Befreiung von Ehefähigkeitszeugnis
#1
Hey zusammen,
ich deutsche und mein Verlobter, marrokanisch (Aufenthaltstitel, Student in Dtl) wollen heiraten in Bayern und sammeln nun die Unterlagen für die Befreiung vom Ehefähigkeitszeugnis. Nun fehlt uns noch die "eidesstattliche Versicherung des Familienoberhauptes zur Ledigkeit". Hat jemand Erfahrung dembezüglich? Wo bekommt man das her und welche Unterlagen braucht man dafür? Wie sieht so etwas aus, ist das einfach ein formloses Schreiben, das sein Papa vorlegt bei der Botschaft in Marokko?
Viele Grüße von Louisa
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#2
Hallo Louisa,

ich kann Dir zwar nicht mitteilen wie das funktioniert aber ich möchte Dich darauf hinweisen, dass das eine hochriskante Sache ist!
Du hast dann keinerlei Garantien, dass er nicht in Marokko verheiratet ist!
Das erinnert mich stark an vergangene Zeiten bevor das Ehefähigkeitszeugnis eingeführt wurde. Da hatten nicht wenige Männer eine Zweit.- bzw. Erstfrau in einem anderen Land ohne dass die andere Frau etwas davon wusste.
Meist galt die Frau in Europa nur dazu um einen Aufenthaltstitel zu erhalten, manchmal auch zum Erwirtschaften von Geld, um die "richtige" Familie in Marokko zu ernähren.




.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#3
(22.03.2021, 19:18)Thomas Friedrich schrieb: Hallo Louisa,

ich kann Dir zwar nicht mitteilen wie das funktioniert aber ich möchte Dich darauf hinweisen, dass das eine hochriskante Sache ist!
Du hast dann keinerlei Garantien, dass er nicht in Marokko verheiratet ist!
Das erinnert mich stark an vergangene Zeiten bevor das Ehefähigkeitszeugnis eingeführt wurde. Da hatten nicht wenige Männer eine Zweit.- bzw. Erstfrau in einem anderen Land ohne dass die andere Frau etwas davon wusste.
Meist galt die Frau in Europa nur dazu um einen Aufenthaltstitel zu erhalten, manchmal auch zum Erwirtschaften von Geld, um die "richtige" Familie in Marokko zu ernähren.




.

Hallo @Thomas,
leider hast du wohl Recht. Und ich behaupte mal, diese Zeiten sind -leider- nicht allzu
sehr „vergangen“.
Habe schon einiges gesehen...



Hallo @Louisa,
ich möchte mich Thomas Friedrich hier anschließen. 

Ohne euch zu kennen, aber verzichte keinesfalls darauf. Warum denkst du daran?
Kommt dieser Wunsch von ihm? Das allein würde mich schon skeptisch machen. 

Bitte lass dich gründlich rechtlich beraten.
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#4
Ich habe ja vor gut zwei Wochen in Marokko geheiratet. Vorher hatten wir zweigleisig geplant und deshalb alle Unterlagen für eine Eheschließung in Bayern beieinander. Ausländeramt und Oberlandesgericht München hatten bereits zugestimmt, das Standesamt hat uns dann einen Eheschließungstermin für Anfang April zugeteilt. Wir haben diese Option allerdings fallen lassen, weil das alles kein Ausreisevisum für meine marokkanische Verlobte bedeutet hätte.

Allerdings kann ich aus dieser Erfahrung heraus folgendes sagen:
Das deutsche Recht kennt im Gegensatz zum marokkanischen kein Ehefähigkeitszeugnis. Dieses hätte ich für Deutschland nicht benötigt, für Heirat in Marokko dagegen schon.
Nun zur Ledigkeitsbescheinigung: Das Standesamt sagte mir, dass eine eidesstattliche notarielle Bescheinigung des marokkanischen Familienoberhauptes zwingend notwendig ist. Weil das Oberlandesgericht an marokkanisches Recht gebunden ist und sonst keine „Freigabe“ erteilen kann.
Kurz nach Einreichen der Unterlagen (es war immer noch nicht alles so wie vom Leiter des örtlichen Standesamtes gefordert) erfuhr ich dann von einem vereidigten Übersetzer marokkanischer Herkunft aus Frankfurt, dass diese notarielle Bescheinigung seit 2004 gar nicht mehr nötig ist. Der Standesbeamte könne dies gern in der Standesamtzeitschrift vom März 2004 nachsehen. Wenig überraschend, dass dann kurz darauf auch das O.k. vom Oberlandesgericht kam.

