Africom soll von Stuttgart nach Marokko verlegt werden
#1
Exclamation 
Das 2007 gegründete Africom ist ein US-Kampfkommando, das für die Bekämpfung regionaler Konflikte und die Aufrechterhaltung militärischer Beziehungen zu 53 afrikanischen Ländern zuständig ist. Das Kommando deckt den gesamten Kontinent mit Ausnahme Ägyptens ab.


Der amerikanische Senator Daniel Scott Sullivan forderte das Hauptquartier des United States Africa Command (Africom) von Stuttgart nach Marokko zu verlegen.

Während einer Sitzung des Ausschusses für Streitkräfte des US-Senats betonte Sullivan, dass Africom in Afrika und insbesondere in Marokko sein sollte, "da es ein strategischer und entscheidender Partner in Afrika und einer der Unterzeichner des Abraham-Abkommens ist."

Der Senator fügte hinzu, dass viele Großmächte wie China, Russland und der Iran ihre Wurzeln in Afrika schlagen, was sich auf die Position der USA auf dem Kontinent auswirken könnte.
Zitieren
#2
Siehe auch https://de.dayfr.com/local/48367.html  

Das Hauptquartier des United States Africa Command (AFRICOM) mit Sitz in Stuttgart, Deutschland, koordiniert alle Operationen der US-Armee in Afrika. Angesichts der strategischen Lage Marokkos und der hochrangigen militärischen Zusammenarbeit zwischen Rabat und Washington halten es viele Menschen für relevant, dass das Königreich das Hauptquartier von AFRICOM beherbergt. ... 
Zitieren
#3
Ja,
ein Senator und "viele Menschen" sind für die Verlagerung.

Wie hoch ist denn die Zahl der einflussreichen Menschen, die gegen eine Verlagerung sind?

Ist es vielleicht die große Mehrheit und wird hier nicht wieder einmal ein Luftschloss gebaut, ähnlich wie mit den angeblich so zahlreichen Öl-. und Gasfunden in Marokko um den Menschen zu suggerieren wie toll und wichtig Marokko für die Welt ist?








.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#4
(21.03.2023, 07:22)Thomas Friedrich schrieb: Ja,
ein Senator und "viele Menschen" sind für die Verlagerung. Es steht ja auch "soll" und nicht "wird"

Wie hoch ist denn die Zahl der einflussreichen Menschen, die gegen eine Verlagerung sind?

Hallo Thomas,

zunächst, der 2. Beitrag relativiert den ersten ein wenig. ... Es steht ja auch "soll verlegt" und nicht "wird"

Unwahrscheinlich ist es allerdings nicht, denn die USA wie viele andere Länder sind nun erwacht und schauen, dass sie ihr Stück vom Kuchen Afrika auch bekommen. Marokko verfügt nun Mal, durch seine leise Politik der letzten Jahrzehnte, über großen Einfluss in Afrika, nicht zuletzt durch seine Banken, Kommunikationstechnik und andere relevante Handelsmöglichkeiten. 

Ich denke immer weniger, dass Marokko es mittlerweile Weile es nötig hat Lügen in die Welt zu setzen. Auch die Sache mit Öl, Gas und anderen Bodenschätzen ist nur noch eine Frage der Zeit. ... Warte noch 2 3 Jahre und Du wirst staunen. 

Sei froh, dass du in Marokko lebst, denn es gehört zu den Zukunftsländern. .. Die Anfäger kannst du sehr gut verfolgen, beispielsweise durch immer die besser werdende Infrastruktur, durch die vielen großen und kleinen Investitionen aus aller Welt und vieles andere ... Beispiele gibt es massenhaft im Internet. ... Oder glaubst du die USA hat zum Spaß die Sahara anerkannt? Sag nicht, dass das ein Deal war. Die Beziehungen zu Israel waren immer da, denn viel mehr als 1 Mio. der israelischen Bevölkerung haben Marokkanische Wurzeln. .. Übrigens 1/3 der Knesset haben einen marokkanischen Hintergrund. ... 

