Wasserversorgung Marokko
#41
Hallo,
.."regiert wird dieses Land von Anarchie, aber definitiv nicht von der Regierung."

wobei sich irgendwann die Frage stellt, ob die Regierung nicht selbst ein Profiteur dieser Anarchie ist.
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#42
(23.07.2022, 10:53)Otto Droege schrieb: Hallo,
.."regiert wird dieses Land von Anarchie, aber definitiv nicht von der Regierung."

wobei sich irgendwann die Frage stellt, ob die Regierung nicht selbst ein Profiteur dieser Anarchie ist.

Hallo, 
das würde angesichts diesen Berichts nicht mal anzweifeln wollen. Das erweckt ja bereits den Anschein das hier deutlich Profit gemacht wird.
MfG

Marco Wensauer
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#43
Marokko: Ist das Trinkwasser durch die Dürre bedroht?

Es ist eine Tatsache! Die globale Erwärmung beschleunigt sich und unsere Veränderungen in der Art und Weise, wie wir leben, kommen nur zögerlich in Gang. Doch die Dringlichkeit ist da. Die Dürre hält an und dauert an. Und die Wasserversorgung in Marokko ist mehr als angespannt. So sehr, dass im gesamten Königreich hier und da Einschränkungen der Wassernutzung angeordnet wurden. Das ist nicht gut, denn wenn es so weitergeht, könnten die Einschränkungen auch auf das Trinkwasser ausgeweitet werden, ohne dass jemand etwas dagegen hätte.

In diesem Jahr waren die Wasserverhältnisse sehr ungewöhnlich und es gab seit den 1980er und 1990er Jahren keine derartige Situation mehr. Der Füllgrad der größten Talsperren in Marokko (täglich aktualisiert) liegt laut dem Ministerium für Ausrüstung und Wasser heute nur noch bei 29 %, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Jahr 2021 (am selben Tag) bedeutet, als er 45,% betrug, oder vor zwei Jahren 44,4 % oder sogar 53,8 % im Jahr 2019, als die Winterauffüllung konsequenter war.

Darüber hinaus erleben wir aufgrund des großen Regenmangels im Winter und der Trockenheit derzeit eine längere Hitzewelle, was die Situation noch verschlimmern wird, da wir uns erst im ersten Monat des Sommers befinden und wir wissen werden, was der August noch bringen wird.

Bei einem so hohen Füllungsgrad unserer Staudämme und Wasserreservoirs muss man feststellen, dass sich die Frage nach der Menge des verfügbaren Wassers stellt oder bald stellen wird, und zwar vor dem Hintergrund der Gefahr von Schwierigkeiten bei der Trinkwasserversorgung, die bereits viele unserer Regionen bedroht. Offiziell bleibt man jedoch zumindest gelassen, trotz der angespannten Lage angesichts der extrem niedrigen Wasserstände in den Talsperren und Stauseen sowie des Grundwassers. Man beruhigt jedoch, dass man von besorgniserregenden Situationen am Ende des Niedrigwassers noch weit entfernt sei. Das möchte man meinen.

Denn wenn man den Füllungsgrad der rund 60 Talsperren im Königreich liest, wissen alle, dass sie nicht unter Wassermangel leiden, wie etwa die Talsperren im Norden des Landes wie Tanger-Med am Wadi R'mel, die mit 96 % einen ausgezeichneten Wasserstand aufweisen, 4% Füllungsgrad aufweist, oder der Chefchaoun-Stausee (94,1%) oder der Acharif Al Idrissi-Stausee (Tetouan), der zu 88,3% gefüllt ist, oder der Bouhouda-Stausee (Taounate 92,3%) oder der Sebou-Stausee (92,4%), der bald die Bouregreg-Becken mit überschüssigem Wasser versorgen soll, das sonst im Meer verloren geht. Halbvoll sind Mechraâ Hamadi am Moulouya (58,8%), ein Wadi, das ein leidenschaftlicher Umweltschützer und Agraringenieur, Mohamed Benata, mit Zähnen und Klauen verteidigt, Yaâcoub El Mansour 46,3%, S. M'hamed en Slimane Jazouli (55%) etc.

