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Was sagt Ihr zu diesem Vorhaben?
Die marokkanische Hauptstadt Rabat steht vor einer umfassenden städtebaulichen Transformation, die sie in den Kreis der bedeutendsten Weltmetropolen erheben soll. Der neue Stadtentwicklungsplan verfolgt das Ziel, den Ansprüchen der Einwohner und Besucher gerecht zu werden und die Stadt auf die Ausrichtung internationaler Großereignisse vorzubereiten.
Fatiha El Moudni, Präsidentin des Gemeinderats von Rabat, in einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Stadtentwicklungsplans, unterstrich, dass Rabat nicht nur die politische Hauptstadt Marokkos sei, sondern auch eine kulturelle und touristische Hochburg, die zunehmende Investitionen anziehe. Daher verdiene die Stadt den bestmöglichen Entwicklungsplan, um ihr Wachstum nachhaltig zu gestalten und ihr internationales Prestige zu festigen.
Im Zuge der aktuellen Großprojekte werde die wirtschaftliche Dynamik der Stadt gestärkt, insbesondere durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die nicht nur Rabat selbst, sondern auch die umliegenden Regionen positiv beeinflussen sollen.
Ein zentrales Element des Entwicklungsplans ist die Enteignung von Grundstücken im öffentlichen Interesse. Diese Maßnahme betrifft alle fünf Bezirke der Stadt und zielt darauf ab, Straßen zu erweitern, Verkehrsengpässe zu beseitigen und die Mobilität auf den Hauptverkehrsadern zu verbessern. Die Verabschiedung des Stadtentwicklungsplans erfolgt unter voller Einhaltung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen, Fatiha El Moudni. Damit soll sichergestellt werden, dass Rabat nachhaltig wächst und sich als moderne, weltoffene Metropole etabliert.
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Zitat:Was sagt Ihr zu diesem Vorhaben?
Das ist Makulatur auf einem morschen Kern!
Statt mit für Rabat absolut lächerlichen Begriffen wie "eine bedeutenste Weltmetropole" herumzuwerfen und Unsummen für teure Projekte wie ein Opernhaus, "Nobelrestaurants im höchsten Turm von Afrika", TGV, usw. auszugeben, die sich ohnehin 95% der marokkanischen Bevölkerung nicht leisten können, sollte lieber etwas genau für diese 95% der Menschen getan werden!
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Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
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(22.03.2025, 22:09)Maghribi schrieb: Was sagt Ihr zu diesem Vorhaben?
Hallo,
die Ambitionen in Marokko sind ja nicht neu, dieses Mal ist eine Stadt.... Tokio wird bald durch die Weltmetropole Rabat abgelöst, das wäre ebenso eine in Marokko realistische Überschrift.
Nun die Liste der Vorhaben in Marokko ist so lang, das diese nicht mal mehr von Wunschdenken übertroffen werden kann.
Vor einigen Wochen las ich doch glatt, Marokko drittgrösster Automobilhersteller der Welt nach China und Indien.
Letzte Woche... schon wieder ein unglaublicher Gasfund... ich kaufe mir morgen ein Rohr und ramme es in den Boden, dann brauche ich nie wieder meine Gasflasche zu tauschen.
Ja die elektrischen Busse in Marrakech, die seit 2016 dort fahren sollen, die Oberleitung wurde gebaut, zwei Hybridbusse angeschafft, die Infrastruktur umgebaut. Die Hybridbusse sind keinen Kilometer elektrisch gefahren, bis Heute ist die Oberleitung nicht ans Stromnetz angeschlossen worden. Bis heute fahren die uralten Dieselbusse durch die Stadt.
COP 2016, der erste Elektrische Pickup weltweit natürlich wer hats erfunden? Marokkaner natürlich, noch nie ist jemand auf die Idee gekommen Pickup mit Elektroantrieb zu bauen. Dieser Pickup sollte dann den Europäern das fürchten lehren und die Autobauer zum zittern bringen. Nur mal so am Rande, das selbe Fahrzeug wurde nochmals als Neu vorgestellt in Ägypten COP 2022.