Mit bestem Gruß
Zitieren
#5
Hallo Maghribi,


Zitat:Unwahrscheinlich ist es allerdings nicht, denn die USA wie viele andere Länder sind nun erwacht und schauen, dass sie ihr Stück Kuchen Afrika auch bekommen. Marokko verfügt nun Mal, durch seine leise Politik der letzten Jahrzehnt, über großen Einfluss in Afrika, nicht zuletzt durch seine Banken, Kommunikationstechnik und andere relevante Handelsmöglichkeiten.


Das ist richtig.




Zitat:Und ich denke immer weniger, dass Marokko es mittlerweile Wele es nötig hat Lügen in die Welt zu setzen.


Es geht nicht um gezielte Lügen, vielmehr um Hoffnung machen mit Dingen die noch sehr spekulativ (Beispiel Öl und Gas) oder eher unwahrscheinlich ((Beispiel Religion) sind.





Zitat:Auch die Sache mit Öl, Gas und andere Bodenschätze ist nur noch eine Frage der Zeit. ... Warte noch 2 3 Jahre und Du wirst staunen. 


Das höre ich schon seit mehr als 25 Jahren.
Wann kommt denn endlich der große Tag?






Zitat:Sei froh, dass in Marokko lebst


In der Tat lebe ich hier, im Gegensatz zu den allermeisten Einheimischen, lieber als in Deutschland.






Zitat:denn es gehört zu den Zukunftsländern.


Da habe ich meine Zweifel dran.
Die klimatischen und geographischen Voraussetzungen sind zwar gut aber die Menschen erfüllen noch nicht die Voraussetzungen um dies sinnvoll nutzen zu können.
Überspitzt gesagt: Hier hat kaum jemand so richtig Ahnung von dem was er hauptberuflich macht.
Und genau das muss sich ändern.
Was nützt das beste Fußballstadion wenn die Spieler dort nur Dritt-. oder Zweitligistenniveau haben?!





Zitat:Die Anfäger kannst sehr gut verfolgen, beispielsweise durch die besser werdende Infrastruktur,


Klar gibt es materielle Fortschritte.
Aber der Geist der Menschen befindet sich noch immer viel zu sehr in der Vergangenheit.
Niccht ohne Grund rechen die Menschen hier noch in Real, Doro od. Franc, währungen die es seit Hundert Jahren nicht mehr gibt.
Warum stellen gerade in ländlichen Gebieten etwa 80% der Menschen ihre Uhren nicht auf Sommerzeit um, so wie es nahezu 99,9% der Europäer umgehend tun?
Warum werden Mädchen (überwiegend in ländl. Gebieten) zu einem Großteil allenfalls nur in die Grundschule geschickt und anschließemd zeitnah verheiratet?
Auch daran erkennt man wie schwierig es ist hier Erneuerungen einzubringen.





Zitat:Die Beziehungen zu Israel waren immer denn viel mehr als 1 Mio.

Leider wird das durch einen großen Teil in der marok. Bevölkerung, insbes. durch die Religiösen (u.a.PJD) torpediert weil man grundsätzlich Moslems (Zusammengehörigkeitsgefühl) mehr Recht gibt als Juden.








.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#6
(21.03.2023, 09:55)Thomas Friedrich schrieb:    

Die klimatischen und geographischen Voraussetzungen sind zwar gut aber die Menschen erfüllen noch nicht die Voraussetzungen um dies sinnvoll nutzen zu können. ... Aber der Geist der Menschen befindet sich noch immer viel zu sehr in der Vergangenheit. ..

Ich kann es leider nicht leugnen!
 
Die neue Generation wird aber immer besser. Den Unterschied merke insbesondere bei Behörden. Es ändert sich immer mehr zum Positiven hin. .. Es herrscht immer mehr ein Klima der Zuversicht. .. Und ich sehe auch, dass die Menschen immer mehr Vertrauen zu ihrem Land bekommen.... Könnte noch was dauern, bis alle es begriffen haben; aber Marokko ist auf einem guten Weg.

