Wirtschaft, Industrie und Forschung
#69
Hallo Otto,
entschuldige bitte, dass ich erst jetzt Zeit habe, mich Deiner letzten Antwort anzunehmen.

Also, dann will ich mal Deine Aussage in Einzelteile zerlegen und dazu Stellung nehmen.


(05.08.2020, 09:00)Otto Droege schrieb: ...
Alle Meinungen sind subjektiv. Ich werde jedoch einen Teufel tun, hier Unternehmen zu benennen, die nach intensiver Prüfung es abgelehnt haben in Marokko zu investieren, aus welchen Gründen auch immer. Das tun übrigens die AHK´s auch nicht. Die berichten nur ihre "Erfolgsfälle"! ...

Hat jemand darum gebeten, Unternehmen zu nennen, die nicht in Marokko investieren wollen/können?

Ich kann mich nicht erinnern?
Das war nicht gefragt, das war nicht das Thema! 


(05.08.2020, 09:00)Otto Droege schrieb: ...
Da sieht eine Quelle "KfW" schon anders aus. Die finanzieren, also tragen sie auch Risiken.
https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/K...t-2017.pdf
Erschwerend kommt hinzu, dass alle diese Quellen aus der "Vorcoronazeit" Stammen. Ob die heute noch so schreiben würden wage ich zu bezweifeln. ...

Deine genannte Quelle ist wohl etwas älter, von August 2017, und ein Diagramm ist sogar aus dem Jahr 2010, habe ich gesehen, das kann man schon mehr unter "historisch interessant" als aktuell einstufen, aber im Großen und Ganzen ist es akzeptabel, letztendlich geht es ja nur um einen groben Überblick.

Hier ein paar kurze Auszüge aus Deiner genannten Quelle, wer mehr und es genauer wissen möchte, soll es sich im Internet selbst ansehen:

KfW Research Schwellenländer Check
Marokko – mit mehr Bildung zum Erfolg
Nr. 16, 29. August 2017
Autor: Clemens Domnick, Telefon 0221 4986 1259, Clemens.Domnick@deginvest.de

Investitionsklima: Einschätzung unserer Experten vor Ort:
Marokko gilt nicht als klassisches Schwellenland, bietet jedoch interessante Investitionsmöglichkeiten. Durch die Nähe zum europäischen Markt und der gut ausgebauten Infrastruktur integriert sich die Wirtschaft sukzessive in internationale Produktionsprozesse. Im Gegensatz zu vielen Nachbarländern ist die politische Situation stabil. Marokko fungiert bereits heute als regionaler Hub des Kontinents. Afrika rückt auch verstärkt in den Fokus der marokkanischen Wirtschafts- und Außenpolitik. Die Wirtschaftsstruktur ist im Wandel, der Prozess verläuft jedoch schleppend. Einer der wichtigsten bremsenden Faktoren ist der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.  …

… im Jahr 2017 hat Marokko seine Ambitionen unterstrichen, politisch und wirtschaftlich eine gewichtigere Rolle auf dem afrikanischen Kontinent einzunehmen. Für ausländische Investoren dient das Land bereits als kommerzielles Eingangstor zur Erschließung des Kontinentes. Rund 12 % aller FDI-Projekte ("foreign direct investment", also ausländische Direktinvestitionen) auf dem afrikanischen Kontinent wurden 2016 in Marokko getätigt. …

Fazit:
Das KfW Research-Dokument kommt bei seiner Analyse in etwa zum gleichen Ergebnis wie meine vorgestellte Beurteilung von der österreichischen Handelskammer. 

Danke, dass Du jetzt endlich Deine frühere Meinung geändert hast und Du mit dem Verweis zum KfW Research-Dokument Deine anfängliche negative Einstellung revidierst.


(05.08.2020, 09:00)Otto Droege schrieb: ...
Dass ich so wenig "Quellen" anbringe beruht auf meinem großen Misstrauen gegenüber Quellen. Ich prüfe vorab gründlich die (wirtschaftlichen) Hintergründe. Das gilt auch für die AHK´s.  ...

Ich bin eher der Meinung, dass Du nicht die wirtschaftlichen Hintergründe prüfst.

Auch zweifle ich Deine wirtschafts-wissenschaftliche Kompetenz an, denn wer wirklich kompetent ist würde nicht eine so pauschale Beurteilung schreiben, wie Du es anfänglich gemacht hast

Nochmals zur Erinnerung:

(02.08.2020, 08:09)Otto Droege schrieb: Hallo Sabine,

"könnte"..."könnte"...."könnte"! 
Es ist doch nicht so, dass sich europäische Unternehmen erst seit der Coronakrise ihre Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten trennen wollen und damit auch die Lieferketten verkürzen. Diese Überlegungen, Analysen gibt es schon seit längerem. Nur, zwischen "könnte" und "kann" besteht ein riesen Unterschied. Viele Unternehmen entscheiden dann letztlich, dass Marokko eben nicht "kann", und führen dafür sehr sachliche Argumente an, die von Sektor zu Sektor sehr unterschiedlich sind: Preis-Kosten, Qualität, Lieferpünktlichkeit, Investitionsbedarf, uvam. Hinzu kommt dann noch die Rechtssicherheit, endemische Korruption.
Die Tendenz geht derzeit in die Richtung "zurück nach Europa".
 
Das war Deine ursprüngliche subjektive pauschale Meinung, ohne irgendeinen Nachweis zur Untermauerung deiner Behauptungen, ohne Zahlen, ohne ein Beispiel, nichts, nichts, nichts ….

Ein kompetenter Bericht sieht anders aus.


Du bemängelst die Qualität der Beurteilung von der österreichischen Handelskammer:

(05.08.2020, 09:00)Otto Droege schrieb: ...
Das gilt auch für die AHK´s. Da für sie das Zustandebringen von Investitionen in ihrem Tätigkeitsland zu den Hauptaufgaben zählt, sind die eben nicht neutral. Das können die gefahrlos sein, da sie kein Risiko tragen. Da sieht eine Quelle "KfW" schon anders aus. Die finanzieren, also tragen sie auch Risiken.  ...

Du hast scheinbar Deine Quelle nicht bis zum Ende gelesen, schade, denn dann hättest Du gesehen wie die "KfW" mit ihrem Disclaimer auf Abstand zu dieser Studie geht, um kein Risiko einzugehen und um keine Verantwortung bezüglich der inhaltlichen Aussagen zu übernehmen.

Siehe am Ende: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/K...t-2017.pdf

Disclaimer der KfW:
Dieses Papier gibt die Meinung der Autoren wieder und repräsentiert nicht notwendigerweise die Position der KfW. Alle von der KfW in der vorliegenden Publikation bereitgestellten Angaben und Informationen wurden von der KfW nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität übernimmt die KfW keine Gewähr. Die bereitgestellten Angaben und Informationen stellen keine individuelle Beratung im Hinblick auf eine Investitionsentscheidung oder in sonstiger rechtlicher oder steuerlicher Weise dar und können diese nicht ersetzen.

Deine Behauptung bezüglich dem Risiko ist also falsch. 

Beide übernehmen in diesem Stadium der Berichterstattung kein Risiko, folglich kannst Du auch nicht behaupten, Deine Quelle wäre besser und gewissenhafter, wenn Du sie nicht einmal formal prüfst. Das ist ebenfalls eine weitere Frage der Kompetenz.



Aber egal, wichtig ist zu sehen, dass Du jetzt voll hinter der KfW-Studie stehst mit deren positiven und negativen Einschätzungen anstatt Deinem ursprünglichen Posting.


LG. Gero
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