31.05.2021, 17:40
(31.05.2021, 13:19)Wolfgang schrieb: Wie gesagt muss die Frage Impfung oder nicht jeder für sich selbst beantworten. Aufrufe in öffentlichen Foren, sich nicht impfen zu lassen, vor allem, wenn sie schlagwortartig und ohne Begründung hingeklatscht werden, finde ich allerdings ziemlich gefährlich. Die Pandemie könnte sich so unnötig lang hinziehen oder sogar für immer bleiben. Ob jetzt ein Louis Loewer mehr oder weniger sich impfen lässt ist mir auch vollkommen egal. In der Geschichte der Medizin gab es aus meiner Sicht zwei große Erfolgsstories: Impfungen und Antibiotika. Beide sind nicht ganz nebenwirkungsfrei. Antibiotika haben immer Nebenwirkungen, nämlich die Zerstörung der Darmflora. Impfungen haben manchmal Nebenwirkungen, meist in Form von harmlosen Impfreaktionen. Bei mir hab ich die beiden Biontech-Impfungen gar nicht gespürt. Meine Mutter ebenfalls nicht. Auch von den anderen mir bekannten Personen hat gerade mal eine nach der Impfung für 1-2 Tage „einen schweren Arm gehabt“. Ob die Coronaimpfungen funktionieren? Das kann man am besten aus der Praxis ablesen. Gestern habe ich Bilder von landesweiten Großdemonstrationen gegen Bolsonaro aus Brasilien gesehen. Nach 460.000 Toten plus täglich 2.000 weiteren werfen die Demonstranten Bolsonaro Völkermord vor. Wenn ich mir dagegen die Ergebnisse in Ländern ansehe, die auf die Impfung setzen und diese schnell vorangetrieben haben, dann sieht man für Großbritannien noch 3.000 neue Fälle statt 60.000 noch vor kurzem. In Israel waren es gestern ganze 5 Neuinfektionen.
Der nächste Punkt heißt Long-Covid. 10 % müssen mit Spätfolgen rechnen. Selbst wenn der eigentliche Krankheitsverlauf milde war. Siehe hier:
https://amp.tagesspiegel.de/wissen/coron...60996.html
Bester Beitrag zu diesem Thema bisher.
Die Zahlen lügen nicht.
Wer das denkt, würde ja glauben, dass alle Gesundheitsämter, alle Ärzte und alle Politiker aller Länder unter einer Decke stecken und uns allen etwas vorgaukeln. Das ist selbst für eine Verschwörungstheorie too much.
Übrigens:
In diesem Thread ist immer wieder von gegenseitigem Respekt die Rede und dass man beide Seiten anhören muss. Das klingt nach Gerechtigkeit und Ausgleich, aber es fußt auf einer falschen Grundannahme: Es geht hier nicht um Empfindungen (die man aus Empathie gleichwertig sehen kann) oder Geschmäcker (die ja bekanntermaßen verschieden sind), sondern um Fakten.
Und wenn diese Fakten von der einen Seite wissenschaftlich erforscht, belegt, studiert und mit Fachkundigkeit vorgetragen wird, hat das nun mal ein anderes Gewicht als wenn auf der anderen Seite fabuliert, orakelt, gemutmaßt oder zusammengewürfelt wird.
Stichfrage: Wer hat wohl mehr Ahnung von einem Virus? Ken Jebsen, ein ... Radiomoderator ... oder Christian Drosten, ein mit summa cum laude zum Doktor der Medizin promovierter Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie?
Wohin geht ihr, wenn euer Auto kaputt ist? Zum Bäcker oder in die Werkstatt?