Schau Dir manche europäischen Länder an. Du wirst feststellen, dass auch hier in vielen Ländern, wie Griechenland, Ungarn, Polen, Italien, etc., eine Mehrheit der Menschen von der Demokratie nicht viel halten: Vetternwirtschaft und Korruption; trotzdem geht es irgendwie weiter. Auch Deutschland kann sich nicht frei sprechen.

Der Vorteil in Marokko liegt darin, dass die junge Generation in der Mehrheit ist und hier ist die Hoffnung, dass sie sie sich immer mehr öffnet und es besser macht. Man setzt immer mehr auf die junge Generation und besonders auf Frauen! 

Leider wird das durch einen großen Teil in der marokkanischen Bevölkerung, insbes. durch die Religiösen torpediert weil man grundsätzlich Moslems (Zusammengehörigkeitsgefühl) mehr Recht gibt als Juden.


Auch hier setze ich meine Hoffnung auf die neue Generation, die gebildeter ist und weniger alles glaubt, was man ihr vorsetzt.... An dieser Stelle sind und waren die Könige Marokkos immer Vorbildlich. Denn sie setzen genau das um, was der Prophet ihnen auf den Weg gegeben hat: Alle Minderheiten haben unter dem Schutz des Herrschers zu stehen, insbesondere die Juden. Übrigens, Marokko ist das einzige Land, das die Rechte der Juden in der Verfassung verankert hat. 
Zitieren
#7
Hallo & salam,

ich finde eure Diskussion hochinteressant.

Gerne schreibe ich ein bisschen mit, basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen.

Wie ihr hier wisst, liebe ich das Land & seine Leute ganz einfach. Natürlich gehe ich nicht „blind“ dort hin bzw. sehe Licht- und auch Schattenseiten.

ABER ich versuche immer, positive Aspekte zu erkennen und auch selbst zu unterstützen, was in meiner & unserer Macht liegt.

Bsp.:

Ein junger Verwandter studiert, wird Lehrer. Tolle Leistung

Ein kleines Mädchen ist Klassenbeste! Sie hat unseren Rückhalt.

Wir unterstützen den Wunsch nach Studium in Europa - falls unsere jungen Leute das möchten.

Wir GLAUBEN einfach an die Zukunft und das Potenzial in Marokko. 
Auch, weil es hier in D in vielem „bergab“ zu gehen scheint (meine persönliche Meinung).

Jedes Jahr diskutieren wir über alle möglichen Themen.
Mein Lieblingsthema: Die Rolle der Frauen

ABER: Ich bin mir gar nicht sicher, ob die jungen Frauen (arrangiert verheiratet) in ihrem Leben nicht MINDESTENS genau so glücklich sind
wie Frauen hier, die voll unter Druck
im Job, mit Familie, Kindern, Hobbies etc. stehen!

Ich habe eben den Blick auf die 2 Welten, die Frauen dort oft nicht…..

@ZEITUMSTELLUNG:

Meine Familie löst das Problem sehr elegant:

Die Uhr an der Wand steht - bis ich mit meinem „deutschen“ Tick komme, neue Batterien kaufe und die gerade aktuelle Zeit einstelle. Besonders nervös macht mich die Frage: „uockcht djadid“…??

DEN Stress mache ich mir also selbst.

Und ganz ehrlich, ich wüsste nicht, wie ich reagierte, käme einer aus Marokko und würde MEINE Uhren zuhause ein- / umstellen.

Grüße & schon heute

Glückwünsche zum segensreichen Monat Ramadan,

Maria
Zitieren
#8
Ja Maghribi,

ich kann Dir in allem zustimmen!



Aber:

Es stellt sich die Frage wie nahe die Gesellschaft in Marokko, nachdem alles das umgesetzt wurde, dem Lebensstandart in Westeuropa (den ja alle anstreben) gekommen ist und wie lange die "Aufholjagd" dauern wird.

