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15.09.2022, 21:52
Reisevorbereitung – PCR-Test
Reisen ist leider nicht mehr ganz so unproblematisch, wie noch vor einiger Zeit...
Trotzdem steht unsere Entscheidung schnell fest, endlich wieder nach Marokko zu fahren, als wir hören, dass es von Berlin Direktflüge nach Marrakech gibt.
Einreisebedingungen sind entweder ein nicht länger als vier Monate zurückliegender Impfnachweis oder ein PCR-Test, bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden.
Wir entscheiden uns für letzteres, kontaktieren ein Testzentrum des DRK in unserem Wohnort Meißen und erfahren, dass man bei dort abgegebenen Proben innerhalb von 12 bis max. 24 Stunden ein Ergebnis erhält. Also müssen wir am Freitag, den 9. September um 10 Uhr den Test machen lassen, um den Nachweis spätestens Samstagmittag zu bekommen. Zeit genug, um im Fall eines positiven Ergebnisses wenigstens noch den Mietwagen stornieren zu können.
Vorfreude auf Reisen wird schwer gemacht, ungeduldig warten wir den Samstag auf eine aussagekräftige Mail. Die Hotline vom DRK ist hilflos, die vom Labor nicht erreichbar. Erst durch mühevolle und zahlreiche Telefonate gelingt es, auf Umwegen doch bis zum Labor vorzudringen. Hier erkennt man unsere Not, teilt uns mit, dass das vom DRK genannte Zeitfenster eine Falschaussage war. Durch hartnäckigen Einsatz erhalten wir am späten Samstagnachmittag das erlösende Ergebnis. Erst jetzt haben wir Lust, unsere Koffer zu packen.
Am Rande: wir erhielten unser offiziell 72 Stunden gültiges Testergebnis per Mail 101 Stunden nach Abgabe der Probe!
Wir haben das DRK um Stellungnahme gebeten, der zuständige Kreisverband reagiert bislang mit Schweigen.
Im Flughafen Berlin-Brandenburg rutschen wir Sonntag früh ohne Schlangestehen durch alle Kontrollen, lediglich beim Boarding verzögert sich der Abflug um fast 50 Minuten. Vom Piloten werden wir später informiert, dass die Flughafenmitarbeiter so lange gebraucht haben, um einen Rollstuhl für einen gehbehinderten Passagier zu organisieren, der das Flugzeug nicht anders verlassen konnte
Einreise in Marokko, Übernahme des Mietwagens und Fahrt zum vorgebuchten Quartier am Stadtrand von Marrakech laufen fast routinemäßig ab. Der Regen und ein fernes Gewitter, das wir beim Abendessen beobachten, sorgen für etwas Erfrischung.
Marokko - wir sind wieder da und voller Vorfreude auf neue Entdeckungen!
Demnächst berichten wir weiter.
Barbara & Andreas
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Danke für euren Bericht! Ich wünsche euch eine wundervolle Zeit dort.
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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(15.09.2022, 21:52)marokko erfahren schrieb: Reisevorbereitung – PCR-Test
Reisen ist leider nicht mehr ganz so unproblematisch, wie noch vor einiger Zeit...
Trotzdem steht unsere Entscheidung schnell fest, endlich wieder nach Marokko zu fahren, als wir hören, dass es von Berlin Direktflüge nach Marrakech gibt.
Einreisebedingungen sind entweder ein nicht länger als vier Monate zurückliegender Impfnachweis oder ein PCR-Test, bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden.
Wir entscheiden uns für letzteres, kontaktieren ein Testzentrum des DRK in unserem Wohnort Meißen und erfahren, dass man bei dort abgegebenen Proben innerhalb von 12 bis max. 24 Stunden ein Ergebnis erhält. Also müssen wir am Freitag, den 9. September um 10 Uhr den Test machen lassen, um den Nachweis spätestens Samstagmittag zu bekommen. Zeit genug, um im Fall eines positiven Ergebnisses wenigstens noch den Mietwagen stornieren zu können.
