Marokko – In der Staatskassen fehlen 22,1 Mrd. MAD
#41
Marokko wird den IWF zur Stärkung seiner Devisenreserven in Anspruch nehmen.


Angesichts der Verschlechterung seiner außenwirtschaftlichen Position wird Marokko den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Unterstützung bitten, um seine Devisenreserven zu stärken, so Fitch Solutions.

Die Ratingagentur erklärte, dass die Devisenreserven Marokkos weiter sinken und zum ersten Mal seit 2013 unter die fünfmonatige Importdeckung fallen. Die Leistungsbilanz des Landes wird den Prognosen zufolge weiterhin unter Druck bleiben und 2022 ein Defizit von 5,4% des BIP und 2023 von 5,7% aufweisen, die größte Verschlechterung seit 2014.

Um seine Diagnose zu stellen, kündigte Fitch einen Rückgang der Phosphatpreise sowie eine Rezession in der Eurozone im Jahr 2023 an. Diese Faktoren würden die Exporte und die Überweisungen der im Ausland lebenden Marokkaner (MRE) belasten, so Fitch. Trotz einer gewissen Stabilität der Automobilnachfrage in der Eurozone erwartet die Studie, dass eine Rezession andere wichtige Exportsektoren wie die Textil- und Elektronikindustrie belasten wird.

Angesichts dieser Situation werde Marokko den IWF um Unterstützung bitten müssen, so die Agentur. "Wir glauben, dass dies Marokko dazu veranlassen wird, den IWF um Unterstützung zu bitten, um seine Devisenreserven zu stärken. Die Behörden könnten versuchen, die Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF oder eine vorsorgliche Liquiditätslinie (LPL) zu nutzen, ähnlich dem Programm, das im April 2020 in Anspruch genommen wurde", heißt es.
MfG

Marco Wensauer
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#42
Marokkanische Anwälte werden zur Kasse gebeten

Marokkanische Rechtsanwälte müssen künftig eine Vorauszahlung auf die Einkommens- oder Körperschaftssteuer für das laufende Geschäftsjahr beim Secrétaire-greffier an der Kasse des Gerichts für das Konto receveur der Steuerbehörde leisten. So steht es im Entwurf des Haushaltsgesetzes (Loi de finances, PLF) 2023.

Es handelt sich um einen Vorschuss in Höhe von 300 Dirham, der für jeden Fall vor den Gerichten erster Instanz, 400 Dirham für die Gerichte zweiter Instanz und 500 Dirham für jeden Fall vor dem Kassationsgericht zu zahlen ist.

Dieser Betrag muss bei der Registrierung einer Klageschrift, eines Antrags, einer Berufung oder bei der Registrierung einer Mandatierung oder eines Beistands in einem Fall vor den Gerichten des Königreichs hinterlegt werden, heißt es im PLF 2023, der am vergangenen Mittwoch von der Regierung verabschiedet wurde.

Die Regierung will mit dieser Maßnahme die Steuerflucht innerhalb dieser sozioprofessionellen Gruppe bekämpfen. Tatsächlich geben 95% der marokkanischen Anwälte nur 10.000 Dirham pro Jahr an.
MfG

Marco Wensauer
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#43
Marokko: Streik der Anwälte gegen die steuerlichen Maßnahmen des PLF 2023


Seit Dienstag stehen die marokkanischen Gerichte aufgrund eines Streiks der Anwälte still, die gegen die neuen, sie betreffenden Steuermaßnahmen im PLF 2023 protestieren.

Um "die Steuerbasis zu verbreitern", plant die Regierung neue Maßnahmen in Bezug auf die freien Berufe. So sollen Notare und Rechtsanwälte im PLF 2023 auf jede erbrachte Leistung eine Steuer zahlen müssen.

Genauer gesagt müssen die schwarzen Roben oder auch die Berufsgesellschaft der Rechtsanwälte unaufgefordert beim Sekretär-Greffier im Auftrag des Einnehmers der Steuerverwaltung an die Gerichtskasse einen Vorschuss zwischen 300 und 500 Dirham pro Akte und je nach Gerichtsbarkeit auf die IR (Einkommensteuer) oder die IS (Körperschaftssteuer) zahlen.