Nur wenige Jahre?
Jahrzehnte?
Oder länger?





.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#9
(21.03.2023, 11:57)Thomas Friedrich schrieb: Nur wenige Jahre?
Jahrzehnte?
Oder länger?


Hallo Thomas,


mir fällt dazu ein, dass die iberische Halbinsel weit über 700 Jahre dem quasi marokkanischem Imperium (Araber und Imazighen) gehörte. Natürlich gab es da und dort Rückschläge, jedoch im großen und Ganzen, war es gelungen über Jahrhunderte ein friedliches und stabiles Imperium aufrechtzuerhalten, das der Menschheit viel Segen (Wissen auf allen Gebieten) brachte. Das ist im Prinzip die Hauptaufgabe des Islams (Wissen erlangen und weitergeben von der Wiege bis zur Bahre). 

Sobald die Menschen mit ganzem Herzen zurück zu ihrem Glauben und ihren ursprünglichen Zielen zurückfinden, werden sie im Stande sein, Blindleistung von sich abzuschütteln und sich mit großer Freude wieder an die Arbeit zu machen. Wann das sein wird, kann keiner beantworten. Ich habe aber das leise Gefühl, dass wir bereits die Anfänger erleben, deuten diese allerdings anders. Wir haben viel zu lange falsch gedacht.... 

Du musst dazu noch bedenken, dass Afrika noch lange nicht von der Geißel der Kolonialisierung befreit ist; und diese ist nicht unbedingt daran interessiert, dass Afrika aufwacht und sie womöglich überholt! Afrika sollte gefälligst der Ort bleiben, der das Reichtum für insbesondere Europa liefert und das selbstverständlich kostenlos.... Aber das ist ein anderes Thema, auch wenn es mit eine wesentliche Rolle spielt. 

Mit besten Grüßen 
Zitieren
#10
Hallo Maghribi,


Du hast einen anderen Schrifttype gewählt, so dass ich Deine Beiträge nicht hierhin kopieren kann.
So muss ich sie teilw. wiederholen.


In der Tat hatte das "marokkanische Imperium" damals viele wichtige Erneuerungen und Fortschrift auf die iberische Halbinsel gebracht.
Damals war der Islam eine Hochkultur.
Das hat sich jedoch geändert!
Der Islam ist auf seinem damaligen Stand stehen geblieben und andere haben sich weiter entwickelt!

Es gibt seit rund 1.000 Jahren keine weltverändernde Erfindung aus einem islamischen Land.
Autos, Flugzeuge, Handy, Elektrizität, Medizintechnik, u.s.w. kommt allesamt aus Europa, Asien od. USA.

So ist das nun mal mit den Hochkulturen, sie kommen und gehen wieder.
Das war schon mit den Ägyptern, den Römern, den Mayas und anderen so.
Peinlich falsch ist es wenn die Mitglieder dieser untergegangenen Hochkulturen immer noch glauben, dass sie vorne in der Entwicklung sind.
Das Christentum war vor 2.000 Jahren hochmodern. Heute ist es das bei Weitem nicht mehr.


Auch war die Kolonalisierung nicht die Geißel Afrikas.
Vielmehr hat sie, wie auch schon die Eroberung Iberiens durch die Marokkaner und die der Germanen durch die Römer, Fortschritt gebracht.
Natürlich sind dort schlimme Dinge passiert aber wir dürfen nicht die damalige Zeit mit unseren heutigen ethische Maßstäben vergleichen.

Wenn das getan würde, dann könnten wir uns in Zukunft auf so einiges gefasst machen, was man uns mit unserem Verhalten in 150 Jahren vorwerfen wird:
"Salat geköpft!", "Oh je, wie brutal!"