Aber es gibt auch ein Dutzend, die nicht über die zweistellige Zahl hinauskommen, und einige wenige sind sogar an der kritischen Schwelle zu einem einzigen Punkt, weshalb dringender Handlungsbedarf besteht und dauerhafte Lösungen gefunden werden müssen, um die Trinkwassermengen zu erhalten. Dazu bedarf es jedoch vielerlei Dinge. In Marokko muss sich die Mentalität der Bürger in Bezug auf Wasser unbedingt ändern, um die Verschwendung dieses lebensnotwendigen und immer knapper werdenden Stoffes zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang und angesichts des Wassermangels im Königreich und aufgrund von Regierungsbeschlüssen hat das Ministerium für Infrastruktur und Wasser eine Kampagne zur Sensibilisierung aller Bürger gestartet, um gegen die Wasserverschwendung zu kämpfen, damit das Wasser in unsere Wasserhähne gelangt. Wir haben drei oder sogar vier Jahre in Folge mit geringen bis sehr geringen Niederschlagsmengen hinter uns. Das wirkt sich auch auf den ländlichen Raum und die Landwirtschaft aus, oft sogar viel stärker.

Und in diesem Zusammenhang ist es an der Zeit, bei der organischen Substanz einzugreifen, mit einer natürlicheren Umgestaltung der Wasserläufe und neuen landwirtschaftlichen Modellen, die filtern und weniger Wasser verbrauchen oder sogar verschlingen, wie zum Beispiel Wassermelonen oder Avocados. Ein besseres gemeinschaftliches Wassermanagement liegt auf der Hand, wie ein anderer sagen würde.
MfG

Marco Wensauer
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#44
Hallo,

das Wasserproblem Marokkos hat folgende Ursachen:
- die klimatisch-hydrologischen Bedingungen. Es gibt weniger Niederschläge/a als früher, die Lufttemperaturen steigen. Das Grundwasser ist aufgebraucht, neue Reserven sind selten zu finden und liegen in großer Tiefe.
- Die Einwohnerzahl Marokkos hat sich seit 1960 verdoppelt. Hinzu kommt die rasante Verstädterung, die Industrialisierung der Landwirtschaft, die höheren Ansprüche der Einwohner....und Marokkos "Lieblingsthema": die Zunahme des Tourismus (nicht nur durch Ausländer, sondern vornehmlich Marokkanern: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...74806.html).
Klartext: da sich kurz/mittelfristig weder die klimatisch-hydrologischen Bedingungen noch die Bevölkerungszahl beeinflussen lassen, muss Marokko seine Wasserwirschaft völlig neu strukturieren...und auch durchsetzen! Das wiederum wird sehr viel Geld kosten....den Staat und die Bürger.
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#45
Zitat:Marokko: Sie verwandelt Nebel in Trinkwasser

In Marokko hat eine Frau eine zumindest brillante Idee entwickelt, um Wasserknappheit in einer Region des Königreichs zu vermeiden, die von wiederholten Dürren betroffen ist.

Nebelwasser in Trinkwasser umwandeln. Das ist die brillante Idee, die Jamila Bargach und ihr Partner Dr. Aissa Derhem entwickelt haben, um der durch Dürren verursachten Wasserknappheit entgegenzuwirken. Im Jahr 2010 gründeten sie die Stiftung Dar Si Hmad, um den Gemeinden in der südwestlichen Region Marokkos zu helfen. Diese Region hat unter zahlreichen Dürren gelitten, die die lokalen Gemeinschaften stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Zu dieser Schwierigkeit kommt noch der Mangel an Einrichtungen zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser hinzu.

Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, hat die Stiftung Dar Si Hmad ein Nebelfangsystem installiert, das das Wasser aus dem Nebel sammelt und in der Region Aït Baamrane verteilt, berichtet Haaretz. Breite Netze werden in den Fels getrieben, um das Nebelwasser aufzufangen und in Trinkwasser umzuwandeln. Laut den Erklärungen von Jamila Bargach ist die Technik hinter dem Auffangen des Nebelwassers einfach: "Wenn Sie an ein Volleyballnetz denken, das Sie am Morgen wegen der aufgefangenen Feuchtigkeit nass finden, ist es das gleiche Prinzip".

Insgesamt sind 16 Dörfer in der Region Aït Baamrane die Nutznießer dieses Projekts. Die Stiftung beabsichtigt, weitere Dörfer zu erreichen. "Wir sind dabei, die Projekte auszuweiten und ich hoffe, dass wir mindestens acht weitere Dörfer anschließen werden, wenn nicht sogar zwölf, je nachdem, wie viel Geld wir zur Verfügung haben", sagte Jamila Bargach.

