03.05.2020, 22:06
(02.05.2020, 10:32)Varaderorist schrieb: ...
Die folgenden Wissenschaftler beziehen sich nahezu ausschließlich of allgemein zugängliche veröffentliche und offizielle Zahlen und Fakten, kommen aber zu ganz anderen Ergebnissen.
Prof. Ioannidis, Prof Wittkowski, Prof. Haditsch , Prof. Hockertz, Prof. Bhakdi, Prof. Homburg, Prof. Mölling, Prof. Scheller, usw. usw.
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Dieser oben genannte Prof. Ioannidis beschreibt auf den Punkt genau das Dilemma, das wir mit dem Virus SARS-CoV-2 haben.
Das Wissen über das Virus und die Erkrankung ist gering, zur Bekämpfung der Pandemie müssen aber weitreichende Entscheidungen gefällt werden, deren Auswirkungen kaum sofort in voller Größe absehbar sind.
Ein lesenswerter Artikel:
JPA Ioannidis: Corona - ein Evidenz-Fiasko
Zuletzt aktualisiert: 23. April 2020
https://impf-info.de/64-kontakt/315-ioan...utsch.html
Die aktuelle Coronavirus-Erkrankung, Covid-19, wurde eine Jahrhundert-Pandemie genannt. Aber sie könnte genauso ein Jahrhundert-Evidenz-Fiasko sein.
In einer Zeit, in der jeder bessere Informationen braucht - von Menschen, die Krankheitsverläufe berechnen [disease modelers] und Regierungen bis hin zu Menschen, die in Quarantäne oder social distancing leben - fehlt uns verlässliche Evidenz, wie viele Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert sind und wer weiter infiziert wird. Bessere Informationen sind nötig, um Entscheidungen und Handlungen von monumentaler Bedeutung anzuleiten und ihre Auswirkungen zu überwachen.
Viele Länder haben drakonische Gegenmaßnahmen ergriffen. Wenn sich die Pandemie verflüchtigt – sei es von alleine oder aufgrund dieser Maßnahmen – mögen kurzzeitiges extremes social distancing und lockdowns erträglich sein. Wie lang jedoch sollen Maßnahmen wie diese fortgesetzt werden, wenn die Pandemie unabgeschwächt weiter um die Welt wirbelt? Wie können Politikverantwortliche dann entscheiden, ob sie mehr Gutes als Schlechtes anrichten?
Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, Impfstoffe oder erschwingliche Behandlungen zu entwickeln und angemessen zu testen. Angesichts dieser zeitlichen Dimension sind die Auswirkungen langfristiger lockdowns völlig unbekannt.
Die bisher gesammelten Daten darüber, wie viele Menschen infiziert sind und wie sich die Epidemie entwickelt sind völlig unzuverlässig.
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Weiters steht in diesem Artikel:
Die einzige Situation, in der eine abgeschlossene Bevölkerung insgesamt getestet wurde, war das Diamond Princess-Kreuzfahrtschiff und seine in Quarantäne genommenen Passagiere. Die Fallsterblichkeit dort war 1%, ... ... Aber da diese Schätzung auf einer extrem dünnen Datengrundlage basiert – es gab nur 7 Tote unter den 700 infizierten Passagieren und Besatzungsmitgliedern ...
Diese Zahlenangaben sind falsch bzw. veraltet:
Laut Johns Hopkins University
https://coronavirus.jhu.edu/map.html
gab es auf der Diamond Princess 712 Infektionen und 13 Todesfälle. Das ergibt eine Fallsterblichkeit von 1,83% (und nicht 1% wie oben genannt)
Laut Wikipedia:
https://en.wikipedia.org/wiki/2020_coron...d_Princess
gab es sogar 14 Todesfälle, das würde einer Fallsterblichkeit von 1,97% entsprechen.
Das ist also etwa das Doppelte von den dem was Prof. Ioannidis in seiner Publikation angibt. Ein gewaltiger Unterschied.
Zitat:Wie sagte vorhin Varaderorist:
Die folgenden Wissenschaftler beziehen sich nahezu ausschließlich of allgemein zugängliche veröffentliche und offizielle Zahlen und Fakten, kommen aber zu ganz anderen Ergebnissen.
Ja, das stimmt, sie kommen zu ganz anderen Ergebnissen, weil auch ein Prof. Ioannidis die offiziellen Zahlen nicht kennt, ignoriert oder weil die Zahlen einfach noch unvollständig sind.
Zitat:Oder wie schon Prof. Ioannidis
selbst zur Vorsicht mahnt in seinem Essay „Warum die meisten veröffentlichten Forschungsergebnisse falsch sind“
Was sagt uns das:
Die Angabe von Zahlen und Berechnungen sind starke Argumente in Behauptungen. Aber wer kennt sie schon auswendig und kann diese Angaben sofort auf Richtigkeit beurteilen oder wer prüft sie schon nach. Auch den besten Wissenschaftlern passieren Fehler in einfachen Presse-Artikeln, Interviews oder Diskussionen. Nicht umsonst warnt selbst Prof. Ioannidis davor, nicht alles als die unbedingte alleinige Wahrheit anzunehmen.
Schaut genau hin, bleibt kritisch, holt euch nach Möglichkeit immer weitere Meinungen hinzu.
LG. Gero