Von den Dingen die die Kolonalisten in den afrikanischen Ländern eingeführt haben profizieren diese noch heute.
Z.B. vom Ackerbau und Viehzucht! Zuvor wurden nur Gazellen mit Pfeil und Boden an den Wasserlöchern gejagt. Damit könnte die heutige Bevölkerung nicht mehr ernährt werden.
Es wurden Schulen und Krankenhäuser gebaut und Infrastruckturen geschaffen, usw..
Die Menschen bekamen erstmals Ausweise und wurden registriert.
Teilweise liefen sie noch nackt herum.
Kleidung von jener Art die sie auch noch heute tragen wurde eingeführt und entsprechende Nähereien und Textilfabriken gebaut, die teilw. noch heute in Betrieb
sind.
Bergbau wurde nach Afrika gebraucht weswegen heute noch Rohstoffe abgebaut und verkauft werden können.
Ohne die Kolonalisten wäre die Entwicklung in diesen Ländern heute noch nicht so weit.

Zum Thema Grenzziehungen:

Es gab damals in Afrika keine größeren Länder, vielmehr bestand der Kontinent aus Hunderten Minikönigreichen die heute in keinster Weise überlebensfähig wären.
Diese Minireiche wurden zu Ländern zusammengefasst.
Wenn das heute beklagt wird sollte man sich Gedanken darüber machen was die Alternative wäre!
Wieder Hunderte Minikönigreiche in Afrika wie vor der Kolonialzeit?




.

.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#11
Hallo Thomas,
bei allen möglicherweise positiven Dingen, die der Kolonialismus gebracht hat, darfst Du aber nie vergessen, dass der eigentliche Grund für die Eroberung von Kolonien der Eigennutz der Kolonisierer war. Wenn dabei auch Positives für die Ureinwohner abfiel, war das eher zufällig aber wohl nie Selbstzweck. Insofern wäre ein überwiegend positives Bild meiner Meinung nach falsch.
Grüße aus Takat bei Agadir.
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
Zitieren
#12
(22.03.2023, 11:23)Varaderorist schrieb: Hallo Thomas,
bei allen möglicherweise positiven Dingen, die der Kolonialismus gebracht hat, darfst Du aber nie vergessen, dass der eigentliche Grund für die Eroberung von Kolonien der Eigennutz der Kolonisierer war. Wenn dabei auch Positives für die Ureinwohner abfiel, war das eher zufällig aber wohl nie Selbstzweck. Insofern wäre ein überwiegend positives Bild meiner Meinung nach falsch.
Grüße aus Takat bei Agadir.

Hallo Varaderorist,
Kolonialismus ist/wurde zu allen Zeiten aus Eigennutz (wirtschaftlicher, militärischer, uvam) betrieben. Was hatten die Römer in Germanien, die Araber in Nordafrika, die Marokkaner in Spanien, die Europäer in Amerika, Afrika sonst zu suchen? Weder Du noch ich werden die Menschheit in ihren Verhaltensweisen verändern.
Die Folgen des "Kolonialismus" wurde ebenso zu allen Zeiten propagandistisch ausgeschlachtet, an den Fehlentwicklungen im eigenen Land sind dann immer andere schuldig und man kann u.U. sogar noch Knete dabei rausschlagen.
Wann gehen denn die Imazaghen den "arabischen Kolonialismus" an? Möglicherweise bringt das auch Kohle Big Grin
Zitieren
#13
(22.03.2023, 15:02)Otto Droege schrieb:
(22.03.2023, 11:23)Varaderorist schrieb: Hallo Thomas,
bei allen möglicherweise positiven Dingen, die der Kolonialismus gebracht hat, darfst Du aber nie vergessen, dass der eigentliche Grund für die Eroberung von Kolonien der Eigennutz der Kolonisierer war. Wenn dabei auch Positives für die Ureinwohner abfiel, war das eher zufällig aber wohl nie Selbstzweck. Insofern wäre ein überwiegend positives Bild meiner Meinung nach falsch.
Grüße aus Takat bei Agadir.