Vorfreude auf Reisen wird schwer gemacht, ungeduldig warten wir den Samstag auf eine aussagekräftige Mail. Die Hotline vom DRK ist hilflos, die vom Labor nicht erreichbar. Erst durch mühevolle und zahlreiche Telefonate gelingt es, auf Umwegen doch bis zum Labor vorzudringen. Hier erkennt man unsere Not, teilt uns mit, dass das vom DRK genannte Zeitfenster eine Falschaussage war. Durch hartnäckigen Einsatz erhalten wir am späten Samstagnachmittag das erlösende Ergebnis. Erst jetzt haben wir Lust, unsere Koffer zu packen.
Am Rande: wir erhielten unser offiziell 72 Stunden gültiges Testergebnis per Mail 101 Stunden nach Abgabe der Probe!
Wir haben das DRK um Stellungnahme gebeten, der zuständige Kreisverband reagiert bislang mit Schweigen.
Im Flughafen Berlin-Brandenburg rutschen wir Sonntag früh ohne Schlangestehen durch alle Kontrollen, lediglich beim Boarding verzögert sich der Abflug um fast 50 Minuten. Vom Piloten werden wir später informiert, dass die Flughafenmitarbeiter so lange gebraucht haben, um einen Rollstuhl für einen gehbehinderten Passagier zu organisieren, der das Flugzeug nicht anders verlassen konnte
Einreise in Marokko, Übernahme des Mietwagens und Fahrt zum vorgebuchten Quartier am Stadtrand von Marrakech laufen fast routinemäßig ab. Der Regen und ein fernes Gewitter, das wir beim Abendessen beobachten, sorgen für etwas Erfrischung.
Marokko - wir sind wieder da und voller Vorfreude auf neue Entdeckungen!
Demnächst berichten wir weiter.
Vielen Dank
und lasst euch durch die Erfahrungen vor der Reise nicht entmutigen. Diese Teststelle hat nicht professionell gehandelt, das wusstest ihr vorher halt nicht. Das nächste Mal sucht ihr eine andere.
Hier gibt es mehrere sehr verlässliche.
Und die 50‘ Wartezeit vor Einstieg „entschleunigten“ vllt. Auch bereitet das auf die ZEIT und den Umgang damit in Marokko vor.
„Zeit spielt keine Rolle“….
bzw. dort ticken die Uhren anders.
Ich wünsche euch tolle Erfahrungen & freue mich auf eure Fortsetzungen.
Persönlich konnte ich wg. Krankheit wieder nicht reisen - seit Corona.
Tant pis!!
Nun freue ich mich auf‘s nächste Jahr. Inshallah.
Würdet ihr bitte die Info zu den Direktflügen ab B hier reinstellen? Danke sehr
Gruß,
bulbulla
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Tamesloth
Diesen Ort, im Süd-Osten von Marrakesch gelegen, haben wir vom letzten Besuch als sehr angenehm in Erinnerung.
Damals pulsierte Leben in den Gassen, es war Markttag. Heute genießen wir einen ruhigen Ort, der bekannt ist durch hervorragende Handwerker, die ihr Wissen von Generation zu Generation weitergegeben haben.
Uns zieht aber mehr die architektonische Schönheit einer prächtigen Zaouïa an. Hier gründete Moulay Abdellah Ben Hussein im Jahr 1520 eine Sufi-Glaubensschule, die den Ort überragt.
Wir umrunden das faszinierende Bauwerk, als plötzlich ein Mann in einem Torbogen auftaucht und uns freundlich hinein winkt. Begeistert folgen wir dieser Aufforderung, stehen in einem gepflegten Innenhof. Unsere Freude steckt den Mann an, der uns auffordert, den von ihm bewohnten Teil der Zaouïa zu besichtigen. In einer Mischung aus deutsch und französisch erfahren wir, dass er einer der Nachfahren des Gründers der Zaouïa ist, von ihm immer ehrfurchtsvoll als "mein großer Vater" benannt.
