Casablanca, eine schönere Stadt nach der Pandemie!
#1
Casablanca, eine schönere Stadt nach der Pandemie!
L'Opinion, 19. Mai 2020

Jeder strebt nach der Aufhebung der Beschränkungen ein besseres Leben an. Dafür sind eine gute Organisation und die Anwendung bestimmter Maßnahmen unerlässlich.

Am 17. Mai fand ein Webinar zum Thema "Casablanca, eine schönere Stadt nach der Pandemie" statt. Die vom Verband Bidawa+ organisierten Hauptschwerpunkte dieser Diskussion sind Gesundheit, Stadtplanung und soziale Unterstützung.

Abdellatif Maâzouz, Präsident des Verbandes Bidawa+, begann den Austausch mit einer Erinnerung an die Bedeutung der Beteiligung der Bürger an der Einhaltung von Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des neuen Coronavirus. Er erwähnte auch die Solidaritätsaktion, die im Rahmen der nationalen Mobilisierung durchgeführt wurde, um sich dem Test der Covid-19 zu stellen. Auf diese Weise startete der Verein Bidawa+ die Aktion "Computer für alle" mit dem Ziel, arme Familien in Casablanca mit Computern auszustatten, mit denen ihre Kinder am Fernunterricht teilnehmen können.

In Bezug auf das medizinische Umfeld empfiehlt Dr. Raja Aghzadi, die Budgets und die Humanressourcen zu stärken und eine stärkere Präventionspolitik zu entwickeln, mit der die Risikofaktoren, die eine Krankheit verursachen, um bis zu 30% gesenkt werden können. Sie betonte auch, dass es einen intelligenten und disziplinierten Ausstieg geben sollte, zum Beispiel nach Regionen. Auch das Tragen von Masken und die soziale Distanzierung sollten nach der Aufhebung der Beschränkungen erhalten bleiben. "Jeder Einzelne strebt nach guter Gesundheit. Wenn wir Krankheiten vorbeugen, können wir eine längere Lebenserwartung haben", erklärt der die Professorin. Kurz gesagt, Prävention sollte eine Kultur unter den Bürgern sein.

Die Architektin Salma Zerhouni sagt: "Sie sollten Aktivitäten nach der Aufhebung des Ausnahmezustands nicht nach demselben Modell wieder aufnehmen. Wir sind in bestimmten sozialen Wohngebieten, in denen der Verkehr hoch ist, besonders verwundbar, was trotz des guten Willens der Menschen eine  Eindämmung verhindert. "Laut dem Architekten ist Casablanca  zu einer großen Metropolregion geworden. Um dies besser zu verwalten, bietet die Architektin verschiedene Lösungen an, darunter Fahrradwege, autofreie Zonen, die Förderung von Parkaanlegen, etc.

"Die Krise hat uns Lehren aufgezeigt", sagte der frühere Minister Driss Benhima und stellte fest, dass Disziplin und Respekt gegenüber den Bürgern eine Verpflichtung  darstellen. Die Zeit der Restriktion wird von verschärften sozialen Problemen geprägt sein. Er ist der Ansicht, dass sich die Streitkräfte von Casablanca organisieren sollten, um diese Zeitspanne zu begleiten, die länger als der Gesundheitsnotstand andauern wird und für alle in gewisserweise eine Bedrohung darstellt. Er bestand auch auf der Organisation des informellen Sektors und der Stärkung der Solidaritätsmechanismen.
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#2
Miniatur der Stadt Chefchaouen in Casablanca 
m.le360.ma

Eine Initiative (auch sinnvolle Beschäftigung während der Ausgangssperre), die die Ästhetik des Stadtteils Lissasfa zum Besseren verändert hat: Blau gestrichene Wände, Blumentöpfe, Pflanzen und vor allem vieles hat das Gesicht dieser Straße im Stadtteils Lissasfa völlig verändert. Die Idee wurde von einigen Einwohnern getragen und die gesamte Nachbarschaft folgte dem Ruf mit der Mobilisierung aller und der Bündelung von Ressourcen. Die Arbeit wurde im Monat Ramadan durchgeführt und dauerte ca. 30 Tage. Das Ergebnis lässt sich definitiv sehen!
 
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#3
Hier nun eine andere Perspektive des "Wunderlands" Marokko:

https://aujourdhui.ma/societe/hcp-la-den...u-covid-19

"Die Slums, alten Medinas, die Sozialsiedlungen, als hohe Risikozonen für covid-19"
Wer glaubt da eigentlich noch an das offizielle Zahlenmaterial der Regierung?
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#4
(27.05.2020, 09:38)FouadF schrieb: Miniatur der Stadt Chefchaouen in Casablanca 
m.le360.ma

Eine Initiative (auch sinnvolle Beschäftigung während der Ausgangssperre), die die Ästhetik des Stadtteils Lissasfa zum Besseren verändert hat: Blau gestrichene Wände, Blumentöpfe, Pflanzen und vor allem vieles hat das Gesicht dieser Straße im Stadtteils Lissasfa völlig verändert. Die Idee wurde von einigen Einwohnern getragen und die gesamte Nachbarschaft folgte dem Ruf mit der Mobilisierung aller und der Bündelung von Ressourcen. Die Arbeit wurde im Monat Ramadan durchgeführt und dauerte ca. 30 Tage. Das Ergebnis lässt sich definitiv sehen!
 