Vielleicht hilft euch diese Erfahrung ja etwas weiter.
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#5
Hallo,
Ledigkeitsbescheinigung bekommt man vom Rathaus in Marokko, mit Vollmacht kann man die beantragen.
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#6
(22.03.2021, 18:34)louisar11 schrieb: Hey zusammen,
ich deutsche und mein Verlobter, marrokanisch (Aufenthaltstitel, Student in Dtl) wollen heiraten in Bayern und sammeln nun die Unterlagen für die Befreiung vom Ehefähigkeitszeugnis. Nun fehlt uns noch die "eidesstattliche Versicherung des Familienoberhauptes zur Ledigkeit". Hat jemand Erfahrung dembezüglich? Wo bekommt man das her und welche Unterlagen braucht man dafür? Wie sieht so etwas aus, ist das einfach ein formloses Schreiben, das sein Papa vorlegt bei der Botschaft in Marokko?
Viele Grüße von Louisa

Hallo Louisa,

solltest du noch nicht geheiratet haben, dann rate ich dir als Marokkanerin (in Deutschland geb.), dich in allen Richtungen abzusichern, solltest du es nicht getan haben, dann wünsche ich dir viel Kraft und Glück. Aus eigener Erfahrung und den meines zum Islam konvertierten Umfeldes, kann ich dir nur sagen und unterschreiben, jemanden aus Marokko nach Europa zu holen, ist definitiv das Dümmste was mann/frau machen kann und auch heute ist es so, dass gerade solche Leute, in der Regel in Marokko, entweder bereits eine weitere Familie haben oder sie sich im Laufe der Zeit eine weitere Familie in Marokko zulegen und SELBSTVERSTÄNDLICH alles heimlich.

In diesem Sinne dir alles Gute und Nein, ich traue keiner importierten Person mehr über den Weg. Ihr wahres Gesicht zeigen sie erst, wenn sie Geld und Papiere haben.

Ich kenne dich nicht, aber ich hoffe du nimmst dir meine Worte zu Herzen

Gruss Alena
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#7
(16.05.2021, 10:23)Alena schrieb: Hallo Louisa,

solltest du noch nicht geheiratet haben, dann rate ich dir als Marokkanerin (in Deutschland geb.), dich in allen Richtungen abzusichern, solltest du es nicht getan haben, dann wünsche ich dir viel Kraft und Glück. Aus eigener Erfahrung und den meines zum Islam konvertierten Umfeldes, kann ich dir nur sagen und unterschreiben, jemanden aus Marokko nach Europa zu holen, ist definitiv das Dümmste was mann/frau machen kann und auch heute ist es so, dass gerade solche Leute, in der Regel in Marokko, entweder bereits eine weitere Familie haben oder sie sich im Laufe der Zeit eine weitere Familie in Marokko zulegen und SELBSTVERSTÄNDLICH alles heimlich.

In diesem Sinne dir alles Gute und Nein, ich traue keiner importierten Person mehr über den Weg. Ihr wahres Gesicht zeigen sie erst, wenn sie Geld und Papiere haben.

Gruss Alena


Irgendwie schockiert mich dein Beitrag gerade. Kann ich mich in einem Menschen derart täuschen? Ich spreche jetzt von meiner Frau, die ich vor knapp zwei Jahren kennengelernt habe. Im Februar/März war ich nach einer längeren Coronapause für 5 Wochen drüben und habe dort auch geheiratet. Ich habe nach wie vor das größte Vertrauen in sie, ich meine, sie sehr gut zu kennen. Manchmal denke ich, ich kenne sie besser als sie sich selber. Was vielleicht übertrieben ist. Aber sich so gewaltig in einem Menschen zu täuschen? Eine weitere Familie? Heimlich? Ich kenne doch alle Verwandten, Freundinnen etc. Ich wüsste wirklich nicht wo diese zweite Familie sein soll. Zudem glaube ich, sie so gut zu kennen, dass sie zu einer solchen Täuschung gar nicht in der Lage ist.