Hallo Varaderorist,
Kolonialismus ist/wurde zu allen Zeiten aus Eigennutz (wirtschaftlicher, militärischer, uvam) betrieben. Was hatten die Römer in Germanien, die Araber in Nordafrika, die Marokkaner in Spanien, die Europäer in Amerika, Afrika sonst zu suchen? Weder Du noch ich werden die Menschheit in ihren Verhaltensweisen verändern.
Die Folgen des "Kolonialismus" wurde ebenso zu allen Zeiten propagandistisch ausgeschlachtet, an den Fehlentwicklungen im eigenen Land sind dann immer andere schuldig und man kann u.U. sogar noch Knete dabei rausschlagen.
Wann gehen denn die Imazaghen den "arabischen Kolonialismus" an? Möglicherweise bringt das auch Kohle Big Grin

Hallo Otto,
macht es das deshalb besser?

Wurden Naturvölker durch Kolonisierung zufriedener? Materialistischer bestimmt, aber im eigentlichen Sinne glücklicher?
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
Zitieren
#14
(22.03.2023, 15:20)Varaderorist schrieb:
(22.03.2023, 15:02)Otto Droege schrieb:
(22.03.2023, 11:23)Varaderorist schrieb: Hallo Thomas,
bei allen möglicherweise positiven Dingen, die der Kolonialismus gebracht hat, darfst Du aber nie vergessen, dass der eigentliche Grund für die Eroberung von Kolonien der Eigennutz der Kolonisierer war. Wenn dabei auch Positives für die Ureinwohner abfiel, war das eher zufällig aber wohl nie Selbstzweck. Insofern wäre ein überwiegend positives Bild meiner Meinung nach falsch.
Grüße aus Takat bei Agadir.

Hallo Varaderorist,
Kolonialismus ist/wurde zu allen Zeiten aus Eigennutz (wirtschaftlicher, militärischer, uvam) betrieben. Was hatten die Römer in Germanien, die Araber in Nordafrika, die Marokkaner in Spanien, die Europäer in Amerika, Afrika sonst zu suchen? Weder Du noch ich werden die Menschheit in ihren Verhaltensweisen verändern.
Die Folgen des "Kolonialismus" wurde ebenso zu allen Zeiten propagandistisch ausgeschlachtet, an den Fehlentwicklungen im eigenen Land sind dann immer andere schuldig und man kann u.U. sogar noch Knete dabei rausschlagen.
Wann gehen denn die Imazaghen den "arabischen Kolonialismus" an? Möglicherweise bringt das auch Kohle Big Grin

Hallo Otto,
macht es das deshalb besser?

Wurden Naturvölker durch Kolonisierung zufriedener? Materialistischer bestimmt, aber im eigentlichen Sinne glücklicher?
Hallo Varaderorist,
wie wird denn wissenschaftlich "besser" definiert? Da bin ich sehr neugierig.
Wer/was hat die "Naturvölker" (was auch immer darunter verstanden wird) daran gehindert, sich gegen die Kolonisten erfolgreich zu wehren? Meine stammessächsischen Vorfahren haben das Varus/Germanicus klar gezeigt. Die Römer haben die sächsischen Lande nie wieder betreten.

Gruß aus Niedersachsen
Zitieren
#15
Hallo Michael,

weil die Kolonialzeit meist einseitig negativ dargestellt wird hatte ich (einseitig) ein paar positive Effekte genannt.

Landnahmen geschahen und geschehen immer aus Eigennutz.
Meist siegt das am weitesten entwicklete Volk weil es auch militärisch überlegen ist.
Vom mitgebrachten Fortschritt profitiert aber auch der Unterlegene.

Ob diejenigen die den mitgebrachten Fortschritt gerne angenommen hatten hinterher zufriedener sind ist schwer festzustellen.
Ich kenne jedenfalls kaum jemanden der auf neuzeitliche Errungenschaften verzichten möchte.


"Die Zeit entwickelt sich weiter
und wir in ihr."