Hallo, 
Natürlich ist Nebelkondensation keine Marokkanische Erfindung, das Prinzip der Nebelkondensation gibt es bereits seit Jahrhunderten. Sollte Marokko aber aber in der Lage sein Selbstbeweihräucherung in Wasser zu verwandeln, dann würde ich mir sorgen machen über eine Flut von Wasser im Biblischen Ausmass.
MfG

Marco Wensauer
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#46
(24.07.2022, 07:14)Otto Droege schrieb:  Das wiederum wird sehr viel Geld kosten....den Staat und die Bürger.

Hallo, 
oder wie oft in der Vergangenheit den Europäischen Staaten und Bürgern.
MfG

Marco Wensauer
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#47
Diese Dinger wurden schon vor Jahren in anderen trockenen Regionen, z.B. in Südamerika, aufgestellt.

Eine Problematik ist kaum jemanden bekannt:

Wenn sie nicht in unmittelbarer Meeresnähe stehen, wo die Luft ihr entzogenes Wasser gleich wieder "aufladen" kann richten sie Schäden im Ökosystem der Natur an!

Zahlreiche Pflanzen, Farne, Mosse, Flechten, Pilze aber auch kleine Tiere leben von der Feuchtigkeit die sie aus der Luft aufnehmen.
Wenn diese Feuchtigkeit der Luft entzogen wird, fehlt sie den Lebewesen, die seit Jahrtausenden ihre Existenz dadurch sichern und davon abhängig sind und sie werden alle sterben!






.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#48
Ich weiß das aus der Namib. Aber auch nur in Meeresnähe. An die von dir beschriebenen ökologischen Folgen, Thomas, habe ich auch sofort gedacht.
Du musst nicht immer alles glauben was du denkst.
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#49
Weltbank warnt vor der Gefahr von "hydrologischen Stress" und Dürre in Marokko

Marokko ist von "hydrologischen Stress", regelmäßigen Niederschlagsdefiziten und Dürre bedroht. Die Weltbank warnte, dass diese Faktoren "langfristig" einen "schwerwiegenden" Einfluss auf die Wirtschaft des Königreichs haben werden.

Die schwere Dürre, die Verlangsamung der Weltwirtschaft, die durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch verschlimmert wird, werden das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Marokkos von 7,9% im Jahr 2021 auf 1,3% im Jahr 2022 beeinträchtigen, so die Weltbank in einer Mitteilung.

"Marokko ist eines der am stärksten von Wassermangel betroffenen Länder der Welt. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass technische Lösungen nicht ausreichen, um die Wirtschaft vor Klimaschocks zu schützen", sagte Jesko Hentschel, der Direktor der Organisation für Operationen in Nordafrika und Malta, in einer in der Note zitierten Erklärung und betonte die Notwendigkeit von Reformen, um einen "effizienten und rationelleren" Verbrauch von Wasserressourcen zu fördern.

Zwischen 1960 und 2020 sind die Wasserressourcen Marokkos von 2560 Kubikmetern auf 620 Kubikmeter pro Person und Jahr gesunken. Eine Situation, die das Königreich in einen "strukturellen Wassermangel" geführt hat, erklärt der Vermerk und fügt hinzu, dass Marokko seine Wasserspeicherkapazität im selben Zeitraum durch den Bau von über 120 Staudämmen verzehnfacht hat.

Der Minister für Ausrüstung und Wasser, Nizar Baraka, erklärte am Montag im Parlament, dass die Wasserknappheit auf den niedrigen Grundwasserspiegel, der jährlich um 2 bis 3 Meter sinkt, und den Rückgang des in den Stauseen gespeicherten Wassers von 9,4 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2018 auf 4,7 Milliarden Kubikmeter in diesem Jahr zurückzuführen ist. Im Dezember genehmigte die marokkanische Regierung einen Notfallplan, der die Errichtung von Meerwasserentsalzungsanlagen und die Bohrung neuer Brunnen vorsieht.
MfG