Diese Bestimmung ist nicht nach dem Gusto der Anwälte, die ihren Unmut sofort durch ein Sit-in vor verschiedenen Gerichten im Königreich zum Ausdruck brachten. Außerdem wurde von der Association des barreaux du Maroc (ABAM) seit Dienstag, dem 1. November, ein viertägiger Generalstreik ausgerufen. Diese Bewegungen wurden nach dem Scheitern der Gespräche mit den Regierungsvertretern initiiert, betont der Verband.

Den Anwälten zufolge "verletzt diese Reform das Recht der Rechtsuchenden auf Zugang zur Justiz und beeinträchtigt die Aufgaben und Vorrechte der Anwälte". Die Rechtsanwälte kritisieren auch das Fehlen eines "partizipativen" Ansatzes bei der Bearbeitung ihrer Fälle.
MfG

Marco Wensauer
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#44
Korruption in Marokko: König Mohammed VI. ist "unzufrieden".

König Mohammed VI. empfängt Mohamed Bachir Rachdi Der Vorsitzende der Nationalen Instanz für Rechtschaffenheit, Prävention und Bekämpfung der Korruption, Mohamed Bachir Rachdi, erklärte, dass König Mohammed VI. "unzufrieden" mit den alarmierenden Ausmaßen sei, die die Korruption im Königreich angenommen habe, trotz des geschaffenen rechtlichen Arsenals und der Bemühungen, den Kampf gegen dieses Phänomen zu verstärken. Als Gast in der Sendung "Hiwar Fil3omk" der Website Al3omk gab Mohamed Bachir Rachdi bekannt, dass Mohammed VI. die Bemühungen des Gremiums und der zuständigen Behörden zur Bekämpfung der Korruption unterstützt, aber von ihnen Ergebnisse erwartet. "Die internationale Gemeinschaft und alle nationalen und internationalen Institutionen stimmen darin überein, dass Korruption das größte Hindernis für die Entwicklung ist, da sie die Kräfte hemmt und es nicht allen ermöglicht, zur Entwicklung des Landes beizutragen und ihre Rechte auf faire Weise zu genießen...", sagte er. 

Der Vorsitzende der Nationalen Instanz für Rechtschaffenheit bestätigte, dass heute "die Kosten der Korruption hoch sind", sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, und dass es leider "keine ausreichende Antwort auf die legitimen Erwartungen der Bürger, der wirtschaftlichen und sozialen Akteure gibt". In Bezug auf die Aufdeckung von Korruptionsfällen und die Interventionsmechanismen der Instanz erklärte Rachdi, dass "die Aufdeckung durch die Beobachtung des erschwerten Zugangs zu Dienstleistungen und Rechten der Bürger sowie des Zugangs zum wirtschaftlichen Beitrag und zur Entwicklung von Möglichkeiten zur Schaffung von Wohlstand durch alle erfolgt".

Wenn wir uns die Analyse der wirtschaftlichen Situation des Landes anschauen, stellen wir fest, dass die Anzahl der Unternehmen und Wirtschaftsakteure, die mehr als 90 % des Transaktionsvolumens beitragen, sehr gering ist; weniger als 500 Wirtschaftsakteure machen 80 % bis 90 % des Transaktionsvolumens aus. Auf sozialer Ebene ist es offensichtlich, dass der Zugang der Bürger zu öffentlichen Leistungen nicht reibungslos verläuft, und sie stoßen auf Hindernisse und Schwierigkeiten beim Zugang zu den verfassungs- und gesetzlich garantierten Leistungen", entwickelt er.