Also, jetzt bin ich wirklich sehr gespannt.
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#8
Hallo Wolfgang,

Alena meinte mit ihrem Beitrag sicher vor
allem Männer. Nach muslimischem
Recht könnte ein MANN (natürlich keine Frau) theoretisch in Marokko neben
seiner Ehe hier dort noch weitere Ehen schließen. Nur Tunesien hat die Einehe rechtlich festgelegt. Bitte um Korrektur, falls ich irre. 

Eine glückliche Ehe ist hier natürlich auch möglich. Ich würde mich über Beiträge hierzu freuen. ABER es ist nicht immer leicht - binational, zwei Welten.....

Du bist quasi honeymooner. Die Herausforderungen beginnen möglicherweise erst hier! 
Alena schreibt über Männer, die hier Aufenthalt, Verdienst und Wohlstand suchen und dazu sich verstellen und Liebe zu Frauen vortäuschen, um an den Pass etc. zu kommen. 

@Alena:

Liebe Alena, 
ich bin mir sicher, du hast schlimme Erfahrungen machen müssen. 
Ich finde es sehr gut, dass du als Marokkanerin und Deutsche den Mut hast und warnst. 

Es gibt immer noch Frauen, die „sich einwickeln“ lassen. 

Liebe Grüße,

bulbulla
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#9
@bulbulla

Wahrscheinlich hast du recht. Ich hab vielleicht „das Dümmste was mann/frau machen kann“ missverstanden und sie hat mit mann nicht den Mann gemeint.
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#10
(16.05.2021, 19:32)bulbulla schrieb: Hallo Wolfgang,

.............

Eine glückliche Ehe ist hier natürlich auch möglich. Ich würde mich über Beiträge hierzu freuen. ABER es ist nicht immer leicht - binational, zwei Welten.....

Du bist quasi honeymooner. Die Herausforderungen beginnen möglicherweise erst hier! 

..................