Marco Wensauer
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#50
Diese von der Weltbank zitierten klimatisch/hydrologischen Ergebnisse sind den marokkanischen Verantwortlichen seit vielen Jahern + - bekannt (Ausnahme: die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs). Geschehen ist außer Talsperrenbau: nichts!. Nur, die schönsten Talsperren helfen nicht weiter wenn sie fast leer sind. Über die Folgen für das Grundwasser in den Unterläufen der gestauten Flüsse wird auch sanft geschwiegen.
Entscheidendes muss sofort veranlasst werden:
- sämtliche Kommunen/Verbände müssen sofort das anfallende Abwasser kanalisieren und einer Aufbereitungsanlage zuführen. Dieses Wasser ist wiederverwendbar.
- wo wirtschaftlich vertretbar müssen Meerwasserentzalzungsanlagen errichtet werden
- die wasserintensive Landwirtschaft untersagen
- Eindämmung des Tourismus
- mittel/langfristig die Bevölkerungszahl durch geeignete Maßnahmen reduzieren. Mehr als 20 Mio Einwohner (geschätzt) kann das Land in Zukunft nicht mit Wasser versorgen.
Geschieht das alles nicht, wird das Land in absehbarer Zeit unbewohnbar...mit allen daraus folgenden Konsequenzen.
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#51
Die Einwohner Casablancas ohne sauberes Trinkwasser? Die Kommune bricht das Schweigen


Aufgrund der in einigen Medien und sozialen Netzwerken kursierenden Informationen über ein Treffen am Montag, den 25. Juli 2022, zu Maßnahmen zur Bewältigung von Wasserstress, insbesondere zur Frage der Unterbrechung der Trinkwasserversorgung von 23 Uhr bis 8 Uhr morgens und des Arbeitsstopps für bestimmte Berufe, die hauptsächlich von Wasser abhängen, teilt die Gemeinde Casablanca der Öffentlichkeit mit, dass diese Informationen falsch sind und jeglicher Grundlage entbehren.

Die Gemeinde Casablanca dementiert diese Informationen und erinnert die Bevölkerung von Casablanca daran, dass es angesichts der sehr kritischen Wassersituation, die durch sehr niedrige Füllstände der Talsperren in den meisten Wassereinzugsgebieten Marokkos gekennzeichnet ist, unerlässlich ist, gegen die Wasserverschwendung zu kämpfen und von jeder Form der Verschwendung abzusehen, um die Wasserressourcen zu schützen und eine gerechte Verteilung dieses lebenswichtigen Lebensmittels zu gewährleisten.

Zur Erinnerung: Der Innenminister richtete ein Rundschreiben an die Walis und Gouverneure, um die notwendigen Maßnahmen für eine rationelle Wasserbewirtschaftung umzusetzen, und forderte die Verantwortlichen auf, die nach Artikel 89 des Gesetzes 36-15 über Wasser eingerichteten Präfektur- und Provinzkommissionen dringend einzuberufen, um die notwendigen Maßnahmen für eine rationelle Bewirtschaftung der Wasserressourcen umzusetzen und die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser zu gewährleisten.

Die Dienststellen der Stadt Casablanca arbeiten seit über drei Monaten eng mit der Wilaya der Region Casablanca, der Lydec, dem Wasserbecken und den externen Diensten zusammen, um eine Strategie für die rationelle Nutzung der Wasserressourcen zu entwickeln, die bald offiziell veröffentlicht werden soll.
MfG

Marco Wensauer
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#52
(26.07.2022, 08:54)Otto Droege schrieb: Entscheidendes muss sofort veranlasst werden:
- sämtliche Kommunen/Verbände müssen sofort das anfallende Abwasser kanalisieren und einer Aufbereitungsanlage zuführen. Dieses Wasser ist wiederverwendbar.
- wo wirtschaftlich vertretbar müssen Meerwasserentzalzungsanlagen errichtet werden
- die wasserintensive Landwirtschaft untersagen
- Eindämmung des Tourismus
- mittel/langfristig die Bevölkerungszahl durch geeignete Maßnahmen reduzieren. Mehr als 20 Mio Einwohner (geschätzt) kann das Land in Zukunft nicht mit Wasser versorgen.
Geschieht das alles nicht, wird das Land in absehbarer Zeit unbewohnbar...mit allen daraus folgenden Konsequenzen.

Hallo, 
das Abwasser zu kanalisieren und Aufbereitungsanlagen zu bauen würde Jahre beanspruchen und das wäre schon sehr schnell, teilweise gibt es gar keine Infrastruktur die erst mal gebaut werden müsste. 

Wenn man auf die Wirtschaftlichkeit einer Meeresentsalzunganlage als Bedingung setzt, wird es zwangsläufig zu Umsiedlungen führen. 

Wasserintensive Landwirtschaft zu verbieten, würde auf der anderen Seite wertvolle Deviseneinnahmen erheblich reduzieren. 