Es gibt verschiedene Mechanismen, um das Ausmaß der Korruption zu messen, aber die gängigste ist die Feldforschung, betont Rachdi und weist darauf hin, dass das Gremium bereits eine Studie über in Marokko ansässige Bürger und Marokkaner im Ausland durchgeführt hat und die Studie über Unternehmen kurz vor der Fertigstellung steht. "Diese Studien werden dazu beitragen, das Wissen über die Situation der Korruption im Land zu vertiefen, und uns einen Überblick über die Erscheinungsformen und Bereiche der Korruption geben, die am stärksten betroffen sind", schloss er.
MfG

Marco Wensauer
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#45
Diese Sprüche kann man langsam in Kanon rückwärts singen. Sie sind seit Jahrzehnten bekannt.....und nichts hat sich geändert.
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#46
(05.06.2023, 15:51)Otto Droege schrieb: Diese Sprüche kann man langsam in Kanon rückwärts singen. Sie sind seit Jahrzehnten bekannt.....und nichts hat sich geändert.

Hallo, 
so kann man das nicht sagen, durch Covid haben sich die Ansprüche erhöht und die Dienstleistungen sind teuerer geworden durch die geringe Nachfrage. Die Preise sind aber stabil bis heute geblieben und im Allgemeinen ist ein Anstieg der Korruption in den letzten Jahren stark am steigen. 
Man merkt auch das Opferfest naht, die Polizisten wachsen nun wie Pilze aus dem Boden und stehen an jeder Ecke...
MfG

Marco Wensauer
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#47
(05.06.2023, 17:51)Marc99 schrieb:
(05.06.2023, 15:51)Otto Droege schrieb: Diese Sprüche kann man langsam in Kanon rückwärts singen. Sie sind seit Jahrzehnten bekannt.....und nichts hat sich geändert.

Hallo, 
so kann man das nicht sagen, durch Covid haben sich die Ansprüche erhöht und die Dienstleistungen sind teuerer geworden durch die geringe Nachfrage. Die Preise sind aber stabil bis heute geblieben und im Allgemeinen ist ein Anstieg der Korruption in den letzten Jahren stark am steigen. 
Man merkt auch das Opferfest naht, die Polizisten wachsen nun wie Pilze aus dem Boden und stehen an jeder Ecke...
Hallo,
das ist ja alles richtig, nur auch nichts Neues. Erstaunlich: dieses Thema, wichtig für die weitere Zukunft Marokkos, findet hier kaum Zuspruch, genauso wie in Marokko. Spricht man Marokkaner darauf an, erhält man nichtssagende Antworten wie "Korruption gibt es weltweit....,,blablabla". Stimmt:

https://www.transparency.org/en/cpi/2022

Nur, das Ausmaß der Korruption ist sehr unterschiedlich. Nordeuropäische Länder sind wesentlich geringer davon betroffen, islamische Länder schlagen den Negativrekord. Das Thema geht dann wohl ins Eingemachte.
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#48
(07.06.2023, 07:51)Otto Droege schrieb: Hallo,
das ist ja alles richtig, nur auch nichts Neues. Erstaunlich: dieses Thema, wichtig für die weitere Zukunft Marokkos, findet hier kaum Zuspruch, genauso wie in Marokko. Spricht man Marokkaner darauf an, erhält man nichtssagende Antworten wie "Korruption gibt es weltweit....,,blablabla". Stimmt:

https://www.transparency.org/en/cpi/2022

Nur, das Ausmaß der Korruption ist sehr unterschiedlich. Nordeuropäische Länder sind wesentlich geringer davon betroffen, islamische Länder schlagen den Negativrekord. Das Thema geht dann wohl ins Eingemachte.


Hallo,
wie viele Marokkaner wollen denn lieber heute als morgen das Land verlassen? Sagen wir mal 70%. Diese interessiert die Zukunft in Marokko nicht, da sie ihre Zukunft nicht in Marokko sehen. In den meisten europäischen Ländern gibt es gute Sozialsysteme, da ist es natürlich von Vorteil zu korrumpieren, weil es leichter ist, sich parasitär einzunisten. Deshalb wollen sie, dass es so ist wie in ihrem Herkunftsland.

Man darf nicht vergessen, in Marokko auch in anderen islamischen Ländern wird das gar nicht als Korruption wahrgenommen, sondern das gehört einfach zur Kultur. Man sieht auch sehr oft in Marokko Beamte herumlaufen, die eigentlich von ihrem Job keine Ahnung haben, die wissen nur, dass sie einen Bakschischanspruch haben. Ein Beamter ist hier noch zutiefst beleidigt, wenn man ihm seinen gerechten Lohn verweigert.