Das Atomkraftwerk das gebaut wird, der Spatenstich wurde in der Presse in Scene gesetzt und man sich gefeiert bis zum Abwinken, letztendlich auch hier beim Spatenstich ist es geblieben.
2020 ein Marokkaner erfindet Casky, klebt man sich einfach auf den Helm und es verhindert 80% der Unfälle, es wird den Weltmarkt einschlagen und der nächste Marokkanische Klassenschlager, wer hats erfunden? Ein Marokkanisches Genie und die Ähnlichkeiten mit Systemen die es bereits vor 2010 gab und zu eCall führten sind natürlich rein zufällig. Schon mal ein Casky gesehen?
Seit 2020 ist der neue Busbahnhof in Marrakech zwar Fertig und theoretisch auch Einsatzbereit, nur hat man nachdem der Busbahnhof fertiggestellt wurde und kurz vor der Eröffnung festgestellt, das ein Busbahnhof ja auch Zufahrten braucht. Die vorhandene Infrastruktur war ja schon Jahre zuvor überlastet. So steht nun ein neuer Busbahnhof seit Jahren leer in Marrakech rum.
Die neue Automarke Neo in Marokko, die dann heimischen Markt einnehmen wird und man rechnet damit das es ein absoluter Exportschlager wird und man sich vor Aufträgen nicht retten kann. Natürlich auch an der Stelle alles 100% Marokko. Das es zufällig zu zahlreiche Baugleichheiten mit dem zuvor eingestellten Modell aus Tunesien Wallys Iris kommt, ist natürlich reiner Zufall.
Drei gigantische Batteriefabriken wurden angekündigt, Tesla, CATL uns so weiter werden in Marokko riesige Fabriken bauen, real wurde tatsächlich die CATL Fabrik, die steht aber nicht in Marokko, sondern wurde letztendlich in Ungarn gebaut. Die unglaublichen gigantischen Lithiumvorkommen in Marokko, waren dann doch nicht so unglaublich gigantisch.
Dann kommt ja noch das streng geheime Autoprojekt das Mercedes in den Ruin treiben soll, selbstverständlich auch 100% Marokko.
Immer wieder gibt es dann Meldungen von Funden von Seltenen Erden, nun ja in dem Ausmass wo die in Marokko gefunden werden, ist der Ausdruck Seltene Erden schon wieder Falsch. Praktisch gesehen braucht kein Marokkaner arbeiten, Abends sich die Schlappen abbürsten und schon ist man Millionär.
Ach ja das Tunnelprojekt. geschätzte Bauzeit 15 Jahre, die Machbarkeitsstudie wird in einigen Wochen, Monaten fertig sein und Pünktlich bis 2030 zur Weltmeisterschaft wird dann der Tunnel fertig sein. Seit über 40 Jahren, wird das Projekt laufend angepriesen....
Um es kurz zu machen, in Was ist Marokko nicht der Grösste?
MfG
Marco Wensauer
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(23.03.2025, 09:28)Thomas Friedrich schrieb: Zitat:Was sagt Ihr zu diesem Vorhaben?
Das ist Makulatur auf einem morschen Kern!
Statt mit für Rabat absolut lächerlichen Begriffen wie "eine bedeutenste Weltmetropole" herumzuwerfen und Unsummen für teure Projekte wie ein Opernhaus, "Nobelrestaurants im höchsten Turm von Afrika", TGV, usw. auszugeben, die sich ohnehin 95% der marokkanischen Bevölkerung nicht leisten können, sollte lieber etwas genau für diese 95% der Menschen getan werden!