Hallo Bulbulla,

Ich bin einer von den Glücklichen und seit fast 15 Jahren glücklich mit einer Marokkanerin verheiratet obwohl meine Frau wesentlich jünger ist als ich. In meinem Umfeld wurde anfangs viel gemunkelt, daß sie wohl nur darauf wartet, ihren Daueraufenthalt hier in Spanien zu bekommen und sich dann "absetzt". Inzwischen ist diesen Unkenrufern das Maul wohl gründlich gestopft worden.
Darüber hinaus war sie überhaupt nicht darauf erpicht nach Europa zu ziehen und hätte es vorgezogen mit mir in Marokko zu leben. Dank unserer Tätigkeit hier auf Ibiza können wir jedoch alljährlich einige Monate in Marokko verbringen und damit sind wir beide zufrieden.
Mein Vorteil war, dass ich Marokko seit sehr vielen Jahren kannte und u.a. auch ein paar Jahre dort gelebt hatte. Dadurch war ich mit dem Leben und der Kultur dort sehr vertraut und hatte reichlich Gelegenheit marokkanische Familien von "Innen" her kennen zu lernen und wußte in etwa, was auf mich zukommen würde. 
So war mir auch sehr bewusst, daß marokkanische Frauen tickende Zeitbomben sein können und aus dem Nichts heraus mit einem lauten Knall explodieren können, und obwohl mir das bewusst war, hat es mich am Anfang doch manchmal irritiert, wenn meine Holde auf diese Weise explodierte. Ehe ich mir dessen bewusst war, was eigentlich passiert war, war bei ihr der Rauch verpufft und wieder eitel Sonnenschein. Sowohl die Manner als auch die Frauen dort sind halt nicht so "coooool" wie wir Europäer im Allgemeinen sind.
Die Familie meiner Frau nahm mich vom ersten Tag an sehr herzlich auf in ihren Kreis, und obwohl sie nicht im Überfluß leben weigern sie sich konstant von uns beschenkt zu werden. Wir dürfen der Mutter Kaffee mitbringen und für die Schwestern schon mal das eine oder andere Kleidungsstück. Eher schenken sie uns noch etwas, was mir mitunter peinlich ist, da wir finanziell besser gestellt sind als sie. 
Womit wir ihnen jedoch immer eine große Freude machen können, ist es mit ihnen durch Marokko zu reisen und Orte zu besuchen, die sie noch nie gesehen haben, und es ist herrlich ihre strahlenden Gesichter während dieser Reisen zu sehen.
Was ich bedenklich finde ist, wenn ich von Paaren lese, die sich übers Internet kennen gelernt haben und keiner der Beiden eine Vorstellung von der Welt und Kultur des anderen hat, die sich "tödlich" ineinander verlieben ohne sich jemals life begegnet zu sein, und die dann plötzlich Hals über Kopf heiraten. Da gibt's dann oft sehr schnell das böse Erwachen.
Mehr als einmal habe ich in Internetcafés aufgrund der Enge dort Chats von meinen immer männlichen Sitznachbarn ob gewollt oder ungewollt mithören müssen. Das lief dann häufig etwa nach folgendem Muster ab: 1. Chat (mit einer Engländerin). Hello my love, I miss you so much and I would love to be with you right now....bla, bla... have you already heard  something about my visa..... dazu dann noch gewürzt mit jeder Menge Komplimenten. ....Am Ende des Gespräches dann noch tausend Liebesschwüre und many kisses and bye bye until tomorrow. 
Kamera und Mikrofon aus- und wieder eingeschaltet, den nächsten Chat mit einer deutschen Dame begonnen und die gleiche Litanei auf Deutsch herunter gebetet. Beim dritten Chat war dann eine Französin an der Reihe und wieder das gleiche Programm.
Was mir ebenfalls mehr als einmal passierte in der Vor- Internetzeit war, daß Marokkaner an mich herantraten mit der Bitte ihnen Briefe zu übersetzen, die sie von europäischen Damen bekommen hatten. Den Gefallen tat ich ihnen ja noch gerne, doch wenn ich dann gebeten wurde diese Briefe zu beantworten weigerte ich mich hartnäckig, denn sie gaben mir keinen Text ein, sondern meinten ich sollte einfach etwas Nettes an die Damen schreiben; das war mir dann doch zuviel.
Zum weitaus größten Teil handelt es sich bei solchen Geschichten um Männer, allerdings habe ich auch einzelne Fälle von jungen Mädchen erlebt, die es ähnlich trieben oder mir offen sagten: "Egal wer, Hauptsache Europäer".

Ich fände es ganz nett, wenn noch der oder die eine oder andere aus unserem Kreise hier von den Erfahrungen mit ihrem/seinen Partner/Partnerin erzählen würde. Da gibt es sicherlich einige nette Geschichten und vielleicht auch weniger nette Geschichten zu lesen.

Lieben Gruß an Alle, Theo
Bevor Du Dein Kamel dem Schutz Allahs anvertraust, binde es gut fest.
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#11
Hallo Theo,
es ist wirklich wichtig, anderen diese Dinge offen und klar mitzuteilen. Wer informiert wurde und dann trotzdem auf Betrüger hereinfällt...dem kann man auch nicht mehr helfen. Dass jemand aufgrund solcher von dir geschilderter Chats eine(n) Partner(in) heiratet, den er/sie noch nie gesehen hat, ist schwer zu glauben. Gibt es aber anscheinend.
Jetzt sollte niemand einen Groll auf Theo hegen. Das ist ja manchmal der Dank, den man als Überbringer einer schlechten Nachricht bekommt...
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#12
(17.05.2021, 01:20)theomarrakchi schrieb:
(16.05.2021, 19:32)bulbulla schrieb: Hallo Wolfgang,

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Eine glückliche Ehe ist hier natürlich auch möglich. Ich würde mich über Beiträge hierzu freuen. ABER es ist nicht immer leicht - binational, zwei Welten.....

Du bist quasi honeymooner. Die Herausforderungen beginnen möglicherweise erst hier! 

