08.10.2025, 10:11
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Das Königreich Marokko prangere die humanitäre Anomalie in den Lagern Tinduf an, die sofortige Registrierung der Beschlagnahmten durch den UNHCR einfordernd
Genf–Das Königreich Marokko prangerte am Dienstag, dem 07. Oktober 2025 in Genf die seit 50 Jahren bestehende eklatante humanitäre Anomalie in den Lagern Tinduf, im algerischen Südwesten, an, den Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (des UNHCR) dazu auffordernd, sein Mandat uneingeschränkt wahrnehmen zu haben, insbesondere im Hinblick auf die unabhängige und auf die sofortige Registrierung der Beschlagnahmten und auf die Gewährleistung eines freizügigen und eines ungehemmten humanitären Zuganges zu diesen Lagern.
„Die humanitäre Neutralität darf niemals mit der Passivität angesichts von der Ungerechtigkeit verwechselt werden“, erklärte der ständige Vertreter des Königreiches Marokko in Genf, der Botschafter, Herr Omar ZNIBER, während der Generaldebatte der 76. Tagung des Exekutivausschusses des UNHCR.
Der marokkanische Diplomat warnte vor den Exzessen einer gewissen internationalen Trägheit und stellte eine Situation an den Pranger, die „abnormal und einzigartig innerhalb der Annalen des UNHCR“ sei und seit einem halben Jahrhundert bestehe.
Herr ZNIBER stellte die Notwendigkeit klar heraus, die grundlegenden humanitären Prinzipien wie die Neutralität, die Unparteilichkeit, die Transparenz, die Rechenschaftspflicht und den zivilen Charakter der Lager „skrupellos einhalten zu haben“.
Er unterstrich insbesondere die Dringlichkeit einer „unabhängigen und einer sofortigen Registrierung“ der in den Lagern Tinduf gefangen gehaltenen Population, die Erinnerung daran wachrufend, dass diese Empfehlung des Generalinspektorbüros des UNHCR aus dem Jahrgang 2005 auch zwanzig Jahre später noch „nur auf dem Papier“ stehe.
„Jede mobilisierte Ressource muss zu einer dauerhaften Lösung beisteuern, ohne von ihrem humanitären Ziel abgelenkt zu werden“, fügte er hinzu, „die Verstärkung der Überwachungs-und–Kontrollmechanismen einfordernd, zwecks dessen sicherstellen zu dürfen, dass alle bereitgestellten Hilfsgüter die angestrebten Nutznießer erreichen dürfen.“
Der Botschafter bekundete zudem die Besorgnis des Königreiches Marokko im Hinblick auf den Mangel an dem freizügigen und an dem ungehemmten humanitären Zugang zu den Lagern Tinduf sowie im Hinblick auf die Missachtung des zivilen Charakters der Asyleinrichtungen.
Das Königreich Marokko, so rief er in Erinnerung weiter, sei „nach wie vor ein Asylland und ein engagierter humanitärer Akteur“, da es eine humane Migrationspolitik umgesetzt habe, die vermittels von den soliden rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen abgestützt werde. Es leiste zudem zur internationalen humanitären Hilfestellung dessen Beitrag, unter anderem auf Betreiben des UNHCR.
Das Königreich Marokko hegte die Hoffnung, dass die Grundsätze der Rechenschaftspflicht, der Transparenz und der Mitverantwortung auch in Zukunft die Arbeit des UNHCR lenken werden, die Notwendigkeit betonend, dass die Organisation der Vereinten Nationen ihre operative Effizienz verbessern und ihre Prozesse zu Gunsten von den Mitgliedstaaten weiterhin zu öffnen habe.
Während der 76. Tagung des Exekutivausschusses des UNHCR bekräftigte er, dass das Königreich Marokko „sein tiefes Bekenntnis zu den Grundsätzen und zu den Werten, die die internationale humanitäre Hilfe lenken, und zur Rolle des UNHCR in dieser Hinsicht bekundet“.
Angesichts der weltweiten Vertreibung von über 120 Millionen Menschen aus ihrer Heimat bestehe „unsere gemeinsame Verantwortung und die Verantwortung des UNHCR darin, unsere Anstrengungen bündeln zu haben, zwecks dessen Antworten erzielen zu dürfen, die der Menschenwürde und unseren rechtlichen Verpflichtungen gerecht werden“, sagte Herr ZNIBER zum Schluss.
In dessen Antwort bekräftigte der Hochkommissar des UNHCR, Herr Filippo GRANDI, die Beibehaltung des unpolitischen Charakters des Flüchtlingsschutzes.
„Ich dränge aufs Neue auf die Dringlichkeit und auf die Bedeutung einer Lösung auf politischem Wege für diese Situation, die sich schon viel in die Länge gezogen hat“, erklärte er mit Bezug auf die Fristsetzungen für die Sahara-Frage vor dem UNO-Sicherheitsrat.
„Andererseits werden wir uns weiterhin für die humanitäre Hilfe in Tinduf einsetzen und Aufmerksamkeit dem zivilen Charakter dieser Lager schenken“, fuhr er fort.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