Gleiches gilt für den Tourismus, da würde viele Investionen und Deviseneinnahmen entfallen 

Eine Reduzierung der Bevölkerung halte ich für sehr schwer umsetzbar. 


Sicher ist es das sich Marokko in eine selbstverschuldete Katastrophe zusteuern wird.
MfG

Marco Wensauer
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#53
Wassermangel: Die Gemeinde Casablanca zwingt Abfallentsorgungsunternehmen, Wasser aus Quellen zu verwenden.


Der Wassermangel in Marokko ist heute eine der größten Sorgen des Landes. Erschöpfte Staudämme, Dürre und Klimawandel - Marokko sah sich gezwungen, dringende und konkrete Maßnahmen zu ergreifen und seine Politik zur Bewirtschaftung seiner Wasserressourcen zu überdenken, um eine mögliche Katastrophe zu verhindern.

In Casablanca hat die Gemeinde mehr oder weniger auf den Wassermangel in der Stadt reagiert. So verpflichtete sie die beiden Unternehmen Averda und Derichbourg, die für die Stadtreinigung und die Entsorgung von Haushaltsabfällen zuständig sind, ihre Lastwagen und Container sowie die Straßen mit Quellwasser zu reinigen.

So bestätigten Quellen von Hespress, dass die beiden fraglichen Unternehmen damit begonnen hatten, Wasserquellen zu nutzen, um einen hohen Verbrauch von Trinkwasser zu vermeiden, nachdem das Innenministerium davor gewarnt hatte, den Gebrauch dieser lebenswichtigen Substanz zu rationalisieren.

Eine seiner Stadtreinigungsfirmen ist mittlerweile auf Wasser aus einer der Quellen in Ain Diab angewiesen, während die andere Wasser aus einer Quelle in Sidi Bernoussi verwendet.

In diesem Zusammenhang erklärte Moulay Ahmed Afilal, Stellvertreter der Bürgermeisterin von Casablanca, Nabila Rmili, die für den Hygienesektor zuständig ist, dass "die Gemeinde im Rahmen der Rationalisierung der Wassernutzung und im Zusammenspiel mit dem jüngsten Rundschreiben des Innenministeriums den delegierten Gesellschaften auferlegt hat, kein Trinkwasser zum Waschen und Reinigen ihrer Fahrzeuge zu verwenden".

In einer Erklärung gegenüber Hespress erinnerte der stellvertretende Bürgermeister daran, dass "die Stadt Casablanca über mehrere Wasserquellen verfügt, die über die verschiedenen Stadtbezirke verteilt sind und mit der Erschließung begonnen haben, insbesondere die Quellen von Sidi Bernoussi und Ain Diab, wodurch die Verwendung von Trinkwasser für solche Zwecke reduziert werden könnte", und warum nicht auch für die Bewässerung von Grünflächen.

Laut dem stellvertretenden Bürgermeister, der für die Verwaltung des Hygiene- und Grünflächensektors zuständig ist, arbeitet der Stadtrat von Casablanca an einer Studie zur Nutzung der verschiedenen verfügbaren Wasserquellen, um die Wasserknappheit zu beheben, obwohl viele von ihnen unterirdisch sind und andere direkt ins Meer fließen, ohne dass man sie nutzen kann.

Ebenso betonte der Beamte, dass der Stadtrat von Casablanca in Abstimmung mit den zuständigen Behörden daran arbeitet, einige Brunnen in der Provinz zu graben, um sie für die Bewässerung von Grünflächen zu nutzen, anstatt Trinkwasser zu verwenden, im Rahmen der Rationalisierung der Nutzung dieses Stoffes.

Es sei daran erinnert, dass die Gemeinde Casablanca in einer Stellungnahme die Informationen dementiert hatte, die in sozialen Netzwerken über ein Treffen am Montag, den 25. Juli, über Maßnahmen zur Bewältigung des Wassermangel kursierten, insbesondere über die Frage der Unterbrechung der Trinkwasserversorgung von 23 Uhr bis 8 Uhr morgens und das Einfrieren der Aktivitäten bestimmter Berufe, die hauptsächlich von Wasser abhängen.

Die Gemeinde, die die ihrer Meinung nach "unbegründeten" Informationen dementierte, erinnerte die Bevölkerung von Casablanca in einer Klarstellung daran, dass es "angesichts der sehr kritischen Wassersituation, die durch sehr niedrige Füllstände der Talsperren in den meisten Wassereinzugsgebieten Marokkos gekennzeichnet ist, unerlässlich ist, gegen die Wasserverschwendung zu kämpfen und von jeder Form der Verschwendung abzusehen, um die Wasserressourcen zu schützen und eine gerechte Verteilung dieses lebenswichtigen Lebensmittels zu gewährleisten".