Wenn ich die Massen von dicken Schlitten aus schwäbischer und bayerischer Produktion sehe, die täglich die Straßen von Rabat verstopfen, so scheint es doch eine Klientel zu geben, die sich kulturelle Angebote durchaus leisten könnte. Ich gerne gerne ins Musée Mohamed VI. Natürlich kann das nicht mit den großen Museen in Paris oder New York mithalten, aber manches ist wirklich sehenswert. Vor einiger Zeit gab es Frühwerke von Picasso zu sehen, aber auch interessante Werke einheimischer Künstler. Obwohl freitags der Eintritt für Ortsansässige kostenlos ist, herrscht dort gähnende Leere. Touristen kommen kaum nach Rabat um Picasso zu sehen, somit war das Museum eine teure Fehlinvestition.
Ins Theater gehe ich gelegentlich mit der Nichte meiner Frau, die immer wieder Freikarten über ihren Arbeitgeber ergattert. Von Jazz bis andalusische Musik war schon dabei. Auch hier fällt das geringe Interesse auf. Gut besucht sind allenfalls Folkloreveranstaltungen und eher flache Familienkomödien.
Rabat hat übrigens eine interessante und weitgehend einzigartige Architektur im Art-Déco-Stil aus den 1920er Jahren zu bieten. Für Interessierte kann ich das leider recht teure Buch "Rabat ville nouvelle" von Abderrahmane Chorfi empfehlen.
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(23.03.2025, 09:28)Thomas Friedrich schrieb: Zitat:Was sagt Ihr zu diesem Vorhaben?
Das ist Makulatur auf einem morschen Kern!
Statt mit für Rabat absolut lächerlichen Begriffen wie "eine bedeutenste Weltmetropole" herumzuwerfen und Unsummen für teure Projekte wie ein Opernhaus, "Nobelrestaurants im höchsten Turm von Afrika", TGV, usw. auszugeben, die sich ohnehin 95% der marokkanischen Bevölkerung nicht leisten können, sollte lieber etwas genau für diese 95% der Menschen getan werden!
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Sowohl die Modernisierung der Stadt als auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung sind unerlässlich. Die Frage, ob Städte weiterentwickelt und neue Monumente errichtet werden sollen, ist keine neue - sie wurde zu jeder Zeit gestellt.
Heute bewundern wir Bauwerke wie die Sacré-Cœur, den Kölner Dom und viele andere imposante Denkmäler, die einst entstanden sind. Doch schon damals gab es Stimmen, die forderten, statt großer Bauprojekte lieber in das Wohl der ärmeren Bevölkerung zu investieren. Letztlich bleibt es eine Frage der Perspektive. Fest steht jedoch: Beides ist notwendig.
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(23.03.2025, 23:35)Maghribi schrieb: Sowohl die Modernisierung der Stadt als auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung sind unerlässlich. Die Frage, ob Städte weiterentwickelt und neue Monumente errichtet werden sollen, ist keine neue - sie wurde zu jeder Zeit gestellt.
Hallo,
wir sind ja nach wie vor in Marokko, wo der Schein wichtiger ist als das Sein!
Man modernisiert Stadtteile aber nicht Städte! Wie in Marrakech auch geschehen, Rollrasen für Millionen verlegt und auf der anderen Seite wurden die Schlaglöcher immer tiefer weil das Geld fehlte diese zu reparieren. Diese Woche gab es in Marrakech einen Toten, das Schlagloch war so tief, der Mopedfahrer hat es übersehen brach sich das Genick. Die Anwohner haben es am Tag danach mit Beton aufgefüllt. Aber muss zugegeben, der Rollrasen macht was her.
Am späten Abend sieht man immer wieder die Grossen aus dem Hause Mercedes, BMW, Audi und so weiter, vor dem Geldautomaten stehen, es werden alle Karten durchprobiert ob da nicht noch irgendwo eine Handvoll Dirham drauf sind. Gleiches Spiel an der Tankstelle, der dicke BMW kommt, bitte für 50 oder 100 Dirham Diesel.
Es gibt viele Investitionen in Milliardenhöhe und das nicht in Dirham, die praktisch nur dem Prestige dienen und keinerlei Wirtschaftlichen Nutzen haben.