Beispiel Schule, laut Akhannouch können 23% der Schüler nach der Grundschule einfache Rechenaufgaben lösen, wenn man nach den Eltern geht, das sind 90% der Schüler Klassenbeste/r. Der Lehrer bekommt natürlich auch seine Aufmerksamkeit in der Schule, dass die jeweiligen Kinder gute Noten bekommen. Das ist einfach hier in der Kultur so, was ich bezahlen kann, das erkaufe ich mir.
Hier nennt man das Kulturgut und in anderen Ländern ist das einfach Korruption, wobei Korruption eigentlich etwas ist, was mit illegalen Handlungen in Verbindung gebracht wird. Wenn ich ein Haus bauen will und meine Pläne entsprechen den Richtlinien und Vorschriften, dann bekomme ich die Unterschrift auf der Baugenehmigung nur, wenn ich ein Bakschisch bezahle. Das ist eigentlich keine Korruption, sondern schlicht und einfach Erpressung. Die Zulassung für das Auto? Das gleiche Spiel, entweder man zahlt und bekommt sie sofort oder man sagt, gut dann nicht, dafür wartet man dann eine gute Woche bis man die provisorische Zulassung bekommt (WW). Das ist auch eine galante Methode und zieht sich durch alle Instanzen... Für die Baugenehmigung erst bezahlen für die Unterschrift... dann kommt der lokale Caid und will seinen Anteil, dafür dass er den Bau nicht stoppt und so weiter. Das ist alles Erpressung, wenn ich aber anders bauen möchte als geplant, ist das auch kein Problem, eine Zahlung an den Caid und die Augen werden zugedrückt, das wäre dann Korruption. Wie auch immer, im Prinzip geht es nur darum, ich habe ein Recht auf ein Bakschisch! Bakschisch bedeutet Gabe / Geschenk.

Auch die viel gerühmte Gastfreundschaft, die immer so gerne erwähnt wird, ist eigentlich eine gesellschaftliche Konvention, wo der Gastgeber am Ende eine Entlohnung erwartet, und zwar nicht irgendeine Entlohnung, sondern in einer Höhe, wo man von einem deutlichen Gewinn sprechen kann.  Darüber wird nicht gesprochen, das ist eine nicht optionelle gesellschaftliche Konvention, die Bestandteil der hiesigen Kultur ist. 

Was sich ändert sind die Ansprüche und damit auch die Höhe des Bakschisch, während vor Covid noch für 1000 Dirham an eine Person aus der Subsahra ein Aufenthaltsgenehmigung zugesprochen bekam, sind es mittlerweile 5000 Dirham geworden. Für Europäische Ausländer ist die Faustregel ein Monatseinkommen für die Carte Sejour und in Härtefällen gibt es 50% Nachlass. 

Marokko ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, vom Tellerwäscher zum Millionär und Prostitution ist offiziel in Marokko verboten, auf einer Kleinanzeigen Seite bewerben "Massagesalons, SPA's" ganz offiziel ihre Dienstleistungen untermalt mit sehr pikanten Bildern, mit Anschrift und Telefonnummer. Nichts ist unmöglich in Marokko, der Geldbeutel legt die Grenzen fest.
MfG

Marco Wensauer
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#49
"wie viele Marokkaner wollen denn lieber heute als morgen das Land verlassen? Sagen wir mal 70%. Diese interessiert die Zukunft in Marokko nicht, da sie ihre Zukunft nicht in Marokko sehen. In den meisten europäischen Ländern gibt es gute Sozialsysteme, da ist es natürlich von Vorteil zu korrumpieren, weil es leichter ist, sich parasitär einzunisten. Deshalb wollen sie, dass es so ist wie in ihrem Herkunftsland."

Hallo,
gewagte Hypothese. Wenn dem so ist, sollte man diese "Emigranten" gar nicht einreisen lassen. Hier wird ein Übermaß an Korruption nicht benötigt.

