(29.01.2022, 11:49)Wolfgang schrieb: [ -> ]https://www.maghreb-post.de/covid-19/mar...-gemeldet/
4899 Neuinfektionen. Man sieht, dass die Kurve wieder nach unten geht und Omikron die alten Höchststände nicht mehr erreicht hat. Erstaunlich. Kann eigentlich nicht sein. Ich kann mir das nur so erklären: in Marokko wird wenig getestet und Omikron ist mit relativ milden Symptomen durchgelaufen. Den teuren Test haben sich die meisten Leute gespart. Die sehr junge und recht gut durchgeimpfte Bevölkerung hat die Infektion wahrscheinlich teilweise gar nicht bemerkt. Beispiel: der
dreifach geimpfte und stark übergewichtige Oberbürgermeister von Kaufbeuren ist Corona positiv, aber ohne Symptome. In Marokko werden solche Fälle nie entdeckt.
Oder habt ihr eine andere Erklärung? Was meint Gero zum Beispiel?
Das stimmt!
Das ist sicher eine Erklärung dafür, aber es gibt wahrscheinlich auch noch weitere Einflüsse. Die verschiedenen Ursachen und ihre Wirkung zu beurteilen ist schwierig, ich kann es nicht und will es auch nicht machen. Selbst eine Analyse von Experten könnte wahrscheinlich reichlich unterschiedlich beurteilt werden.
In der Grafik mit den Infektionszahlen seit 1.Juli 2021 (
Täglich neue bestätigte COVID-19-Fälle pro Million Menschen im gleitenden 7-Tage Durchschnitt) sieht man für Marokko eine flache Kurve, also einen "flachen Hügel" wie ihn auch gerne Lauterbach für Deutschland gehabt hätte, untypisch für die Omikron-Variante bei der der Verlauf üblicherweise steil, hoch und kurz ist.
Warum steht Marokko im Vergleich zu so vielen anderen Ländern so gut da?
Was ist das Geheimnis von Marokko bei der Bekämpfung der Pandemie? Warum schaffen das die meisten anderen Länder nicht?
Hier ein Beispiel wie u.a. bestimmte Maßnahmen Einfluss auf die Verbreitung haben können:
Neuseeland - Musterland bei der Corona-Bekämpfung
https://www.dw.com/de/corona-neuseeland-...a-58835786
12.08.2021
Neuseeland mit fünf Millionen Einwohnern hat das Virus wegen extrem strikter Maßnahmen bislang gut im Griff. Nach 18 Monaten Pandemie-bedingter Isolation wurden seit Ausbruch der Seuche nur rund 2900 Corona-Fälle verzeichnet. 26 Menschen sind in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Als Grund dieses Erfolgs gelten zwei Maßnahmen: eine strenge Abschottung nach außen sowie strenge und vor allem schnelle Lockdowns. Dabei kommt dem Land seine abgelegene Insellage im Pazifik zugute, Menschen erreichen Neuseeland nur über Häfen und Flughäfen. Das erlaubt eine strenge Kontrolle.
(29.01.2022, 14:24)Thomas Friedrich schrieb: [ -> ]Hallo.
Die Gefährlichkeit des Virus und nachfolgende Einschränkungen anhand der Zahl der infizierten Menschen festzulegen war von Anfang an falsch und mehr Panikmache als sinnvoll.
Die Zahl der tatsächlich schwer erkrankten sowie die Auslastung der Intensivbetten wäre richtiger.
Panikmache von Anfang an!
In Wirklichkeit gar nicht so schlimm?
In mehr als 350 Millionen Fällen weltweit haben sich Menschen nachweislich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert.
Viele von ihnen gelten als genesen, doch mehr als 5 Millionen Infizierte sind gestorben.
(Spiegel Wissenschaft - 29.01.2022)
Panikmache?
Gerade in der Anfangsphase der Pandemie musste jeder Infizierte durchaus auch damit rechnen, dass es für ihn tödlich enden könnte. Je älter die Menschen umso größer war die Gefahr für die Betroffenen und das Leid der Hinterbliebenen. Eines der tragischen Beispiele war Schweden, die besonders viele ihre alten Mitmenschen in der 1.Welle nicht ausreichend schützen konnten. Die Anzahl der Infektionen und die Gefährlichkeit neuer Mutationen waren ein Maß für die tödlichen Folgen der Pandemie, aber auch für die Folgeschäden durch Long-Covid.
Die Infektionszahlen waren keine Panikmache, das war keine Show, das war ein direktes Abbild der Realität.
Die Anzahl der Infektionen war/ist immer nur ein einziger Parameter von vielen.
Die Infektionen sind ein Maß für die Geschwindigkeit der Ausbreitung im Zeitverlauf.
Es sind nur die erkannten Infektionen, die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher und unterschiedlich in den Regionen der Welt.
Einfach haben es sich die meisten Verantwortlichen in den Krisenstäben nicht gemacht.
Abhängig von den im Laufe der Zeit gewonnenen Erkenntnissen wurden immer wieder weitere Kriterien bestimmt und von den Verantwortlichen für die Festlegung von Maßnahmen bewertet, wie z.B. die Anzahl der leicht und schwer Erkrankten und der Verstorbenen in den Altersklassen, Anzahl der Tests und der positiven Ergebnisse, Reproduktionsfaktor, Infektions- und Erkrankungsrisiko der verschiedenen Mutationen, 7-Tage-Inzidenz, belegte Intensiv-Betten, Triage-Entscheidungen, belegte normale Krankenhaus-Betten, verfügbares Pflegepersonal, krankheitsbedingte Ausfälle und Notfallpläne zur Aufrechterhaltung der Versorgung und der Sicherheit, außerdem ethische / psychische / wirtschaftliche Aspekte. Und seit Omikron sollen jetzt auch - auf Wunsch von Bayerns Ministerpräsident Söder - soziale und gesellschaftliche Komponenten viel stärker miteinbezogen werden.
Erst jetzt, mit der Omikron-Variante und dem milden Verlauf oder sogar ohne Symptome, stellt sich die Frage, wie aussagekräftig die Angabe der Anzahl der Infizierten noch ist, wenn die Infektion immer weniger oft von den Erkrankten erkannt und gemeldet wird.
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