Bereits in der ersten Etage lässt der geräumige Innenhof mit den kunstvoll verzierten Türen und liebevollen Details an den Wänden die Pracht von damals erahnen. Überwältigt erreichen wir die zweite Etage mit Mosaikfußboden. Moulay öffnet zunächst eine Tür, zum ehemaligen Frauengenachn. Leuchtend bunte Teppiche, geschnitzte Truhen und Stühle verströmen eine wohnliche Atmosphäre. Lächelnd werden wir auf die Schmuckverstecke der Frauen aufmerksam gemacht, kleine Klappen sind in den Fenstersturz integriert. Den Tee bekommen wir in der ehemaligen Medersa (Schule) serviert, in der damals der Caïd Streit geschlichtet und mit dem Ältestenrat diskutiert hat. Auch die drei marokkanischen Könige haben hier bereits gesessen, es gibt sogar noch ein verschlossenes Gemach nur für den König.
Im Raum selber kann man auf Entdeckungsreise gehen. Offensichtlich haben Besucher aus aller Welt hier ihre Geschenke abgegeben, die in bunter Reihe auf Regalen und Kommoden ihren Ehrenplatz gefunden haben.
Von der Dachterrasse können wir noch in weitere schöne Innenhöfe blicken, bewohnt von anderen Familienangehörigen Moulays.
Tief beeindruckt von diesen überraschenden Erlebnissen verabschieden wir uns.
Barbara & Andreas
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(18.09.2022, 17:24)marokko erfahren schrieb: Tamesloth
Diesen Ort, im Süd-Osten von Marrakesch gelegen, haben wir vom letzten Besuch als sehr angenehm in Erinnerung.
Damals pulsierte Leben in den Gassen, es war Markttag. Heute genießen wir einen ruhigen Ort, der bekannt ist durch hervorragende Handwerker, die ihr Wissen von Generation zu Generation weitergegeben haben.
...
Wunderbar.
Welch Schönheit allein aus dem Foto spricht!
Gute Reise!
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Musikalischer Kulturaustausch
Als Brahim uns erzählt, dass genau in der Zeit, die wir für Taroudant eingeplant haben, ein Musikevent stattfindet, sind wir sofort Feuer und Flamme. Am zeitigen Nachmittag fahren wir mit ihm zur Fondation Amouri M'barek, einer Stiftung, die zu Ehren des vor 7 Jahren verstorbenen Musikers Amouri gegründet wurde.
Das Haus, knapp 15 km außerhalb von Taroudant, gehört Zora Tanirt, seiner Witwe. Sie selbst ist eine leidenschaftliche und in Marokko gut bekannte Sängerin und pflegt hier einen Künstler-Treffpunkt.
Als wir ankommen, sind die Musiker bereits eingetroffen, stimmen ihre Instrumente. Es sind Amerikaner aus Kalifornien, die unter Leitung von Fattah Abbou, einem marokkanischen Musiker die Aza-Band gegründet und traditionelle Amazigh-Musik erlernt haben. Ribab, Lutar, Gembri und Trommeln als typische Instrumente sind im Einsatz, ergänzt durch ein Banjo. Mit Leidenschaft und der größten Selbstverständlichkeit spielen sie die Instrumente, die oft ungewohnten Rhythmen sind ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Viele von ihnen können nach eigenen Angaben außer den erlernten Liedtexten das Tamazight nicht sprechen, haben sich die Übersetzung auf ihre Textblätter geschrieben.
Es ist kein öffentliches Konzert, Ehrengäste sind aber zahlreich geladen, fast nur Männer. Keinen lässt die Musik unberührt. Rwayys, die traditionelle Musikkunst im Süden Marokkos ist vergleichbar mit der Bekanntheit deutscher Volkslieder. So sind Texte bekannt, wir beobachten, wie immer mehr Gäste mitsingen, im Rhythmus klatschen, anfangen zu tanzen.
Musik macht hungrig, dienstbare Geister haben in einem Nebengebäude 10 große Tajine vorbereitet - in der spartanisch eingerichteten Küche herrscht eine unbeschreibliche Hitze. Die Musikinstrumente wandern an die Seite, kleine runde Tische werden verteilt, an denen sich immer 6 Personen auf Sitzkissen niederlassen. Während die Waschschüssel herumgereicht wird, verteilt ein Helfer Gläser, Getränke und Brot auf den Tischen. Plötzlich steht überall eine dampfende Tajine auf den Tischen, es wird still im Raum, reichlich 40 Personen genießen das Essen. Ein besseres Lob an die Köche, als leer gegessen Schüsseln kann es kaum geben. Aber sie bringen zu allem Überfluss noch reichlich gefüllte Obstschalen herein. Nach der Mahlzeit werden ganz einfach die Tische mit allen Resten herausgetragen und schon ist der Raum wieder frei für die Musiker.