"Man darf nicht vergessen, in Marokko auch in anderen islamischen Ländern wird das gar nicht als Korruption wahrgenommen, sondern das gehört einfach zur Kultur."

Ebenso eine gewagte Hypothese. Falls Korruption zur "islamischen Kultur" gehört, müsste man hier diese Religion schlicht verbieten und ihre Gläubigen ausweisen.
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#50
(08.06.2023, 08:04)Otto Droege schrieb: Hallo,
gewagte Hypothese. Wenn dem so ist, sollte man diese "Emigranten" gar nicht einreisen lassen. Hier wird ein Übermaß an Korruption nicht benötigt.

"Man darf nicht vergessen, in Marokko auch in anderen islamischen Ländern wird das gar nicht als Korruption wahrgenommen, sondern das gehört einfach zur Kultur."

Ebenso eine gewagte Hypothese. Falls Korruption zur "islamischen Kultur" gehört, müsste man hier diese Religion schlicht verbieten und ihre Gläubigen ausweisen.

Hallo, 
das dürfte schwer zu differenzieren sein, welcher Migrant die Absicht hat sich parasitär einzunisten in die angebotenen Sozialsysteme auszunutzen. 

Zwischen Religion und Kultur ist ein grosser Unterschied! Beides muss ja nicht in Einklang stehen, siehe Marokko.... Religion ist das eine und die Kultur das andere völlig widersprüchlich zur Religion. 
Es gibt auch noch andere Beispiele aus anderen Ländern wo die Kultur und die Religion nicht zwingend im Einklang stehen.
MfG

Marco Wensauer
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#51
(08.06.2023, 10:47)Marc99 schrieb:
(08.06.2023, 08:04)Otto Droege schrieb: Hallo,
gewagte Hypothese. Wenn dem so ist, sollte man diese "Emigranten" gar nicht einreisen lassen. Hier wird ein Übermaß an Korruption nicht benötigt.

"Man darf nicht vergessen, in Marokko auch in anderen islamischen Ländern wird das gar nicht als Korruption wahrgenommen, sondern das gehört einfach zur Kultur."

Ebenso eine gewagte Hypothese. Falls Korruption zur "islamischen Kultur" gehört, müsste man hier diese Religion schlicht verbieten und ihre Gläubigen ausweisen.

Hallo, 
das dürfte schwer zu differenzieren sein, welcher Migrant die Absicht hat sich parasitär einzunisten in die angebotenen Sozialsysteme auszunutzen. 

Zwischen Religion und Kultur ist ein grosser Unterschied! Beides muss ja nicht in Einklang stehen, siehe Marokko.... Religion ist das eine und die Kultur das andere völlig widersprüchlich zur Religion. 
Es gibt auch noch andere Beispiele aus anderen Ländern wo die Kultur und die Religion nicht zwingend im Einklang stehen.

Da erfolgt Widerspruch. Alle bekannten Religionen sind zu definierten Zeiten, Regionen, Kulturen entstanden, Beispiele: Judentum, Christentum, Islam. Sie spiegeln folglich auch das Wissen, den Glauben, die Kultur der jeweiligen Situation mit ein. Danach haben die Religionen durch (teilweise) sehr unterschiedliche Auslegungen die Kulturen mitgeprägt.
Ein kleines Beispiel:
https://www.transparency.org/en/cpi/2022
Darin fällt auf, dass die weniger korrupten Länder fast alle eine christlich-protestantische Prägung haben im Gegensatz zu den hochkorrupten Ländern, die überwiegend katholisch, orthodox, islamisch geprägt sind. Woran könnte das liegen? Möglicherweise ist die Abschaffung der "Werkgerechtigkeit", also die Käuflichkeit des allmächtigen Gottes durch "gute" menschliche Werke durch Luther eine Begründung. Wenn schon der Allmächtige käuflich ist, kann es der Polizist an der nächsten Straßenecke auch sein...beide Seiten tun ein "gutes" Werk, der Polizist füllt seine Tasche, der Fahrer entgeht dem Strafzettel .... Big Grin
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#52
(08.06.2023, 17:45)Otto Droege schrieb: Da erfolgt Widerspruch. Alle bekannten Religionen sind zu definierten Zeiten, Regionen, Kulturen entstanden, Beispiele: Judentum, Christentum, Islam. Sie spiegeln folglich auch das Wissen, den Glauben, die Kultur der jeweiligen Situation mit ein. Danach haben die Religionen durch (teilweise) sehr unterschiedliche Auslegungen die Kulturen mitgeprägt.
Ein kleines Beispiel:
https://www.transparency.org/en/cpi/2022
Darin fällt auf, dass die weniger korrupten Länder fast alle eine christlich-protestantische Prägung haben im Gegensatz zu den hochkorrupten Ländern, die überwiegend katholisch, orthodox, islamisch geprägt sind. Woran könnte das liegen? Möglicherweise ist die Abschaffung der "Werkgerechtigkeit", also die Käuflichkeit des allmächtigen Gottes durch "gute" menschliche Werke durch Luther eine Begründung. Wenn schon der Allmächtige käuflich ist, kann es der Polizist an der nächsten Straßenecke auch sein...beide Seiten tun ein "gutes" Werk, der Polizist füllt seine Tasche, der Fahrer entgeht dem Strafzettel .... Big Grin

