu steigen. Solche Tiere landen bei Helga, finden bei ihr ein Zuhause. Zur Zeit unseres Besuchs versorgt sie 250 Hunde, untergebracht in verschiedenen Rudeln. Im Wechsel darf sich immer eine Hundegruppe auf dem großen umzäunten Gelände frei bewegen. Zusätzlich leben noch 30 Esel, 2 Dromedare und einige Schafe bei ihr. Auch hier werden alle Tiere regelmäßig gefüttert und tierärztlich betreut. Wir werden völlig selbstverständlich herumgeführt, verteilen Möhren als Leckerei an die Esel, um uns dann tief beeindruckt von so viel Engagement zu verabschieden.
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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