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Hallo Bulbulla,

Ich bin einer von den Glücklichen und seit fast 15 Jahren glücklich mit einer Marokkanerin verheiratet obwohl meine Frau wesentlich jünger ist als ich. In meinem Umfeld wurde anfangs viel gemunkelt, daß sie wohl nur darauf wartet, ihren Daueraufenthalt hier in Spanien zu bekommen und sich dann "absetzt". Inzwischen ist diesen Unkenrufern das Maul wohl gründlich gestopft worden.
Darüber hinaus war sie überhaupt nicht darauf erpicht nach Europa zu ziehen und hätte es vorgezogen mit mir in Marokko zu leben. Dank unserer Tätigkeit hier auf Ibiza können wir jedoch alljährlich einige Monate in Marokko verbringen und damit sind wir beide zufrieden.
Mein Vorteil war, dass ich Marokko seit sehr vielen Jahren kannte und u.a. auch ein paar Jahre dort gelebt hatte. Dadurch war ich mit dem Leben und der Kultur dort sehr vertraut und hatte reichlich Gelegenheit marokkanische Familien von "Innen" her kennen zu lernen und wußte in etwa, was auf mich zukommen würde. 
So war mir auch sehr bewusst, daß marokkanische Frauen tickende Zeitbomben sein können und aus dem Nichts heraus mit einem lauten Knall explodieren können, und obwohl mir das bewusst war, hat es mich am Anfang doch manchmal irritiert, wenn meine Holde auf diese Weise explodierte. Ehe ich mir dessen bewusst war, was eigentlich passiert war, war bei ihr der Rauch verpufft und wieder eitel Sonnenschein. Sowohl die Manner als auch die Frauen dort sind halt nicht so "coooool" wie wir Europäer im Allgemeinen sind.
Die Familie meiner Frau nahm mich vom ersten Tag an sehr herzlich auf in ihren Kreis, und obwohl sie nicht im Überfluß leben weigern sie sich konstant von uns beschenkt zu werden. Wir dürfen der Mutter Kaffee mitbringen und für die Schwestern schon mal das eine oder andere Kleidungsstück. Eher schenken sie uns noch etwas, was mir mitunter peinlich ist, da wir finanziell besser gestellt sind als sie. 
Womit wir ihnen jedoch immer eine große Freude machen können, ist es mit ihnen durch Marokko zu reisen und Orte zu besuchen, die sie noch nie gesehen haben, und es ist herrlich ihre strahlenden Gesichter während dieser Reisen zu sehen.
Was ich bedenklich finde ist, wenn ich von Paaren lese, die sich übers Internet kennen gelernt haben und keiner der Beiden eine Vorstellung von der Welt und Kultur des anderen hat, die sich "tödlich" ineinander verlieben ohne sich jemals life begegnet zu sein, und die dann plötzlich Hals über Kopf heiraten. Da gibt's dann oft sehr schnell das böse Erwachen.
Mehr als einmal habe ich in Internetcafés aufgrund der Enge dort Chats von meinen immer männlichen Sitznachbarn ob gewollt oder ungewollt mithören müssen. Das lief dann häufig etwa nach folgendem Muster ab: 1. Chat (mit einer Engländerin). Hello my love, I miss you so much and I would love to be with you right now....bla, bla... have you already heard  something about my visa..... dazu dann noch gewürzt mit jeder Menge Komplimenten. ....Am Ende des Gespräches dann noch tausend Liebesschwüre und many kisses and bye bye until tomorrow. 
Kamera und Mikrofon aus- und wieder eingeschaltet, den nächsten Chat mit einer deutschen Dame begonnen und die gleiche Litanei auf Deutsch herunter gebetet. Beim dritten Chat war dann eine Französin an der Reihe und wieder das gleiche Programm.
Was mir ebenfalls mehr als einmal passierte in der Vor- Internetzeit war, daß Marokkaner an mich herantraten mit der Bitte ihnen Briefe zu übersetzen, die sie von europäischen Damen bekommen hatten. Den Gefallen tat ich ihnen ja noch gerne, doch wenn ich dann gebeten wurde diese Briefe zu beantworten weigerte ich mich hartnäckig, denn sie gaben mir keinen Text ein, sondern meinten ich sollte einfach etwas Nettes an die Damen schreiben; das war mir dann doch zuviel.
Zum weitaus größten Teil handelt es sich bei solchen Geschichten um Männer, allerdings habe ich auch einzelne Fälle von jungen Mädchen erlebt, die es ähnlich trieben oder mir offen sagten: "Egal wer, Hauptsache Europäer".

