Marokko-Erfahren erneut auf Entdeckungsreise in Marokko
#37
Im Tal der Zedern Wink

Assads hat noch mehr zu bieten, als Speicher. Als wir hören, es gibt dort Zedern, wenn man im Tal flussaufwärts wandert, steht unser Entschluss für einen zweiten Besuch fest. Eigentlich meinten wir zu wissen, dass die hohen, schlanken Nadelbäume nur nördlich des Atlas-Gebirges beheimatet sind, da Marokko aber immer mit Überraschungen aufwartet, starten wir erwartungsvoll.

Zuerst steigen wir direkt ins trockene Flussbett hinab, kommen ein ganzes Stück vorwärts, bis uns eine Kletterpartie bremst, der wir uns nicht gewachsen fühlen. Also wieder zurück zu einer betonierten Wasserrinne flussaufwärts auf der rechten Seite. Sie führt kein Wasser, wir kommen gut in ihr voran. Irgendwann endet die Rinne an einer betonierten Mauer. Unserer Meinung nach kann das Baumaterial dafür nur über die Luft dorthin gelangt sein, aber wer weiß, wozu Marokkaner mit ihren geduldigen Maultieren in der Lage sind...

Im Kiesbett ist ein Trampelpfad auszumachen, wir definieren ihn als "Wanderweg", er ist gut zu begehen. Eindrucksvolle Felsen säumen den Fluss links und rechts, dann weiter sich das Tal und wir entdecken einige Steinhütten über uns, bleiben aber selber unten. Bestimmt sind wir seit langem die Einzigen, die hier entlang laufen.

Weit gefehlt, plötzlich taucht ein mit Planen abgedeckter Bereich auf, Gewächshaus nennen wir es. Es ist nach allen Seiten gut verschlossen, so dass wir nicht wissen, was sich dahinter verbirgt. Unsere Blicke schweifen aber in die Umgebung, wir suchen die Zedern. Plötzlich springt ein junger Mann den Abhang herunter, begrüßt uns freundlich und lädt uns ein, ihm auf seine Felder zu folgen. Leichtfüßig klettert er hoch, reicht uns hilfsbereit die Hand, damit wir ihm folgen können. Dann zeigt er uns seine Früchte, sie erinnern entfernt an Zitronen, werden aber deutlich größer. Immer wieder fällt der Name "Cedrat". Er schenkt uns einige, der Rucksack wird schwer.

   

Wir wandern noch ein Stück weiter, entdecken Bananenstauden, Dattelpalmen, Mandel- und Arganbäume, Granatäpfel, Wein und Feigen. Auf einem Stein im Schatten machen wir Pause, genießen sonnenwame Granatapfelkerne und Feigen, beobachten kleine Frösche, die sich in den zahlreichen kleinen Wasserlöchern tummeln. So gestärkt begeben wir uns auf den Rückweg, der uns nun beinahe wie ein Katzensprung vorkommt. Fast zu schnell sind wir wieder an unserem Auto und fahren zufrieden nach Taroudant zurück, obwohl wir keine Zedern gefunden haben!

Später erfahren wir, dass diese Früchte beim Sukkot, einem jüdischen Fest für religiöse Rituale verwendet werden.

So haben uns unsere sprachlichen Probleme etwas anderes hören lassen, als man uns sagen wollte.
Uns fehlt aber noch immer Wissen über die rätselhafte Frucht. Wer kennt den lateinischen Namen der "Cedrat"? Und wer kann uns etwas über die Verwendung dieser Frucht verraten?
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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RE: Marokko-Erfahren erneut auf Entdeckungsreise in Marokko - von marokko erfahren - 07.10.2022, 21:17

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