Hallo, 
alles den Religionen in die Schuhe zu schieben ist mir ein wenig zu einfach. Da spielen schon mehrere Faktoren eine Rolle, in diesen Ländern ist nur eine bestimmte Religion vorherschend sondern auch eine schlechtere Bildung und viele anderen Faktoren.
MfG

Marco Wensauer
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#53
(09.06.2023, 07:23)Marc99 schrieb:
(08.06.2023, 17:45)Otto Droege schrieb: Da erfolgt Widerspruch. Alle bekannten Religionen sind zu definierten Zeiten, Regionen, Kulturen entstanden, Beispiele: Judentum, Christentum, Islam. Sie spiegeln folglich auch das Wissen, den Glauben, die Kultur der jeweiligen Situation mit ein. Danach haben die Religionen durch (teilweise) sehr unterschiedliche Auslegungen die Kulturen mitgeprägt.
Ein kleines Beispiel:
https://www.transparency.org/en/cpi/2022
Darin fällt auf, dass die weniger korrupten Länder fast alle eine christlich-protestantische Prägung haben im Gegensatz zu den hochkorrupten Ländern, die überwiegend katholisch, orthodox, islamisch geprägt sind. Woran könnte das liegen? Möglicherweise ist die Abschaffung der "Werkgerechtigkeit", also die Käuflichkeit des allmächtigen Gottes durch "gute" menschliche Werke durch Luther eine Begründung. Wenn schon der Allmächtige käuflich ist, kann es der Polizist an der nächsten Straßenecke auch sein...beide Seiten tun ein "gutes" Werk, der Polizist füllt seine Tasche, der Fahrer entgeht dem Strafzettel .... Big Grin

Hallo, 
alles den Religionen in die Schuhe zu schieben ist mir ein wenig zu einfach. Da spielen schon mehrere Faktoren eine Rolle, in diesen Ländern ist nur eine bestimmte Religion vorherschend sondern auch eine schlechtere Bildung und viele anderen Faktoren.
Hallo,
nein, ich schiebe den Religionen (besser Konfessionen) nicht alles in die Schuhe. Es ist nur ein Versuch, den positiven/negativen Einfluss von Konfessionen auf politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche Entscheidungen zu definieren.
"schlechtere Bildung"? Richtig! Nur, wer/was hat die politischen Entscheider dazu gebracht, die Bildungssituation NICHT zu verbessern, und das seit Jahrhunderten? Könnte die Konfession da auch mitgewirkt haben? Eine bessere, religionsneutrale Bildung erhöht bekanntlich die Zweifel an den verkündeten konfessionellen Dogmen, was den religiösen und politischen Führern nicht Recht sein kann...und das auch seit Jahrhunderten.
Wer bringt die politischen Entscheider dazu, konfessionelle Dogmen zu staatlichen Gesetzen zu definieren? Ob ein Bürger während Ramadan in der Öffentlichkeit isst, Alkohol trinkt, Schweinefleisch verzehrt, vor/ausserehelichen GV betreibt. uvam.? Hat das der Gesetzgeber zu berücksichtigen? NEIN!!!
Es kommt folglich der Verdacht auf, dass religiöse und politische Führungen da zusammenarbeiten, um an der Macht zu bleiben.
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#54
Hallo Otto,

das was Du schreibst ist richtig.

