20.07.2021, 15:42
Hallo Bulbulla, hallo Marc,
Ich versteh durchaus was du meinst und dennoch lautete deine Überschrift "Kritik am Islam". Deine Überschrift lautete nicht "Kritik an der Umsetzung des Islams im Süden Marokkos", das wäre eine himmelweiter Unterschied. Deinem Beitrag zu Folge möchtest du den Islam als Religion kritisieren, bist aber nicht daran interessiert diese Kritik auf islamisch fundierte Quellen zu fußen, wo doch nur diese für eine Kritik, die Bestand hat, herangezogen werden können. Kannst du verstehen wieso mir dein Beitrag sauer aufstößt? Möchtest du mich über die Lage der Muslime in Marokko und ihre Art und Weise des Praktizierens der Religion aufklären, so haben deine Erfahrungen aus Familie und Nachbarschaft durchaus beweisführerischen Wert. Natürlich kannst du mich als Erbsenzähler hinstellen, aber die Angelegenheit ist mir zu ernst als das ich dies unkorrigiert dastehen lassen kann.
Wie schon gesagt, ich glaube dir deine Erfahrungen aufs Wort, habe diese nie angezweifelt und habe genügend selbige Erfahrungen gemacht. Dennoch ist der Islam frei von diesen Fehltritten. Sprichst du sie dem Islam aber dennoch unrechtmäßig zu (denn authentische Belege konntest und wolltest du mir nicht liefern), so ist es für mich am Ende des Tages nur eine Schublade. Du selber erwäntest die koranische Aufforderung Iqra (Lies), deine übrigens bis dato einzige authentisch islamische Quelle. Und genau diese Quelle widerlegt deinen unter "Kritik am Islam" geführten Kritikpunkt im Kern. Ich könnte dir noch Dutzende Verse und Prophetenzitate aufzählen, welche allesamt zur Bildung bzw. Weiterbildung aufrufen. Leider schriebst du mehrfach, dass dir diese nichts bringen. Dem leiste ich natürlich gerne Folge, drum sei du bitte auch so fair und zieh nicht die komplette Religion in eine Kritik, die auf den Fehlern von Menschen in deinem marokkanischen Umfeld basiert.
Wie du sicherlich weißt, besteht im Islam eine Geschlechtertrennung, die Außnahmen sind klar definiert. Ob dir diese Regelung gefällt oder nicht, ist erstmal nebensächlich. Wenn du nun mit Menschen am Tisch sitzt, die Wert auf Einhaltung dieses Gebots legen, so wirst du sicherlich anecken. Also entweder akzeptierst du den dir gegenüber oder du suchst dir eine Gruppe von Menschen, die mit der islamischen Geschlechtertrennung ebenfalls nichts anfangen kann, das ist im Endeffekt dir überlassen. In größeren Städten ist ein solches Treffen, meiner Erfahrung nach, höchst unbedenklich. Wie dein Mann diesen Umstand findet, ist natürlich eure Privatsache. Das er vorsichtig bei der ein oder anderen Frau in Marokko ist, sei ihm nicht zu verübeln und erstmal wenig religiöser Kontext, da geht es mehr um Menschenkenntnis.
Das glaub ich dir (leider) aufs Wort.
Ehrlich gesagt würde es mich sehr traurig machen und ich hätte dran zu knabbern. Aber egal welcher Weg eingeschlagen wird, so stehe ich als Vater meinen Kindern zur Seite. Wieso können sie ihn nicht verlassen? Es gibt durchaus eine Reihe von Handlungen, die willentlich einen Muslim zu einem Nicht-Muslim machen. Die Religion auf Papier interessiert mich da nicht, denn vor Gott hat nicht das Blatt Papier dich zu einem Muslim bzw. Nicht-Muslim gemacht.
Hallo Marco, da haben wir tatsächlich aneinander vorbei gesprochen bzw. ich dich falsch verstanden. Deinen Ausführungen und Erfahrungen kann ich leider weitgehend zustimmen. "Leider" schreibe ich, da ich dem marokkanischen Volk (natürlich nur dem, der will) eine authentische Umsetzung des Islams wünsche. Keine Spielerei, Heuchelei und Instrumentalisierung der Religion zum Erreichen persönlicher Ziele. Aber nun gut, jeder wie er meint.
Machts gut!
Zitat:Die authentischen islamischen Quellen kenne ich nicht. Das habe ich auch nie behauptet!
Wir sind nicht an der „Al Azha“, sondern im tiefen Süden.
Ich versteh durchaus was du meinst und dennoch lautete deine Überschrift "Kritik am Islam". Deine Überschrift lautete nicht "Kritik an der Umsetzung des Islams im Süden Marokkos", das wäre eine himmelweiter Unterschied. Deinem Beitrag zu Folge möchtest du den Islam als Religion kritisieren, bist aber nicht daran interessiert diese Kritik auf islamisch fundierte Quellen zu fußen, wo doch nur diese für eine Kritik, die Bestand hat, herangezogen werden können. Kannst du verstehen wieso mir dein Beitrag sauer aufstößt? Möchtest du mich über die Lage der Muslime in Marokko und ihre Art und Weise des Praktizierens der Religion aufklären, so haben deine Erfahrungen aus Familie und Nachbarschaft durchaus beweisführerischen Wert. Natürlich kannst du mich als Erbsenzähler hinstellen, aber die Angelegenheit ist mir zu ernst als das ich dies unkorrigiert dastehen lassen kann.