Ich fände es ganz nett, wenn noch der oder die eine oder andere aus unserem Kreise hier von den Erfahrungen mit ihrem/seinen Partner/Partnerin erzählen würde. Da gibt es sicherlich einige nette Geschichten und vielleicht auch weniger nette Geschichten zu lesen.

Lieben Gruß an Alle, Theo



Hallo Theo, hallo Wolfgang,

danke für eure Beiträge. Kommt jetzt etwa Leben in die Bude hier?

Ich bin noch länger als Theo verheiratet. Dass es gehalten hat, ist meinem Mann zu verdanken. Geduldig (!), tolerant, uneigennützig (!), hilfsbereit, familiär - mehr, als z. T. meine deutsche Familie, etc. und sehr fleißig!

Ich kannte und liebte Marokko schon vor unserem Kennenlernen von Reisen. Ich versuchte u.a. die Sprache und alles Verfügbare über Kultur & Religion zu lernen (wichtig zu kennen!). 

Tja, und dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Meine marokkanische Familie ist wie die von Theo. Total lieb & niemals egoistisch. 
Natürlich gibt es Dinge, die mir mit meinem vorausplanenden, möglichst effektiven Denken und meinem Wunsch nach Fortschritt, Freiheit und Gleichberechtigung total auf den Wecker gehen. Oft kann ich nicht ruhig zusehen. 

@Theo,

die Beschreibung der „tickenden Zeitbombe“ ist köstlich. Da hast du MICH beschrieben... :D
Natürlich muss man VOR einer Ehe das Land und die Leute kennen lernen. 

Zum iNet-Daten:
Schon lange vor dem iNet, mehr als 30 Jahre her, wurde ich auf Reisen gefragt, ob ich keine Freundinnen in D hätte, die einen Marokkaner heiraten wollten...

Na ja, ich habe schon immer die passenden Antworten gegeben. 

LG an alle,

bleibt „xund“,

bulbulla
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#13
ok, da der liebe Wolfgang mich auf diese interessante Diskussion aufmerksam gemacht hat, gebe ich auch nun meinen Senf dazu ab Wink 

wobei ich mir schon denken kann, wie die jeweiligen Reaktion darauf sind. Also ich habe meinen Mann im Internet auf Facebook kennen gelernt, bin dann aber relativ schnell, also einen Monat nachdem wir videocalls und chats hatten, nach Fes, um ihn zu besuchen und in real life kennen zu lernen. 

Wir haben dann auch ziemlich schnell geheiratet ohne uns vorher gut gekannt zu haben, unter anderem, damit wir zusammen sein können. Ich hätte auch nach Marokko ziehen können, anstatt er zu mir nach Deutschland. 
Aber da bin ich genauso pragmatisch wie manch ein Marokkaner*in, der/die  sich in Europa ein schönes Leben erhofft.

Nun ist mein Mann seit zwei Jahren hier, erklimmt etappenweise einen Sprachkurslevel zum nächsten. Wir haben auch schon von Trennung gesprochen, für jeden der sich jetzt ins Fäustchen lacht aufgrund seiner hiermit bestätigten Statistik, aber das ist mir latte Big Grin es gibt pragmatische Gründe zur Trennung, und ob es soweit kommt, sehen wir, wenn er nächstes Jahr die Papiere hat. 

Ich will definitiv, dass er seine Papiere bekommt und sich dann ein gutes Leben aufbauen kann,  mit oder ohne mich.

