14.01.2022, 07:42
(12.01.2022, 18:31)Thomas Friedrich schrieb: @Gero,
das mag alles zutreffen aber wir unterhielten uns über den Totimpfstoff von Sinopharm.
Siehe hierzu auch:
https://www.focus.de/gesundheit/news/stu...69483.html
In dem oben verlinkten Bericht zu Focus-ONLINE vom 07.01.2022 steht:
Zum Test des Totimpfstoffs CoronaVac wurde doppelt geimpften Probanden Blut abgenommen und daraus verdünntes Blutserum mit verschiedenen Lösungen von Corona-Virus-Varianten (ua. auch mit Omikron) gemischt und in Zellkulturen angelegt. Anschließend prüften die Forscher, ob und wie gut die Antikörper aus den Seren die Viren neutralisiert haben. Das Ergebnis war: Kein einziges Geimpften-Serum von den Testpersonen enthielt neutralisierende Antikörper gegen die Omikron-Variante.
Die Schlussfolgerungen der Forscher um Lu Lu von der Universität Hongkong waren daher, dass der Totimpfstoff CoronaVac wahrscheinlich gegen die Omikron-Variante unwirksam ist. Selbst bei relativ frischer Impfung wie in dieser Studie konnten die nach der Impfung gebildeten Antikörper die Virusmutante Omikron nicht effektiv angreifen.
Allerdings sagen die durchgeführten Tests nichts darüber aus, wie hoch die von den Impfstoffen hervorgerufene T-Zell-Antwort ist, die zumindest die Schwere des Covid-19-Verlaufs verringern kann.
Bis ein neuer an Omikron angepasster Impfstoff entwickelt ist, halten sie es daher für sinnvoll, mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen zu boostern: "Eine Booster-Dosis wird wahrscheinlich bei den meisten Menschen dazu führen, dass sie einen schützenden Titer von neutralisierenden Antikörpern gegen die Omikron-Variante entwickeln", so die Forscher.
Soweit der Bericht.
Boostern wäre also eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation.
Weiters wäre anzumerken:
Die Tests wurde mit dem chinesischen Totimpfstoffs CoronaVac durchgeführt und nicht mit Sinopharm, der in Marokko verwendet wird. Laut den Studiendaten zur Zulassung ist außerdem CoronaVac mit 51% viel schwächer im Vergleich zu Sinopharm mit 79% bei der Verhinderung symptomatischer Erkrankungen. Und das ist schon ein beachtlicher Unterschied.
Ob die Tests im Labor hinlänglich die realen Gegebenheiten nachbilden konnten, sei einmal dahingestellt. Leichte Zweifel könnten aufkommen, wenn man den nachfolgenden Bericht liest, bei dem ebenfalls eine Forschergruppe der Universität in Hongkong zu dem Ergebnis kommt, auch der Impfstoff von Pfizer-BioNTech sei nicht ausreichend wirksam gegen Omikron,
siehe:
Sinovac- und Pfizer-Impfstoffe sind gegen Omicron nicht wirksam
https://www.bladi.es/vacunas-sinovac-pfi...13747.html
15. Dezember 2021 - 20:00 Uhr
Eine Untersuchung der Universität Hongkong ergab, dass weder der vom Chinesen Sinovac entwickelte CoronaVac-Impfstoff gegen Covid-19 noch der amerikanisch-deutsche von Pfizer-BioNTech gegen die neue Omicron-Variante wirksam sind, berichteten lokale Medien am Mittwoch.
Laut den Ergebnissen der Studie, die von der South China Morning Post gesammelt wurden, induzierte keiner dieser beiden Impfstoffe die Antikörperreaktion, die erforderlich war, um die vor weniger als einem Monat erstmals in Südafrika entdeckte Variante zu neutralisieren.
Die Forschung – vor der Veröffentlichung noch ausstehend und von dem renommierten Experten für Infektionskrankheiten Yuen Kwok-yung geleitet – basierte auf der Analyse von Blutproben von fünfzig Personen, von denen 25 mit dem vollständigen Schema von CoronaVac immunisiert wurden und die anderen 25 mit Pfizer.
Weniger Antikörper heißt nicht unbedingt weniger Schutz. Der nachfolgende Bericht bietet dazu interessante Informationen.
Wie lange schützen Chinas Corona-Impfstoffe CoronaVac und Sinopharm?
https://www.spektrum.de/news/wie-lange-s...rm/1937695
24.10.2021
Antikörper gelten als Indikator für den Schutz, den eine Impfung bietet. Allerdings sollte man bedenken, sagt Ben Cowling, Epidemiologe an der Universität Hongkong: »Das Nachlassen der Antikörper ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit dem Nachlassen des Immunschutzes.« Impfstoffe lösen komplexe Immunreaktionen aus, einschließlich B-Zellen und T-Zellen, die möglicherweise langlebiger sind als neutralisierende Antikörper. So hat eine Studie aus Hongkong gezeigt, dass CoronaVac einen Monat nach zwei Dosen zwar eine deutlich geringere Antikörperreaktion auslöst als der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, dass aber die T-Zell-Reaktion vergleichbar war.