Die Stadtverwaltung von Casablanca arbeitet seit mehr als drei Monaten eng mit der Wilaya der Region Casablanca, der Lydec, dem Wasserbecken und externen Diensten zusammen, um eine Strategie zur rationellen Nutzung der Wasserressourcen zu entwickeln, die bald offiziell veröffentlicht werden soll.
MfG

Marco Wensauer
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#54
Dürre: Baitas bezeichnet die Situation als "abnormal".


Der Regierungssprecher Mustapha Baitas erklärte am Mittwoch, dass Marokko mit einer "anormalen" Dürresituation konfrontiert sei. Diese Situation habe die Regierung dazu veranlasst, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, um "Trinkwasserausfälle zu vermeiden", sagte er und gab eine Liste der am stärksten von Wasserknappheit betroffenen Städte und der ergriffenen Maßnahmen bekannt.

Das Thema sei von "extremer Wichtigkeit", sagte der Regierungssprecher in einer Frage-und-Antwort-Runde vor Journalisten im Anschluss an die Regierungssitzung.

"Er räumte ein, dass sich Marokko derzeit in einer - man muss es so sagen - anormalen Situation befindet und bezog sich dabei auf die Dürre, die das Land seit 40 Jahren heimsucht.

"Es gibt eine genaue Überwachung durch den Regierungschef, seit mehreren Monaten", sagte der Beamte und fügte hinzu, dass es seit mehreren Monaten im Voraus Indikatoren für diese Situation gebe.

Mustapha Baitas bestätigte, dass die derzeitige Regierung Maßnahmen ergriffen habe, um Trinkwasserausfälle für Haushalte zu vermeiden, und antwortete damit auf eine Frage, ob es zu Wassersperren oder Wasserrationierungen kommen könnte, um Ressourcen zu sparen.

Er wich auch der Frage nach Lösungen für die Landwirtschaft aus, die am meisten Wasser verbraucht und die Grundwasserreserven des Königreichs erschöpft, denn zur Erinnerung: Die Landwirtschaft verbraucht laut Mustapha Baitas 85 % der Wasserressourcen des Landes, während der Verbrauch der Haushalte nur 8 % des Trinkwassers entspricht.

Er lobte jedoch die Bemühungen des Plan Maroc Vert, der den Trinkwasserverbrauch in der Landwirtschaft durch den Einsatz der Tropfentechnik drastisch reduziert hat.

Der Regierungssprecher versicherte, dass die Regierung, um auf die Sorgen der Marokkaner zu reagieren, "das Trinkwasser (als) Priorität" festgelegt habe.

Dringende Maßnahmen wurden vor allem in den Wassereinzugsgebieten ergriffen, die unter sinkenden Wasserständen leiden, wie in Casablanca, wo es eine Verbindung zwischen Nord- und Süd-Casablanca geben wird und Wasser vom Moulay-Abdellah-Staudamm in Rabat geleitet wird.

In Marrakesch wird der El-Massira-Staudamm mit Wasser aus den Stauseen Ahmed Hansali und Bin El Ouidane verstärkt, die Wasserpumpstationen Oulad Stout und Moulay Ali werden für Nador, Driouch, Berkane, Saidia und Ras Lma umverteilt, sagte Mustapha Baitas und fügte hinzu, dass es in mehreren Städten wie Oujda und Guercif Erkundungsbohrungen geben wird.

Darüber hinaus wird Marokko in mehreren Regionen auf die Wasserentsalzung zurückgreifen. "Mittelfristig, bis 2026, gibt es 300 Millionen Kubikmeter Wasser für Casablanca, Wasserentsalzungsanlagen in Safi, El Jadida und Dakhla, dann Nador, Sidi Ifni, Tarfaya und eine Anlage für Laâyoune", die sich bereits in der fortgeschrittenen Phase befindet, so der Sprecher.

In Agadir wurde das Problem dank der Entsalzungsanlage in Chtouka gelöst, die im Rahmen des Plans "Grünes Marokko" eingerichtet wurde und die zur Versorgung der Landwirtschaft diente und für den Trinkwasserverbrauch umgeleitet wurde," sagte er.