Vielen Dank für diese schönen Bilder. Blau ist meine Lieblingsfarbe und ich habe mich inspirieren lassen, genau dieses Blau in unser Wohnzimmer zu holen Cool .

Bei uns im Süden herrscht diese wunderbare rötliche Erdfarbe vor, so ähnlich wie in Marrakech. 
Stampflehm.
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#5
(27.05.2020, 10:12)Otto Droege schrieb: Hier nun eine andere Perspektive des "Wunderlands" Marokko:

https://aujourdhui.ma/societe/hcp-la-den...u-covid-19

"Die Slums, alten Medinas, die Sozialsiedlungen, als hohe Risikozonen für covid-19"
Wer glaubt da eigentlich noch an das offizielle Zahlenmaterial der Regierung?


Sehr geehrter Herr Droege,

mit den beiden o.g.Beiträgen ist es in etwa dasselbe wie mit unseren Posts:

Ich sehe das Positive meines Lieblingslandes. Sie hingegen, mit Verlaub bemerkt, werden sicherlich etwas Negatives dazu finden können. 
Natürlich wird sich ein Virus in prekärem Umfeld viel leichter verbreiten können als in sanierter Umgebung. 
Gleichwohl sehe ich ganz persönlich, mit wieviel Effizienz und Kraft Marokko die Katastrophe bekämpft. Chapeau!

Freundliche Grüße,
bulbulla
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#6
(27.05.2020, 11:01)bulbulla schrieb:
(27.05.2020, 10:12)Otto Droege schrieb: Hier nun eine andere Perspektive des "Wunderlands" Marokko:

https://aujourdhui.ma/societe/hcp-la-den...u-covid-19

"Die Slums, alten Medinas, die Sozialsiedlungen, als hohe Risikozonen für covid-19"
Wer glaubt da eigentlich noch an das offizielle Zahlenmaterial der Regierung?


Sehr geehrter Herr Droege,

mit den beiden o.g.Beiträgen ist es in etwa dasselbe wie mit unseren Posts:

Ich sehe das Positive meines Lieblingslandes. Sie hingegen, mit Verlaub bemerkt, werden sicherlich etwas Negatives dazu finden können. 
Natürlich wird sich ein Virus in prekärem Umfeld viel leichter verbreiten können als in sanierter Umgebung. 
Gleichwohl sehe ich ganz persönlich, mit wieviel Effizienz und Kraft Marokko die Katastrophe bekämpft. Chapeau!

Freundliche Grüße,
bulbulla
Verehrteste,

auch bei "Lieblingsländern" sollte man die Realitäten nicht aus den Augen verlieren, sonst werden sie zu einer Illusion.
Wieviele Menschen leben denn in Ihrem "Lieblingsland" in einem prekären Umfeld? Und dazu zählen nicht nur die o.a. Bereiche, sondern auch riesige ländliche Gebiete, weit ab größerer Städte und damit weitab jeglicher Arztpraxen.
Wieviele Bewohner jener prekären Gebiete haben denn schon einmal eine Arztpraxis von innen gesehen? Können die auf Covidviren getestet werden?

Beste Grüße,
Otto Droege
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#7
Sehr verehrter Herr Droege,

ich weiß das doch.
Übrigens war das Gesundheitsbewusstsein (z. B. in Bezug auf Vorsorgeimpfungen) in meiner dortigen Familie schon immer hoch! Meine geliebte Schwiegermami brachte meinen Mann schon vor ewigen Zeiten zur Impfung - auf dem Eselrücken. Geimpft wurde von mobilen Trupps, ich glaube von MSF.
Man sagte über sie:
„Elle est amoureuse de son docteur..“

Und heute vgl. ich gerne die Vorsorgehefte für die U-Untersuchungen der Kinder dort mit den unsrigen. Sie sind ganz ähnlich aufgebaut.
Nun, und dass viele bisher noch selten eine Arztpraxis aufsuchten, muss nicht unbedingt immer so negativ sein.
Es gibt ein großes Wissen über Naturheilmittel...
Das ersetzt natürlich keine größeren Eingriffe etc.

Das Gegenteil hierzulande wäre das „doctors hopping“. Auch nicht gut.

Gruß,
bulbulla
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