Jo, soviel zu meiner Story hahaha

Grüße
namkyung
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#14
Hallo,

erstmal möchte ich etwas klarstellen, ich bin nicht binational. Ich bin eine Marokkanerin und habe einen Marokkaner geheiratet, Das einzige was mich und ihn unterscheidet ist. Ich bin mit Deutschen gross geworden, sprich ehrlich, direkt und geradlinig und er ist dort großgeworden, in Armut und Perspektivlosigkeit mit dem Hintergrund, wie kann ich andere ausnehmen um mir selbst mein Leben aufzubauen. Während ich die Absicht hatte eine eigene Familie zu gründen, war seine Absicht, mich als Mittel zum Zweck zu nutzen.
Ich habe erst letztes Jahr einen ägyptischen Mann kennengelernt, der das selbe Problem hatte, wie ich. Er heiratete eine Marokkanerin von dort, holte sie nach Hamburg, nach circa 4 Jahren kaufte er ihr eine Wohnung und ein Auto in Marokko. Als er bemerkte, dass sie immer noch mehr wollte, versuchte er diese Beziehung zu beenden. Er reichte die Scheidung ein, konnte jedoch nicht mehr einreisen, da sie ihm dort alles Erschwerte. Ich besorgte ihm in Marokko jemanden der sich damit auskennt und ihm war es glücklicherweise möglich, in Vertretung sich von dieser Frau zu trennen. Er ist Schiffskapitän, fährt allerdings nach der Erfahrung nicht mehr diese Route Richtung Marokko. Da macht er jetzt lieber doch einen sehr grossen Bogen rum.

Und zu dem anderen, ja ich meine tatsächlich, sowohl einen Mann, als auch eine Frau aus Marokko zu heiraten und dann nach Europa zu holen halte ich für sehr naiv. Wie gesagt, ich denke egal, wie gross die Liebe sein mag, eine Absicherung ist in alle Richtungen einfach unerlässlich.
Denn wenn der Partner dich wirklich liebt, möchte er dich abgesichert wissen, wenn nicht, dann erklärt sich das von selbst.

Man kann natürlich auch weiterhin durch die rosarote Brille schauen, aber ob das so gut ist, wage ich zu bezweifeln.

Schönen Gruss Alena
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#15
@namkyung
Ja, jeder Fall ist anders.
Wichtig (für die anderen) zu wissen wäre, ob du deinen Mann in die Schublade „Heiratsschwindler“ stecken würdest. So weit ich das beurteilen kann ist das nicht der Fall.
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#16
Hallo Alena,
klare Worte sind wichtig. Klingt sehr hart, was du schreibst. Trotzdem (oder gerade deshalb) danke.
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#17
(16.05.2021, 18:33)Wolfgang schrieb:
(16.05.2021, 10:23)Alena schrieb: Hallo Louisa,

solltest du noch nicht geheiratet haben, dann rate ich dir als Marokkanerin (in Deutschland geb.), dich in allen Richtungen abzusichern, solltest du es nicht getan haben, dann wünsche ich dir viel Kraft und Glück. Aus eigener Erfahrung und den meines zum Islam konvertierten Umfeldes, kann ich dir nur sagen und unterschreiben, jemanden aus Marokko nach Europa zu holen, ist definitiv das Dümmste was mann/frau machen kann und auch heute ist es so, dass gerade solche Leute, in der Regel in Marokko, entweder bereits eine weitere Familie haben oder sie sich im Laufe der Zeit eine weitere Familie in Marokko zulegen und SELBSTVERSTÄNDLICH alles heimlich.

In diesem Sinne dir alles Gute und Nein, ich traue keiner importierten Person mehr über den Weg. Ihr wahres Gesicht zeigen sie erst, wenn sie Geld und Papiere haben.

Gruss Alena


Irgendwie schockiert mich dein Beitrag gerade. Kann ich mich in einem Menschen derart täuschen? Ich spreche jetzt von meiner Frau, die ich vor knapp zwei Jahren kennengelernt habe. Im Februar/März war ich nach einer längeren Coronapause für 5 Wochen drüben und habe dort auch geheiratet. Ich habe nach wie vor das größte Vertrauen in sie, ich meine, sie sehr gut zu kennen. Manchmal denke ich, ich kenne sie besser als sie sich selber. Was vielleicht übertrieben ist. Aber sich so gewaltig in einem Menschen zu täuschen? Eine weitere Familie? Heimlich? Ich kenne doch alle Verwandten, Freundinnen etc. Ich wüsste wirklich nicht wo diese zweite Familie sein soll. Zudem glaube ich, sie so gut zu kennen, dass sie zu einer solchen Täuschung gar nicht in der Lage ist.