Schließlich wird es im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung von Wassermangel "die dringende Anschaffung von mobilen Grundwasserentsalzungsanlagen und 700 Tanklastzügen geben, um 80 Zentren und 4.930 Douars mit Wasser zu versorgen", so der Minister abschließend.
MfG

Marco Wensauer
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#55
Die tollen Sprüche kann man langsam rückwärts singen.
Seit Jahrzehnten ist den Verantwortlichen die kritische, und immer kritischer werdenden Wassersituation Marokkos bekannt. Es stell sich logischerweise die Frage: was hat man dagegen unternommen? Gut, man hat viele Talsperren gebaut. Die Situation heute:

https://linitiative.ca/International/les...que-a-sec/
"Die Talsperren al-massira und abdelmoumen sind fast leer"

Le taux de remplissage au niveau national est de 31,8% au 14 juin 2022
"Der Füllungsgrad (der Talsperren) beträgt auf nationalem Niveau 31,8% am 14.06.22. Da dürfte nicht mehr viel zu holen sein.
Tja, die Meerwasserentsalzungsanlagen:

https://www.moroccoworldnews.com/2022/02...n-in-march
Chtouka/Ait Baha hat mal soeben rund 500 Mio US$ Investitionskosten verbraten. Viel Spaß für die Zukunft. Dafür bewässert sie sage und schreibe ca 15.000ha Felder. Jetzt kommt noch die Versorgung Agadirs hinzu.
Wer bezahlt das alles?
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#56
Die Dürre dieses Jahr betrifft nicht nur Marokko. In Portugal so wie ich es gehört hab steht es unter Strafe den Garten zu bewässern. In Marokko hatt man das Wasser abgedreht viele hatten Probleme überhaupt Trinkwasser zu bekommen geschweige den den Garten zu bewässern. Ich selber hab davon nichts gespürrt weil wir Gott sei Dank einen eigenen Brunnen haben aber leider viele auch nicht
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#57
Zitat:Wasserknappheit: Professionelle Autoreinigung verteidigt sich


Das Königreich hat in Bezug auf das Wassermanagement Alarm geschlagen. Zusätzlich zu der Hitzewelle, die Marokko gerade durchmacht, leidet das Land unter einem erheblichen Mangel an Wasserressourcen.

Der Mangel an Niederschlägen in diesem Jahr ist nicht hilfreich, zu einem Zeitpunkt, an dem einige Talsperren fast ausgetrocknet sind. Die Regierung hat eine Liste erstellt, die hinsichtlich der Sicherung der derzeit verfügbaren Ressourcen in dieser Hinsicht zu befolgen ist, und warnt vor unnötiger Verschwendung.

Neben Golfplätzen, Gärten und Swimmingpools werden auch Autowäschen wegen der großen Wassermengen, die für die Schönheitspflege von Fahrzeugen verwendet werden, kritisiert.

Le Site Info sprach mit einem Fachmann aus Marrakesch, der uns erklärte, dass die Situation zwar Anlass zur Sorge gebe, man jedoch einige Dinge über sein Geschäft wissen müsse und dass man sich ein falsches Bild von dieser Tätigkeit machen könne. So erklärte er uns, dass für die Autowäsche weniger als 2 Liter Wasser benötigt werden, da die Maschinen mit Druckluft arbeiten, um das Wasser auf die zu waschende Oberfläche zu drücken. Das bedeutet, dass mehr Luft als Wasser verwendet wird.

Darüber hinaus fordert unser Gesprächspartner die zuständigen Behörden auf, Sonderkommissionen einzusetzen, die die Menge des tatsächlich für die Fahrzeugwäsche verwendeten Wassers kontrollieren sollen.



Hallo, 
Anmerkung, ein Hochdruckreiniger arbeitet natürlich nicht mit Luft und der Verbrauch von weniger als 2 Liter Wasser ist absoluter Schwachsinn, wie man auch im Video sehen kann. 

In einem Hochdruckreiniger wird das Wasser mit einer Hochdruckpumpe unter Druck gesetzt und über Schlauch und Lanze einer Düse zugeführt. Der Wasserverbraucht ist ca 3 bis 6 Liter pro Minute je nach Gerät und Druck. 

