19.07.2021, 14:38
(19.07.2021, 12:25)Wolfgang schrieb: Ich will das mal aus der Sicht eines Buddhisten, ein Freund von mir mit Wurzeln in Sri Lanka, beleuchten. Für einen Buddhisten ist jede Art von Gewalt, auch gegen Tiere, noch schwerer zu ertragen als für christlich geprägte Deutsche/Europäer. Er leidet unter den Videos von den Schlachtungen beim Opferfest sehr. Er hat der Familie seiner marokkanischen Verlobten angeboten, das Schaf zum doppelten Preis zu kaufen, wenn sie es am Leben lassen. Seine Verlobte ist in Meknes. Dort erregte ein Fall etwas Aufsehen, als ein Mann seiner Ehefrau wegen eines Vergehens (eventuell Untreue) beide Augen entfernte. Die Frau hat überlebt. Meine Frau sagte mir, so etwas kann in Marokko an jedem Ort passieren. Mein buddhistischer Freund stellt sich die Frage wie Menschen zu solchen Untaten überhaupt fähig sein können und hat als Erklärung nur, dass man Kindern bereits diese Brutalitäten des Schlachtens zumutet. Nur so kann er sich diese Abstumpfung jeglichen Mitgefühls erklären.
Allerdings meine persönliche Meinung dazu: ich finde unsere Großschlachtereien und die Tatsache, dass die meisten von uns nach wie vor Billigfleisch im Supermarkt kaufen, auch nicht so toll. Wir sollten deshalb vorsichtig sein, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Trotzdem dürfen wir alle, Christen wie Muslime, mal über die Worte meines buddhistischen Freundes nachdenken.
Danke auch dir, Wolfgang.
Ich verstehe, was du ausdrücken möchtest.
Die Geschichte aus Meknès, so sie stimmt, ist übel.
Ob das tatsächlich überall passieren könnte…, hoffen wir es nicht. Und hoffentlich wird der Täter seine gerechte Strafe erhalten. Marokko ist ja nicht S.A.
Kinder schauten bei uns schon immer zu. Sie kennen es nicht anders. Ich würde aber nicht diese Schlüsse daraus ziehen. Eher befürchte ich, dass die Kinder traumatisiert würden.
Dein Freund hat ein gutes Herz. Ich hätte sicher nicht das Doppelte geboten
für das Opfertier
Wie reagierte dessen Familie?