In einer anderen Studie an Beschäftigten des Gesundheitswesens in China wurde ebenfalls festgestellt, dass fünf Monate nach zwei Dosen des Sinopharm-Impfstoffs B- und T-Zellen nachgewiesen werden konnten, die für Sars-CoV-2 spezifisch sind.
Bislang gibt es aber nur wenige Studien, die den Schutz über einen längeren Zeitraum bewerten. Eine vorläufige Analyse einer Massenimpfkampagne mit CoronaVac in Chile deutet jedoch auf einen geringen, aber signifikanten Rückgang der Wirksamkeit gegen symptomatische Erkrankungen hin. Dennoch sei der Schutz vor schwerwiegenden Verläufen mit Krankenhausaufenthalten weiterhin hoch, betont Eduardo Undurraga, Forscher im Bereich öffentliche Gesundheit an der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile in Santiago.
Bei Impfstoffen auf Basis anderer Technologien ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Die Antikörper und der Schutz vor Infektionen nehmen ab, der Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod scheint hingegen stabiler. Da die chinesischen inaktivierten Impfstoffe jedoch von einer niedrigeren Basis an neutralisierenden Antikörpern ausgehen, könnte der Schutz, den sie bieten, schneller abnehmen als bei Impfstoffen mit einem größeren Vorsprung, so die Forscher.
Viele Länder bieten Auffrischungsimpfungen für Personen an, die mit den Impfstoffen von CoronaVac oder Sinopharm geimpft wurden.
Anfang Oktober 2021 berichtete die chilenische Regierung über vorläufige Ergebnisse zur Wirksamkeit von Auffrischungsimpfungen, die auf den Daten von etwa zwei Millionen Menschen basieren, die zwei Impfungen mit CoronaVac und eine dritte Impfung mit den Impfstoffen von CoronaVac, Biontech/Pfizer oder Oxford/AstraZeneca erhalten hatten. Der Schutz vor Covid-19 erhöhte sich von 56 Prozent nach zwei Impfungen auf 80 Prozent oder mehr nach einer dritten Impfung mit einem beliebigen Impfstoff, wobei der Schutz vor Krankenhausaufenthalten von 84 Prozent auf 87 Prozent anstieg.
Auch Marokko bietet Booster-Impfungen mit Biontech/Pfizer an.
Die ganze Welt hat Probleme mit der nachlassenden Wirkung der Impfstoffe und muss nachimpfen. Marokko ist da keine Ausnahme.
(12.01.2022, 07:48)Thomas Friedrich schrieb: ...
Schade, dass das bisherige Impfen unnötig gegen Omikron war.
Die bisherigen Impfungen waren durchaus nicht unnötig.
Sie waren ein Schutz gegen die vorhergehenden Varianten und sind jetzt die notwendige Basis für die Booster -Impfungen gegen Omikron.
Omikron: Antikörper-Wirkung stark verringert
https://www.scinexx.de/news/medizin/omik...verringert
9. Dezember 2021
Erste Studien zeigen eine rund 40-fach geringere Neutralisation durch Impf-Antikörper
Wie befürchtet, kann die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 den Antikörpern ausweichen.
Immunflucht bestätigt: Die neue Omikron-Variante kann den Impfschutz zumindest in Teilen aushebeln, wie erste Tests nun bestätigen. Demnach ist die neutralisierende Wirkung von Antikörpern gegen das Coronavirus um das bis zu 40-Fache herabgesetzt. Eine Boosterimpfung oder eine Infektion plus Impfung scheint aber die Schutzwirkung gegen Omikron zu verbessern. Die zelluläre Immunabwehr scheint von der neuen Virusvariante hingegen weniger stark betroffen zu sein.
…
(12.01.2022, 07:48)Thomas Friedrich schrieb: ...
Die natürliche Immunisierung verstärkt sich.
...
Das kann man unterschiedlich sehen.
In dem Bericht steht:
... Die Omikron-Variante von Sars-CoV-2 breitet sich weiterhin rasant aus. Die durch 50 Mutationen gegenüber der Ursprungsform des Coronavirus veränderte Variante ist leichter übertragbar und weist Fluchtmutationen auf, die das Virus vor einem Teil unserer Immunantwort schützen.
Die durch mRNA-Impfung oder Infektion mit Vorvarianten gebildeten Antikörper können das Virus dadurch schlechter neutralisieren, wie Tests gezeigt haben. ...
Das heißt doch:
Die durch Impfung erzeugten Antikörper (Immunisierung durch Impfung) oder die durch Ansteckung und Genesung entstandenen Antikörper (natürliche Immunisierung) können das neue Omikron-Virus schlechter erkennen, und was sie nicht erkennen wird auch nicht angegriffen und abgetötet.
Oder mit anderen Worten, die bisher aufgebaute Herdenimmunität der Bevölkerung ist bezogen auf Omikron geringer / schwächer geworden.
.