Hier sei mal noch angemerkt das Le Site Info mal darüber nachdenken sollte einen Journalisten zu schicken der weiss was Recherche bedeutet und was den Fachmann aus Marrakech betrifft, von welchen Fach ist der Fachmann?
MfG

Marco Wensauer
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#58
Berrechid: Reduzierung der Trinkwassermenge


Die Regionaldirektion des Office National de l'Electricité et de l'Eau potable - Branche Eau (ONEE) von Khouribga kündigte am Freitag an, dass die Trinkwasserabgabe in den Verteilungsnetzen der Provinz Berrechid ab Montag, den 1. August 2022 täglich von 22 Uhr bis 7 Uhr des folgenden Tages reduziert wird.

In einer Pressemitteilung erklärte die Regionaldirektion des Amtes, dass "aufgrund der Hitzewelle, die unser Land während der Sommermonate erlebt, die Nachfrage nach Trinkwasser unter Berücksichtigung der aktuellen Situation, die durch einen starken Rückgang der Wasserressourcen aufgrund mangelnder Niederschläge und aufeinanderfolgender Dürrejahre in Marokko in den letzten Jahren gekennzeichnet ist, einen erheblichen Anstieg erfährt".

Diese Situation, so die Pressemitteilung weiter, habe zu einem Rückgang des Wasserstands der Staudämme und des Grundwasserspiegels geführt, was eine kollektive Mobilisierung erfordere, um die Nutzung des Trinkwassers zu rationalisieren.

"In diesem Sinne und um die Wasserressourcen zu schützen und die Kontinuität der Wasserversorgung der Einwohner von Berrechid zu gewährleisten, informiert die Regionaldirektion des Amtes ihre Kunden in den Städten und Zentren der Provinz Berrechid, in denen das ONEE mit der Verwaltung des Trinkwasserdienstes beauftragt ist, dass sie gezwungen ist, den Trinkwasserdurchfluss in den Verteilungsnetzen täglich von 22 Uhr bis 7 Uhr des folgenden Tages ab Montag, dem 1. August 2022, zu reduzieren", heißt es in der gleichen Quelle weiter.

Das ONEE dankt allen seinen Kunden für ihr Verständnis und teilt ihnen mit, dass seine Teams mit Hochdruck daran arbeiten, die Versorgung mit Trinkwasser unter den besten Bedingungen sicherzustellen.

Darüber hinaus ruft das Amt die verschiedenen Akteure und Bürger dazu auf, ihren Trinkwasserverbrauch zu rationalisieren und verantwortungsvoll und rationell damit umzugehen.

Für weitere Informationen hat das ONEE seinen Kunden die Nummer des Leiters der Serviceagentur Settat-Berrechid zur Verfügung gestellt: 0661 05 28 28.
MfG

Marco Wensauer
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#59
Kein Wunder!
Doch der starke Rückgang der Wasserressourcen in dieser Region ist nicht nur auf die anhaltende Dürre zurückzuführen, sondern hat auch sehr menschliche Gründe.
2011 beschloss die OCP, ihren Phosphatbergbau in Khourigba zu modernisieren (war auch dringend erforderlich). Dazu gab es eine internationale Ausschreibung an der sich auch ein deutsches Team beteiligte. Von der Lagerstätte, Abbau, Aufbereitung des Erzes bis zum Transport nach Jorf Lasfar wurde alles untersucht und bewertet. Für die Beförderung des Erzes nach Jorf Lasfar hatte die OCP eine Vorstellung, dieses via Rohrleitung, Transportmittel Wasser zu tätigen. Das deutsche Team hat diesen Vorschlag abgelehnt, wegen möglicher Wasserprobleme. Die chinesische Konkurrenz hat dieses jedoch vorgeschlagen..und bekam den Auftrag. Nun werden jährlich Hundertausende T Erz damit nach Jorf Lasfar gefördert, das Wasser muss zwangsweise aus der Region kommen...und kein Liter dieses Wassers kommt in die Region zurück.
Nun haben sie den Salat!! Die Bewohner müssen nun diese Situation ausbaden.
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#60
(30.07.2022, 07:49)Otto Droege schrieb: Nun werden jährlich Hundertausende T Erz damit nach Jorf Lasfar gefördert, das Wasser muss zwangsweise aus der Region kommen...und kein Liter dieses Wassers kommt in die Region zurück.
Nun haben sie den Salat!! Die Bewohner müssen nun diese Situation ausbaden.

Hallo, 
ich denke mal das Wasser könnte ohnehin nicht zurückgeführt werden, durch die Kontamination die durch das verunreinige Phosphat entsteht. Um das Wasser wiederzuverwenden wäre wohl eine Aufbereitung notwendig die Kostenintensiv ist.
MfG

Marco Wensauer
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