Nun gesellen sich weitere Musiker hinzu, Moderne und Tradition mischen sich, völlig ungezwungen greift jeder, den es nicht mehr am Platz hält nach einer Trommel. Als ein Musiker eine Geschichte mit gesungenen Refrain darbietet, er spielt die Gembri, beginnen ein Marokkaner mit dem Ahwach-Tanz und lockt sofort weitere Tänzer in die Kreismitte. Immer mehr Zuhörer gesellen sich dazu, jeder zeigt die Bewegungen, die ihm liegen, ein Kulturübergreifender Tanz entsteht.
Erschöpft aber mit leuchtenden Augen packen die Musiker ihre Instrumente ein, wollen am Abend noch nach Agadir reisen. Aber sie haben die Rechnung ohne ihren Fahrer gemacht. Der bekommt ein Instrument in die Hände, sofort sitzen weitere Spieler neben ihm, seelenruhig musizieren sie im Aufbruchstrubel weiter....
Wir unterhalten uns bei einem in fantastischen Orangetönen leuchtenden Abendhimmel noch bei einem Abschiedstee mit Zora und fahren dann reich gefüllt mit wunderbaren Klängen und Erlebnissen nach Taroudant zurück.
Barbara & Andreas
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Sehr schönes und aussagekräftiges Foto!
War sicher toll dort zu sein!
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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Wunderbarer Bericht.
Da wären wir gerne dabei gewesen. Tolle Atmosphäre!
Danke
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kleine Rechenaufgabe - Treffen in der Mitte des Nichts
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Marokko in irgendeinem kleinen Cafe Menschen, die sich kennen treffen ohne miteinander verabredet zu sein?
Ist uns dieser Tage passiert.
Treffen mit Muriel & Mohamed von TourSerail
Lösungsansätze:
Sie müssen genau zur gleichen Zeit Lust auf eine Pause haben.
In Marokko gibt es zehntausende -oder gar hunderttausende?- Cafe- und Teestuben.
Wer hilft bei der Berechnung?
Barbara & Andreas
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Hallo Andreas,
Zitat:Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Marokko in irgendeinem kleinen Cafe Menschen, die sich kennen treffen ohne miteinander verabredet zu sein?
Trotz dass diese Wahrscheinlichkeit theoretisch sehr gering ist, ist sie in Marokko nicht gering, denn Marokko ist sogesehen "ein Dorf".
Übertrieben ausgedrückt:
Fast jeder kennt jeden oder zumindst kennt jeder einen der einen kennt der Dich oder Deine Nachbarn kennt.
So begegnen sich Reisende bei ihrer dreiwöchigen Urlaubsreise oft mehrfach und das Hunderte Kilometer von einander getrennt.
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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Hallo,
ich sehe das viel romantischer:
Das sollte einfach so sein - Kismet / Baraka.
Einfach schön!
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(24.09.2022, 14:44)marokko erfahren schrieb: kleine Rechenaufgabe - Treffen in der Mitte des Nichts
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Marokko in irgendeinem kleinen Cafe Menschen, die sich kennen treffen ohne miteinander verabredet zu sein?
Ist uns dieser Tage passiert.
Treffen mit Muriel & Mohamed von TourSerail
Wer hilft bei der Berechnung?
Hallo Ihr Lieben,
statistisch gesehen ist das eine Gleichung mit mindestens 2 Unbekannten (Raum, Zeit); also nicht lösbar... Für mich gehören solche Ereignisse zu den kleinen Wunder dieser Welt, die uns daran erinnern, dass es was Höheres gibt, dass ab und zu für uns die Steuerung übernimmt und uns die Richtung vorgibt... Wofür auch immer!
Ansonsten, sind Eure Erzählungen und Fotos, wie sollte es auch anders sein, 1A.