In der Tat ist es den Führern in den islamischen Ländern (früher auch in anderen) ein wichtiges Anliegen, dass deren Untertanen nie erfahren, dass alle Götter immer nur menschliche Erfindungen waren und sind.


Ein Schelm ist wer böses dabei denkt. J





.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#55
Hallo,

„Religion ist Opium für das Volk.“

Karl Marx

ABER: Auch die Aufforderung: „Iqraa!“ = „Lerne, bilde dich!“
frei zitiert

Mich würde die genaue Textstelle im Koran interessieren.
Interessanter Ansatz

Und natürlich muss erst mal die Bedeutung von Bildung erkannt werden.
War hier im tiefen Süden in einer tollen! Buchhandlung.
Habe Interessantes erlebt.

Grüße an alle,
Maria
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#56
(10.06.2023, 08:52)Thomas Friedrich schrieb: Hallo Otto,

das was Du schreibst ist richtig.

In der Tat ist es den Führern in den islamischen Ländern (früher auch in anderen) ein wichtiges Anliegen, dass deren Untertanen nie erfahren, dass alle Götter immer nur menschliche Erfindungen waren und sind.


Ein Schelm ist wer böses dabei denkt. J





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Hallo Thomas,

das ist eine Glaubensfrage, die ich nicht beantworten kann.
Wichtiger wäre, wenn die Gläubigen einsehen würden, dass die "heiligen Schriften" reines Menschenwerk sind und nicht Wort für Wort von Gott eingegeben. Dann könnten sie sich auch kritisch damit befassen und die zeit/regionalbedingten Texte entsprechend bewerten.
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#57
Dazu haben sie viel zu viel Angst denn ihnen werden Höllenqualen angedroht wenn sie daran zweifeln.







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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#58
(10.06.2023, 20:31)Thomas Friedrich schrieb: Dazu haben sie viel zu viel Angst denn ihnen werden Höllenqualen angedroht wenn sie daran zweifeln.







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Genau das. Hölle und Paradies sind ein Paradebeispiel für zeit/regional menschliche Einbildung/Erfindung. Heutige Schreiber würden die wahrscheinlich völlig anders definieren, Zeiten ändern sich Wink . Das Absurdeste an diesen Drohungen/Versprechungen ist die völlige Unbeweisbarkeit dieser Aussagen. Wo sind denn nun Hölle und Paradies? Und schwupps! kommen die "Wunder" ins Spiel. Jesus läuft über den See Genezareth ohne zu ertrinken (daran habe ich schon als Konfirmand nicht geglaubt) und Mohamed reitet hoch zu Ross für eine Verhandlung mit Allah in den Himmel......Blödsinn im Quadrat! Leider ist der IQ vieler Menschen wohl doch recht limitiert.
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#59
Ich bitte euch dringend euren Standpunkt zu berichten, ohne die Gläubigen (jeder religiösen Richtung) zu diffamieren!
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#60
Ja Keela, es wird gerne "diffamieren" als Schutz vor Kritik genannt.
Es würde es aber nicht "diffamieren" sondern ganz normal "kritisieren" nennen.
In einigen Jahrzehnten wird man es sogar "Aufklären" nennen. Davon bin ich fest überzeugt.



Aber:

Wie nennt man denn das was die religiösen Führer (aller Religionen) den gutgläubigen Menschen antun (von Körperverstümmelungen bis hin zu ungesunden Einschränkungen und Verhaltensweisen im Leben) wenn es tatsächlich so ist, dass das alles nur menschliche Erfindungen sind um andere zu beherschen?

Ich denke, dass das weit aus schlimmer ist als Kritik zu üben!




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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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