Zitat:Was ich kenne, ist das Leben in meiner Familie, „Dorfgeschichten“ / Nachbarschaftsgeschichten nennst du sie. Die Schule des Lebens!
Wie schon gesagt, ich glaube dir deine Erfahrungen aufs Wort, habe diese nie angezweifelt und habe genügend selbige Erfahrungen gemacht. Dennoch ist der Islam frei von diesen Fehltritten. Sprichst du sie dem Islam aber dennoch unrechtmäßig zu (denn authentische Belege konntest und wolltest du mir nicht liefern), so ist es für mich am Ende des Tages nur eine Schublade. Du selber erwäntest die koranische Aufforderung Iqra (Lies), deine übrigens bis dato einzige authentisch islamische Quelle. Und genau diese Quelle widerlegt deinen unter "Kritik am Islam" geführten Kritikpunkt im Kern. Ich könnte dir noch Dutzende Verse und Prophetenzitate aufzählen, welche allesamt zur Bildung bzw. Weiterbildung aufrufen. Leider schriebst du mehrfach, dass dir diese nichts bringen. Dem leiste ich natürlich gerne Folge, drum sei du bitte auch so fair und zieh nicht die komplette Religion in eine Kritik, die auf den Fehlern von Menschen in deinem marokkanischen Umfeld basiert.
Zitat:Und da gäbe es dann sicher folgendes Problem:
Ich wäre gar nicht frei, mich dort mit denen zu treffen, könnte nicht einfach in mein Auto steigen und z. B. in ein Café zur Diskussionsrunde gehen. Es dürfte KEIN einziger Mann in der Runde sein und selbst den Frauen würde mein Mann evtl. nicht trauen.
Mein Mann würde garantiert Einspruch erheben.
Was sagst du nun?
Ist das „Schublade“ oder islamisch?
Wie du sicherlich weißt, besteht im Islam eine Geschlechtertrennung, die Außnahmen sind klar definiert. Ob dir diese Regelung gefällt oder nicht, ist erstmal nebensächlich. Wenn du nun mit Menschen am Tisch sitzt, die Wert auf Einhaltung dieses Gebots legen, so wirst du sicherlich anecken. Also entweder akzeptierst du den dir gegenüber oder du suchst dir eine Gruppe von Menschen, die mit der islamischen Geschlechtertrennung ebenfalls nichts anfangen kann, das ist im Endeffekt dir überlassen. In größeren Städten ist ein solches Treffen, meiner Erfahrung nach, höchst unbedenklich. Wie dein Mann diesen Umstand findet, ist natürlich eure Privatsache. Das er vorsichtig bei der ein oder anderen Frau in Marokko ist, sei ihm nicht zu verübeln und erstmal wenig religiöser Kontext, da geht es mehr um Menschenkenntnis.
Zitat:Unsere Leute würden sie vermutlich nicht lesen.
Das glaub ich dir (leider) aufs Wort.
Zitat:Aber da du das ansprichst:
Wie würdet ihr euch verhalten, sollten sich eure Kinder später vom Islam abwenden?
Denn ihn verlassen können sie gar nicht.
Ehrlich gesagt würde es mich sehr traurig machen und ich hätte dran zu knabbern. Aber egal welcher Weg eingeschlagen wird, so stehe ich als Vater meinen Kindern zur Seite. Wieso können sie ihn nicht verlassen? Es gibt durchaus eine Reihe von Handlungen, die willentlich einen Muslim zu einem Nicht-Muslim machen. Die Religion auf Papier interessiert mich da nicht, denn vor Gott hat nicht das Blatt Papier dich zu einem Muslim bzw. Nicht-Muslim gemacht.
Zitat:Hallo,
ich denke mal das du was Falsch verstanden hast. Ich kritisiere nicht den Islam als Religion, sondern wie der Islam in Marokko praktiziert wird. Das hat nur entfernt was mit Islam zu tun. Hier in Marokko praktiziert man Heuchelei und nicht mehr und nicht weniger. Der Islam als Religion wird in Marokko missbraucht und als Entschuldigung genutzt oder um sich darüber zu profilieren. Es gibt ja bekanntlich keine Atheisten in Marokko, man nennt dies nicht praktizierenden Muslim. Ebenso ist es mit dem Fest, Respekt vor dem höchsten Islamischen Feiertag hat nicht mal der Marokkaner. Sonst hätten sie sich letztes Jahr und auch dieses Jahr genau so verhalten wie es der Prophet Mohammed gewollt hätte.
Hallo Marco, da haben wir tatsächlich aneinander vorbei gesprochen bzw. ich dich falsch verstanden. Deinen Ausführungen und Erfahrungen kann ich leider weitgehend zustimmen. "Leider" schreibe ich, da ich dem marokkanischen Volk (natürlich nur dem, der will) eine authentische Umsetzung des Islams wünsche. Keine Spielerei, Heuchelei und Instrumentalisierung der Religion zum Erreichen persönlicher Ziele. Aber nun gut, jeder wie er meint.
Machts gut!