Also, jetzt bin ich wirklich sehr gespannt.

Hallo Wolfgang,

ich kenne deine Frau nicht, ich wünsche dir dass sie so ist, wie du sie dir wünscht oder siehst.
Mein Leben war ein anderes, ich hatte immer an das Gute in einem Menschen geglaubt und ich wollte Kontakt zu meiner Herkunft und ich erhoffte mir, mit einem Landsmann, mehr Bezug zu meiner Kultur zu bekommen, aber heute weiß ich es besser und heute weiß ich auch, dass ich hätte niemals nach meiner Herkunft/Kultur/Mentalität suchen sollen. Ich war davor glücklich und eine Deutsche mit Migrationshintergrund zu sein, ist allemal besser als eine Marokkanerin zu sein, die nur dem Zweck diente, aber weder als Frau noch als Mensch wahrgenommen wurde.


Ich habe gelesen, dass jemand geschrieben hat, von wegen selber Schuld, wenn man auf solche Menschen reinfällt, denjenigen möchte ich fragen, wie kann man Schuld sein, wenn man ehrlich liebt??? 

Der meint wohl nach dem Motto: "DUMMHEIT SCHÜTZT VOR STRAFE NICHT!"

Dazu muss ich aber sagen: Lieber spät als nie!

Im Leben kann man dumme Entscheidungen treffen, aber umso mehr wächst man, wenn man diese überlebt hat.
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#18
Liebe Alena,

ich sehe, dass du Schweres erlebt hast.
Ich wünsche dir viel Glück und alles Gute!

Mein Mann arbeitete übrigens schon in Europa, als wir zusammen kamen.
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#19
Ich denke viele haben Ihre Erfahrungen gemacht. Sicher stimmt vieles und es hat sich vieles nicht verändert. Aber mal ganz ehrlich warum sollte sich ein Marrokaner, eine deutsche Frau warm halten nur um nach Deutschland zu kommen. Zumal in meiner Situation ja noch meine kleine Tochter im Spiel ist. Aktuell stehen die Chancen auf ein Visum nicht sehr hoch oder sehe ich das falsch?
Und andererseits, wenn es doch soviele binationale Ehen unter euch gibt, warum steckt ihr doch alle in eine Schublade? Niemand aber auch niemand kann sagen, selbst bei einer deutschen Ehe, ob man nicht "die Katze im Sack" kauft.  Oder ob man einen Man heiratet, wo am Ende täglich häusliche Gewalt an der Tagesordnung steht?

Erfahrungen oder Vorurteile hin oder her, was passiert denn wenn man wirklich als Frau einen Marrokaner heiratet? Welches Risiko besteht dann?

Ob es ein Risiko oder eine Täuschung ist, kann man erst herausfinden, wenn man tatsächlich diesen Weg geht.
Klar ihr alle haltet mich für Verrückt, dass er nur auf ein deutsches Visum aus ist. Bislang hat er immer gesagt wir treffen uns zuerst und dann entscheiden wir. Derselben Meinung bin ich auch. Er hat nie nach Geld gefragt und das wird er auch nicht, denn selbst wenn er da täte, könnte ich ihm da eh nicht helfen.

Ich bin etwas traurig, dass es trotz der vielen Binationalen Beziehungen/Ehen in diesem Forum alle dennoch sagen: Heirate in nicht, er will nur nach Deutschland.
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#20
@Bine
Ich denke nicht, dass ich das sage. Ich hab doch dasselbe getan, was du tun möchtest. Eine Marokkanerin geheiratet. Meiner Meinung nach muss das jeder selbst entscheiden. Um aber überhaupt eine (vernünftige) Entscheidung treffen zu können, muss man sich gut kennenlernen. Und ich denke, dass ein gutes Urteilsvermögen nötig ist. Das Problem ist wahrscheinlich, dass jeder sein eigenes für gut hält.
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