Alles Gute und viele Grüße nach Marokko
Fouad
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Museen in Marrakech
Durch die Gassen und Souks von Marrakech zu wandeln ist ein Augenschmaus. Eng aneinander reihen sich die kleinen Verkaufsstände mit mannigfaltigen Angeboten. Aber es ist auch anstrengend, denn sobald man den Schritt nur verzögert, gar stehen bleibt, wird man angesprochen, beinahe zum Kauf oder Restaurantbesuch genötigt. Deshalb genießen wir Museumstage, die mindestens genauso viel Abwechslung zu bieten haben.
Foto: Medersa Ben Youssef
Auf dem Weg Richtung Synagoge durchstreifen wir die Mellah und staunen darüber, plötzlich die einzigen Touristen zu sein. Im Gebäude angekommen führt der Weg zur Synagoge über einen kleinen Innenhof, von dem mehrere Türen abzweigen. In jedem der Räume befindet sich eine schön gestaltete Ausstellung zur jüdischen Geschichte und Kultur. Uns fasziniert eine Tafel mit der spialförmig dargestellten jüdischen Geschichte Marokkos einschließlich entscheidender Weltereignisse. Auch die Synagoge selbst darf mit der entsprechend bereitliegenden Kopfbedeckung betreten werden.
Von da aus ist es ein Katzensprung zum jüdischen Friedhof. Ergriffen steht man auf einem 7 ha großen, nahezu baumlosen Gelände, gefüllt mit weißen Grabsteinen. Einige enthalten Namen und Alter der Verstorbenen, die meisten sind nur weiß. Ein Ort der Stille im sonst so quirligen Marrakech.
Das Museum Tiskiwin, eine in einem Riad untergebrachte Ausstellung einer Afrika-Rundreise bietet eine Bandbreite an Alltags- und Kunstgegenständen, die ab und zu an der Wahrnehmung der Künstler zweifeln lassen. Als angenehm in diesen kleinen Museen empfinden wir es immer wieder, fast allein zu sein.
Drei Etagen mit Fotos zum Staunen finden sich im Maison der la Photographie. Unglaubliche Porträtaufnahmen, Alltagsgeschehen, Gebäude sind z. T. vor knapp 100 Jahren fotografiert. Und für die, die etwas von Aufnahmetechnik verstehen, sind Infotafeln neben jedem Foto angebracht. Absolut lohnenswert, um einen kleinen Eindruck zu gewinnen, wie sich das Leben in und um Marrakech einst abgespielt hat.
Auch das Musée Patrimoine, auch Heritage genannt, ist in einem Riad untergebracht, dessen Besuch schon allein lohnt. Verwinkelt, kleine Treppen, ein Übergang in das daneben liegende Riad - und überall gibt es etwas zu entdecken. Eine kunterbunte Reihenfolge der gesammelten Werke erwartet den Besucher, nach einer chronologischen Ordnung sucht man vergeblich. Das tut dem Besuch aber keinen Abbruch, die gepflegte Ausstellung bietet an jeder Ecke Überraschungen. Und zum Abschluss bekommen wir auf der Dachterrasse einen Tee serviert - ein entspannender Gegensatz zum Trubel auf der Straße.
Ein staatliches Museum erwartet einen im ehemaligen Glaoui- Palast Dar El Bacha, allerdings auch mit dem stolzen Eintrittspreis von 60 DH pro Person. Nicht schlecht staunen wir, als die Dame im Eingangsbereich 12 Eintrittskarten zu je 10 DH abreißt, sie zusammentackert und uns übergibt! Die Räume sind - wie man es von Thami El Glaoui kennt, ausgesprochen prunkvoll gestaltet. Die Ausstellungsgegenstände dagegen verlieren sich ein wenig darin. Ob man drin gewesen sein muss, fragen wir uns im Nachhinein. Auf jeden Fall passen hier Preis- Leistungsverhältnis nicht ganz zusammen.
Erst im Februar 2022 öffnet nach dreijähriger Renovierung die Medersa Ben Youssef ihre Türen wieder für Besucher. Die schönste Koranschule des Landes - diesen Namen führt sie nicht zu Unrecht. Überwältigt stehen wir im Innenhof, dürfen durch alle Räume schlendern und uns in vergangene Zeiten zurückgesetzt fühlen. Ein großartiges Erlebnis, selbst als einer von hunderten von Besuchern.
Außerhalb der Stadtmauer ist das in einem großen Neubau untergebrachte Musée Mohamed VI. pour la Civilisation de l’eau au Maroc, das Wassermuseum. Eine aufwändig gestaltete Ausstellung über drei Etagen mit Lasershow, Filmen, Modellen, Bildern und Informationstafeln rund um das Wasser. Spätestens hier wird jedem bewusst, welche Bedeutung Wasser im Leben des Menschen hat. Leider fehlen Hinweise zu den Orten, an denen man sich in der Umgebung von Marrakech die dargestellten Modelle direkt ansehen könnte.
Wer Marrakech nicht nur als shoppender Tourist besuchen möchte, kann sich unter diesen und zahlreichen weiteren Museen (Frauenmuseum, Kochmuseum, Parfummuseum, Musikmuseum, ...) ganz nach Interessenlage den ein oder anderen Tag spannend gestalten.
Barbara & Andreas
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Hallo.
Wenn es etwas Höheres gibt, was für uns die Steuerung übernimmt, dass wäre dieses Höhere auch dafür verantwortlich, dass es viele schreckliche Unfälle gibt, u.a. mit unschuldigen Kindern die dabei getötet werden!
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
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(26.09.2022, 06:06)Thomas Friedrich schrieb: Hallo.
Wenn es etwas Höheres gibt, was für uns die Steuerung übernimmt, dass wäre dieses Höhere auch dafür verantwortlich, dass es viele schreckliche Unfälle gibt, u.a. mit unschuldigen Kindern die dabei getötet werden!
.
Hallo Thomas,
jetzt sind wir ganz schnell auf eine metaphysische Ebene von „Marokko erleben“ geschwenkt.
Zu einer „höheren Macht“:
Beim Anblick der großen, weiten, ruhigen Wüste,
des wunderbaren Atlasgebirges (vllt auf einem Inlandsflug),
beim Besuch der Medersen (s.o.), Synagogen und auch Kirchen,
beim Betrachten der kunstvollen Architektur / Mosaiken von z. B. Moscheen,
beim Azan,
bei Koranrezitationen
und ganz einfach durch das Vorbild vieler ehrlicher Gläubigen sowie deren schicksalshafter Ergebenheit
denke ich (ganz persönlich!, ich möchte keinen damit beeinflussen),
dass es eine „höhere Macht“ gibt.
Welche, und ob man diese akzeptiert,
muss aber vollkommen FREI sein!
Es darf KEINEN ZWANG geben.
„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“
Gruß,
Maria
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Der Mensch erschafft die Kultur und
der Mensch ist ein Produkt seiner Kultur.
Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, da es vom ursprünglichen Thema abweicht.
.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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"dass es eine „höhere Macht“ gibt.
Welche, und ob man diese akzeptiert,
muss aber vollkommen FREI sein!
Es darf KEINEN ZWANG geben.
„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“
Hallo bulbulla,
gilt das zufälligerweise auch für Marokko?
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(26.09.2022, 18:25)OOtto Droege schrieb: "dass es eine „höhere Macht“ gibt.
Welche, und ob man diese akzeptiert,
muss aber vollkommen FREI sein!
Es darf KEINEN ZWANG geben.
„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“
Hallo bulbulla,
gilt das zufälligerweise auch für Marokko?
Hallo Otto,
oh ja, das sollte / nein, muss in meinen Augen für alle gelten!
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???!
Falls sich eure letzten Kommentare auf unseren Beitrag bezieht, danken wir für die Lösungsansätze.
kleine Rechenaugabe
Die Frage war - wie ihr dem Smiley entnehmen konntet, scherzhaft gemeint;
Wir werden keine Scherze mehr machen.
Wir hofften, unsere Erlebnisse könnten den einen oder anderen von euch interessieren und insprieren?
Davon berichten wir gern weiter und freuen uns über eure dazu passenden Kommentare.
Barbara & Andreas
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Guten Abend "marokko-erfahren",
ich schreibe zwar nicht viel hier im Forum, verfolge aber alles regelmäßig. Ich finde die Berichte spannend und unbedingt lesenswert. Sie sind eine große Bereicherung für das Forum. Habe den Link auch einigen Freuden weitergeleitet. Freue mich auch schon auf den nächsten Bericht.
Anton
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