Eingebaut in Toundoute
Unterwegs auf Suche nach einem alten Salzbergwerk biegen wir einige Kilometer hinter Toundoute auf eine Piste ab. Trotz des vorangegangenen Regens ist sie gut befahrbar. Im n
ächsten Dorf, ca. 2 km vor unserem Ziel wird die Fahrt aber j
äh gebremst. Eine Rinne ist auf unserer linken Fahrspur ausgehoben, die Erde beansprucht beinahe den Rest. Also suchen wir uns unter den kritischen Blicken eines herbeigeeilten Arbeiters vor der Baustelle einen Parkplatz. Vorsichtshalber frage ich beim Aussteigen, ob das Auto so steht, dass die Arbeiten nicht behindert werden. Er nickt es ab, wendet sich wieder seinen Aufgaben zu.
Wir schultern den Rucksack, wandern los und passieren auf unserem Weg eine Schule, die tats
ächlich nur zu Fu
ß erreichbar ist, steigen dahinter weiter aufw
ärts. Auf dem H
ügel sehen wir bereits die Reste der alten Bergarbeitersiedlung und sind mitten im ehemaligen Abbaugebiet. Vorsichtig sp
ähen wir in einige L
öcher, k
önnen aber nicht tief genug hineinsehen. Einige Stollen sind - vermutlich aus Sicherheitsgr
ünden - zugemauert. Die ganze Umgebung wirkt zerkl
üftet, durchgew
ühlt,
überall sind Sch
ächte. Davor gl
änzt es verd
ächtig in der Sonne. Das ist eindeutig Salz, wie ich beim vorsichtigen Lecken an einem St
ück feststelle. In den kunstvollsten Varianten durch den Regen ausgesp
ült, bilden sich an der Oberfl
äche interessant gezackte Salzstrukturen.
In einem Seitental entdecken wir am Ende eine gro
ße
Öffnung und klettern vorsichtig abw
ärts. Ein offensichtlich in den Felsen gesprengter Stollen f
ührt in eine gro
ße Halle. Ein St
ück tasten wir uns vorw
ärts, um aber mehr entdecken zu k
önnen, w
äre eine helle Lampe erforderlich. Beeindruckt
über die einst
überaus schwierige und sicher nicht ungef
ährliche Arbeit wandern wir wieder Richtung Auto, mit einem Salzbrocken als Erinnerung in der Hand.
Noch auf dem Weg zum Auto beschlie
ßen wir, uns erst au
ßerhalb des Dorfes einen Picknickplatz zu suchen, um nicht zu viele Kinder um uns herum zu versammeln ... Doch an Hunger ist nicht mehr zu denken, als wir das Auto erreichen. Die flei
ßigen M
änner haben an der Rinne weiter gearbeitet. Neben unserem Auto ist die Rinne gewachsen, der Aushub t
ürmt sich bis an die Reifen. Weder vor- noch r
ückw
ärts kann das Auto bewegt werden. Zwei M
änner arbeiten mit Schaufeln in der Rinne, bedecken die verlegte Wasserleitung mit Erde. Der Baggerfahrer n
ähert sich mit seinem Fahrzeug, l
ächelt uns aus dem ge
öffneten Fenster freundlich zu und meint, er sei in f
ünf Minuten fertig.
Wir setzen uns an einem Haus auf die Stufen und beobachten regelrecht fasziniert, wie millimetergenau so ein Schaufellader arbeiten kann. In einer Hand die Zigarette, bedient der Fahrer l
ässig seine Maschine und schiebt den Aushub zur
ück in die Rinne. Gelegentlich arbeitet er so z
ügig, dass die Jungs in der Rinne hektisch zur
ückweichen, um nicht selber unter die Erdmassen zu geraten.
Und tats
ächlich, knapp 10 Minuten nach unserer Ankunft stellt der Fahrer seinen Schaufellader an der Seite ab, steigt aus und winkt uns zu, wir k
önnten jetzt vorbeifahren. Als wir an ihm vorbeirollen, reichen wir aus dem Autofenster als kleines Dankesch
ön eine Schachtel Zigaretten heraus, die er freundlich l
ächelnd entgegennimmt. Vermutlich w
äre in Deutschland unser Auto l
ängst abgeschleppt worden oder wir h
ätten mindestens bis zum n
ächsten Morgen warten m
üssen...