Modernisierung ist ja kein neues Thema, wird viel gesprochen was man alles könnte und noch mehr könnte, letztendlich bleibt es bei einer Umgestaltung und nicht bei einer Modernisierung.
Städte zu modernisieren wäre mehr als Notwendig, nur wer wirft den ersten Stein? Modernisierung würde ja schon bedeuten das man mit der Zeit geht. Hausanschluss Standart ist nach wie vor 16A, das war 1980 schon veraltet und 2025 wo sehr viele Haushalte mehrere Klimaanlagen haben sind 16A schon mehr als dürftig.
Modernisierung wäre ebenfalls das Materialkonzept zu überarbeiten, ach ja da könnten die Preise für die Bauten steigen, dann doch lieber Energieverschwenden wie vorher, so modern möchte man doch nicht sein.
Nun nur weil man Strassen verbreitert und es schön aussehen lassen möchte, bin ich nicht modern und von einer Modernisierung braucht man gar nicht zu sprechen. Prachtstrassen haben bereits die alten Römer angelegt.
Seit Jahren spricht man davon das Marokko der leuchtende Stern wird, was Elektroautos angeht und wegweisend für die Zukunft sein wird. Gibt es in Marokko überhaupt eine Ladesäule die über 40KW raus geht? Wo im rückständigen Europa schon die erste Gigawatt Ladestationen spriessen?
Dann reden wir doch mal von modernisieren, der Tourist der per Flugzeug einreist wird als erstes mit einer langen Warteschlange begrüsst. Wo der nette Beamte hinter dem Glas sitzt und fleissig noch alles in den Computer eintippt, Wo wohnen Sie, ihre Telefonnummer, welchen Flug hatten Sie? Dann kommt noch ganz traditionell der Stempel in den Reisepass, im Zeitalter der Digitalisierung. In so manchen Fällen dauert das Einreiseprozedere länger als der eigentliche Flug. Wenn besonders viele Flüge starten, wird es schon oftmals schwierig selbst wenn man als erster am Schalter steht noch seinen Flug zu kriegen, da die Sicherheitskontrolle und Passkontrolle und erneute Passkontrolle schon sehr zeitaufwendig ist.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es schon direkt zum lachen. Wer heute ein Online Zugang bei Maroc Telecom möchte, muss einen schriftlichen Antrag, persönlich in der Zweigstelle machen. Ja so war es Anfang der 90er auch in Europa... in Marokko ist es selbst 2025 noch Zeitgemäss einen schriftlichen Antrag zu stellen für einen Onlinezugang zum Kundenportal.
Es wird eine partiell eine Scheinwelt erschaffen um zu blenden, auf der anderen Seite wo der Tourist eher nicht hinkommt werden die Schlaglöcher immer tiefer. Von Instandhaltung oder Modernisierung keine Spur, den dafür ist kein Geld da.
Pracht und Prunkbauten in einem Atemzug mit Modernisierung zu sehen, ist vielleicht nicht der richtige Ansatz.
MfG
Marco Wensauer
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Zitat:Sowohl die Modernisierung der Stadt als auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung sind unerlässlich.
Genau so ist es!
Beides kann aber nicht durch nicht einhaltbare Versprechungen und Protzbauten geschehen.
@Maroc
Zitat:Hallo,
wir sind ja nach wie vor in Marokko, wo der Schein wichtiger ist als das Sein!
Ja, das ist aber nicht nur in Marokko sondern rund ums Mittelmeer, nördlich wie südlich, so.
Das mit den nicht eintretenden Versprechungen kann im südlichen Mittelmeergebiet auch religiöse Ursachen haben und solange die Religion als unkritisierbar gilt kann sich das nicht ändern.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
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Diese marokkanischen Märchenstunden sind ja hier im Forum hinlänglich bekannt. Der Lagerstättenkundler bekommt bein Lesen dieser Mitteilungen nur mehr Lachanfälle. Ganz Marokko ist voll von Erdöl/gas Lagerstätten, in den Gebirgen liegen Edel/Bunt/Leicht/seltene Metallerze in Hülle und Fülle vor...die "riesige" Goldlagerstätte von Akka ist geradezu ein Musterbeispiel. Kritische Hinweise/Bemerkungen von ausländischen Fachleuten werden beiseite geschoben.
Wir werden daran nichts ändern, nur der "allwissende, allmächtige"Allah" könnte das. Der will nun gerade nicht....
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(24.03.2025, 10:01)Marc99 schrieb: Dann reden wir doch mal von modernisieren, der Tourist der per Flugzeug einreist wird als erstes mit einer langen Warteschlange begrüsst. Wo der nette Beamte hinter dem Glas sitzt und fleissig noch alles in den Computer eintippt, Wo wohnen Sie, ihre Telefonnummer, welchen Flug hatten Sie? Dann kommt noch ganz traditionell der Stempel in den Reisepass, im Zeitalter der Digitalisierung. In so manchen Fällen dauert das Einreiseprozedere länger als der eigentliche Flug. Wenn besonders viele Flüge starten, wird es schon oftmals schwierig selbst wenn man als erster am Schalter steht noch seinen Flug zu kriegen, da die Sicherheitskontrolle und Passkontrolle und erneute Passkontrolle schon sehr zeitaufwendig ist.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es schon direkt zum lachen. Wer heute ein Online Zugang bei Maroc Telecom möchte, muss einen schriftlichen Antrag, persönlich in der Zweigstelle machen. Ja so war es Anfang der 90er auch in Europa... in Marokko ist es selbst 2025 noch Zeitgemäss einen schriftlichen Antrag zu stellen für einen Onlinezugang zum Kundenportal. Was die Digitaliserung angeht, ist Europa leider auch nicht besser. Ein paar Beispiele:
1. Vor zwei Wochen brauchte ich nach der Einreise aus Marokko 45 Minuten am Pariser Flughafen für die Passkontrolle. Dort haben sie zwar schöne elektronische Schleusen, doch die konnten bei jedem zweiten Passagier das Gesicht nicht erkennen. So auch bei mir, also wieder hinten anstellen an der manuellen Kontrolle, die mit einem (!) Polizisten besetzt war.
2. Schon mal in Berlin einen neuen Reisepass beantragt? Da kann man zwar online einen Termin vereinbaren, was nur leider nichts nutzt, wenn sämtliche Termine Wochen im Voraus ausgebucht sind. Nach dem Termin dann noch mal 8 Wochen warten, bis der Pass abholbereit ist. In Marokko gibt es den biometrischen Pass in maximal 2 Wochen.
3. In Deutschland einen Auszug aus dem Grundbuch anfordern funktioniert so: Antragsformular online ausfüllen, ausdrucken, unterschreiben und per Schneckenpost ans Grundbuchamt schicken oder dort abgeben. Natürlich muss man das zuständige Amt erst einmal heraussuchen. Dann kommt nach 2 Wochen der Auszug. In Marokko gibt es eine zentrale Website, auf der man sich anmeldet, die Verifizierung erfolgt per SMS. Nach wenigen Tagen hat man den Auszug als elektronisch signiertes PDF-File in der Mailbox.
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Modernisierungen erfordern immer Opfer, egal in welchem Land. Wir brauchen nicht weit zu gehen. Denkt bitte an Garzweiler 2. Da sind zig Dörfer dem Erdboden gleich gemacht worden. .. https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohl...arzweiler/
Solange die Menschen abgefunden werden, ist es so. Und soweit ich lese, geht keiner leer aus!
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(26.03.2025, 22:29)Mike schrieb: Was die Digitaliserung angeht, ist Europa leider auch nicht besser. Ein paar Beispiele:
1. Vor zwei Wochen brauchte ich nach der Einreise aus Marokko 45 Minuten am Pariser Flughafen für die Passkontrolle. Dort haben sie zwar schöne elektronische Schleusen, doch die konnten bei jedem zweiten Passagier das Gesicht nicht erkennen. So auch bei mir, also wieder hinten anstellen an der manuellen Kontrolle, die mit einem (!) Polizisten besetzt war.
2. Schon mal in Berlin einen neuen Reisepass beantragt? Da kann man zwar online einen Termin vereinbaren, was nur leider nichts nutzt, wenn sämtliche Termine Wochen im Voraus ausgebucht sind. Nach dem Termin dann noch mal 8 Wochen warten, bis der Pass abholbereit ist. In Marokko gibt es den biometrischen Pass in maximal 2 Wochen.
3. In Deutschland einen Auszug aus dem Grundbuch anfordern funktioniert so: Antragsformular online ausfüllen, ausdrucken, unterschreiben und per Schneckenpost ans Grundbuchamt schicken oder dort abgeben. Natürlich muss man das zuständige Amt erst einmal heraussuchen. Dann kommt nach 2 Wochen der Auszug. In Marokko gibt es eine zentrale Website, auf der man sich anmeldet, die Verifizierung erfolgt per SMS. Nach wenigen Tagen hat man den Auszug als elektronisch signiertes PDF-File in der Mailbox.
Hallo,
in Deutschland und in Europa ist man sich der Defizite durchaus bewusst.
Ja ich habe schon mal einen Ausfall der Scanner in Spanien erlebt, war aber halb so schlimm. Die Passkontrolle hat 30 Minuten gedauert, also allem in einem erträglichen Rahmen.
Berlin? Da fällt mir nur folgendes Zitat ein "Berlin kann ohne Bayerische Millionen keinen Flughafen bauen und mit Bayrischen Millionen auch nicht." Berlin ist sich aber seine Defizite bewusst.
Grundbucheinträge stimmt so nicht, kommt darauf wo man wohnt, das gibt es teilweise auch Digital, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Dennoch ist der Unterschied gross, in Deutschland und in der EU kennt man die Defizite und die langsamen Mühlen des EU-Rechts mahlen noch langsamer auf Staatenebene. Das ist leider sehr bedauerlich.
Das die Digitalisierung schneller in Marokko voranschreitet, liegt alleine in dem Vorteil das alles Zentral von Rabat aus gesteuert wird, in Europa speziell in Deutschland haben wir Land, Bund, EU und das verkompliziert leider alles und das noch dazu unnötig.
Der gravierende Unterschied ist, in Marokko ist man sich seiner Defizite nicht mal bewusst und man hört gar nicht auf im sich Selbstbeweihräuchern. Man klebt wo man nur kann ein Etikett drauf wir die Marokkaner haben es erfunden. Bestes Beispiel NEO, ein eigenstelltes Modell in Tunesien gekauft und die Fertigungsanlagen nach Marokko gebracht und schon ist eine 100% Marokkanische Eigenentwicklung, anfangs wurde sogar noch behauptet das alles in Marokko hergestellt wird.
Es werden hier utopische Bauvorhaben, wer in Marokko alles investieren wird, was alles gebaut wird. Hier kann man nicht mal eine Zusammenfassung schreiben, weil das würde nicht nur Bücher sondern Bibliotheken füllen die Projekte der letzte 15 Jahre. Medienwirksam Inszenierungen auf Lokaler Ebene und meistens kommt nichts mehr nach.
MfG
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Hallo Maghribi,
Braunkohleabbau hat nicht unbedingt etwas mit Modernisierung zu tun. Kohle zählt eher zu den "altmodischen" Energieträgern.
