Atomkraftwerke in Marokko
#1
Atomkraft: Israel soll Marokko seine Expertise zur Verfügung stellen


Marokko könnte eine neue Nuklearmacht zur Energiegewinnung werden. Nachdem das Land mit dem von der IAEO unterstützten CNESTEN seine Kompetenz in der friedlichen Nutzung der Kernenergie unter Beweis gestellt hat, könnte es diesen Sektor mit der Hilfe Israels weiter ausbauen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen betreiben derzeit 32 Länder weltweit 443 Kernreaktoren zur Stromerzeugung. 13 von ihnen sind zu einem Viertel ihres Energiemixes auf Kernenergie angewiesen, während andere die Hälfte ihres Stromverbrauchs durch Kernenergie decken.

Marokko, das arm an Gas ist, das zur Stromerzeugung umgewandelt wird, hat in den letzten Jahren seine Energiequellen diversifiziert, um den Mangel an Kohlenwasserstoffen zu beheben, indem es sich für erneuerbare Energien entschieden hat, die sich jedoch als unzureichend erwiesen haben, um den Bedarf des Landes zu decken.

"Um seine Energiesouveränität zu stärken und die Kosten und Kohlenstoffemissionen zu senken, hat Marokko vor einigen Jahren beschlossen, seine Energieressourcen zu diversifizieren und den Bau von Kernreaktoren in Erwägung zu ziehen, um den Übergang zu einer grünen Wirtschaft zu beschleunigen. Das allererste Nationale Ausbildungszentrum für Nuklearwissenschaften und -technologien wurde 2021 in Marokko eröffnet, als Erweiterung des Nationalen Zentrums für Energie, Nuklearwissenschaften und -technologien (CNESTEN) in Maamora", sagte eine marokkanische Quelle gegenüber Israel Valley.

Und es könnte durchaus sein, dass Marokko sich an Israel wendet, um von dessen Erfahrung im Bereich der zivilen Nutzung der Kernenergie zu profitieren. Der jüdische Staat jedenfalls ist dafür und nicht nur mit Marokko, sondern mit allen Ländern, die das Abraham-Abkommen unterzeichnet haben.

"Wir hoffen, dass der neue Geist in unserer Region, wie er in den Abraham-Abkommen zum Ausdruck kommt, einen Weg für einen direkten und bedeutsamen Dialog innerhalb unserer Region darstellt, auch in den nuklearen Foren", erklärte seinerseits im September der Generaldirektor der israelischen Atomenergiekommission, Moshe Edri.

Israel "könnte Aspekte seiner Nukleartechnologie und seines nuklearen Wissens" mit den Unterzeichnerstaaten des Abraham-Abkommens teilen, sagte er.

Marokko wählt Israel für den Technologietransfer auch deshalb, weil sein historischer Partner Frankreich wegen der Wahrnehmung in Algerien zögert.

"Die Franzosen, die Champions der Atomkraft, wollen in diesem Bereich nicht wirklich kooperieren. Sie fürchten die Reaktion Algiers. Und vor allem wollen sie keine nukleare Proliferation", sagte ein israelischer Experte gegenüber Israel Valley. Dennoch hat Frankreich für sich selbst beschlossen, die Atomkraft zu entwickeln, und weltweit sind 55 Reaktoren im Bau.

Der Kolumnist und Experte für Technologietransfer, Daniel Rouach, sagte, dass er, seit er Vizepräsident der israelisch-marokkanischen Handelskammer in Tel Aviv und aktiv in den bi-nationalen Beziehungen ist, festgestellt habe, dass "manche Fragen niemals gestellt werden dürfen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Algerier alles, was über Marokko und seine Verteidigung geschrieben wird, genauestens unter die Lupe nehmen".

"Der Bereich der nuklearen Zusammenarbeit ist hochsensibel. Man spricht also kaum darüber! Seit einigen Wochen wird das Wort "nuklear" (zivil) von den Akteuren der binationalen Beziehungen endlich unmissverständlich ausgesprochen", sagte er.
MfG

Marco Wensauer
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#2
Hallo Marco,
Es sieht ja nicht so aus als solle Israel den Zuschlag bekommen

Am 12. 10. haben Marokko und Russland ein Abkommen ratifiziert, das eine Zusammenarbeit beider Länder in mindestens 14 Bereichen vorsieht, u.a. auch im Bereich der Nutzung friedlicher Kernenergie  sowie dem Bau von Kernkraftwerken.
Bevor Du Dein Kamel dem Schutz Allahs anvertraust, binde es gut fest.
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#3
(13.10.2022, 22:52)theomarrakchi schrieb: Hallo Marco,
Es sieht ja nicht so aus als solle Israel den Zuschlag bekommen

Am 12. 10. haben Marokko und Russland ein Abkommen ratifiziert, das eine Zusammenarbeit beider Länder in mindestens 14 Bereichen vorsieht, u.a. auch im Bereich der Nutzung friedlicher Kernenergie  sowie dem Bau von Kernkraftwerken.

Hallo, 
ein Atomkraft oder mehrere würden tatsächlich mehr Unabhängikeit schaffen bei Energieimporten. Davon mal abgesehen das ein Atomkraft relativ saubere Energie liefert, die Entsorgung der Brennstäbe und das Bauwerk am Ende seiner Laufzeit stellt bestimmt die ein oder andere Herausforderung dar. 

Marokkanische Fachkräfte in einem Atomkraftwerk, das ist ja ungefähr so als würde man eine Zündschnur anzünden und verwundert sein wenn es knallt. Die Wahrscheinlichkeit das mit einem Atomkraftwerk zu einem schweren Störfall kommt, ist bei der hiesigen einstellung zur Arbeit durchaus mehr als Wahrscheinlich. Es dürfte wohl für mehr Sicherheit sorgen wenn Marokko darauf verzichtet, man hat bereits Probleme mit dem Betrieb der Solaranlagen, selbst da kommt es häufig zu Ausfällen mangels Wartung oder falscher Wartung. Bei einem Atomkraftwerk auf "System D" zu setzen, würde wohl schwere Konsequenzen nach sich ziehen und das über einen sehr langen Zeitraum.
MfG

Marco Wensauer
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#4
(14.10.2022, 14:50)Marc99 schrieb:
(13.10.2022, 22:52)theomarrakchi schrieb: Hallo Marco,
Es sieht ja nicht so aus als solle Israel den Zuschlag bekommen

Am 12. 10. haben Marokko und Russland ein Abkommen ratifiziert, das eine Zusammenarbeit beider Länder in mindestens 14 Bereichen vorsieht, u.a. auch im Bereich der Nutzung friedlicher Kernenergie  sowie dem Bau von Kernkraftwerken.

Hallo, 
ein Atomkraft oder mehrere würden tatsächlich mehr Unabhängikeit schaffen bei Energieimporten. Davon mal abgesehen das ein Atomkraft relativ saubere Energie liefert, die Entsorgung der Brennstäbe und das Bauwerk am Ende seiner Laufzeit stellt bestimmt die ein oder andere Herausforderung dar. 

Marokkanische Fachkräfte in einem Atomkraftwerk, das ist ja ungefähr so als würde man eine Zündschnur anzünden und verwundert sein wenn es knallt. Die Wahrscheinlichkeit das mit einem Atomkraftwerk zu einem schweren Störfall kommt, ist bei der hiesigen einstellung zur Arbeit durchaus mehr als Wahrscheinlich. Es dürfte wohl für mehr Sicherheit sorgen wenn Marokko darauf verzichtet, man hat bereits Probleme mit dem Betrieb der Solaranlagen, selbst da kommt es häufig zu Ausfällen mangels Wartung oder falscher Wartung. Bei einem Atomkraftwerk auf "System D" zu setzen, würde wohl schwere Konsequenzen nach sich ziehen und das über einen sehr langen Zeitraum.


Genau DAS waren auch meine spontanen Bedenken, als ich den Artikel las. 
Wenn ich (technisch relativ erfahrungslos) mir allein schon die Elektrik in einigen Häusern anschaue
oder den Umgang mit den Butagas-Flaschen….

Steile Treppen auf‘s Dach ohne Geländer, oben niedrige Brüstungen

Wie sollen die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden?
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#5
(14.10.2022, 15:24)bulbulla schrieb: Wie sollen die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden?

Hallo, 
man gibt wie meist die Verantwortung an eine höhere Stelle ab. Inschallah wird nicht zur Katastrophe kommen.
MfG

Marco Wensauer
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