Sahara: Aktuelle Informationen
Saharawische Aktivisten prangern Menschenrechtsverletzungen und Repressionen in den Lagern von Tinduf an
 
Während der 58. Tagung des UN-Menschenrechtsrates in Genf machten führende saharawische Vertreter auf schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und die Unterdrückung abweichender Meinungen durch die Front Polisario in den Lagern von Tinduf (Südwestalgerien) aufmerksam. Insbesondere junge Menschen seien von dieser verzweifelten Lage betroffen. 
 
Unter Punkt 3 der Generaldebatte forderten die Aktivisten die internationale Gemeinschaft auf, die Rechte der in den Lagern festsitzenden Menschen zu schützen und Algerien für seine Rolle bei diesen Verstößen zur Verantwortung zu ziehen. 
 
Frau Saadani Maoulainine von der Organisation OCAPROCE äußerte ihre Besorgnis über die anhaltende Perspektivlosigkeit junger Saharawis in den Lagern. Seit fünf Jahrzehnten würden ihnen grundlegende Rechte verweigert, sie seien Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit ausgesetzt. Der Mangel an Arbeitsmöglichkeiten und die fehlenden Perspektiven führten zu Demotivation und Unsicherheit. Sie appellierte an den UN-Menschenrechtsrat, gegen die Straflosigkeit der Polisario-Führung vorzugehen und eine gerechte Lösung für die Sahara-Frage zu fördern. 
 
Herr Hassan El Gramez von der NGO PDES kritisierte die repressiven Methoden der Front Polisario, die jegliche Opposition unterdrücke und grundlegende Freiheitsrechte beschneide. Politische Parteien seien verboten, Meinungsfreiheit stark eingeschränkt, und Menschenrechtsaktivisten, Journalisten sowie Blogger würden verfolgt. Er betonte, dass Algerien als Gastgeberstaat der Lager gemäß internationalem Recht die volle Verantwortung für die dort begangenen Verstöße trage. 
 
Die Aktivisten kritisierten zudem, dass Algerien den Menschen in den Lagern den Flüchtlingsstatus verweigere, wodurch ihnen fundamentale bürgerliche, wirtschaftliche und soziale Rechte vorenthalten würden. Das Fehlen eines rechtlichen Schutzes mache sie willkürlichen Verhaftungen, Folter und dem Verschwindenlassen schutzlos ausgeliefert. 
 
Ein weiteres Thema war die Veruntreuung humanitärer Hilfsgüter durch die Front Polisario, die diese auf lokalen Märkten in Algerien und der Sahelregion veräußere. Die Redner forderten den UN-Menschenrechtsrat auf, sich für die Registrierung und den Schutz der Lagerbewohner durch das UNHCR einzusetzen, um deren Bewegungs- und Meinungsfreiheit zu gewährleisten und die Veruntreuung von Hilfsgütern zu unterbinden.

Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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Nachrichten in diesem Thema
Sahara: Aktuelle Informationen - von SabineZ - 28.07.2021, 09:19
RE: Sahara: Aktuelle Informationen - von tseidemann - 19.03.2025, 12:04

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