@all
Natürlich gibt es manchmal Dinge, die in Marokko besser funktionieren als in Deutschland, aber das ist eben nicht die Mehrheit der Dinge, und vor allem ist es so, wie Marco schreibt: In Europa sind sich die meisten Menschen der Fehler bewusst und kritikfähig, wodurch Verbesserungen eintreten können. Und genau das ist in Marokko leider oftmals nicht der Fall. Je totalitärer ein Staat ist, desto größer ist das Selbstlob der Herrschenden. In den letzten Wochen habe ich mich wieder einmal etwas mehr mit Burkina Faso befasst, also einem der Länder, die ziemlich weit unten angesiedelt sind, was die Entwicklung betrifft. Die öffentlichen Auftritte des Herrschers, Ibrahim Traoré, werden aber stets so inszeniert, als ob er einer der wichtigsten und erfolgreichsten Politiker der Welt sei und Burkina Faso sich dank ihm in einem raketenhaften Aufschwung befinden würde und bald Mitglied der G7 würde.
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Thomas
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Wir unterhalten uns augenscheinlich mit unterschiedlichen Marokkanern. Die, mit denen ich spreche, sind sich der Schwächen und der öffentlichen Erhöhung in den Medien durchaus bewusst - und kommunizieren das auch. Und zwar durchweg alle mit denen ich mich unterhalte. Sie schauen sehr realistisch auf ihren Staat.
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Hallo Keela,
ich schließe daraus, dass es nicht gerade weniger Marokkaner gibt, die die "staatliche Werbemaschenerie" eher als unrealistisch und kritisch sehen.
Ist dem so?
Das entspricht dann auch meinen Erfahrungen.
Anders ist es aber, wie ich schon schrieb, bei der Eigenkritik.
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Moin Thomas
Ob es weniger oder mehr sind, weiß ich gar nicht. Vielleicht traut man sich mittlerweile einfach zu sagen was man denkt. Unter Hassan II wurde ich schon ängstlich angeschaut, wenn ich nur das Wort "König" in den Mund genommen habe. Da eine relative Sicherheit zu erlangen nun deutlich freier zu reden, hat verständlicherweise etliche Jahre gedauert.
Aber alles nur Beobachtung und Spekulation meinerseits.
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KeelaMoin Thomas
Ob es weniger oder mehr sind, weiß ich gar nicht. Vielleicht traut man sich mittlerweile einfach zu sagen was man denkt. Unter Hassan II wurde ich schon ängstlich angeschaut, wenn ich nur das Wort "König" in den Mund genommen habe. Da eine relative Sicherheit zu erlangen nun deutlich freier zu reden, hat verständlicherweise etliche Jahre gedauert. Aber alles nur Beobachtung und Spekulation meinerseits
[/quote]
Ist zwar kein Beitrag zum Thema, aber passend zu Deiner Anmerkung. Evtl. kennst Du den marokkanischen Spruch: "Früher hatten wir Angst vor dem König, heute haben wir Angst um den König"
korrigiert!
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Dein Spruch ist etwas klein geraten.
Hier ist er etwas größer:
"Früher hatten wir Angst vor dem König, heute haben wir Angst um den König."
Ja, der König ist (meiner Meinung nach) Garant für Stabilität!
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Maghribi,
nein, den Spruch kannte ich nicht. Danke dafür.
Thomas,
das sehe ich auch so.
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(23.03.2025, 09:28)Thomas Friedrich schrieb: Das ist Makulatur auf einem morschen Kern!
Statt mit für Rabat absolut lächerlichen Begriffen wie "eine bedeutenste Weltmetropole" herumzuwerfen und Unsummen für teure Projekte wie ein Opernhaus, "Nobelrestaurants im höchsten Turm von Afrika", TGV, usw. auszugeben, die sich ohnehin 95% der marokkanischen Bevölkerung nicht leisten können, sollte lieber etwas genau für diese 95% der Menschen getan werden!
Wenn ärmeren Menschen es besser geht, profitieren die ganz oben nicht. Lieber Touristen ins Land holen, die das Geld bringen. Das kennt man doch.
Aber ja, ich gebe dir 100 Prozent recht.
فَاغْتَنِمْ وَقْتَكَ فِيْهَا قَبْلَ مَا فِيْهَا يَفُوْت
قُلْ بِخَيْرٍ تَجْتَنِيْهِ اَوْ تَحَلَّى بِالسُّكُوْت
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