.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#16
Hallo Otto (ich  heiße übrigens Michael, wie in der Signatur zu lesen),
Ich nutze das Wort "besser" in diesem Zusammenhang bestimmt nicht wissenschaftlich, sondern eher moralisch-ethisch.
Welches Naturvolk (von Ausnahmen wie einigen germanischen Stämmen abgesehen) hätten  denn einem Aggressor erfolgreich Widerstand leisten können? Deine Argumentation in Richtung "Selbst Schuld" halte ich schon fast für zynisch.
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
Zitieren
#17
Hallo Thomas, 
Es sind natürlich immer eher die Grautöne, die der Wahrheit näher kommen als Schwarz oder Weiß.  Big Grin
Grüße vom Niederrhein
Michael Hausmann
Zitieren
#18
Hallo Michael,

in der Tat besteht das meiste im Leben aus Grauzonen.
Leider glauben viele Menschen sich nur auf schwarz oder weiß positionieren zu müssen.



Ich glaube nicht, dass Otto das "selbstschuld" zynisch meinte.
Aber wer außer jemand selbst trägt die Schuld wenn er einen Kampf oder eine Schlachte verliert?
Selbst wenn der Entwicklungsstand noch nicht auf dem Niveau angekommen ist auf dem man sich besser hätte verteidigen können könnte man fragen wer die "Schuld" daran hat ohne es zynisch zu meinen.
Vielleicht wäre aber auch p.P. (persönliches Pech) der passendere Ausdruck wobei dann die "Schuldfrage" ungeklärt bleibt.





.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Zitieren
#19
(22.03.2023, 21:55)Varaderorist schrieb: Hallo Otto (ich  heiße übrigens Michael, wie in der Signatur zu lesen),
Ich nutze das Wort "besser" in diesem Zusammenhang bestimmt nicht wissenschaftlich, sondern eher moralisch-ethisch.
Welches Naturvolk (von Ausnahmen wie einigen germanischen Stämmen abgesehen) hätten  denn einem Aggressor erfolgreich Widerstand leisten können? Deine Argumentation in Richtung "Selbst Schuld" halte ich schon fast für zynisch.

Hallo Michael,
"moralisch-ethische" Ideen sind meist subjektive Wunschvorstellungen, die mit der Realität selten etwas zu tun haben. So auch hier: der "Naturvolk-Herzog Armin" (auch diese Definition ist ein Produkt des Wunschdenkens) war jahrelang hoher römischer Offizier, hat dort gut aufgepasst, viel gelernt, um danach dieses Wissen praktisch und erfolgreich umzusetzen.
Nun stellt sich die Frage: warum war z.B. Marokko im 19. Jhdt. nicht in der Lage, militärisch eine (immer vorstellbare) Invasion der Kolonialmächte Frankreich/Spanien erfolgreich abzuwehren?  Sie brauchten doch nur 10 KM nach Norden oder nach Algerien zu blicken um zu wissen, was sich demnächst bei ihnen abspielen wird. Reaktion: Null!! Das Land: militärisch, technisch, wissenschaftlich, wirtschaftlich "hinterm Mond" (und das seit Jahrhunderten), hoch verschuldet und korrupt.
Schuldig? Na klar, die Kolonialmächte (die nur das aus Eigennutz unternommen haben). Es gibt leider nichts Neues.

Gruß aus Niedersachsen
Otto
Zitieren
#20
Hallo Otto,
Ich verschließe keineswegs die Augen vor der Realität. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß ich jede Entwicklung gut heißen muss.  Im Normalfall muss ich aber leider von der Maxime ausgehen, "Der Mensch an sich ist in erster Linie eigennützig und damit meist schlecht für andere. Ausnahmen bestätigen dir Regel."

Ich denke, damit liegen wir nicht so weit auseinander, wobei ich wohl eher eine noch etwas positivere Grundeinstellung haben dürfte.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Ein Tunnel soll Spanien und Marokko verbinden Maghribi 12 13.826 23.06.2023, 11:34
Letzter Beitrag: Otto Droege
Information Marokko könnte zum Exportland klimaneutraler Energieträger werden Maghribi 2 6.138 04.10.2019, 14:43
Letzter Beitrag: theomarrakchi

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste