19.12.2021, 17:04
Schweden: Jetzt soll die 1G-Regel die 4. Welle stoppen
FOCUS Online / Sonntag, 19.12.2021, 06:08
https://www.focus.de/gesundheit/news/gro...97184.html
Seit dem 1. Dezember gilt in Schweden die 1G-Regel. Nur noch Geimpfte sollen Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Gästen besuchen. Die vierte Welle ist immer noch auf einem niedrigen Niveau. Wegen 1G? Eine erste Zwischenbilanz.
Für bestimmte Veranstaltungen brauchen die Schweden nun einen Impfnachweis, den Coronapass. Denn das steckt hinter 1G. Genesen oder getestet ist keine Option, wenn sie etwa Theateraufführungen, Konzerte, Nachtclubs und andere Veranstaltungen besuchen wollen, bei denen mehr als 100 Personen zusammenkommen. Dann allerdings zeigt der zweite Blick, dass es so streng doch nicht zugeht: Die Einführung ist für Betreiber freiwillig. Alternativ müssen Veranstalter statt 1G darauf achten, dass die Besucher genügend Abstand halten können.
Seit dem 8. Dezember gelten auch weitere Restriktionen, um das Coronavirus einzudämmen. Die wichtigsten Empfehlungen lauten (siehe hier): Lassen Sie sich impfen, bleiben Sie zu Hause und lassen Sie sich testen, wenn Sie Covid-19-Symptome haben. Zudem gelten die allgemeinen Richtlinien für Ungeimpfte weiter: Sie sollen den Kontakt mit älteren Menschen und Risikogruppen meiden.
Welchen Effekt kann 1G haben?
Jede einzelne Maßnahme trägt ihren Teil dazu bei, Infektionen insgesamt zu verhindern. Um die Corona-Epidemie in Schweden zu kontrollieren, ist es epidemiologisch in jedem Fall sinnvoll, Großveranstaltungen zu regulieren. Je mehr Menschen zusammenkommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Infektiöse dabei sind. Geimpfte können das Virus zwar auch weitergeben, aber weniger als Ungeimpfte. Wenn ein ansteckendes Virus dann wiederum nur auf Geimpfte trifft, sind diese vor schweren Verläufen und Tod aktuell sehr gut geschützt – auch noch mit der Delta-Variante. Wie Omikron das Szenario künftig verändern wird, ist bisher unklar.
Die schwedische Entscheidung für 1G statt 2G lässt sich also recht deutlich als Impfmotivation verstehen. Einen Aufschrei gab es deswegen nicht. Ganz im Gegensatz zu Deutschland herrscht dort offensichtlich keine aufgeheizte Stimmung aufgrund von Corona-Entscheidungen.
„Niemand hat groß protestiert“, berichtete der ausgewanderte Schweizer Journalist Tobias Keller der Schweizer Nachrichtenseite „Blick“.
Ansonsten setze Schweden weiter mehr auf Empfehlungen, denn auf staatliche Maßnahmen. Es funktioniere, auch weil die Menschen in dem skandinavischen Land in diesem zweiten Corona-Winter sehr strikt zu sich seien, erzählt der Schweizer weiter. Die Menschen dort sähen es als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Impfgegner habe er noch keine getroffen, die Impfbereitschaft sei ebenfalls hoch.
...
FOCUS Online / Sonntag, 19.12.2021, 06:08
https://www.focus.de/gesundheit/news/gro...97184.html
Seit dem 1. Dezember gilt in Schweden die 1G-Regel. Nur noch Geimpfte sollen Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Gästen besuchen. Die vierte Welle ist immer noch auf einem niedrigen Niveau. Wegen 1G? Eine erste Zwischenbilanz.
Für bestimmte Veranstaltungen brauchen die Schweden nun einen Impfnachweis, den Coronapass. Denn das steckt hinter 1G. Genesen oder getestet ist keine Option, wenn sie etwa Theateraufführungen, Konzerte, Nachtclubs und andere Veranstaltungen besuchen wollen, bei denen mehr als 100 Personen zusammenkommen. Dann allerdings zeigt der zweite Blick, dass es so streng doch nicht zugeht: Die Einführung ist für Betreiber freiwillig. Alternativ müssen Veranstalter statt 1G darauf achten, dass die Besucher genügend Abstand halten können.
Seit dem 8. Dezember gelten auch weitere Restriktionen, um das Coronavirus einzudämmen. Die wichtigsten Empfehlungen lauten (siehe hier): Lassen Sie sich impfen, bleiben Sie zu Hause und lassen Sie sich testen, wenn Sie Covid-19-Symptome haben. Zudem gelten die allgemeinen Richtlinien für Ungeimpfte weiter: Sie sollen den Kontakt mit älteren Menschen und Risikogruppen meiden.
Welchen Effekt kann 1G haben?
Jede einzelne Maßnahme trägt ihren Teil dazu bei, Infektionen insgesamt zu verhindern. Um die Corona-Epidemie in Schweden zu kontrollieren, ist es epidemiologisch in jedem Fall sinnvoll, Großveranstaltungen zu regulieren. Je mehr Menschen zusammenkommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Infektiöse dabei sind. Geimpfte können das Virus zwar auch weitergeben, aber weniger als Ungeimpfte. Wenn ein ansteckendes Virus dann wiederum nur auf Geimpfte trifft, sind diese vor schweren Verläufen und Tod aktuell sehr gut geschützt – auch noch mit der Delta-Variante. Wie Omikron das Szenario künftig verändern wird, ist bisher unklar.
Die schwedische Entscheidung für 1G statt 2G lässt sich also recht deutlich als Impfmotivation verstehen. Einen Aufschrei gab es deswegen nicht. Ganz im Gegensatz zu Deutschland herrscht dort offensichtlich keine aufgeheizte Stimmung aufgrund von Corona-Entscheidungen.
„Niemand hat groß protestiert“, berichtete der ausgewanderte Schweizer Journalist Tobias Keller der Schweizer Nachrichtenseite „Blick“.
Ansonsten setze Schweden weiter mehr auf Empfehlungen, denn auf staatliche Maßnahmen. Es funktioniere, auch weil die Menschen in dem skandinavischen Land in diesem zweiten Corona-Winter sehr strikt zu sich seien, erzählt der Schweizer weiter. Die Menschen dort sähen es als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Impfgegner habe er noch keine getroffen, die Impfbereitschaft sei ebenfalls hoch.
...